Das Ende der Print-Lexika wird eingeläutet...

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  • Eine sehr interessante Meldung aus dem Hause "Brockhaus", welches ab April sämtliche Inhalte ihres Lexikons online stellen will, findet man im Börsenblatt:


    http://www.boersenblatt.net/180265/


    Ein Interview gibt es auch noch dazu:


    http://www.boersenblatt.net/180276/


    Damit ist dann wohl die 21. Auflage der großen Enzyklopädie die letzte Print-Ausgabe gewesen oder sieht das jemand anders?


    Schöne Grüße,
    Thomas


  • Damit ist dann wohl die 21. Auflage der großen Enzyklopädie die letzte Print-Ausgabe gewesen oder sieht das jemand anders?


    Sieht fast so aus.


    Das Projekt finde ich sehr interessant und auch sehr praktisch - weil man sich bei Brockhaus auf die Infos verlassen kann - im Gegensatz zu wikipedia, das zwar auch immer besser wird, aber eben vor Missbrauch und Falschinfos nicht geschützt ist...


    Ich hoffe, dass sich dieser mutige Schritt für die Firma Brockhaus auszahlt. :daumen:


    :winken:


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.


  • Das Projekt finde ich sehr interessant und auch sehr praktisch - weil man sich bei Brockhaus auf die Infos verlassen kann - im Gegensatz zu wikipedia, das zwar auch immer besser wird, aber eben vor Missbrauch und Falschinfos nicht geschützt ist...


    Wobei nach meinen letzten Informationen Wikipedia besser abgeschnitten hat in Punkto Aktualität und Richtigkeit als der gute alte Brockhaus


    Dann wird die letzte Printausgabe des Werkes wohl ein begehrtes Sammlerstück werden :zwinker:


    LG
    Kathrin

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  • Die Zeit der großen gedruckten Universalenzyklopädien ist vorbei. Falls es bald das lange angekündigte "elektronische Papier" geben sollte, hat es sich hoffentlich auch bald mit 99% des restlichen Buchdrucks erledigt. Die übrigen 1% sind die schön gedruckten Ausgaben, die man gerne zu Hand nimmt.


  • Falls es bald das lange angekündigte "elektronische Papier" geben sollte, hat es sich hoffentlich auch bald mit 99% des restlichen Buchdrucks erledigt.


    Das wird jetzt schon so lange beschworen, dass ich endgültig nicht mehr dran glaube :rollen:


    Bei Lexika finde ich den Schritt gar nicht so schlecht, denn ein Lexikon ist so schnell veraltet, dass sich die Investition schwerlich lohnt.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Damit ist dann wohl die 21. Auflage der großen Enzyklopädie die letzte Print-Ausgabe gewesen oder sieht das jemand anders?


    Ja, ich! Die Britannica ist auch schon einmal tot gesagt worden, und es sollten nie wieder Printausgaben erscheinen. Und doch wurde die Printversion wieder auf den Markt gebracht.


    Außerdem krankte die 21. Auflage IMHO nicht an der Aktualität. Wer sich eine gedruckte Enzyklopädie kauft, hat andere Ansprüche. Nein, in meinen Augen hat der Brockhaus-Verlag andere Fehler gemacht (vor allem inhaltliche).



    Dann wird die letzte Printausgabe des Werkes wohl ein begehrtes Sammlerstück werden :zwinker:


    Da habe ich ja Glück, das sie bei mir rumsteht (neben der 15. und der 19. Auflage). :zwinker:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001


  • Falls es bald das lange angekündigte "elektronische Papier" geben sollte, hat es sich hoffentlich auch bald mit 99% des restlichen Buchdrucks erledigt. Die übrigen 1% sind die schön gedruckten Ausgaben, die man gerne zu Hand nimmt.


    Ich bezweifle, dass das jemals passieren wird. Was wurde da nicht bei den E-books schon rumgeunkt und jetzt sind viele Firmen pleite. :rollen: Dass das Buch mehr ist, als ein Gebrauchstgegenstand der nur auf praktische Handhabung ausgelegt sein muss, vergessen viele. Und außerdem: was sollte ich dann mit meinen vielen Regalen machen? :zwinker:


    Ich sehe es ähnlich wie BigBen. Ich würde mir trotzdem weiterhin eine Printausgabe des Brockhaus in den Schrank stellen (sobald ich es mir leisten kann).

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie


  • Da habe ich ja Glück, das sie bei mir rumsteht (neben der 15. und der 19. Auflage). :zwinker:


    Du dachtest wohl schon bei der 15. und 19.ten es werden Sammlerstücke was? :zwinker:


    Nein ich weiss die Schinken auch zu schätzen, obwohl ich seit längerem Wikipedia bzw. die OnlineSuchmaschinen bevorzuge.


    Zum "elektronischen Papier": ich war zu Beginn der Palm-Ära ein begeisterter Palm/ebook/PDF Nutzer. Ich habe betsimmt 5-10000 elektronische Buchseiten auf meinem Palm. Aber irgendwie nehme ich doch lieber ein Buch in die Hand. Bei Lexika ist das jedoch etwas völlig anderes. Da will ich eine konkrete Information und die möglichst schnell. Mein Pschyrembel und meine Rote Liste habe ich auf dem Palm, Absolute Spitze, so schnell finde ich niemals das beötigte Medikament gegen einen bestimmten Erreger - oder den umgangssprachlichen Begriff für Pterygium :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kathrin (die sich auch keine Welt ohne Bücher vorstellen mag)

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  • Du dachtest wohl schon bei der 15. und 19.ten es werden Sammlerstücke was? :zwinker:


    Nee, die 15. Auflage ist die beste Brockhaus-Auflage überhaupt, was klassisches Wissen angeht. Und die 19. war meine erste Enzyklopädie in der Sammlung.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ach so :zwinker:
    :winken: (ich besitze "nur" MNL den Brockhaus gab es bei uns damals nicht, aber ich werde mir jetzt auch keinen zulegen, glaub ich )

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  • Dass das Buch mehr ist, als ein Gebrauchstgegenstand der nur auf praktische Handhabung ausgelegt sein muss, vergessen viele.


    Gerade wenn man das Buch nicht nur als Fetischobjekt ansieht, sondern es auf den Inhalt ankommen lässt, sollte man vor elektronischen Büchern eigentlich keine Scheu haben. Sie werden nicht den Untergang des Abendlandes einläuten. :zwinker:


  • Die Zeit der großen gedruckten Universalenzyklopädien ist vorbei. Falls es bald das lange angekündigte "elektronische Papier" geben sollte, hat es sich hoffentlich auch bald mit 99% des restlichen Buchdrucks erledigt. Die übrigen 1% sind die schön gedruckten Ausgaben, die man gerne zu Hand nimmt.


    Nur so aus Neugier: Warum "hoffentlich" ?


    Ansonsten: Für Fachliteratur mag das nicht unwahrscheinlich sein. In dem Bereich werden ja schon jetzt intensiver die Möglichkeiten des elektronischen Publizierens genutzt.
    Bis auch die Unterhaltungsliertur davon betroffen ist, ist es meiner Meinung nach noch ein weiter Weg. Ich weiß noch als man uns ganz stolz die portable E-Book-Reader präsentiert hat. Seitdem wurde es sehr still um diese Geräte. So recht scheint der Leser sich nicht vom bedruckten Papier lösen zu können. Ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich mag meine Bücher so wie sie im Moment sind.

  • Nur so aus Neugier: Warum "hoffentlich" ?


    Weil ich die elektronische der gedruckten Form vorziehen würde -- vorausgesetzt, es gibt passende Geräte (ein hochauflösendes und kontrastreiches Display gehört dazu) und die Bücher liegen in einem offenen Format vor. Ich lese schon seit einiger Zeit mehr Text am Bildschirm als auf Papier.

  • Gerade wenn man das Buch nicht nur als Fetischobjekt ansieht, sondern es auf den Inhalt ankommen lässt, sollte man vor elektronischen Büchern eigentlich keine Scheu haben. Sie werden nicht den Untergang des Abendlandes einläuten. :zwinker:


    Für Fachbücher mag das gelten, aber für mich geht dann deine 99 zu 1 Rechnung nicht auf.



    Weil ich die elektronische der gedruckten Form vorziehen würde -- vorausgesetzt, es gibt passende Geräte (ein hochauflösendes und kontrastreiches Display gehört dazu) und die Bücher liegen in einem offenen Format vor. Ich lese schon seit einiger Zeit mehr Text am Bildschirm als auf Papier.


    Ich nicht. Allein bei der Vorstellung bekomme ich Kopfschmerzen.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie

  • Ach, das Buch aus Papier wurde nun schon so oft totgesagt ...


    Elektronische Publikation hat dann und nur dann einen Sinn, wenn es um Aktualität geht. Das betrifft somit die Spitze der Forschung. Ein Lexikon ist davon nur marginal betroffen. Die Definition eines Elektrons ändert nicht vierteljährlich - jedenfalls nicht so, dass mich das als Laie interessieren könnte. Andere Gebiete sind noch langlebiger: Wer Goethe war, von wann bis wann er gelebt hat und welches seine wichtigen Werke waren, ändert allenfalls in der Einschätzung von letzterem - und auch dies nur alle paar Jahrzehnte.


    Das Problem der Bezahlung steht ja auch ins Haus. Wird ein kommerzielles Lexikon durch Werbung finanziert? Ich fürchte, die Industrie will nach wie vor nicht wahrhaben, dass die Mehrheit der Kunden nicht bereit ist, sich durch zigtausend Popups zu kämpfen. Pay per view? Was, wenn ich dieselbe Information zwei Tage später nochmals brauche? Nochmals zahlen? (Denn Herunterladen und Speichern ist nicht, afaik.) Zugang durch ein einmal zu erwerbendes Passwort? Mein Gott - ich habe aufgehört, mir kostenpflichtige Software herunterzuladen. Irgendwann verschussele ich immer die Aktivierungsschlüssel und Passwörter - und dann darf ich die ganze Chose nochmals kaufen?


    Last but not least sind die Printausgaben nach wie vor die einzigen, die nicht nur keine Passwörter von mir verlangen - nein, ich muss keine elektrisch betriebene Maschine aufstarten, 5 Minuten warten bis das Betriebssystem geladen ist, nochmals 5 Minuten warten bis das Dokument geladen ist, und wiederum 5 Minuten warten bis das Dokument auf S. 455 steht - hingreifen, aufklappen, lesen. Und ich kann ein Buch auch problemlos ins Nachbarzimmer tragen und triumphierend schreien: "Siehst du, ich habe gewusst, dass die Ameise 6 Beine hat!" Versuch das mit dem PC. Oder dem Notebook - da klingt es eher wie:"Sch...e, die Batterie ist alle. Kommst du mal schnell rüber?" - "Nö."


    (Ausserdem würde ich Brockhaus, deren Redaktion offenbar von einer ehemaligen Brigitte- und YoungMiss-Frau geleitet wird, nicht als Massstab in Sachen Lexikon ansehen. Und die Britannica, die ich als Massstab ansehe, ist wieder zur Printversion zurückgekehrt. Die sich m.W. auch gar nicht übel verkauft.)


    Totgesagte leben länger - das gilt wohl auch fürs Printlexikon. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Für mich schon.


    Wenn Du zu 99% Fachbücher liest mag das sein.

    Die Literatur gibt der Seele Nahrung,<br />sie bessert und tröstet sie.<br /><br />:lesen:<br />Alfred Kerr: Die Biographie