Iny Lorentz - Die Goldhändlerin

Hallo Katja,

als Erstes einen schönen guten Morgen. Morgenstund soll zwar Gold im Mund haben, derzeit ist es aber eher Sand in den Augen.

Bisher hat Elmar, wenn auch selten, unter Inys Nicknamen gepostet und will sich jetzt eine eigene virtuelle Existenz zulegen. Die Namen Sysai und Gheron wurden nicht gewählt, um euch zu verwirren, sondern weil sie relativ unverwechselbar sind.

Eine fröhliche Geburtstagsfeier mit schönen Buchgeschenken ist immer etwas feines. Es ist aber schön, dass du dabei deine Goldhändlerin verteidigen kontest, denn wir wollen natürlich wissen, was du zu dem Roman sagst, wenn du ihn zu Ende gelesen hast.
Kurz zu den begehrlichen Blicken deiner Verwandten und Freundinnen. Du hast wenigstens Menschen auf der gleichen Wellenlänge. Was wir da bereits in verschiedenen Foren gelesen haben, ist teilweise erschreckend. Wenn man sich für jedes Buch rechtfertigen muss, das man kauft, könnte man wirklich die Lust am Lesen verlieren.

Eine Fortsetzung der Goldhändlerin ist derzeit nicht geplant. Fortsetzungen sind aber auch ein Problem für sich. Leser und Autor treffen zwar die ihnen bekannten Personen und ihre Umgebung wieder, doch sehr oft fällt der zweite Roman gegen den ersten ab und es bleibt eine gewisse Enttäuschung zurück. Bei der Fortsetzung der Wanderhure, die der Verlag unbedingt haben wollte, brauchte es die gesamte Energie von uns beiden, um eine runde Geschichte zu formen. Iny kam auf die Grundidee mit der angeblichen Witwe, Elmar in der U-Bahn auf die Möglichkeit, in welcher Art wie man sie ausformen kann. Jeder für sich allein hätte sich hier ungeheuer schwer getan.
Außerdem haben wir derzeit mehr Ideen für neue Romane, als wir in die Tat umsetzen können. Solange der Verlag mitspielt, bleiben wir euch nicht erspart. Aber einen Trost gibt es für euch doch. Weder in der Wanderhure, noch in ihrer Fortsetzung gibt es Hosenrollen, ebensowenig in der Regentin.

Die Wanderhure wandert derzeit nicht, sie schleicht. Elmar ist jeden Nachmittag ganz nervös, weil er glaubt, der Paketbote müsste doch bald schellen. Wenn wir nämlich unsere Belegexemplare bekommen, wird der Roman auch an den Buchhandel ausgeliefert. Das ist eigentlich das wichtigste für uns. Wir wollen wissen, ob das Buch gefällt!

Der Grund, warum Elmar in den Buchladen humpelt, ist ein ganz simpler Aberglaube. Er kauft sich jedes unserer Bücher einmal wie ein ganz normaler Kunde, quasi als Opfer für die guten Geister.
Sein derzeitiges Handicap stammt von einer komplizierten Operation am Fuß Anfang Januar. Nächste Woche wird hoffentlich der Gips weg kommen und dann darf er, wie der Onkel Doktor sagte, von neuem des Laufen lernen. Schmerzen hat er derzeit keine mehr. Der Gips ist nur lästig, eklig, unbequem und etwa fünfzig weitere ähnliche Ausdrücke. :sauer:
So liebe Wünsche wie die deinem geben ihm aber die Kraft, alles mannhaft zu ertragen. Außerdem muss er sich gleich um ein hübsches junges Mächen namens Elisabeth kümmern. Da hat er keine Zeit, sich selbst zu bemitleiden.

mit lieben Grüßen
Sysai + Gheron

Hallo Nimue,

du findest Lea also fast perfekt. Das ist aber ein wunderschönes Kompliment für Elmar, nach dessen Charakter sie zu einem grossen Teil gestaltet wurde.

Doch Scherz beiseite, wir haben uns eigentlich bemüht, sie nicht zu vollkommen werden zu lassen. So versagt sie eigentlich total bei der Erziehung ihrer Geschwister, die sie zulange als Kinder ansieht und nicht ernst genug nimmt. Außerdem braucht sie eigentlich immer Leute, die ihr helfen, von Gretchen angefangen, ohne deren selbstlose Hilfe sie sich und ihre jüngeren Geschwister nie retten hätte können, über José Albanez und dem Mönch Pablo bis hin zu ihrer burgundischen Jungmännereskorte durch Spanien, von den guten Orlando mal ganz zu schweigen. Der hat sie nicht nur vor dem Verbrennen bewahrt, sondern ihr ein paarmal aus dem Schlamassel geholfen. Besonders heldenhaft sah sie auch nicht aus, als Saul ihr das Messer an die Kehle hielt.

Wie Lea ist auch Orlando ein Produkt von uns beiden, doch während Lea zumindestens 2/3 zwei Elmar und zu 1/3 nach Iny geschaffen wurdet, ist bei ihm genau umgekehrt. Orlando ist mehr nach Iny gestaltet, nur die Dummheiten hat er von Elmar, sagte dieser. Wir wollten für diesen Roman als zweite Hauptfigur unbedingt einen Mann haben und freuen uns daher sehr, dass Orlando dir und auch anderen LeserInnen gefällt. Uns hat es auf alle Fälle sehr viel Freude gemacht, ihn auszuarbeiten.

Inzwischen dürftest du gemütlich in der Pause sitzen und die letzten Seiten Lea zusammen mit einem leckeren Essen genießen. Lass dir beides schmecken!

Hallo Katja,

uns wundert nicht, dass die Wanderhuren so zögernd in die Weltbildläden wandern. Der Roman ist nämlich ein original Knaur-HC und keine Weltbildausgabe. Solche Bücher werden von Weltbild eigentlich nur sehr selten in die Läden gestellt, und wenn, dann meistens nur die ganz grossen Namen wie Harry Potter etc. Uns haben sie wahrscheinlich nur deshalb ins Angebot genommen, weil Weltbild a) an Droemer-Knaur beteiligt ist, und b) sie bisher bereits zwei Romane von uns herausgebracht und einen weiteren angekauft haben. Auch die Werbung im Februarkatalog von Weltbild ist laut Aussage unserer Agentin eher untypisch. Wir freuen uns daher riesig, dass man die Wanderhure dort überhaupt bekommen kann.

Zu Orlando siehe bitte den Text an Nimue.

Ein Wort zu nur Büchern. Iny und ich schenken uns seit Jahren nur Bücher und seit neuestem die eine oder andere DVD an Weihnachten und bei Geburtstagen. Aber für die meisten Leute sind Bücher allein nun mal etwas wenig. Hab Verständnis dafür, und nimm frohen Herzens, was sie dir schenken.

Deinen Worten zu Fortsetzungen pflichten wir unbesehen bei. Es ist fast unmöglich, einen guten Roman bei einer Fortsetzung zu toppen, und Romane, bei denen man es könnte, kommen selten zu einer solchen.

Liebe Grüße
Sysai + Gheron

Hallo Nimue,

wir haben eine Rezension selbstverständlich sofort angesehen und freuen uns sehr darüber. Ein Lob von einer erfahrenen Leserin vermag unsere Herzen immer zu wärmen. Eine Bitte, kannst du die Rezension ausdrucken und an unsere Agentur schicken? Hast du die Adresse? Wenn nicht, reicht ein Wort, und wir mailen sie dir.

Iny hat übrigend die Sache mit der Wanderhure nicht auf sich beruhen lassen können. Sie ist heute zum grossen Weltbildladen in die Innenstadt gefahren, und hat die Wanderhure gefunden, dazu die Goldhändlerin und die Kastratin, die in unserem kleinen Weltbildladen schon seit Wochen nicht mehr ausliegt. Bei so was kommt Freude auf.

Kurz zu Leas Schachkünsten. Es kann auch an den "Fähigkeiten" ihres Gegners gelegen haben, dass sie ihm nach mehreren Partien gleichwertig wurde.

Ob Rachel und Elieser wirklich so gut weggekommen sind, wagen wir nicht zu bestätigen. Sie müssen jetzt ihr Leben mit eigener Hand gestalten und können sich nicht mehr auf andere verlassen. Aber nach den Erfahrungen, die sie gemacht haben, ziehen sie das wahrscheinlich auch vor.

Das Geschlecht des Kindes wurde ganz ehrlich mit einem Prozentwürfel ausgewürfelt, ebenso die Wünsche der Eltern.

Uns gefüllt die Leserunde immer noch und sie hat durchaus einige Anregungen und Gedankenstöße gebracht.

liebe Grüße
Sysai und Gheron

Hallo Katja,

war hier von einem Kind die Rede?

Ihr jungen Küken solltet ein wenig Nachsicht mit einem kranken alten Mann haben, dem es nach unzähligen, fruchtlosen Versuchen endlich gelungen ist, das Geheimnis der Spoilerei heraus zu finden.

Wir haben uns mehrfach bemüht, aber dabei irgendwie immer eine Kleinigkeit falsch gemacht. Sonst hätten wir auch bei früheren Beiträgen einige Sachen auf diese Weise vor neugierigen Augen verborgen.

Wir wünschen dir aber trotzdem noch viel Lesevergnügen.

Hallo Nimue,

Die Emailadresse der Agentur hat Iny dir inzwischen geschickt.

Wir würfeln solche Dinge wie das Geschlecht eines Kindes usw. immer gerne aus, da wir hier viel unbefangener an die Sache heran gehen können. Bei der Schachszene fehlt leider der Hinweis auf die eher beschränkten Fähigkeiten von Leas Gegner. Aber auch wir sind leider nicht perfekt

Liebe Grüße,
Sysai und Gheron

Hallo Sylli,

es freut uns, dass du mit der Goldhändlerin doch noch fertig geworden bist und der Roman dir im Endeffekt auch gefällt.
Wir bedauern, dass du mit dem Mittelteil etwas Probleme hattest, aber wir mussten Leas Sitation schildern und das ging nicht allein mit einer Fülle von Abenteuern, sondern eben in teilweise harmlosen, teilweise aber auch mit unangenehmen Zwischenfällen gespickten Reisen. Außerdem musste sie Herrn Fischkopf etwas besser kennen lernen.
Wir als AutorIn haben Rachel und Lea nie etwas zu verzeihen gehabt, sondern eher sie uns, weil wir sie so geschildert haben, wie sie im Roman erscheinen. Für uns war es aber auch klar, dass sich ihr Schicksal zum Schluss eher ins Positive wenden wird als zum Schlechten.
Auch wenn Jiftach für Rachel vor der Vertreibung aus Hartenburg gewiss nicht die erste Wahl gewesen wäre, so war er danach ein jüdischer Mann, der bereit war, über ihre Befleckung durch den Markgrafen hinweg zu sehen. Jiftach selbst bekam eine energische Frau, die in der Lage war, ihm das Rückgrat zu stärken, und wurde vor allem seinen dominanten Vater los. Und was Hannah betrifft, so war sie fast schon zu gut für Elieser, aber auch sie wird ihn sich im Lauf ihres weiteren Ehelebens schon erzogen haben.
Wir haben dem Roman bewusst etwas romantisch enden lassen, denn für uns sollte ein Roman immer gut ausgehen. Es gibt genug Schriftsteller, die etwas gegen ein happy end haben, aber wir gehören gewiss nicht dazu.
Kolumbus im Roman auftauchen zu lassen, war für uns logisch, da etliche Historiker ihn für den Nachkommen von aus Mallorca geflohener Juden halten, und er auf seinen Fahrten auch Juden mitnahm. Was die Finanzierung seiner Reisen so knapp nach dem kostspieligen Granadafeldzug betrifft, so nahmen wir uns die schriftstellerische Freiheit heraus, dieses Rätsel auf unsere Weise aufzulösen.

Wir waren diesmal sehr froh, einen Epilog schreiben zu können, um den LeserInnen den historischen Hintergrund, in dem der Roman spielt, besser erklären zu können, als es z.B. bei der Kastratin der Fall war.

Hallo Katja,

lass dich erst einmal bedauern.
Allerdings bist du nicht allein, gestern hatte Elmar mit schweren Kopfschmerzen zu kämpfen, heute schlägt Iny sich mit ihrem Kreislauf herum. Aber es herrscht auch ein saublödes Wetter bei uns, einmal bitter kalt und dann kann man fast im T-Shirt aus dem Haus gehen.

Wir hoffen, Leas Abenteuer trösten dich ein wenig über das verlorene Candle-light-dinner hinweg.

Liebe Grüße an alle
Sysai und Gheron

Hallihallo!

Ich habe gesternAbend das Buch fertiggelesen, ich konnte einfach nicht mehr aufhören. Der sechste und der siebente Teil waren einfach superspannend!

Also ich konnte mich echt mit Lea in Spanien identifizieren, vor allem als sie die Sprache gelernt hat, denn ich lerne seit ungefähr einem Jahr selber Spanisch (aber Lea scheint es dabei viel besser zu ergehen als mir *g*).

Und besonders der Teil, wo sie zu Hause ankommt. Ich hatte eine solche Wut auf Elieser und Rabbi Ruben

Aber Lea hat alles richtig gemacht. Das Ende gefiel mir besonders gut, auch das Lea ihren Geschwistern trotzdem noch einmal geholfen hat, das passt einfach zu ihrer Person und sie ist dafür ja mit Orlando belohnt worden.

Noch eine Frage am Rande: Durfte Lea ihren Vornamen behalten? Ich meine weil Orlando sich ja auch Roland nennen musste. Und das Kind, darf es Samuel heißen, weil der Name klingt auch jüdisch?

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, superspannend waren die letzten zwei Teile und die Figuren sind mir sehr ans Herz gewachsen, dass ich mich gar nicht von ihnen trennen will, das Buch könnte ruhig noch dicker sein --mehr davon!!!

Spitze fand ich die Idee mit Cristoforo Colombo, ihn in die Geschichte einzubauen und dann sogar das Päckchen am Ende; einfach genial!

Ich bin froh, dass ich mich noch auf weitere Bücher von euch freuen kann. Die Kastratin habe ich noch nicht gelesen und die Wanderhure auch nicht, aber das werde ich nach dem Baudolino nachholen.

Ich gratuliere euch zu diesem Buch und ich hoffe, dass ich mich noch auf viele Bücher von euch freuen kann!

Liebe Grüsse aus dem sonnigen Kärnten (auf dessen vielen Seen man leider nicht mehr Eislaufen kann),

Daniela

Hallo Daniela,

so ein Lob wie das Deine ist die Krönung für einen jeden Autoren. Du siehst uns ganz verlegen.

Lea lernte ihr Spanisch (nach ersten rudimentären Kenntnissen durch Orlando) am lebenden Objekt, sprich in Spanien selbst, dürfte es aber nur schwer lesen und sehr fehlerhaft schreiben können. Wir glauben daher nicht, dass du dich hier schwerer tust als sie. Du musst nur mehr lernen als Lea.

Die Rückkehr Leas im 7. Kapitel war eine der ersten Ideen, die wir für den Roman entwickelten und die sich während der ganzen Zeit, die wir an dem Manuskript gearbeitet haben, auch kaum veränderte.
Lea wird in Hamburg gewiss einen von ihrem eigenen Namen abgeleiteten christlichen Tarnnamen angenommen haben, z.B. Lena (nach Magdalena). Dies war ja in Orlandos Sippe so üblich. Der geheime Name seines Vaters Manuel lautete ja Salomo. Auch Roland dürfte einen jüdischen Geheimnamen getragen haben, der jedoch im Roman nicht erwähnt wird. Roland selbst ist die deutsche Schreibweise des spanisch/italienischen Namens Orlando.

Auf die Idee mit Kolumbus kamen wir bei unseren Recherchen in Amsterdam, als wird dort im jüdischen Museum auf Informationen über die Einwanderung von als angebliche Christen getarnten spanischen und portugesischen Juden stießen, die für unseren Roman plötzlich ganz andere Möglichkeiten eröffneten. Elmar hatte kurz vorher in einem Buch von Kolumbus angeblicher jüdischer Herkunft gelesen und sich dann sofort auf entsprechendes Quellenmaterial gestürzt.
Die Szene mit dem Päckchen von Kolumbus wäre beinahe der überproportional zunehmenden Länge des Romanes geopfert worden, da unsere Agentin uns anflehte, nicht über 600 Seiten zu kommen. Zum Glück besann sie sich dann doch anders und wollte unbedingt noch eine letzte Szene, um heraus zu bekommen, ob Lea jetzt ein Mädchen oder einen Jungen zur Welt bringen würde. Elmar nahm sofort die Chance wahr, das Kolumbuspäckchen mit einzubauen. Einige Leute mögen behaupten, dass Kolumbus auf seiner ersten Reise keine Schätze fand, vor allem keine Goldfiguren aus der Mayakultur. Doch hat man auch in unseren Breiten Gegenstände aus aller Welt gefunden, die auf scheinbar wundersame Weise (im allgemeinen durch Handel oder als Beute) dorthin gekommen ist, und zum anderen wäre gerade diese Figur gewiss nicht in den offiziellen spanischen Listen aufgetaucht

Damit wünschen wir dir weiterhin viel Spaß beim lesen und hoffen natürlich, dass dir auch die Kastratin und die Wanderhure zusagen, obwohl vor allem Letztere sich sehr stark von der Goldhändlerin unterscheidet.

Was die Kärntner Seen angeht, so tröste dich damit, dass du bald wieder darin baden kannst. Immerhin ist heute bereits der 15. Februar und in einem guten Monat beginnt der Frühling, wenigstens nach dem Kalender.

Liebe Grüße
Sysai und Gheron

Iiich hab die Wanderhure, iiiich hab die Wanderhure, nanananana....

Ja, am Samstag hab ich beim Weltbild endlich die Wanderhure bekommen. Wie ein kleiner Schatz liegt sie jetzt auf meinem SUB, denn ich hege die Hoffnung, dass wir hier vielleicht auch damit eine Leserunde starten. Also, wie sieht es aus? Hat da noch einer Interesse dran?
Und Sysai / Gheron, wärt Ihr auch wieder mit dabei?

LG
ClaudiaM