João Guimarães Rosa – Miguilims Kindheit

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    Inhalt: Der achtjährige Miguilim lebt mit seiner Familie in einem Viehtreiberhaus im Sertão. Landwirtschaft ist hier ein mühseliges Geschäft, und eine große Familie durchzubringen erfordert auch den frühzeitigen Einsatz der Kinder, soweit sie es eben leisten können. Der Vater ist jähzornig und streng, bestraft die Kinder auch für kleinste „Verfehlungen“ übermäßig, kann aber auch ausgesprochen freundlich sein. Miguilim ist etwas schwächlich, in sich gekehrt, rechnet gerne mit seinem frühen Tod. Von seinen Geschwistern mag er den etwas jüngeren, aber sehr weisen Bruder Dito am liebsten, der allerdings nach einer Fußverletzung an Tetanus stirbt.



    Meine Meinung: Es handelt sich wohl um einen Auszug aus dem Romanzyklus Corpo de Baile, und das merkt man der Erzählung auch durchaus an, zumindest hatte ich manchmal das Gefühl, daß mir ein paar Zusammenhänge fehlen. Über die Lebensumstände im Sertão wußte ich praktisch nichts, daher war es ganz interessant, die Menschen zu ihrer Arbeit und auf die Gürteltierjagd zu begleiten. Auch die merkwürdige Form der Frömmigkeit, die hier praktiziert wird, erklärt sich aus diesen Umständen ganz gut. Für tiefere Einsichten in die Charaktere war es leider nicht lang genug, da blieb vieles an der Oberfläche. Aber den beiden altklugen Kindern Dito und Miguilim in ihren Lebensbetrachtungen zu folgen, hatte einen gewissen Reiz, auch wenn es auf mich teilweise etwas aufgesetzt wirkte.


    3ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen