Elias Canetti - Die gerettete Zunge

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    Inhalt
    In diesem Buch erzählt der Schrifsteller Elias Canetti die Geschichte seiner Kindheit und Jugend. Geboren wurde er in der bulgarischen Stadt Rustschuk im Ghetto der spaniolischen Juden. Doch schon früh ziehen die Eltern nach Manchester, um dem despotischen Großvater zu entgehen. Doch kurz nach dem Umzug wird die Mutter krank und muß zur Kur und nach ihrer Rückkehr stirbt der Vater. Die Mutter zieht mit den Kindern zuerst nach Wien und dann in die Schweiz, wo Canetti und seine Geschwister auf verschiedene Internate geschickt werden.


    Meine Meinung
    Elias Canettis Beschreibung seiner Kindheit und frühen Jugend beeindruckt durch die ungeheure Reife des Jungen, leider macht mir genau das den Menschen Canetti unsympatisch. Er wirkt oft altklug und arrogant was vielleicht auch daher kommt dass er schon mit sieben Jahren der Mutter den Vater ersetzen mußte. Er wirkt egoistisch und beansprucht die Menschen in seiner Umgebung für sich alleine.


    Je älter er wird, desto mehr schaut er auf seine Mutter herab. Hat er sie früher noch bewundert, weil sie ihm die griechischen Klassiker nahebrachte spricht er immer mehr von ihrer Arroganz und ihrem herrischen Wesen. Dass sie ihn letztendlich aus seinem geliebten schweizer Internat fortholt kann er ihr nicht verzeihen.


    Die Bewertung ist mir hier schwer gefallen, denn auch wenn das Buch wundervoll geschrieben war konnte ich mich mit der Person nicht anfreunden, was mir das Lesen oft schwer machte. Deshalb vergebe ich 3ratten


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Ich habe dieses Buch geliebt, weil die Sprache einfach genial ist.
    Mit dem Charakter des Autors hatte ich auch keine Probleme. Das waren eben andere Zeiten und andere Verhältnisse, in denen er aufwuchs, aber wenn er Dir nicht so sympathisch war, kann ich das nachvollziehen.
    Da entwickelt jeder Leser sicher seine eigenen Emotionen und das ist auch gut so.


    Liebe Grüße, Sue.

  • Hallo!


    @sue: dieses Buch war wirklich ein Fall von wunderschöner Sprache und unsympatischer Hauptperson. Ich schwanke immer noch, ob ich dem Autor eine zweite Chance geben soll. Hast Du vielleicht einen Tipp für mich?


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Liebe Kirsten!


    Mit Empfehlungen bei meinen Lieblingsautoren bin ich immer vorsichtig, weil ich da ja nicht ganz objektiv bin. Ich mag so gut wie alles, was ich von ihm gelesen habe.
    Vielleicht wagst du Dich noch an "Die Blendung". Jedenfalls geht es da um unser liebstes Thema, um Bücher. "Die Stimmen von Marrakesch" sind die Aufzeichnungen nach einer Reise, die mir auch sehr gefallen haben. Wenn du allerdings eine große Tierfreundin bist, solltest Du das 1. Kapitel nicht lesen.
    "Die Fackl im Ohr", Canettis Lebensschilderungen, hat mir weniger gefallen; "Masse und Macht", eine anthropologische Studie, ist hingegen ein Werk, mit dem er mir aus der Seele spricht. Das ist aber sicher nicht jedermanns Geschmack. Leider kenne ich Deine Vorlieben zu wenig, aber einen Versuch ist es sicher wert.
    Es würde mich freuen, wenn Du von ev. weiteren Erfahrungen mit Canetti berichten würdest.


    Liebe Grüße, Sue.

  • Hallo!


    @sue: danke für die Tipps! Ich werde bei meinem nächsten Besuch in der Bib nachschauen, was sie hergibt :winken:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.