Tonke Dragt - Tigeraugen

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    Titel: Tigeraugen
    Autor: Tonke Dragt


    Allgemein:
    481 S.; Freies Geistesleben, 1997, 19.90 €



    Inhalt:
    „Niemand, hat niemand erzählt, was niemand niemand weiß.“ Diese Worte begleiten Jock Martin in seinen Gedanken, der seit er von der Venus zurückgekehrt ist, seine illegalen Spaziergänge nahe der Venuswälder nicht vergessen kann. Nun arbeitet er auf der Erde als Künstler in einem Kreativzentrum für schwer erziehbare Jugendliche. Eines Tages wird ihm dort der Junge Bart zugeteilt, Jock fühlt dich von Anfang an mit ihm seltsam verbunden. Er kann jedoch vorerst nicht ganz einordnen weshalb.
    Jocks Leben beginnt sich zu verändern als sein bester Freund Edu von der Venus zurückkehrt. Schnell merken die Freunde das niemand von der Regierung die Wahrheit über Edus frühzeitige Rückkehr preisgeben will, doch gerade dies könnte das Wissen über die Venus für immer Verändern...
    Und dann wäre da noch Jocks Halbschwester Anna, zu der sich Jock sehr stark hingezogen fühlt.


    Meine Meinung:
    Die ist einer meiner Lieblingsromane aus meiner Jugendzeit, den ich immer mal wieder in die Hand nehme. Nach wie vor gefällt er mir sehr gut. Tonke Dragt erschafft eine ganz eigene Welt, die durch den, nicht zu übertriebenen Einsatz, der Science Fiction Elemente, in einer nahen Zukunft spielen könnte. Gerade dieser eher spärliche Einsatz, gefällt mir bei diesem Roman sehr gut.
    Die Venus erscheint einem als ein Surrealer Planet in Bunten Farben, verschwommen, wie auf einem Gemälde. Fast ist es traurig, das die Autorin schon im Vorwort anmerkt, das die Venus so nicht existiert. Da sie die Venus jedoch schon in ihrem Vorläufer Roman „Turmhoch und Meilenweit“ so erfunden hat, beließ sie diese bei. Für den weiteren Verlauf der Geschichte ist dies auch recht wichtig. So vermischen sich in „Tigeraugen“ auch immer wieder Fantasy und Science Fiction Elemente miteinander, was mich hier aber nicht gestört hat. Dragt schafft zum Glück eine ausgewogene Mischung. Die beiden Romane kann man übrigens unabhängig voneinander lesen.


    Zwar enthält der Roman sehr viel Kritik an unsrem Umgang mit der Natur und andren Völkern, aber dennoch sieht man nicht ständig den erhobenen Zeigefinger.
    Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen der Hauptfiguren sind sehr wichtig für die Handlung. Mein Liebling ist hier Jock, der mir schon in Turmhoch und Meilenweit sehr sympathisch war. Die Gefühle der Hauptfiguren werden einem auf ganz besondere Weise nahegebracht und man kann sich schnell in sie einfühlen. Sie greift auch ein Tabuthema auf, das mich vielleicht in einem andren Roman stören würde, hier aber so gut umgesetzt ist das ich es sehr passend und nachvollziehbar umgesetzt fand.


    Das Buch wird von einem Gedicht durchzogen das die Handlung begleitet, es ist für mich immer wieder schön bis zum Ende zu lesen und dann zu verstehen, was genau dieses Gedicht eigentlich mit dem Roman zu tun hat.


    Meiner Meinung nach ist das Buch ein Zwischending... es ist kein wirklicher „Erwachsenenroman“ aber auch kein richtiger Jugendroman mehr. Es ist so schön geschrieben, irgendwie habe ich danach immer eine innere Ruhe die ich nur selten nach dem Lesen eines Buches erreiche.



    4ratten

  • Das Buch habe ich damals geliebt und finde es heute noch sehr schön geschrieben. Wobei es glaube ich kein Buch von Tonke Dragt gibt welches mir nicht gefällt. Das mit der inneren Ruhe die sich nach dem Lesen über einen legt kann ich nur unterschreiben. Das Gedicht finde ich persönlich wunderschön und ich habe es schon ein paar Mal privat verwendet.
    Du hast mir Lust gemacht, dass Buch in nächster Zeit mal wieder zur Hand zur nehmen.


    Gruß Naemy :winken:

  • Naemy
    Ja mit ihren Romane geht es mir ähnlich wie Dir. Ich hab durch das Reread, totale Lust bekommen mal wieder Turmhoch und Meilenweit zu lesen und mir auch endlich mal Der Roboter vom Flohmarkt zuzulegen. Zum Glück gibt es das Buch noch als Taschenbuch.

  • Oh ja "Turmhoch und Meilenweit" ist einfach nur klasse :smile:
    Mir ist letzte Woche eine DVD in die Hände gefallen mit einer Kinderserie zu dem Buch "Das Geheimnis des Siebten Weges". Ich wusste gar nicht, dass das verfilmt wurde. Ich bin schon gespannt wie es mir gefällt.
    Besonders gut hat mir auch immer das Buch "Die Türme des Februar" gefallen. Ich glaube ich werde demnächst ein Tonke Dragt Lesewoche einlegen :breitgrins:

  • Ja mit ihren Romane geht es mir ähnlich wie Dir.


    Was, Tonke Dragt ist (war) eine Frau? Ich habe mir unter einem "Tonke" immer einen Mann vorgestellt :smile: . Als ihre Bücher in Deutschland bekannt(er) wurden, war ich leider gerade eben zu alt für sie. Nach deiner Rezension zu urteilen, sollte ich die Bekanntschaft doch noch nachholen.
    Übrigens hat mir Wikipedia gerade erzählt, dass Dragt in Indonesien geboren ist. Da könnte ich sie doch glatt bei meiner literarischen Weltreise verwerten :zwinker: .

    Wir sind irre, also lesen wir!

    Einmal editiert, zuletzt von Saltanah ()