Catherine Jinks - Teuflisches Genie

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    "Teuflisches Genie" ist der erste Band einer Trilogie, der zweite Band ("Teuflisches Team") erscheint im April 2009.


    Inhalt:


    Cadel ist überdurchschnittlich intelligent, was ihm das Leben nicht unbedingt erleichtert. Schon mit sieben Jahren hat er die Datenbanken von Geldinstituten geknackt, ohne sich wirklich darüber im klaren zu sein, dass er etwas unrechtes tut. Daraufhin schicken seine Adoptiveltern ihn zu einem Psychologen, der Cadel während der nächsten Jahre begleitet und unterstützt. Allerdings etwas anders als wohl geplant war, Cadel muss ihm nämlich nur eines versprechen: sich nicht erwischen zu lassen.


    Cadel beginnt so recht früh eine kriminelle Karriere, sein unschuldiges Gesicht ist ihm dabei oft sehr hilfreich. Er wird dabei nicht nur vom Psychologen, sondern auch von seinem richtigen Vater unterstützt. Dabei gibt es nur ein Problem, Cadel möchte eigentlich gar nicht böse sein. Als er erkennt, worauf all das hinaus läuft, geht er seine eigenen Wege.


    Meine Meinung:


    Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte das Buch oft kaum weglegen, da ich gerne wissen wollte wie es nun weiter geht. Als die Identität einer Internetbekanntschaft von Cadel aufgedeckt wird, war ich sogar sehr positiv von der Tiefe überrascht, die das Buch damit gewann. Leider war der Moment nur relativ kurz, danach war wieder eher Spannung angesagt.
    Viele Personen blieben allerdings Schattenrisse, teilweise hatte ich Probleme die Namen auseinander zu halten, da keine Person ein wirkliches Profil entwickelte. Mit Cadel konnte ich allerdings schon mitleiden, leicht hatte er es wahrhaftig nicht.
    Gegen Ende kam mir die Geschichte leicht gehetzt vor, eine einzige Flucht von einer zur anderen Seite. Das war für meinen Geschmack etwas zuviel des Guten. Lieber wäre mir ein bisschen weniger davon, dafür aber mehr Tiefe gewesen.


    Das der Schluss viel Platz für Fragen offen lässt ist wohl Absicht, schließlich folgen noch zwei Teile. Trotz der Mängel hat mir das Buch sehr viel Spaß gemacht, und ich freue mich schon auf den zweiten Band.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Ich habe "Teuflisches Genie" vor Kurzem auch gelesen und teile deine Meinung, Likimeya.


    Den Anfang fand ich ziemlich schleppend. Deshalb habe ich nach den ersten 70 Seiten auch mal eine Lesepause eingelegt. Danach wurde es dann jedoch viel besser und mich hat das Buch zunehmend gefesselt.
    Probleme hatte ich ebenfalls mit den vielen verschiedenen Personen und ihren Namen, da sie überwiegend ziemlich flach blieben und jeder auch noch mindestens einen Spitznamen hatte. Furchtbar, wenn man kein gutes Namensgedächtnis hat. :grmpf: :breitgrins:


    Vom Inhalt war ich komischerweise total begeistert. Ich habe die Hälfte des ganzen Computerzeugs nicht im Ansatz verstanden, aber das hat mich nicht im geringsten gestört. Das Buch ist einfach so unglaublich schräg und abgedreht - aber das "darf" es bei mir einfach. :breitgrins:


    Am Ende bleiben in der Tat noch viele Fragen offen und ich bin gerade ganz glücklich, dass es noch Fortsetzungen geben wird. Aus irgendwelchen Gründen war mir das gar nicht klar... :redface: Das muss ich wohl überlesen haben... :schulterzuck:


    Von mir bekommt das Buch 4ratten

    :leserin: Plichota/ Wolf: Oksa Pollock - Die Unverhoffte<br /><br />SLW - Annabas: 1/10<br />SLW - Seychella: 0/10

  • Rezension


    Schon früh bewegt sich der junge Cadel aus Langeweile und Wissensdrang am Rande der Illegalität. Mal hackt er sich in fremde Computer ein, mal manipuliert er sämtliche Vorgänge in seiner Schule und versaut seinem kompletten Jahrgang das Abschlusszeugnis.
    Als er nach mehreren übersprungenen Klassen mit gerade mal 14 Jahren seine Schullaufbahn beendet, bekommt er das Angebot, am AXIS-Institut zu studieren. Nach außen hin scheint dieses eine ganz normale Lehranstalt für Hochbegabte zu sein, doch statt der üblichen Studiengänge werden dort Kurse wie Täuschung, Infiltration und Lügen angeboten, Rechtswissenschaften werden nur gelehrt, damit die kriminellen Absolventen wissen, wie sie die geltenden Gesetze möglichst gerissen umgehen können.


    Dank seiner enormen Intelligenz und seines jungenhaft unschuldigen Aussehens können seine Mitschüler Cadel in kaum einer Disziplin das Wasser reichen. Sein Vater, ein verurteilter Schwerverbrecher, hat jedenfalls große Pläne mit ihm: Cadel soll mit seiner Hilfe nichts Geringeres als die Weltherrschaft erreichen.
    Als sich am Institut jedoch immer mehr mysteriöse Vorfälle häufen und Cadel beginnt, den Ursachen dafür auf den Grund zu gehen, gerät seine eigene kleine Welt ziemlich ins Wanken…


    Der Anfang des Buches wirkt kaum durchdacht und wird durch die Einführung unzähliger Nebenfiguren unnötig in Länge gezogen. Zum Glück kommt man dank der kurzen Kapitel und des einfachen Stils trotzdem relativ schnell voran und nach etwa 2oo Seiten verliert sich die anfängliche Oberflächlichkeit. Man entdeckt einen roten Faden und die Geschichte kommt in Fahrt, denn plötzlich weiß man von einem Moment auf den anderen nicht mehr, wem man nun trauen kann und wem nicht.


    Hinzu kommt, dass auch Cadel einem mit der Zeit immer mehr ans Herz wächst. War der Junge zu Beginn noch ein kaltblütiger kleiner Mistkäfer, der allen nur Böses wollte, findet er sich bald selbst in der Opferrolle wieder und weckt beim Leser ungeahnte Sympathien. Aus seinem zunächst eindimensionalen Charakter wird eine runde Figur, deren Schicksal man gespannt verfolgt.
    Abgesehen von seinen detailliert geschilderten Hackereien vielleicht, denn die dürften für Leser, die Cadels Begeisterung für Computer und Netzwerke nicht nachvollziehen können, weniger interessant sein. Vor allem, da öfters unklar auch ist, was technisch tatsächlich möglich ist und was in den Bereich der Fantasy gehört.


    Gegen Ende baut der Roman allerdings wieder deutlich ab. Die Ereignisse überschlagen sich und die wiederholte Verwendung bestimmter Stilmittel lassen die Erzählung hektisch und wirr wirken, so dass man schnell den Überblick darüber verliert, wer nun was mit welcher Folge unternommen hat und wer mit wem in Verbindung steht.
    Außerdem könnte so manchem Leser die Tatsache, dass eine (natürlich böse) Nebenfigur Adolf heißt, die noch dazu Führer genannt wird, sauer aufstoßen. Besonders, wenn der Plan der AXIS-Verbrecher darin besteht, «genetisch minderwertiges Material» zu vernichten, damit die Welt nur noch von ihnen, den besseren Menschen, bevölkert wird.


    Die Aufmachung des Buches ist mit dem schwarz gefärbten Schnitt sicher ein Eyecatcher, allerdings kleben die Seiten oft unschön aneinander, so dass man beide Hände zum Umblättern braucht, was etwa für Während-des-Essens-lesen-Leser ziemlich unpraktisch ist.


    FAZIT: Sieht man von den ersten und den letzten Seiten ab, hat man immerhin einen spannenden Mittelteil und eine interessante Hauptfigur, deren Geschichte in der Fortsetzung Teuflisches Team bereits weitererzählt wurde. Gleich im Anschluss lesen muss man diese aber eher nicht.


    3ratten

  • Ich habe das Buch auch gelesen. Auch mich hat der Anfang des Buches nicht gleich begeistert, doch dann wurde die Geschichte immer interessanter. Auch Cadel, die Hauptperson, habe ich während des Lesens liebgewonnen, obwohl ich ihn am Anfang nicht besonders mochte.
    Auch mir waren es zu viele verschiedene Namen im Buch, so konnte ich die Namen der Lehrer nie auseinander halten.
    Ich fand es sehr spannend, dass man nie wussste, wem man vertrauen kann und wem nicht.
    Leider fand ich den Schluss auch zu hektisch und etwas übertrieben. Dennoch will ich irgendwann die Fortsetzungen lesen.