Zadie Smith - Von der Schönheit

Es gibt 17 Antworten in diesem Thema, welches 6.459 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Hallo ihr Leseratten!


    Da dieses Buch ziemlich bald nach seinem Erscheinen hoch gelobt wurde und Zadie Smith als eine der "Großen" gilt, dachte ich, ich versuche mich einfach mal an ihrem neuesten Werk, da ich von dieser Autorin zuvor noch gar nichts gehört hatte. :redface:


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    Schlimmer hätte es für Howard Belsey aus Boston scheinbar gar nicht kommen können. Nicht nur, dass sich sein Sohn Jerome bei einem Aushilfsjob in den Ferien bei Monty Kipps in London eingenistet hat -- seinem schärfsten Konkurrenten also, der ihm mit seinem Rembrandt-Buch den Rang abgelaufen und ihm als Kunstgeschichtler die größte Schmach seines Lebens eingebracht hat. In seinen Emails aus der Ferne schwärmt Jerome auch vom perfekten Zusammenhalt und der für ihn unglaublichen Harmonie des Kipps'schen Haushalts. Und dann teilt er seinem Vater auch noch mit, dass er Montys Tochter Victoria zu heiraten gedenkt und ihr in den nächsten Tagen einen Antrag machen möchte. Völlig aufgebracht reist Belsey auf die die Insel, wobei ihn die Nachricht von der Abfuhr Victorias nicht mehr erreicht, tappt bei den Kipps von einem Fettnäpfchen ins nächste -- und muss schließlich noch mit ansehen, wie sein Erzfeind an seine Uni berufen wird, die Familie in der Nähe einzieht und sich seine Frau Kiki mit der Frau von Kipps befreundet. Es kommt also noch viel schlimmer, und für Belsey beginnt ein privater und beruflicher Alptraum, aus dem es kein Erwachen zu geben scheint.


    Mein erster Eindruck war, dass der Titel des Buches - On Beauty - etwas irreführend ist. Viel mehr als von Schönheit, oder Mangel derselben, erzählt Zadie Smith uns Lesern die Geschichte einer Familie. Howard Belsey, geschätzer Universitätsprofessor, seine afro-amerikanische Frau Kiki und deren drei Kinder Jerome, Zora und Levi leben in Wellington, Massachusetts. Doch eine dunkle Wolke hängt über ihrem Glück: Kiki hat erst kürzlich von der Affäre ihres Mannes erfahren.


    Nun begleiten wir diese Familie ein Stück auf ihrem Weg, lernen sowohl Kiki, die seit ihrer Hochzeit mit Howard ihr Gewicht verdreifacht hat, als auch ihre Kinder kennen. Die Belseys sind eindeutig der starke Punkt dieses Buches. Selbst jetzt noch kann ich, wenn ich die Augen schließe, jedes Mitglied der Familie in all seinen Facetten vor mir sehen - oder in all den Facetten, die Zadie Smith preisgegeben hat, zumindest.


    Die Geschichte selbst ist mir persönlich aber etwas zu wirr erzählt. Themen werden aufgegriffen und dann einfach fallengelassen, die Mitglieder der Kipps Familie (verfeindet mit den Belseys) bleiben, bis auf die Mutter, sehr blass und manche Charaktere, die zwar für die Handlung wichtig sind, kommen überhaupt nur ganz kurz oder gar nicht zu Wort.
    Natürlich erzählt dieses Buch auch von der Schönheit, aber dieses Thema ist eher nebensächlich. Neben Kiki, die sich nach der Affäre ihres Ehemannes natürlich fragt, ob es an ihrem Äußeren liegt, machen sich auch Zora und Howard Gedanken über die Schönheit.


    Alles in Allem hat mir das Buch gefallen, fühlte sich für mich aber zu sehr nach einzelnen Minigeschichten an, die zusammengestückelt wurden. Das Ende fand ich zwar passend, doch es wirkte in einem Kapitel fast wie ein schnelles Abwürgen der Geschichte. Ein nettes, teilweise amüsantes Buch mit einigen schönen Ideen, aber definitiv nicht so weltbewegend wie die Werbung es uns glauben machen will.


    3ratten

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

    Einmal editiert, zuletzt von Wendy ()

  • Hallo Wendy,


    vielen Dank für Deine Rezension! Ehrlich gesagt habe ich mir auch mehr von diesem Buch versprochen, als es jetzt nach Deinem Fazit klingt... Die Kritik/ das Feuilleton waren ja doch voll des Lobes - deshalb (und weil ich vor allen Dingen das erste Buch von Zadie Smith toll fand) steht Von der Schönheit auch in meinem Bücherregal... Nun, mal schauen, wenn ich es gelesen habe, melde ich mich hier im Thread nochmal.


    So long
    dubh :winken:

    Liebe Grüße

    Tabea

  • Ich habe Zadie Smith vor einigen Wochen in einem Interview im Fernsehen gesehen und fand sie so sympatisch, dass ich unbedingt das Buch lesen wollte. Ich habe vor ein paar Tagen angefangen, allerdings lese ich es auf englisch, was mir ein wenig schwerfällt, trotzdem finde ich es bisher sehr lustig und unterhaltsam. Die Familie ist so realistisch und den Humor finde ich wirklich klasse.

  • "White Teeth" von Zadie Smith fand ich beeindruckend, dann kam "The Autograph Man". Ebenfalls hochgelobt und von mir nach einem Drittel weggelegt - ich fand es zu klappernd konstruiert um ein plausibles Vehikel für die Fahrt nach den augenscheinlichen Zielen der Autorin zu sein.
    Jetzt "On Beauty", wollte ich schon gar nicht mehr, aber dann las ich von Daniel Kehlmann eine hymnische Rezension, in der er Z.S. als eine kommende Klassikerin pries und habe mich wieder versuchen lassen.
    Das Buch hat alle längst bekannten Requisiten der Campus Novels, wie sie z.B.Allison Lury oder David Lodge schrieben, dazu reingepackte ethnische, soziale, pubertäre, akademische Konflikte und Eheprobleme. Trotz großem Materialaufwand schien mir die Sache nicht wirklich zu leben und falls mir die Autorin etwas sagen wollte, so blieb mir völlig unklar was das gewesen hätte sein können. Vielleicht, das Leben ist bunt, manchmal lustig, manchmal schwierig, auch für den akademischen Mittelstand? Tja, wer hätte das gedacht. Daniel Kehlmann offenbar nicht.

  • Im Mittelpunkt steht Familie Belsey. Vater Howard lehrt an einer kleinen amerikanischen Universität Kunstgeschichte, Mutter Kiki ist Krankenschwester. Jerome, der Älteste, der seiner Erziehung zum Trotz zum Christentum übergetreten ist, hält sich zu Beginn des Buches gerade in England auf, ausgerechnet bei der Familie von Professor Kipps, dem verhassten Erzrivalen seines Vaters. Zora, die Mittlere, könnte man schon fast als Streberin bezeichnen bei ihrem studentischen Eifer, zudem ist sie engagierte Kämpferin für (ihrer Meinung nach) Benachteiligte an der Uni. Das Nesthäkchen ist Levi, dessen Begeisterung für die Hip-Hop-Kultur sich nicht nur in seinen bevorzugten Klamotten äußert...


    Eine E-Mail von Jerome lässt bei Howard die Alarmglocken schrillen: hat sich der Knabe doch tatsächlich in Kipps' bildhübsche Tochter Victoria verliebt und spricht sogar von Heirat! Hals über Kopf fliegt Howard nach England, um Jerome zurückzuholen und die befürchtete Eheschließung zu verhindern.


    Einige Monate später die nächste unschöne Überraschung für die Belseys: Monty Kipps hat ausgerechnet in Wellington einen Dozentenposten bekommen und zieht in die Nachbarschaft, sehr zu Howards Unbehagen. Kiki dagegen freundet sich mit Carlene Kipps an, die sie beim besten Willen nicht unsympathisch finden kann. Außerdem hängt der Haussegen bei Belseys sowieso schief, seit Kiki herausgefunden hat, dass Howard eine Affäre mit einer Kollegin hatte...


    Uni-Alltag, Familienleben, Dichtung, Kunst und Rap bilden die Zutatenliste dieses Romans. Teils sind die Szenen wirklich stimmig und atmosphärisch, teils aber leider klischeehaft und konstruiert. Howards Blitzaufbruch nach England war nicht das einzige, was ich schwer nachvollziehbar und übertrieben fand.


    Im Klappentext ist von "Satire" die Rede, das würde natürlich einiges an Überzeichnung erklären - andernfalls ist ein aufgetakeltes Hohlbrot wie Victoria und die Tatsache, dass die Männer scharenweise auf sie reinfallen, kaum zu ertragen.


    Von Zadie Smiths Erstling "Zähne zeigen" war ich sehr begeistert. Die Leichtigkeit und der Humor, die es mir dabei so angetan hatten, fehlte mir in diesem Buch größtenteils, die meisten Figuren waren mir gleichgültig oder gar nervig. Gerade zu Beginn geschah vieles so sprunghaft und unglaubwürdig, dass es mir schwerfiel, überhaupt in das Buch hineinzukommen. Das wurde allmählich etwas besser, aber in meinen Augen ist das kein Buch, das man gelesen haben muss.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • [...]in meinen Augen ist das kein Buch, das man gelesen haben muss.


    3ratten


    Schade, das Buch subt noch, Ich fand "White Teeth" nämlich auch sehr gut. "The Autograph Man" hatte ich mir schon gespart, aber bei diesem Roman hatte ich eigentlich noch Hoffnung...


    ...Auf dem Stapel wieder ein gutes Stück nach unten gerutscht...

  • Aber ich muss jetzt doch noch loswerden, dass ich das Cover sehr gelungen finde. Hat Ewigkeiten gedauert, bis ich erkannt habe, dass da die Silhouette eines Frauenkopfes drauf ist. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Aber ich muss jetzt doch noch loswerden, dass ich das Cover sehr gelungen finde. Hat Ewigkeiten gedauert, bis ich erkannt habe, dass da die Silhouette eines Frauenkopfes drauf ist. :breitgrins:


    Ach ja? :redface:


  • Aber ich muss jetzt doch noch loswerden, dass ich das Cover sehr gelungen finde. Hat Ewigkeiten gedauert, bis ich erkannt habe, dass da die Silhouette eines Frauenkopfes drauf ist. :breitgrins:


    Stimmt, jetzt seh ich's auch. :breitgrins: Das ist mir noch nie aufgefallen. :lachen:
    Auf dem verlinkten rechten Bild sieht man es recht gut.

  • :lachen: Ich habe, wie gesagt, auch ewig gebraucht. Hatte bestimmt schon eine Woche an dem Buch gelesen, bis mir plötzlich diese seltsame Silhouette auffiel. Aber seitdem finde ich das eines der schönsten Covers, obwohl mir die Farben sonst nicht so gefallen würden. :breitgrins:

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  • Stimmt. Oder die Haare sind sehr voluminös. Ich hab sie mir immer als so eine schwarze Dame vorgestellt (vielleicht wie Kiki als sie noch jung war), mit einem bunten Wickeltuch um ihre dunkle Mähne. :breitgrins:

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  • An Kiki musste ich auch gleich denken, allerdings hatte ich so ne Afro-Mähne im Kopf. Ansonsten wäre die Silhouette ja leicht deformiert :breitgrins:

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    Leonard Cohen





  • Meine Meinung:


    Ein Fernsehbeitrag über Zadie Smith hat mich vor längerer Zeit einmal auf diesen Roman aufmerksam gemacht und da der Inhalt vielversprechend klang, habe ich mich entschlossen, das Buch zu lesen.


    Schon zu Beginn musste ich ein wenig den Kopf schütteln über die Naivität und Impulsivität des Vaters Howard Belsey, Professor für Kunstgeschichte in Wellington. So bricht er denn ohne lange nachzudenken nach England auf, um seinen Sohn Jerome von dort zurückzuholen, nur weil dieser per E-Mail behauptet, er würde die Tochter seiner Gastfamilie, Victoria Kipps, heiraten. Leider erreicht ihn die folgende E-Mail nicht mehr, in der Jerome richtig stellt, dass es keinerlei Hochzeitspläne gibt.


    In der Ehe von Howard und Kiki Belsey kriselt es spürbar, da Kiki kürzlich eine Affäre ihres Mannes mit einer anderen Frau entdeckt hat, zunächst eine namenlose Fremde, die sich aber kurz darauf als eine gemeinsame Bekannte der beiden entpuppt. Doch damit nicht genug - obwohl die Liebe zwischen Howard und Kiki noch nicht ganz erloschen scheint, fällt es Howard schwer, seiner Frau treu zu sein. Ich fühlte hier vor allem mit der herzensguten, immer hilfsbereiten Kiki mit, die annehmen muss, dass ihre enorme Gewichtszunahme seit ihrer Hochzeit der Hauptgrund für Howards Untreue ist. Aber auch Howard versucht das ganze Buch hindurch verzweifelt, die Ehe zu retten und alles wieder in Ordnung zu bringen.
    Für Howard Belsey konnte ich jedoch mein Herz bei Weitem nicht so erwärmen, da er oft egoistisch und selbstbezogen handelt und es ihm schwerfällt, über seinen Uni-Horizont herauszublicken. Daher waren seine Handlungen und Sichtweisen für mich manchmal auch nicht nachvollziehbar.


    Die Kinder der Belseys hat die Autorin auch sehr liebevoll ausgearbeitet, ich konnte mit der ehrgeizigen Studentin Zora mitfühlen, die sich in einen dunkelhäutigen Rapper namens Carl verliebt, der seinerseits ebenfalls eine recht interessante, wenn auch nicht unbedingt symphatische, Figur ist. Ich konnte auch mit dem zartfühligen, sensiblen Jerome mitfühlen, der wegen seines christlichen Glaubens keine sehr gute Beziehung zu seinem Vater hat, da dieser den Glauben ablehnt. Seine unglückliche Liebe zu Victoria Kipps macht ihm schwer zu schaffen.
    Auch Levi ist ein faszinierender Charakter. Er identifiziert sich stark mit den Dunkelhäutigen, liebt den Hip Hop und versucht immer wieder, aus seinem mittelständischen, geordneten Leben in Wellington auszubrechen und die Straßenkultur zu leben.
    Den Belseys, insbesondere Kiki und den Kindern, kam ich während des Lesens sehr nahe, ich fühlte und litt mit ihnen. Auch ihr kleiner Hund Murdoch ist sehr reizend.


    Ebenfalls im Mittelpunkt der Geschichte steht die Feindschaft zwischen Howard Belsey und Monty Kipps, die sowohl im politischen Bereich als auch in der Wissenschaft völlig unterschiedliche und somit unvereinbare Ansichten haben und sich daher nicht riechen können. Zudem hat Monty Kipps Howard in einem seiner erfolgreichen Lehrbücher zu demütigen, indem er dessen Ansichten gnadenlos widerlegte.


    Mit der Familie Kipps konnte ich das ganze Buch hindurch nicht richtig warm werden. Einzig für Mutter Charlene, zu der sich auch Kiki Belsey stark hingezogen fühlt, konnte ich mich erwärmen. Sie hat eine sehr interessante und faszinierende Persönlichkeit. Doch der neunmalkluge und egoistische Monty Kipps mit seinen erzkonservativen Ansichten, der chronisch schlecht gelaunte Sohn Michael und die oberflächliche, egoistische Victoria konnten mein Herz nicht für sich gewinnen, sie haben mich teilweise geärgert und teilweise genervt (Victoria!).


    Zwar wirkt die Handlung manchmal ein wenig konstruiert und sogar unglaubwürdig, interessante Nebencharaktere werden eingeführt und verschwinden dann gleich wieder von der Bildfläche und die Figuren handeln kaum nachvollziehbar, allerdings enthält das Buch auch schöne und nachdenkliche Momente, die mir in Erinnerung blieben. Vor allem die Charaktere sind es, die das Buch ausmachen, die Dialoge und Beziehungen zwischen ihnen. Insgesamt würde ich das Buch als durchwachsen bezeichnen. Man kann es lesen und auch ein paar ganz nette Lesestunden damit verbringen, man muss es allerdings nicht unbedingt gelesen haben.


    Von mir gibt es daher 2ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:

    :lesen: Joe Navarro - Menschen lesen

  • Zadie Smith konnte sich wohl nicht entscheiden, was für eine Story sie erzählen wollte, nimmt deswegen von allem etwas, aber nichts davon richtig. Ein bißchen verletzte Wissenschaftlereitelkeit, ein bißchen Platzhirschgebaren, ein bißchen Klatsch und Tratsch und Seitensprung am Arbeitsplatz, ein bißchen Midlife-Crisis, ein bißchen Ehestreß, ein paar selbstbewußte Kinder, die alles anders machen, als die Eltern es wollen, angereichert mit Differenzen auf Grund nationaler, ethnischer, politischer, religiöser, altersbedingter (bitte Liste mit ähnlichen Adjektiven nach Belieben fortführen, höchstwahrscheinlich passen sie) Faktoren oder auch grundlos einfach so, wie kleine Kinder vor Wut mit dem Fuß aufstampfen (dies gilt besonders für diesen unsäglichen Howard).


    Die einzelnen Szenen wirkten auf mich einigermaßen lieblos aneinandergereiht, auch wenn es durchaus einen roten Faden in Form einer fortlaufenden Handlung gibt. Aber diese war derartig banal, daß ich dafür eigentlich keinen Roman dieses Umfangs lesen muß, jedenfalls nicht, wenn nicht andere Faktoren dazu kommen. Möglicherweise sind mir einige sprachliche Finessen entgangen, weil ich es auf Englisch gelesen habe, aber ich vermag irgendwie nicht zu glauben, daß mir eine, selbst noch so brillante, Übersetzung dies hätte bieten können. Der ganze Erzähltonfall und Stil ist passend banal zum Inhalt. Nicht einmal gesteigertes Interesse für eine der Figuren konnte ich aufbringen, mit Ausnahme vielleicht von Levi, der ziemlich außerhalb der familiären Zusammenhänge zu stehen scheint und sich für das, was seine Eltern Geschwister da so treiben nur wenig bis gar nicht interessiert – eine Haltung, die ich angesichts des Verhaltens dieser Familienmitglieder durchaus nachvollziehen konnte.


    In mein Leseprogramm ist dieses Buch gerutscht, weil er auf der Shortlist für den Booker Prize stand und Regionalsieger Europe & South Asia in der Kategorie Best Book des Commonwealth Writers' Prize. Eine solche geballte Ladung von Würdigung ließ mich auf einen lesenswerten Roman hoffen, wie sich nun herausgestellt hat: leider vergeblich.


    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


    Schönen Gruß
    Aldawen


  • Eine solche geballte Ladung von Würdigung ließ mich auf einen lesenswerten Roman hoffen, wie sich nun herausgestellt hat: leider vergeblich.


    *seufz* Deine Meinung zu dem Buch und überhaupt der gesamte Thread lassen meine Leselust darauf gerade gewaltig schrumpfen ...

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Nach den ersten hundert Seiten konnte mich On beauty noch nicht vollständig überzeugen. Jeromes e-Mails am Anfang haben mir mit ihrer deutlichen Ironie sehr gut gefallen. Er macht seinem Vater die Unterschiede zwischen den Belseys und den Kipps deutlich und zeigt dem Leser, was bei Jeromes Familie im Argen liegt. Aber sobald Jermone nicht mehr erzählte, hat mir das Buch immer weniger gefallen. Wie schon in früheren Postings angesprochen, finde auch ich die Erzählung ein bisschen wirr. Außerdem nervt mich die Familie Belsey. Sie wirken auf mich arrogant und die Kinder dazu noch schlecht erzogen. Jermone ist dabei die Ausnahme.


    Nachdem ich den Thread gelesen habe, glaube ich auch leider nicht mehr, dass sich das Buch für mich noch zum Besseren wendet :sauer:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Nachdem ich den Thread gelesen habe, glaube ich auch leider nicht mehr, dass sich das Buch für mich noch zum Besseren wendet :sauer:


    Und so war es dann auch. Ich bin ungefähr bis zur Hälfte gekommen und habe jetzt das Buch abgebrochen. Ich habe gemerkt, dass mich einfach nicht mehr interessiert hat, was sich im Leben der Belseys und Kipps so abspielt. Carl, der zwischendurch aufgetaucht ist, ist eine interessante Person. Leider nicht interessant genug, um mich zum Weiterlesen zu motivieren.

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.