Marion Zimmer Bradley - Die Herrin von Avalon

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    Im Jahre 98 n. Chr. ist Avalon die letzte Zufluchtstätte des alten Glaubens, während sich über das restliche Britannien die Herrschaft der Römer ausdehnt. Noch leben die Druiden und Priesterinnen von Avalon zwar in Eintracht mit den ersten Christen auf der Insel, und auch von den Römern wird ihr Heiligtum geachtet, doch die Zeiten ändern sich schnell.
    Von der mythenumwobenen Insel aus versuchen die drei Hohepriesterinnen Caillean, Dierna und Viviane über die Zeiten hinweg die Geschicke Britanniens zu steuern. Das Land ist zerrissen vom Kampf gegen die Römer und von den Rivalitäten der britannischen Fürsten untereinander. Immer wieder muss die Herrin von Avalon ihr uraltes Wissen heraufbeschwören, um die Zukunft des Landes zu retten...


    Dieser Roman ist grob in drei Teile gegliedert. „Die Hohepriesterin“ (96 – 118) schließt nahtlos an „Die Wälder von Albion“ an, wir erleben wie Caillean und Gawen mit der Tragödie umgehen und was sie aus ihrem Leben machen. „Die Herrscherin“ (285 – 293) handelt von der Hohepriesterin Dierna, ihren Erlebnissen und Entscheidungen. In „Die Tochter“ (440 – 452) begleiten wir Viviane, die bei Pflegeeltern aufwuchs, bis Taliesin sie im Auftrag ihrer Mutter (der Hohepriesterin Ana) abholt, weil diese sie braucht.


    Der mittlere Teil wirkte auf mich wie eine Aufzählung von Namen und Ereignissen, auf das Innenleben der Figuren wurde kaum eingegangen. Dadurch hatte ich zu einigen Figuren keinen guten Zugang, ich hätte mir mehr Hintergründe und Zusammenhänge gewünscht, etwas mehr Tiefe - stattdessen bekam ich beim Lesen oft ein Gefühl von Unnahbarkeit und Fremdheit. Das kenne ich von Marion Zimmer Bradley sonst gar nicht, und bei Charakteren wie Viviane oder Taliesin zeigt sie ja auch wieder, was sie kann. Ich nehme also an, dass es nicht einfach war, eine Brücke zwischen „Die Wälder von Albion“ und „Die Nebel von Avalon“ zu schlagen. Eine lange Zeit, in der einem die Geschichte Avalons, seine Kämpfe und Veränderungen näher gebracht werden sollte. Und unter diesem Ziel mussten einige Figuren leiden - vor allem die, die man aus den anderen Büchern nicht kennt.


    Der erste und dritte Teil hat mir jedoch überwiegend gut gefallen. Ich spürte wieder den Zauber von Avalon, auch wenn sich dort die Atmosphäre verändert hat. Die Beschreibungen der Feste und Prüfungen gefallen mir nach wie vor, sie bieten auch oft Stoff zum Nachdenken. Es gibt auch einige Hinweise auf alte Seelen, was für mich immer noch etwas Besonderes ist – eine spezielle Ebene.


    3ratten

  • Hier werden drei interessante Episoden erzählt.
    Die erste schließt nahtlos an "Die Wälder von Albion" an, was mir gut gefallen hat. Aber irgendwie ging die Geschichte dann auch so schnell zu Ende und auf einmal war man mitten in einer anderen Geschichte. So erging es mir eigentlich bei allen drei Geschichten, was ich sehr schade fand. Manchmal habe ich mich auch gar nicht mehr zurecht gefunden, weil ich die Zeitsprünge so willkürlich fand und ich konnte das alles gar nicht einordnen.
    Ich hätte lieber den Anfang dieses Buches am Ende von Teil I gehabt und dann in diesem Buch nur eine weitere Geschichte, dafür aber genauer.
    Ich bin jetzt mal auf die "Priesterin von Avalon" gespannt, wie es da weitergeht und was wir da noch erfahren, bevor ich dann zum "Höhepunkt" komme. :rollen:


  • Ich bin jetzt mal auf die "Priesterin von Avalon" gespannt, wie es da weitergeht und was wir da noch erfahren, bevor ich dann zum "Höhepunkt" komme. :rollen:


    Leider erfährt man da nicht viel, jedenfalls nicht über MZBs Avalon. Ich fand Die Priesterin von Avalon eine ziemliche Zumutung: Hektisch runtergeschrieben (um ein zeitlich möglichst nah an MZBs Tod liegendes Veröffentlichungsdatum haben zu können, vermute ich), mit nur losen Verbindungen zu den drei Avalon-Romanen, die zu MZBs Lebzeiten erschienen. Diana L. Paxsons bislang drei »Brückenbände«, die zwischen Das Licht von Atlantis und Die Wälder von Albion liegen, gehen ja noch an, aber Die Priesterin von Avalon hätte in meinen Augen echt nicht sein müssen.

  • Meine Meinung:
    Ich habe dieses Buch völlig aus dem Zusammenhang heraus gelesen und mich somit nicht wirklich in die Geschichte eingefunden. Zwar kenne ich den Hauptband “Die Nebel von Avalon” sehr gut und habe auch schon einige der anderen Bände gelesen, aber deren Zusammenhang und Reihenfolge sind mir erst seit kurzem bekannt. Leider.
    Das Buch liefert die zu erwartende Art von Unterhaltung, wenn man schon einmal einen Avalon-Roman von Frau Zimmer Bradley gelesen hat. Alles ist sehr mystisch und wird also so… allumfassend beschrieben. Mir fällt das Beschreiben schwer. Den größten Teil des Buches bildeten für mich die Gefühle der Hohepriesterinnen und ihren Priesterinen, die Abneigung zur Außenwelt und die starke an die Spitze allen Seins stellende Beschreibung ihrer Tätigkeiten und Verehrung der Göttin. Viele Personen wirkten wirklich wie Spielfiguren, die manipuliert wurden ohne dass wirklich jemand das Ziel kennt.
    Mehrere Generationen werden in diesem Buch begleitet bis man am Ende Viviane und ihre Geschwister, die man aus “Die Nebel von Avalon” (auch verfilmt) kennt. Ab da wurde es für mich spannend, weil ich den Zusammenhang sah. Ich muss unbedingt alle Bücher in der richtigen Reihenfolge nochmal lesen und die, die mir noch fehlen. Vielleicht wäre dann die Bewertung anders ausgefallen.


    Wertung:
    3ratten


    Bechdel-Test: Bestanden.
    1. Gibt es in diesem Buch zwei Frauen, die einen Namen haben? - Ja. Ohne Ende sogar. Caillean, Hohepriestern. Marged, Älteste der Mädchen auf Avalon.
    2. Unterhalten sich die beiden? - Ja. Alle. ;)
    3. Über etwas anderes als einen Mann? - Auch. Erst über Gawen, den Jungen, den Caillean mit nach Avalon bringt. Dann auch über die Zerstörung von Vernemeton, vom Tod Diedas uvm.

    Einmal editiert, zuletzt von Valrike ()