José Saramago - Eine Zeit ohne Tod

Es gibt 19 Antworten in diesem Thema, welches 9.272 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von illy.

  • „Am darauffolgenden Tag starb niemand.“ Mit diesem Satz beginnt José Saramago sein neuestes Gedankenexperiment. Was wäre, wenn nicht mehr gestorben wird? Die anfängliche Euphorie weicht schon bald den anstehenden Problemen und fordert Politik und Gesellschaft heraus, denn jede Sonnenseite hat auch eine Schattenseite, in diesem Fall sogar mehrere. Die Wirtschaft zeigt sich als erfinderisch, so bemühen sich Bestattungs- und Versicherungsunternehmen um ein neues Standbein, Krankenhäuser und Pflegeheime sind völlig überfordert, von der Politik werden Lösungen gefordert und auch die Kirche hat plötzlich akuten Erklärungsbedarf …


    Nach 7-monatiger Pause kehrt der Tod zurück. Mittels Schreiben an den Fernsehintendanten des Landes verkündet der Tod – in diesem Fall in weiblicher Gestalt namens „die tod“ - zurückzukehren und ab nun die Menschen eine Woche vor dem Ableben in Form eines Briefes auf violettem Papier vorzuwarnen, damit noch sämtliche Angelegenheiten auf Erden erledigt werden können. Doch auch diese Variante stößt die Menschen in Chaos und Angst.


    Gekonnt und gewohnt stilsicher – in verschachtelten Sätzen und ohne Redezeichen - manövriert Saramago den Leser in dieses namenlos bleibende Land ohne Tod, das beliebig jedes Land der sogenannten „zivilisierten Welt“ sein kann und wird nicht müde, seiner ironisch-zynischen, unerbittlichen Kritik an Politik, Bürokratie und an der „zivilisierten“ Gesellschaft insgesamt Luft zu machen und dem Leser einen Spiegel vorzuhalten.


    Eine großartige Idee wurde zu einem großartigen Buch verarbeitet, das zwar etwas schwerfällig zu lesen ist, dessen Lektüre aber unbedingt lohnt!



    5ratten


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    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Ein schöner und kluger Roman, über den ich lange nachgedacht habe. Besonders das Ende hat mir sehr gut gefallen. Tolle Idee vom alten Meisterdichter. Ich habe das Buch regelrecht verschlungen und freue mich schon auf das nächste Werk des Autors.
    Klara

  • Das hört sich toll an. Das Buch hat mich auch sofort angesprochen, als ich davon gehört habe, nun liegt es brav auf meinem SUB und wartet, bis es an die Reihe kommt :smile:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Hallo!
    Vielen Dank für den Tip. Ich mag Jose Saramago sehr, auch wenn sein Stil gewöhnungsbedürftig ist. Vor allem die Stadt der Blinden hat mich sehr berührt und meine Gedanken noch lange nach Ende der Lektüre nicht losgelassen. Ich werde die Zeit ohne Tod sofort auf meine Liste setzen.

  • Hi,
    die Stadt der Blinden fand ich auch sehr gut. Nun freue ich mich auf die Stadt der Sehenden. Mal sehen( :smile: :smile: :smile: wie passend). Eine Weile muss das Buch noch warten, denn die Vorfreude hat ja auch was.
    Klara

  • Hallo,


    Saramago gehört zu meinen Lieblingsschriftstellern, und auch dieses Mal hat er mich nicht enttäuscht.
    Creatives Zusammenfassung ist nichts mehr hinzuzufügen, ich möchte schließlich nicht zu viel verraten. Auch so hat sie das Wesentliche bereits geschrieben, und ich stimme ihr darin auch zu. Allerdings halte ich Eine Zeit ohne Tod nicht für schwerfällig zu lesen. Im Gegenteil, ich finde es sehr flüssig lesbar, auch wenn Saramagos Stil etwas mehr Aufmerksamkeit benötigt als andere (besonders was die fehlenden Redezeichen angeht).


    Das Thema ist gewohnt sozialkritisch, aber dadurch noch lange nicht gewöhnlich. Saramago beginnt nicht nur mit einer absurden Idee, er schafft es auch immer wieder Wendungen einzubauen, mit denen man nicht rechnet.
    Über lange Strecken kommt der Roman ohne Protagonisten aus, erst im letzten Drittel ändert sich das, ohne mir vorher negativ aufzufallen. Zwar fokussiert Saramago in einzelnen Episoden auf bestimmte Personen, im Wesentlichen dreht sich die Handung aber um Gruppen, aus denen einzelne Redner herausstechen. Die abstrakte Situation wird aufgelockert duch Einzelschicksale, die Saramago sich als Erzähler durchaus erlaubt zu kommentieren.
    Zu guter Letzt liefert uns Saramago eine offene Geschichte. Nicht nur das Ende bleibt offen, auch innerhalb der Erzählung gibt es Stränge, die ins Leere laufen. Doch gerade das passt zu der Ratlosigkeit, die angesichts der neuen Situation herrscht, zu dem Zustand zwischen Freudentaumel und Entsetzen.


    Auch von mir 5ratten


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Tolles Buch! Ich bin restlos begeistert und das sage ich in der Form nicht so oft. Nicht nur der Ansatz für den Roman, auch die manchmal geradezu reportagenhafte Darstellung der Konsequenzen des Nicht-mehr-Sterbens sind einfach gelungen. Saramago hat es mehr als einmal geschafft, mich mit Seitenpfaden zu verblüffen, die ich so nicht erwartet hätte. Und das Ende ist, nachdem ich nun zwei Tage darüber nachgedacht habe, auch nur grandios und faszinierend zu nennen.


    Ich hatte schon verschiedentlich davon gehört, daß er wegen der Schachtelsätze ohne eindeutige Kennzeichnungen von wörtlicher Rede, kompliziert oder anstrengend zu lesen sei. Zwar weiß ich nicht, wie das bei anderen seiner Bücher ist, aber hier fand ich es jedenfalls überhaupt kein Problem. Saramago ist hiermit auf meine Liste der Schriftsteller gewandert, von denen ich auf jeden Fall noch mehr lesen werde.


    5ratten


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • "Dagen därpå var det ingen som dog."
    Ein genialer erster Satz, der in der zitierten (und von mir gelesenen) schwedischen Übersetzung noch besser ist als in der deutschen. Ein Satz, der einfach zum weiterlesen zwingt.
    "Dödens nycker" heißt das Buch hierzuland, wörtlich übersetzt "Launen des Todes". Aus einer Laune heraus (oder wieso auch immer, das weiß niemand so genau) beschließt der Tod - pardon, die tod -, denn der portugiesische Tod ist eine Frau, und da sie nur eine mehrerer Tode ist und nicht der universelle TOD schreibt sie sich mir einem kleinen "t", aus irgendeinem Grunde also beschließt sie, die Arbeit niederzulegen.
    Was das für eine Gesellschaft bedeuten würde, zeigt Saramago auf ebenso eindrucksvoll wie unterhaltsam. Er beschreibt die Folgen eines ausbleibenden Todes, Folgen, an die man vielleicht nicht sofort denken würde. Der alte Wunschtraum der Menschen, das ewige Leben, ähnelt vielleicht doch mehr einem Alptraum als man wahrhaben möchte.


    Zum Glück (?) nimmt die tod ihre Arbeit nach einiger Zeit wieder auf, allerdings mit einer kleinen Änderung: durch violetten Briefen benachrichtigt sie die Menschen von ihrem bevorstehenden Ableben eine Woche zuvor.


    In gewohnt anspruchsvollem Stil, mit langen Sätzen und ohne Markierungen für wörtliche Rede, aber irgendwie doch leichter lesbar als in anderen Büchern treibt Saramago eine Idee auf seine Spitze, bringt seine Leser zum Nachdenken nicht nur über die Gesellschaft und ihre Regeln, sondern auch über die Grundbedingungen des menschlichen Lebens überhaupt.


    Auch ich kann für dieses große Leseerlebnis nicht weniger als
    5ratten vergeben.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • "Dagen därpå var det ingen som dog."
    Ein genialer erster Satz, der in der zitierten (und von mir gelesenen) schwedischen Übersetzung noch besser ist als in der deutschen. Ein Satz, der einfach zum weiterlesen zwingt.


    Heißt das so etwa Am nächsten Tag war es niemand, der starb. ? Das fände ich im Deutschen eher „unrund“, aber im Schwedischen kann ich die Qualität natürlich nicht beurteilen :zwinker:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Heißt das so etwa Am nächsten Tag war es niemand, der starb. ?


    Noch genauer wäre die Übersetzung "Am Tag darauf war es niemand der starb". Auf Deutsch passt das wirklich nicht, aber auf Schwedisch ist es perfekt.


    Das ist ein Satz, den man einfach laut deklamieren muss. Er hat ein Gewicht, eine Schicksalsschwere, die "Am nächsten Tag starb niemand" fehlt. Man spricht ihn langsam, mit zwei kurzen Pausen nach "därpå" (darauf) und "ingen" (niemand), wodurch er noch eindringlicher wirkt. Die Betonung spielt natürlich auch eine Rolle. "Dog" (starb), ist stark betont, während das "starb" in der deutschen Übersetzung irgendwie untergeht zwischen dem "Tag" und "niemand".
    Der schwedische Satz könnte glatt aus einer Saga stammen, so schicksalsschwer und unausweichlich ist er. (Obwohl - in den Sagas stirbt man ja in großem Ausmaß, ganz im Gegensatz zu diesem Buch :zwinker: .)
    Wie dem auch sei, so habe ich mich in diesen Satz verliebt. Der ist genial.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich verstehe (glaube ich), was Du meinst, Saltanah. Allerdings bin ich nicht sicher, daß mich eine solche Schicksalsschwere hier begeistern würde. Gerade die Beiläufigkeit, die der erste Satz in der deutschen Übersetzung ausstrahlt, so als wäre überhaupt nichts Besonderes daran zu vermerken, wiegt den Leser doch zunächst in Sicherheit, bevor ihm dann die Auswirkungen wie Kanonenkugeln um die Ohren fliegen. Gerade dieser Kontrast machte es für mich so reizvoll.


    In der portugiesischen Wikipedia wird der erste Satz so angegeben: No dia seguinte ninguém morreu. Nun kann ich kein Portugiesisch und höchstens Rückschlüsse aus meinen mehr oder weniger umfangreichen Französisch-, Italienisch- und Spanischkenntnissen ziehen, was der Sprache möglicherweise nicht besonders gerecht wird. Aber rein gefühlsmäßig würde ich sagen, daß die deutsche Übersetzung näher am Tonfall ist. Kann hier jemand genug Portugiesisch, um eine Einschätzung zu geben? Würde mich jetzt einfach mal interessieren :smile:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Ich sehe einen Kontrast auch in der schwedischen Übersetzung, nur ein wenig anders. Auf der einen Seite ist da die Schicksalsschwere, die der Satz ausströmt und auf der anderen sein Inhalt. Der Satz hat die ganze Unausweichlichkeit des Todes, aber gerade diese wird im Satz ja negiert :zwinker: .


    Ich gehe davon aus, dass mir der deutsche Satz besser gefallen hätte, wenn ich ihn als ersten gelesen hätte. Saramago hat eben einen großartigen ersten Satz geschrieben, ganz abgesehen von der jeweiligen Sprache.

    Wir sind irre, also lesen wir!


  • Ich gehe davon aus, dass mir der deutsche Satz besser gefallen hätte, wenn ich ihn als ersten gelesen hätte. Saramago hat eben einen großartigen ersten Satz geschrieben, ganz abgesehen von der jeweiligen Sprache.


    Das ist ohne Zweifel richtig, einer der besten ersten Sätze überhaupt und definitiv der richtige für dieses Buch.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

  • Der Tod hat seine Arbeit eingestellt! Auf den ersten Blick ein Grund zur Freude, wenn plötzlich niemand mehr stirbt - doch es bedeutet auch, dass Menschen, die im Sterben liegen, nicht einfach die Augen schließen dürfen, sondern auf unbestimmte Zeit in diesem Zustand zwischen Leben und Tod gefangen bleiben. Es bedeutet, dass Bestatter und Totengräber arbeitslos werden, dass Krankenhäuser und Altenheime völlig überfüllt sind, dass Überbevölkerung droht, die das Rentensystem an den Rand des Zusammenbruchs bringen wird, dass Familien verzweifelt mit ansehen, wie jemand ohne Hoffnung auf Erlösung auf dem Sterbebett liegt.


    Die Politik ist ratlos, die Presse spekuliert, die Kirche sieht sich mit dem Verlust ihrer Existenzberechtigung konfrontiert, denn ohne Tod kein ewiges Leben. Währenddessen gründen findige Köpfe eine Gruppierung, die Menschen zum Sterben außer Landes bringt, denn dort waltet Gevatter Tod nach wie vor seines Amtes. Daraus entwickelt sich eine mächtige verbrecherische Organisation, die bald das ganze Land im Würgegriff hat, die öffentliche Ordnung, das Leben, wie man es kannte, ist völlig auf den Kopf gestellt.


    Wieder entwickelt Saramago ein faszinierendes "Was wäre wenn"-Szenario, in dem ein ganzes Land durch ein plötzliches Ereignis vollkommen aus der Bahn geworfen wird und sich auf einmal im Angesicht von Gegebenheiten wiederfindet, die eigentlich gar nicht möglich sind. Es gibt kaum echte Protagonisten, nur namenlose Figuren, auf die er hier und da Schlaglichter wirft, bis die Geschichte kippt und bestimmte Gestalten in den Mittelpunkt rücken (doch mehr möchte ich jetzt nicht verraten).


    Sprachlich bietet Saramago wieder sein ganzes typisches Stilarsenal auf: ewig lange Bandwurmsätze, wenig Absätze, keine wörtliche Rede, viele Schauplatzwechsel. Die Übersicht ging trotzdem nie verloren, weil das Geschehen zeitlich linear erzählt wird. Ab und zu schaut er sich selbst beim Schreiben über die Schulter und spricht den Leser direkt an. Doch auch ohne dieses direkte Einbezogenwerden hätte mich das Buch unglaublich gefesselt. Für mich hat sich Saramago hier selbst übertroffen. Packend waren seine Themen schon immer, doch hier schreibt er auch besonders lebendig und flüssig. Großartige Lektüre.


    5ratten

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • José Saramago - Eine Zeit ohne Tod

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    In einem Land, das nicht näher beschrieben wird, stirbt plötzlich niemand mehr. Man altert zwar weiter, aber am Ende steht nicht mehr der Tod. Die einen freuen sich, die anderen sehen Probleme damit aufziehen, zurecht. Denn schon beginnen Menschen sterbenskranke Verwandte ins Ausland zu schaffen, damit diese dort sterben können, die Kirche, die das Leben nach dem Tod verkündet, steht plötzlich ohne Grundlage dar, …
    Doch nach ein paar Monaten gibt es einen Brief, von tod, die tod. Denn das Nichtsterben hat ein Ende…


    Mir fällt es sehr schwer, meine Meinung zu “Eine Zeit ohne Tod” in Worte zu fassen. Das war mein erstes Buch von Saramago, ich wusste zwar, dass Saramago schon recht speziell schreibt, aber ehrlich gesagt, hat es mich mehr gestört als ich dachte.
    Saramago kommt mit sehr wenigen Kommata und Punkten aus und auch andere Satzzeichen sind ihm scheinbar sehr fremd. Und durch diese sehr langen Sätze kam es mir teilweise schon vor, als wenn Saramago öfters mal vom eigentlichen Thema abgeschweift ist.
    Das Buch kommt ohne eine richtige Hauptperson aus. Lediglich ein Erzähler gibt es. Zwar wird hin und wieder näher auf eine Familie, Person eingegangen, aber nur sehr oberflächlich und so kam es mir teilweise fast wie ein “Sachbuch” vor, vorallem sehr trocken.


    Die erste Hälfte des Buches beinhaltet das Thema: Was passiert, wenn plötzlich niemand mehr stirbt. Einerseits sehr interessant, andererseits fand ich es teilweise auch sehr langatmig. Erst die zweite Hälfte, die ich doch sehr anders fand, hat mir gut gefallen. Denn hier tritt tod dann auch als “Person” auf und das Ende fand ich doch ziemlich überraschend – und vorallem hat es mir gefallen, hat mich mit einem Grinsen im Gesicht zurückgelassen.


    Nichtsdestotrotz bin ich ziemlich enttäuscht. Bisher kannte ich nur begeiste Meinungen zu dem Buch und daher habe ich wahrscheinlich zu viel hiervon erwartet.
    Von Saramago habe ich noch “Die Stadt der Blinden” auf dem SUB. Zwar habe ich nicht das Bedürfnis, dieses Buch jetzt los zu werden, aber besondere Lust es zu lesen auch nicht… Aber gut, bei mir bekommen die meisten Autoren eine zweite Chance und da es hier ein paar Sachen gab, die mir gut gefielen, wird “Die Stadt der Blinden” sicherlich irgendwann gelesen…


    2ratten


    So und jetzt hoffe ich, nicht gesteinigt zu werden :redface: :redface:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Ich werde dich sicher nicht steinigen, mir gefiel das Buch nämlich auch nicht. Die fehlenden Satzzeichen waren gar nicht das Problem, mir war das Buch einfach zu unpersönlich. Es kam mir eher vor wie ein nüchterner Bericht, nicht wie ein Roman. tod war mir etwas suspekt, aber dennoch ein interessantes ... Wesen. Auch ich hatte nach den Bewertungen viel mehr erwartet. Die Problematik des Buches war gut für einige Gedankenansätze, selbst wenn es unmöglich ist, dass die geschilderten Umstände jemals tatsächlich eintreten.


    Die Stadt der Blinden gefiel mir dagegen sehr, das kann ich dir empfehlen. Es ist ganz anders als Eine Zeit ohne Tod. Zwar erzählt es auch von einer nahezu undenkbaren Situation, doch es ist ein Roman und kein Bericht.


    Liebe Grüße
    Doris


  • Die Stadt der Blinden gefiel mir dagegen sehr, das kann ich dir empfehlen. Es ist ganz anders als Eine Zeit ohne Tod. Zwar erzählt es auch von einer nahezu undenkbaren Situation, doch es ist ein Roman und kein Bericht.


    Ok, danke dir. Dann wird "Die Stadt der Blinden" auf alle Fälle bleiben, mal schauen, wann ich es dann lesen werde...
    :winken:

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  • Es ist der erste Januar und niemand stirbt. Das klingt erst einmal toll, doch ewiges Leben bedeutet nicht ewige Gesundheit und so siechen die Sterbenden vor sich hin, ohne dass es eine Erlösung für sie oder ihre Familien gäbe. Saramogo schildert die entstehenden Probleme, die Lösungen (heimliche Ausflüge über die Grenze, denn im Nachbarland ist alles wie immer) und die sich aus der Situation entwickelnden neuen Ansichten, bis er in der Mitte tod selbst zu Wort kommen lässt, die ihr neues Arbeitskonzept präsentiert.


    Einige Szenen gefielen mir gut und Saramago hat auch ein paar interessante Ideen in dem Buch verarbeitet, doch mein Gesamturteil lautet einfach nur: Saramogo ist ein Schwafler und ich war froh als ich das Buch durch hatte, da nutzt auch ein intelligenter Dreh am Ende nichts mehr.


    3ratten