Jodi Picoult - Die Wahrheit meines Vaters

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    Titel: Die Wahrheit meines Vaters
    Autor: Jodi Picoult


    Amazonbeschreibung:
    Was geschieht, wenn du plötzlich nicht mehr der bist, für den du dich gehalten hast? Mitreißend erzählt Jodi Picoult die zutiefst berührende Geschichte einer Frau, die gezwungen ist, über den Wert ihrer Erinnerung und ihrer Liebe neu nachzudenken.
    Eine kleine, harmlose Erinnerung läßt Delia Hopkins keine Ruhe: Es ist ein Zitronenbäumchen, das sie nicht mehr aus ihrem Kopf bekommt. Delia steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Eric, liebt das Leben mit ihrer kleinen Tochter Sophie und kann trotz des frühen Todes ihrer Mutter auf eine unbeschwerte Kindheit zurückblicken. Seit sie jedoch die vergilbten Hochzeitsbilder ihrer Eltern gesehen hat, spuken Erinnerungen durch ihr Hirn, mit denen sie nichts anzufangen weiß. Bevor sie mit ihrem Vater Andrew, dem angesehenen Leiter eines Altenheims, darüber sprechenkann, steht die Polizei vor der Tür und offenbart ein schreckliches Geheimnis über ihn. Delias Welt zerfällt vor ihren Augen, denn offenbar ist sie nicht die, für die sie sich 32 Jahre lang gehalten hat


    Meine Meinung:
    Ich muss sagen, dass sich Jodi Picoult langsam zu einer meiner Lieblingsautorinnen entwickelt. Nachdem ich "Bis ans Ende aller Tage" beendet hatte, musste ich sofort mit "Die Wahrheit meines Vaters" weitermachen. Und ich muss sagen, dass es mein Favorit von Jodi Picoult ist. Jodi Picoult fesselt von der ersten Minute an die Leser und lässt sie auch vor der letzten Seite nicht mehr los. Jede Seite birgt ein neues Teil des Puzzels in sich und langsam setzt sich das Puzzle für Delia zu einer neuen Vergangenheit zusammen, die sie zwar durchlebt hatte, die doch nie wirklich ein Teil von ihr war.


    Wertung: 5ratten :tipp:

    One day you think it all comes right<br />One day believe fate will be kind<br />But if you wait one day too long<br />you&#39;ll lose what matters most<br />it will be gone!<br />(Rebecca Lavelle - Locked Away)

  • Delia Hopkins hatte eine glückliche Kindheit, obwohl sie ohne Mutter aufgewachsen ist - ihr Vater hat sie nach deren Tod mit Liebe überhäuft und den Verlust mehr als wettgemacht. Heute hat Delia selbst eine vierjährige Tochter und steht kurz vor der Hochzeit mit ihrem Jugendfreund Eric, einem Rechtsanwalt. Auch beruflich ist sie sehr erfolgreich: mit ihrer Hündin Greta ist sie Expertin darin, verschwundene Personen aufzuspüren, insbesondere Kinder.


    Ein Besuch der Polizei legt ihre heile Welt in Scherben. Ihr Vater hat sie angeblich nach der Scheidung von ihrer Mutter als vierjähriges Kind entführt und mit ihr unter neuen Namen ans andere Ende der USA gebracht. Andrew Hopkins wird verhaftet und nach Arizona überführt, wo sich die Tat damals ereignet haben soll.


    Delia kann es kaum glauben, dass ihr Vater sie so lange belogen haben soll und vor allem, dass ihre Mutter, nach der sie sich immer so gesehnt hat, am Leben ist. Mit ihrer ganzen Familie reist sie ihrem Vater nach. Eric fungiert auf Andrews Bitte hin als sein Verteidiger, und als Journalist ist auch Fitz, der dritte im Freundschaftsbunde neben Eric und Delia, mit von der Partie.


    Andrew muss sich im harten Gefängnisalltag zurechtfinden, Eric hat Angst, mangels Erfahrung den Prozess in den Sand zu setzen, Fitz ein schlechtes Gewissen, weil er für seine Zeitung über das Verfahren berichten soll, und Delia selbst weiß nicht, wem sie noch vertrauen kann und wie sie ihrer Mutter gegenübertreten soll.


    Spannend ist das Buch, keine Frage. Auch die bei Picoult bewährte Erzählweise aus den Blickwinkeln verschiedener Hauptpersonen lässt ein farbiges, vielschichtiges Gesamtbild entstehen, und die Hauptfrage des Buches, ob es moralisch vertretbar ist, das Gesetz zum Wohle eines anderen Menschen, eines Kindes, zu übertreten, hat mich während des Lesens genauso beschäftigt wie Delia und ihr Umfeld.


    Allerdings fand ich das Buch gerade zum Ende hin etwas überfrachtet. Die übersinnliche Geschichte um die Hopi-Indianerin Ruthann, die Delia in Arizona kennenlernt, die Schilderungen des brutalen Gefängnisalltages und Andrews Anpassungsversuche, die Alkoholikerproblematik und ein weiteres Tabuthema, das ich hier nicht erwähnen möchte, um nicht zu spoilern, war mir ein bisschen zuviel für ein Buch. Möglicherweise hätte in diesem Fall etwas "weniger" gutgetan.


    3ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!


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    Inhalt:
    Delia Hopkins verbrachte eine glückliche Kindheit, daran bestand bisher nie ein Zweifel. Doch als eines Tages die Polizei ein schreckliches Geheimnis über ihre Familie offenbart, holt eine Vergangenheit Delia ein, von der sie nicht einmal wußte, daß es sie gab.
    (Buch)


    Bewertung:
    Delia Hopkins steht kurz vor der Hochzeit mit ihren Jugendfreund Eric und hat eine wunderbare vierjährige Tochter namens Sophie. auch beruflich ist sie mit ihrer Hündin erfolgreich im Aufspüren von Personen. Ihre Welt stürzt in sich zusammen als sie erfährt, dass ihr Vater nicht der ist, für den sie ihn jahrelang gehalten hat. Die Polizei verhaftet ihn und der Vorwurf lautet Entführung. Andrew Hopkins soll niemand anderen entführt haben als seine eigene Tochter. Er wird nach Arizona überführt, wo sich die Tat ereignet haben und somit auch der Prozess stattfinden soll. Eric wird als Andrews Verteidiger engagiert und auch Fitz, ein Jugendfreund von Eric und Delia, ist als Journalist mit vor Ort.


    Die verschiedenen Blickwinkel aus denen erzählt wird, empfand ich als eine gute Möglichkeit um ein umfassendes Bild von der Geschichte zu bekommen. Andererseits machten sie mir das Lesen auch ein wenig ungemütlich, da ich manche Personen interessanter bzw. sympathischer fand als andere und deshalb von einigen nicht so viel lesen wollte. Befremdlich war Andrews Erzählweise, der sich ständig während des Erzählens mit „Du“ an seine Tochter richtet.


    Von den Charakteren mochte ich Andrew am liebsten. Warum kann ich nicht genau sagen. Vielleicht liegt es daran, dass mir Delia mit der Zeit immer unsympatischer wurde, ich nie wusste, was ich von Eric halten sollte und ich Fitz von Beginn an nicht mochte, wobei die beiden zuletzt genannt auf mich einen verlorenen Eindruck machten und es durch Delia auch nicht leichter hatten.
    Spoiler bis zum Ende


    Das Buch ist von den Inhalten her völlig überladen. Zu viele Probleme auf zu engem Raum machen die Geschichte unglaubwürdig. Bis ungefähr zur Mitte hat mir das Buch gut gefallen, danach war es nur noch überfrachtet und aus meiner Sicht unglaubwürdig.
    Andrews Gefängnisalltag ist ein lesenswerter Aspekt ebenso wie Delias Überlegungen über die Beziehung zu ihren Eltern. Überlegungen anderer Personen fand ich eher unspannend.
    Das gute an diesem Buch ist, dass die Personen alle Fehler haben und sich auch manchmal fragwürdig entscheiden. Das macht sie nachvollziehbar, man kann ihre Gefühle leichter nacherleben. Andererseits erscheinen sie wieder zu fehlerhaft als hätte man jedem noch übermäßig Mängel zusprechen müssen.


    Irgendwann hörte die Geschichte auf mich richtig zu interessieren. Es wurde zu langwierig und es tauchten immer mehr Probleme auf, von denen einige für die Handlung nicht nötig waren.


    Sophie als „Soph“ abgekürzt, jagt mir einen kalten Schauer den Rücken runter. Gegen Kurzformen von Namen habe ich nichts, aber diese Abkürzung hat mir noch nie zugesagt und wird mir auch nie zusagen.


    Das Buch ist nicht ganz frei von Fehlern bzw. Buchstabenverdrehern, sonst sprachlich aber gut lesbar.


    2ratten und :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Ich habe im Moment das erste Drittel des Buches hinter mich gebracht und bin schwer am Überlegen, ob ich mir den Rest noch antun soll. Die verschiedenen Protagonisten aus ihrer eigenen Sicht erzählen zu lassen, gefällt mir gut, aber der ständige Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit bringt solche Unruhe in die Handlung, dass es unmöglich ist, sich richtig darauf einzulassen. Der Stil gefällt mir auch zunehmend weniger, für meine Begriffe unterscheidet er sich deutlich von Picoults anderen Büchern.


    Grüße
    Doris

  • Inzwischen bin ich fertig mit dem Buch. Besonders begeistert hat es mich nicht mehr, doch es war immerhin noch halbwegs spannend.


    Die Möglichkeit, die Protagonisten aus ihrer jeweils eigenen Sicht erzählen zu lassen, hat die Autorin schon früher angewendet. In diesem Fall klang aber ein Part wie der andere und machte keine Unterschiede deutlich. Der Meinung mancher hier, dass die Geschichte inhaltlich überladen ist, kann ich nur zustimmen. Was da alles an Klischees abgedeckt wurde, kann nur in einem Buch vorkommen. Zu dem oben von Valentine angesprochenen Tabuthema hatte ich gleich einen Verdacht und siehe da - er hat sich bewahrheitet. Nicht nur das war ein wenig zu vorhersehbar.


    3ratten

  • Eigentlich fand ich dieses Buch ein wenig enttäuschend, aber hier hatte ich wenigstens damit gerechnet. Der Klappentext macht neugierig, und die Geschichte an sich hat mir wirklich sehr gut gefallen. Allein der Schreibstil von Frau Picoult ist für meinen Geschmack, wie schon befürchtet/vermutet, einfach etwas zu schwülstig und zu triefend. Ein bisschen mehr Sachlichkeit, ein bisschen weniger Druck auf die Tränendrüse der Leser hätte dem Roman sicherlich gut getan.


    “Wenn du plötzlich nicht mehr die bist, die du zu sein glaubst” - wer Delia wirklich ist und warum sie glaubte, jemand anderes zu sein, das erfährt man schon auf den ersten 50 Seiten. Die restlichen knapp 500 sind dann die Beleuchtung der Vergangenheit und der Gründe für diese Identitätskrise. Und zwar aus jedem nur erdenklichen Blickwinkel, wobei leider einige einfach zu breit getreten werden und einige dagegen zu kurz kommen.


    Die Geschichte wird abwechselnd aus fünf (!) verschiedenen Perspektiven erzählt, was ich deutlich zu viel finde. Schon deswegen, weil ich, wenn ich das Buch mal mitten im Kapitel weggelegt hatte, am nächsten Tag immer erst nachschauen musste, wer da eigentlich gerade erzählt. Aber auch deswegen, weil ich es für die Geschichte nicht für notwendig halte, dass es so viele Erzähler gibt. 2-3 Sichtweisen sind interessant und hätten vollauf genügt. Die restlichen beiden sind in meinen Augen Nebenfiguren, so dass ich auch deren Sichtweise nicht wirklich interessant oder wichtig fand. Man findet auf diese Weise auch schwer Zugang zu den einzelnen Personen, und durch das ständige Springen geht viel an Geradlinigkeit verloren, was der Geschichte sehr gut getan hätte.


    Als “Nebenhandlung” wird noch eine rührselige kleine Liebesgeschichte eingeflochten, was mir ebenfalls sauer aufgestoßen ist. Erstens weil dadurch der Erzählfluss noch träger wird und zweitens, weil ich es für die Geschichte für absolut unwichtig halte. Frau Picoult kann ohne Zweifel spannend erzählen, aber sie kann sich offenbar weder kurz fassen, noch sich entscheiden, welche Geschichte sie nun eigentlich erzählen will. Man hätte gut und gerne 3 Romane aus den ganzen Stories machen können: Ein bisschen Gerichtskrimi, ein bisschen Familienstory, ein bisschen Ethno à la Barbara Wood, ein bisschen Geschnulze um die große unerfüllte Liebe… für einen einzigen Roman ist das zu viel des Guten.


    Ich würde das Buch insgesamt dennoch als “gut” bewerten (würde sagen: 3 von 5 Sternen, also Durchschnitt), bin mir aber nicht sicher, ob ich noch mehr Bücher von Picoult lesen werde. Leichte Kost, einfach zu lesen und durchaus kurzweilig und unterhaltsam - aber in der Gesamtheit für meinen Geschmack einen Tick zu amerikanisch-rührselig und auch leider zu flach, gemessen an der Brisanz des Themas, aus dem man deutlich mehr hätte machen können.


    3ratten

    I take photos. It&#39;s addictive.<br /><br />[URL=http://bibliomanie.wordpress.com/]Bibliomanie[URL]