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Frank Abagnale ist gerade mal fünfzehn, als seine Karriere als Betrüger beginnt. Mit der Mobil-Karte seines Vaters dreht er allerhand krumme Dinger, um seine größte Lust und somit sein einziges Laster finanzieren zu können: Frauen. Sein Vater verzeiht ihm gnädigerweise die 3.400 Dollar, die er an Mobil zahlen muss, doch Frank hat Lust an der Sache bekommen. Er geht nach New York, wo er erst einen respektablen Weg einschlagen will, doch dann entdeckt er endgültig seine Leidenschaft und sein Talent für das Verbrechen. Der Teenager, der zehn Jahre älter aussieht, als er ist, beginnt mit seinen Recherchen. Durch geschicktes Aushorchen und Telefonieren gelangt er schnell an eine Pilotenuniform der Pan Am, auch seine Fluglizenz und seinen Pilotenausweis sind Marke Eigenbau.
Schnell eignet er sich den Jargon der Flieger an, um in Gesprächen mithalten zu können, stellt sich seine eigenen Gehaltsschecks aus, die er im ganzen Land einlöst, sonnt sich im Ansehen eines Piloten und fliegt als Mitglied einer Fluglinie um die ganze Welt. Doch nicht nur als angeblicher Pilot versucht sich Frank. Er wird in seiner Karriere außerdem Kinderarzt, Universitätsprofessor und Schriftsteller. Längst hat er sich das nötige Geld beschafft, um ein sorgenfreies Leben führen zu können, doch das Verbrechen reizt ihn einfach zu sehr. Er ist ständig auf der Flucht, weil ihm mittlerweile alle möglichen Staatsbehörden auf den Fersen sind, doch dann beschließt er, sich in Frankreich zu verkriechen.
Doch ausgerechnet da wird er schließlich gefasst und nach Perpignan ins Gefängnis gebracht. Ausgerechnet eine Frau wurde ihm zum Verhängnis. Die ehemalige Stewardess hatte ihn wiedererkannt und ihn angezeigt. In Perpignan verbringt Abagnale 5 Monate unter unmenschlichen Bedingungen, bevor er schließlich nach Schweden ausgeliefert wird. Dort ergeht es ihm besser. Eigentlich haben fast alle Staaten der Welt Abagnales Auslieferung beantragt, doch ein milde gesinnter Richter in Schweden schickt ihn zurück nach Amerika, wo er von den Bundesbehörden am Flughafen in Empfang genommen werden soll. Doch Abagnale schafft es, durch die Flugzeugtoilette zu fliehen…
Die Geschichte ist wahrscheinlich vielen von der Verfilmung mit Leonardo DiCaprio in der Rolle des Frank Abagnale und Tom Hanks in der Rolle des FBI-Agenten O’Reilly geläufig, doch das Buch wurde von Abagnale selbst geschrieben, es liest sich wie eine humorvolle, actiongeladene Autobiografie… na gut, ist sie ja auch. Gerade wenn man denkt: „Nein, das gibt’s jetzt nicht. Damit kommt der nie und nimmer durch“, fällt einem ein, dass es sich um die wahre Lebensgeschichte von Frank Abagnale handelt, der nach seiner Verbrecherkarriere zum gefragten Fachmann für Dokumentensicherheit avancierte.
Zwischen dem Buch und dem Film gibt es eklatante Unterschiede, auf die Abagnale auch in einem Epilog am Ende seines Buches hinweist. Zum ersten das Äußere Abagnales: Dieser war ein großer, dunkelhaariger Mann, der leicht um zehn Jahre älter aussah, als er tatsächlich war. Nun wird im Film Abagnale von Leonardo DiCaprio gespielt, der seine Sache zwar gut macht, aber ein eher kleingewachsener, heller Typ ist, der immer mindestens zehn Jahre jünger wirkt, als er tatsächlich ist. Einige Szenen werden im Film weggelassen, da sich das Buch über fünf Jahre hinzieht und ein Kinofilm eben in seiner Zeit auf 180 Minuten beschränkt ist.
Auch der Vater-Sohn Konflikt kommt im Film viel stärker vor, als er tatsächlich war. Abagnale beschreibt in seinem Buch seinen Vater sehr liebevoll, als einen Menschen, den er respektiert und liebt. Spielberg interpretierte in diese Beziehung mehr Drama rein, als scheinbar tatsächlich war. Außerdem unterscheiden sich manche Orte und Zeitangaben im Film von denen im Buch, der Aufenthalt im Malmöer Gefängnis wird im Film beispielsweise gar nicht erwähnt, ebenso wie seine Flucht aus dem Staatsgefängnis.
Alles in allem eine sehr spannende Geschichte, deren Authentizität sie umso lesenswerter macht. Es kommt zwar nie vor, dass ein Film das Buch genau so wiedergibt, wie es gemeint war, dennoch trifft die Verfilmung von „Catch me if you can“ nach Abagnales Angaben 80% des Buches und der wahren Ereignisse. Wer sich gerne in die bunte Kinowelt der 60er Jahre entführen lässt, sollte sich auch den Film ansehen.
Titel korrigieren. LG, Valentine