Alberto Manguel: Die Bibliothek bei Nacht

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    Der Argentinier Alberto Manguel, früher Vorleser des blinden Jorge Borges gewesen, lebt heute in Kanada und Frankreich als Lektor, Literaturdozent, Übersetzer. Er schreibt Bücher über Bücher und das Lesen - "Im Spiegelreich" habe ich schon gelesen, "Tagebuch eines Lesers" liegt auf dem SUB und "Die Geschichte des Lesens" wird hoffentlich bald darauf landen.

    "Die Bibliothek bei Nacht" teilt sich in 15 Kapitel, die sich mit Aspekten wie "Die Bibliothek als Mythos", "... als Ordnung", "...als Werkstatt", "...als Identität" und schließlich "...als Zuhause" beschäftigt. Und der Name dieses letzten Kapitel zeigt die Grundhaltung des ganzen Buches: hier schreibt ein Mensch, der seine Bücher unendlich liebt und ihren Aufbewahrungsort, sei es sein privater, sei es ein öffentlicher, daher ebenso.
    Als passionierter Bücherwurm findet man sich darin oft wieder: wer von uns träumt nicht von einer eigenen Bibliothek, denkt darüber nach, wie er seine Bücher ordnet, freut sich über Buchentdeckungen und interessante Leseerlebnisse.
    So sind Manguel ganz private Bibliotheksgeschichten ein sympathisch zu lesender Schwerpunkt des Bandes, ein anderer ist die Geschichte und Philosophie der Bibliotheken ganz allgemein. Der Mythos der Bibliothek von Alexandria begegnet uns dabei ebenso wie Andrew Carnegie, der in den USA viele Bibliotheken stiftete, Bücherverbrennungen, KZ-Büchereien, der Sinn und Zweck von Nationalbibliotheken, Überlegungen wie sich ein runder von einem eckigen Lesesaal unterschiedet - all dies beschäftigt den Autor.


    Viele (leider nur schwarz-weiße) Bilder der großen und kleinen Bibliotheken, Bibliothekare, Illustrationen aus Büchern erhöhen das Lesevergnügen ebenso wie Manguels Art immer wieder Beispiele aus der Literatur heranzuziehen.


    Und warum "Bibliothek bei Nacht"? Weil nachts die Bücher eine geheimnisvolle Aura ausstrahlen, weil nachts die Ruhe sie zu genießen am größten ist und weil es sich im Dunkeln am besten über Bücher, besonders die fiktiven, ungeschriebenen, sprechen lässt.


    Für Bücher- und Bibliotheksliebhaber eine spannende und entspannende Lektüre. Dem Rezensenten aus der FAZ schließe ich mich NICHT an:


    Zitat

    Trotzdem befällt ihn bei der Lektüre dieser hübsch ausgestatteten kleinen Universalgeschichte öfter jene Müdigkeit, die sich in der Bibliotheksluft einzustellen pflegt.


    In meiner Minibibliothek ist die Luft erfrischend, besonders wenn ich ein Buch von Manguel in der Hand halte!


    5ratten


    Katia

  • Vielen Dank für diese schöne Rezi! Das Buch ist mir in der Buchhandlung schon öfter ins Auge gefallen, war mir aber nicht sicher, ob ich es mir zulegen soll. Deine Meinung hat mich darin bestärkt, es mir demnächst in den Einkaufswagen zu legen. :winken:

  • Das Problem habe ich auch gerade, Elaine, ich hatte eine Leinen-Ausgabe bei Booklooker für 12€ bestellt, doch leider hat der Verkäufer den Kauf storniert :grmpf:
    Bei Booklooker und ZVAB gibt's schon einige TB-Ausgaben, aber relativ teuer.


    Katia

  • Hallo,


    ich habe das Buch bereits mal hier rezensiert:


    Manguel: Die Bibliothek bei Nacht


    Neben sehr gut lesbaren Kapiteln, gibt es auch einiges was eher langweilig daher kommt. Insofern hat die FAZ schon recht.


    Gruß, Thomas