Keith Ablow
Psychopath
OT: Psychopath (2003)
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Der Autor
Keith Ablow wurde 1961 in Massachusetts geboren. Er studierte an der Brown University und an der John Hopkins Medical School. Er arbeitet als Psychiater für die Rechtsmedizin. Homepage des Autors.
Klappentext
Die Highways von Amerika sind sein Jagdrevier, seine Opfer wählt er mit der Intuition eines perfekten Menschenkenners; seine Spur verliert sich im Nichts. Mindestens vierzehn Menschen hat der »Highway Killer« bereits auf dem Gewissen, und noch immer tappt das FBI im Dunkeln. Schließlich soll Frank Clevenger, ein Psychiater, den Beamten helfen, den Mörder aufzuspüren. Doch je weiter Clevenger in die Psyche des Täters vordringt, umso gefährlicher wird es für ihn selbst ...
Meine Meinung
Zum Inhalt ist im Klappentext eigentlich schon genug gesagt. Vor Kurzem las ich den 3. Band der Serie Infam, welcher doch nur mäßig ist. Psychopath gefällt mir etwas besser.
Einer der Gründe warum mir dieses Buch besser gefiel war, dass es nicht in der Perspektive des Ich-Erzählers geschrieben ist. Das änderte aber nichts daran, dass ich den Serienhelden Frank nach wie vor unsympathisch finde, irgendwie hat der Kerl einen Knacks. Vor allem seine Beziehung zu Frauen ist mir etwas zuwider.
Gleich im ersten Kapitel lernt man den Mörder kennen und begleitet ihn bei seinen Morden. Klarerweise raubt das Wissen um den Mörder etwas von der Spannung. Aber die Schilderungen WIE der Mörder an seine Opfer heran tritt haben mir gut gefallen, deshalb nehme ich etwas weniger Spannung gerne in Kauf. Der Autor schafft es, die Psyche des Täters bis ins kleinste Detail zu zerlegen und der Leser bekommt sie auf dem Präsentierteller serviert.
Neben Franks beruflichen Aufgaben nehmen auch seine familiären Verhältnisse, oder besser gesagt Probleme, Platz in dem Buch ein. Auch das hat mir gefallen. Was mir weniger gefallen hat, war auch diesmal die weibliche Person an Franks Seite. Hier hat wieder ein Klischee das andere gejagt. Mehr will ich jetzt gar nicht verraten.
Nach dem zweitem Buch von diesem Autor stelle ich fest, dass man bei seinen Büchern nicht unbedingt mit nervenzerreissender Spannung rechnen kann. Zumindest ich nicht. Aber jeder der sich für seitenweise Ausführungen über die Abgründe der menschlichen Seele interessiert, dürften Ablows Bücher gut gefallen. Nach zwei Büchern komme ich mir schon wie ein kleiner Freud vor Ausserdem lässt sich das Buch sehr schnell lesen.
Zu meiner Bewertung möchte ich noch etwas anmerken. Ablow zeigt in seinen Büchern auf, wie Menschen aufgrund ihrer schlimmen Vergangenheit zu Mördern werden. Bei ihm gibt es kein Schwarz-Weiß. Es gibt nichts wirklich Gutes und nichts wirklich Böses. Für mich aber bleibt ein Mörder ein Mörder, ungeachtet seiner psychischen Verfassung. Ob Schizophrener, Depressiver oder als Kind Misshandelter, absolut nichts entschuldigt es, Leben zu nehmen, nichts macht es weniger schlimm für die Angehörigen. Mir kommt es vor, als würde Ablow versuchen zu zeigen, dass diese Menschen im Grunde selbst Opfer sind, die von ihrer Vergangenheit zu dem gemacht wurden, was sie sind. Es hört sich für mich einfach zu sehr nach einer Entschuldigung an, als läge ein Teil der Verantwortung für ihr Handeln bei jemand anderem. Und das beeinträchtigt mit Sicherheit auch meine Bewertung etwas.
Für mich war es guter Durchschnitt
+
Anmerkung: Es handelt sich um den 4. Band einer Serie.