Das Ende der Print-Lexika wird eingeläutet...

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  • Gerade bei den Lexika glaube ich auch an den Wandel, den Thomas da sieht.


    Ja, sehe ich ähnlich, aber sind die Gründe nur Platz- bzw. Geldmangel und eine veränderte Medienlandschaft? Ist es nicht auch so, daß sich Werte verschoben haben? Für die jüngere Generation macht ein moderner PC doch sicherlich mehr her, als eine Enzyklopädie im Bücherschrank. An die veränderte Lesekultur glaube ich weniger, dann müßten m.E. bereits viel mehr E-Books im Umlauf sein und die Papierform würde nicht auch von jüngeren Generationen bevorzugt.


    Liebe Grüße - cat

    Liebe Grüße - Inge


    ~ Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung ändern kann. ~


  • Gerade bei den Lexika glaube ich auch an den Wandel, den Thomas da sieht.


    Und da halte ich es auch für eine im Prinzip gute Sache. Es ist leichter aktuell zu halten als ein vielbändiges Papierwerk, einem Stichwortverweis zu folgen erfordert nicht gleich erneutes Laufen ans Regal um den nächsten Ziegelstein herauszuholen und je weiter Breitbandanschlüsse und Flatrates verbreitet sind und Rechner gar nicht mehr runtergefahren werden, spielt auch der Zeitfaktor, auf dem sandhofer hier so gerne herumreitet, keine Rolle mehr. Gerade im Lexikonbereich sehe ich wirklich Vorteile für die elektronische Lösung.

  • Ich denke, das Schlagwort "Aktualität" wird total überschätzt. Wenn ich mir mal einen Band von meinem Brockhaus in die Hand nehme, dann ist da nur ein geringer Bruchteil an Informationen, der nicht mehr aktuell ist. Aber dafür gibt es ja die Jahresbände (die aber nicht unbedingt notwendig sind).
    Nichtsdestotrotz ist "Aktualität" ein wunderbares Totschlagargument für gedruckte Nachlagewerke. Es wird immer wieder an den Haaren herbeigezogen. Nur verändert sich unser substanzielles Wissen gar nicht so schnell, wie das Veralten der Brockhäuser et al. gepredigt wird. :grmpf:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Ich würde mich sehr schwer damit tun, wenn es Nachschlagwerke irgendwann nur noch digital gäbe. Bei Fachliteratur ist es so, dass ich mir schon einiges online heraus suche. Längere Texte muss ich mir dann allerdings ausdrucken, um sie vernünftig verwerten zu können. Ich habe auch psychologische Wörterbücher und Lexika auf CD-Rom, benutze sie aber nie (obwohl es dort tolle Grafiken und Bilder gibt, die man in Präsentationen gut zur Darstellung verwenden könnte). Warum das so ist, weiß ich nicht. Vielleicht liegt es an der Gewohnheit und es fehlt mir einfach das sinnliche Empfinden dabei. Der Unterschied ist wohl auch, dass ich in einem Buch gerne blättere und mir auch Dinge, nach denen ich nicht gezielt gesucht habe, durchlese. Das ist digital nicht der Fall. Hier geht es mir nur nur um eine komprimierte Information, und wenn ich diese habe, ist mir die weitere Quelle egal.

  • Das ist auch das Problem, was manche (zumindest ich) mit digitalen Nachschlagewerken haben (nicht dass ich prinzipiell was dagegen hätte, zum schnellen Nachschlagen sind Wikipedia & co. echt unschlagbar): Man kann sich keine genaue Vorstellung von der Größe machen. Wenn ich vor mir eine Regalwand voller Brockhaus-Enzyklopädien sehe, kann ich mir ungefähr vorstellen, wie viel Wissen darinsteckt (ziemlich viel :breitgrins:). Die "Größe" von Online-Lexika ist dagegen - wortwörtlich - überhaupt nicht (be)greifbar.


  • Ich denke, das Schlagwort "Aktualität" wird total überschätzt. Wenn ich mir mal einen Band von meinem Brockhaus in die Hand nehme, dann ist da nur ein geringer Bruchteil an Informationen, der nicht mehr aktuell ist. Aber dafür gibt es ja die Jahresbände (die aber nicht unbedingt notwendig sind).
    Nichtsdestotrotz ist "Aktualität" ein wunderbares Totschlagargument für gedruckte Nachlagewerke. Es wird immer wieder an den Haaren herbeigezogen. Nur verändert sich unser substanzielles Wissen gar nicht so schnell, wie das Veralten der Brockhäuser et al. gepredigt wird. :grmpf:


    Es geht (mir jedenfalls) dabei gar nicht darum, daß die Einträge zu einzelnen Schlagworten veralten, das tun sie in vielen Fällen nämlich in der Tat nicht. Aber der Zuwachs an neuen Begriffen ist schneller zu integrieren. Und bei einer elektronischen Ressource kommt es – im Gegensatz zu Papier – auch nicht im gleichen Maße auf ein paar Tausend Schlagwörter mehr an, so daß im Zweifel leichter für einen neuen Artikel optiert werden kann.

  • Aber der Zuwachs an neuen Begriffen ist schneller zu integrieren.


    Und genau dort wird das e-Lexikon, falls es kommerziell vertrieben werden soll und zugleich zuverlässige, nachgeprüfte Informationen enthalten, keinen Vorteil gegenüber einer Printversion haben. Wikipedia mag unzuverlässiger sein - es ist auf jeden Fall schneller. Und die Nachprüfung kann ja auch nicht gratis vonstatten gehen - ergo geht auch das schöne Argument mit dem Geld sparen durch Papier sparen nicht 100% auf ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • Aber der Zuwachs an neuen Begriffen ist schneller zu integrieren.


    Und da besteht für mich die Frage, ob diese neuen Begriffe wirklich substanzielles Wissen sind. Irgendein Popsternchen interessiert mich nicht die Bohne. Die Wasserstände der Elbe bei Hamburg gestern abend auch nicht. Aber falls sich am gegenwärtigen Stand der Erkenntnisse, das es vier fundamentale Kräfte gibt, etwas ändert, würde ich das schon gern erfahren und nachschlagen können. Und Wissen dieser Art gibt es halt nicht soviel, das es ständig integriert werden müßte.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Und genau dort wird das e-Lexikon, falls es kommerziell vertrieben werden soll und zugleich zuverlässige, nachgeprüfte Informationen enthalten, keinen Vorteil gegenüber einer Printversion haben.


    Nochmal: Es geht hier nicht mehr darum zu disktuieren, ob Printversionen ggü. digitalen Versionen Vorteile haben oder nicht. Die Vorteile einer Printversion sind unbestritten. Die Digitalversion hat andere Vorteile.


    Es geht viel mehr darum, dass der Markt (also die potentielle Leserschaft) sich bereits entschieden hat. Die Print-Version des Brockhauses wird nicht mehr ausreichend nachgefragt. Man mag dies bedauern, man mag nun auch lamentieren, dass viele Fliegen ..., aber das hilft doch nicht. Ein großer Lexikon-Verlag gibt die Print-Versionen zumindest für die großen, mehrbändigen Lexika auf. Das wird von Dir gar nicht zur Kenntnis genommen. Glaubst du, dass sich das Kundenverhalten in naher oder etwas fernerer Zukunft noch einmal ändern wird und das Internet nicht mehr zu Rate gezogen wird? Ich glaube nicht daran.


    Noch ein Beleg: Bei der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft wird gerade ein dtv-Taschenlexikon (24 Bände) für sagenhafte 30 EUR verramscht. Das sind nicht einmal 1,50 EUR je Band. Offensichtlich ist auch dieser Preis angesichts kostenfreier Internet-Angebote vielen zu hoch, da das Angebot schon längere Zeit existiert.


    Der Britannica-Weg ist zugegebermaßen ein Gegenindiz. Aber ein Lexikon in englischer Sprache kann natürlich viel leichter auf die notwendigen Stückzahlen kommen. Und vielleicht ist der Print-Lexikon-Markt nun so "eng", dass Britannica als einziger Print-Anbieter überlebt. Ein Lexikon in der Sprache "Deutsch" hat es ungleich schwerer, den Gewinnpunkt zu überschreiten.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()


  • Irgendein Popsternchen interessiert mich nicht die Bohne.


    Andere Lexikon-Benutzer interessiert dies vielleicht schon. Wer von uns kennt schon den durchschnittlichen Lexikon-Benutzer? Ich nicht.


    Aber folgende Geschichte hat mich seinerzeit nachdenklich gemacht:
    Wir haben uns mal mit dem Duden-Chefredakteur unterhalten und dort hatten wir uns gewundert, warum so viele Vornamen im Duden verzeichnet sind, das sei aus unserer Sicht doch vollkommen unnötig, vor allem bei den "einfach" zu schreibenden Namen, während andere durchaus "wichtige" Begriffe nicht verzeichnet seien. Der Duden-Redakteur konnte unsere Einwände verstehen, aber es gebe eben nicht wenige Kunden, die darauf Wert legen und gerade die Schreibweise von Vornamen nachschlagen bzw. das Geschlecht nachsehen.


    Gruß, Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von Klassikfreund ()

  • Nochmal: Es geht hier nicht mehr darum zu disktuieren, ob Printversionen ggü. digitalen Versionen Vorteile haben oder nicht. Die Vorteile einer Printversion sind unbestritten. Die Digitalversion hat andere Vorteile.


    Ja. Copy&Paste ist einfacher als von einer Printversion :breitgrins: . Mein Argument ist: Ein e-Lexikon hat kommerziell keine Chance. Vor allem, wenn es nur e sein soll. Weshalb soll ich bei Brockhaus bezahlen, wenn ich dieselbe Information schneller und präziser auf Wikipedia abrufen kann?


    Es geht viel mehr darum, dass der Markt (also die potentielle Leserschaft) sich bereits entschieden hat. Die Print-Version des Brockhauses wird nicht mehr ausreichend nachgefragt.


    Der Markt hat entschieden: Die 21. Auflage war Sch...e und hat sie nicht gekauft. That's it. Das andere sind Schlüsse, die Du und Brockhaus aus dem Verhalten des Markts ziehen. Ich ziehe andere.


    Ein großer Lexikon-Verlag gibt die Print-Versionen zumindest für die großen, mehrbändigen Lexika auf. Das wird von Dir gar nicht zur Kenntnis genommen.


    Oh doch. Ebenso wie ich zur Kenntnis nehme, dass die Redaktion der Enzyklopädie von einer ehemaligen Brigitte- und YoungMiss-Frau geleitet wird. Und wie ich weiss, dass die letzten beiden Auflagen, die ich gesehen habe, so was von ver... waren.


    Glaubst du, dass sich das Kundenverhalten in naher oder etwas fernerer Zukunft noch einmal ändern wird und das Internet nicht mehr zu Rate gezogen wird? Ich glaube nicht daran.


    Ich glaube vor allem nicht daran, dass das Publikum für Informationen zahlen wird, die es auch gratis haben kann.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ja. Copy&Paste ist einfacher als von einer Printversion :breitgrins: . Mein Argument ist: Ein e-Lexikon hat kommerziell keine Chance. Vor allem, wenn es nur e sein soll. Weshalb soll ich bei Brockhaus bezahlen, wenn ich dieselbe Information schneller und präziser auf Wikipedia abrufen kann?


    Wieso bezahlen? Das wird doch kostenfrei ins Netz gestellt.


    Gruß, Thomas

  • Der Markt hat entschieden: Die 21. Auflage war Sch...e und hat sie nicht gekauft. That's it. Das andere sind Schlüsse, die Du und Brockhaus aus dem Verhalten des Markts ziehen. Ich ziehe andere.


    Gut. Bitte welche Schlüsse ziehst du?

  • Wieso bezahlen? Das wird doch kostenfrei ins Netz gestellt.


    Also durch Werbung finanziert? Noch schlimmer. Der Kunde, meine sehr verehrten Internetseitenbeitreiber, will keine Pop-ups. Keine Werbebanner links und rechts. Nix. Nada. Niente.


    Gut. Bitte welche Schlüsse ziehst du?


    Zum einen, dass Brockhaus keinen Schimmer hat, wer denn nun Zielpublikum sein soll: Wenn YoungMiss Albert im Interveiw mit dem Börsenblatt (nachzulesen hier) meint: "In unseren Zielgruppen gibt es zunehmend nur noch internetaffine Menschen. Nur wenige sind hier nicht online. Und diese würden dann wahrscheinlich auch nicht unbedingt zum Buch greifen. Die Zielgruppen von Brockhaus online sind ganz klar die klassischen bildungsorientierten Gruppen, die Brockhaus auch bisher angesprochen hat. Aber eben auch vermehrt jüngere Menschen, die noch keine so starke Bindung an den Verlag haben. Für diese planen wir spezielle Angebote.", so sieht man schon wie die ganze Chose schräg liegt, weil der Klassisch-Bildungsorientierte und der Vermehrt-Jüngere gleichzeitig angesprochen werden sollen. Derart übers Kreuz schielen - das verlangt Können! Plus die Tatsache, dass der Verlag ganz fest die Augen davor verschliesst, dass mangels inhaltlicher Qualität sein Zielpublikum, eben der Klassisch-Bildungsorientierte, weg- und wohl hin zur Britannica gelaufen ist. Ich verlange von einer Enzyklopädie keine Künstlerausgabe von Armin Mueller-Stahl, sondern korrekte Information in einem lesbaren Format. Das ist alles. Und das ist, was Brockhaus aus den Augen verloren hat.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)


  • ergo geht auch das schöne Argument mit dem Geld sparen durch Papier sparen nicht 100% auf ...


    Doch, auch das und das sowohl für den Verlag wie für mich als Nutzer.



    Und da besteht für mich die Frage, ob diese neuen Begriffe wirklich substanzielles Wissen sind. Irgendein Popsternchen interessiert mich nicht die Bohne.


    Dich vielleicht nicht, andere Lexikonnutzer schon. Und wenn es dem Anspruch an ein Konversationslexikon gerecht werden soll, dann gehören auch Popsternchen hinein. Das ist vielleicht nicht Bestandteil der gepflegten bildungsbürgerlichen Konversation, aber Bestandteil anderer Konversation. Und ich würde mich über auch über solche Leute bei Bedarf lieber jenseits von Fan-Seiten informieren.



    Der Britannica-Weg ist zugegebermaßen ein Gegenindiz. Aber ein Lexikon in englischer Sprache kann natürlich viel leichter auf die notwendigen Stückzahlen kommen. Und vielleicht ist der Print-Lexikon-Markt nun so "eng", dass Britannica als einziger Print-Anbieter überlebt. Ein Lexikon in der Sprache "Deutsch" hat es ungleich schwerer, den Gewinnpunkt zu überschreiten.


    Da ist, denke ich, einiges dran.



    Weshalb soll ich bei Brockhaus bezahlen, wenn ich dieselbe Information schneller und präziser auf Wikipedia abrufen kann?


    Vielleicht weil die Information geprüft ist? Zugegebenermaßen mag ich auch keine Webseiten, auf denen ich zwischen der Werbung den eigentlichen Inhalt kaum wiederfinde. Daher wäre mir eine kostenpflichtige E-Version durchaus lieber, das ist eine Frage der Preisgestaltung. Für einen überschaubaren monatlichen Abo-Betrag könnte ich mich ohne weiteres erwärmen, wenn ich damit die Vorteile einer elektronischen Version mit jenen einer geprüften Printversion verbunden bekomme. Ja, ich weiß, daß ich damit wahrscheinlich (noch) eine Ausnahme bilde, weil für viele immer noch die Gleichung Internet = kostenlos gilt. Ich stelle aber zumindest in meinem Umfeld langsam einen Wahrnehmungswandel fest; die Bereitschaft wächst für Qualität auch wieder Geld hinzulegen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Vielleicht weil die Information geprüft ist?


    Das macht sie nicht besser, genauer, fehlerfreier. Das ist ja der Witz am ganzen: Wikipedia - bei allen Mängeln, die dieses On-line-Nachschlagewerk aufweist, ist in in Bezuf auf die Qualitat der Information dem On-line-Brockhaus weit überlegen - und steht m.W. ungefähr auf gleichem Niveau wie die Britannica. Darüber sollte YoungMiss Albert nachdenken ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Das macht sie nicht besser, genauer, fehlerfreier. Das ist ja der Witz am ganzen: Wikipedia - bei allen Mängeln, die dieses On-line-Nachschlagewerk aufweist, ist in in Bezuf auf die Qualitat der Information dem On-line-Brockhaus weit überlegen - und steht m.W. ungefähr auf gleichem Niveau wie die Britannica. Darüber sollte YoungMiss Albert nachdenken ...


    In welche Richtung soll sie denn nachdenken?


    Meinst du, dass eine grundsätzliche Ausrichtung zu einem anderen "Content" Brockhaus den Durchbruch verschafft?


    Ich erinnere mich dunkel an einen vor vielen Jahren gelesenen Artikel: Brockhaus hat mal vor Jahren eine Lexikon-Reihe mit längeren zusammenhängenden Artikeln herausgebracht. Die Reihe umfasste jeweils 6 Bände, ich persönlich besitze die Reihen "Kunst + Kultur" sowie "Geschichte". Diese Art von Lexikon finde ich, wenn es mit einem guten Schlagwortindex verbunden ist, wertvoller. Nun komme ich zum gelesenen Artikel zurück: Diese Reihen waren ein wirtschaftlicher Fehlschlag, daher ist die Frage, ob Brockhaus einen anderen Weg sich wirklich noch einmal zu gehen traut.


    Also ich fand schon vor 20 Jahren den 24bändigen Brockhaus mit seinen Artikeln viel zu knapp. In der Schulzeit hat er mir manchmal gute Dienste geleistet, danach habe ich aber immer gleich in das Fachbuch (oder das einfacher erklärende) Sachbuch geschaut. Der Brockhaus ist in vielen Fällen einfach zu knapp oder aber zu unverständlich (mag sein, dass sich das inzwischen geändert hat). Aber dennoch kann man sich fragen, ob Brockhaus den Britannica-Weg erfolgreich kopieren könnte. Vielleicht schon. Auf der anderen Seite liegt bei Brockhaus eine riesige Datenbank an Infos, die man in dieser Form irgendwie vermarkten will. Vielleicht hat man schon vor 10 Jahren verschlafen, die nachgefragten Informationen in ein Format zu bringen, so dass dafür auch genügend Leute bereit sind, Geld dafür zu zahlen.


    Schöne Grüße,
    Thomas


  • Also ich fand schon vor 20 Jahren den 24bändigen Brockhaus mit seinen Artikeln viel zu knapp. In der Schulzeit hat er mir manchmal gute Dienste geleistet, danach habe ich aber immer gleich in das Fachbuch (oder das einfacher erklärende) Sachbuch geschaut. Der Brockhaus ist in vielen Fällen einfach zu knapp oder aber zu unverständlich (mag sein, dass sich das inzwischen geändert hat).


    Da muß ich Dir zustimmen. Der Ansatz, wie er in der Macropaedia der Britannica gegangen wird, ist da viel besser. Man versucht es zwar im Brockhaus mit ein paar Essais zu bestimmten Themen, aber das ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. In dem Falle hilft ein Blick zurück, das es auch im Deutschen anders geht. Ersch-Gruber, der leider nie beendet wurde, liefert extrem umfangreiche Informationen (z.B. das Stichwort Griechenland geht über 8 Bände [wenn ich mich jetzt bei der Zahl nicht irre]). Der Krünitz war in seiner Informationssammelwut noch schlimmer. Da wurden selbst Obstanbauempfehlungen, Polizeiverordnungen etc.pp. mit aufgenommen. OK, es wurden 242 Bände daraus, aber das ist wirklich eine Enzyklopädie der Wissens.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001