Rebecca Gablé - Von Ratlosen und Löwenherzen

Es gibt 12 Antworten in diesem Thema, welches 5.814 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Es gibt Neues von Rebecca Gablé: Gerade erschienen ist ihr Buch "Von Ratlosen und Löwenherzen" (auch erhältlich als Hörbuch)


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    Auf der Homepage der Verlagsgruppe Lübbe gibt es dazu eine [url=http://www.luebbe.de/kunden/luebbe/vgl/www.nsf/htmls/Buchseite?Open&dc=2&ds2=Buecher-Einzeldokument&external=d!C1256E550034A541,i!A6BEFEC7F0D0F98FC125736E00644722]Leseprobe[/url], die ich mir schon mal zu Gemüte geführt habe. Ganz so begeistert bin ich davon nicht. Der Text ist zwar gespickt mit Informationen, Fotos und Karten, aber für ein Sachbuch finde ich es etwas zu seicht geschrieben. Ihre historischen Romane gefallen mir sehr, aber darüber, wie ich dieses Buch einordnen soll, bin ich mir noch nicht schlüssig.


    Ein geschickter Schachzug mit der Leseprobe - genau ausreichend, um neugierig zu werden, wenn man nur bruchstückhafte Kenntnisse der englischen Geschichte hat. Wahrscheinlich werde ich um den Kauf nicht herumkommen :rollen:.


    Grüße
    Doris


  • Der Text ist zwar gespickt mit Informationen, Fotos und Karten, aber für ein Sachbuch finde ich es etwas zu seicht geschrieben.


    Irgendwie schon... Aber ich glaube, für einen allgemeinen, fundierten Überblick über die englische Geschichte kann man das Buch schon brauchen. Ich werde wohl auch nicht um einen Kauf herumkommen :breitgrins:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Klingt, als wäre es genau das Richtige, um "Blut zu lecken" und das Thema ggf. noch etwas zu vertiefen. Und da mir bisher von Frau Gablé noch nie was Schlechtes untergekommen ist ... ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich habe das Buch bereits, allerdings habe ich bisher nur die Einleitung gelesen. Es soll zwar ein Sachbuch sein, es liest sich aber eher wie eine humorvolle Geschichte. Mir hat jedenfalls das bißchen was ich gelesen habe sehr gut gefallen. Mal sehen wie es so weitergeht. Nächste Woche bin ich erstmal auf einer Lesung von R.G. mit diesem Buch. Und lesen kann sie immer sehr gut :klatschen:

    Gruß Mascha

  • Wenn sie die Lesung so humorvoll gestaltet wie ihr Buch, wird das sicher ein lustiger Abend. Wahrscheinlich darf man das Buch nicht zwingend als Sachbuch betrachten, sondern eher als Roman ohne Handlung und Protagonisten. Dann liefert es genügend Hintergrundinformationen, die bei der Lektüre von Gablés historischen Romanen aufschlussreich sind.

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    Verlag: Ehrenwirth
    ISBN: 978-3-431-03755-5
    Seiten: 237
    Ausgabe: Hardcover
    ET: 08.2008
    Preis: € 19,95


    Inhaltsangabe


    Schluss mit dem Mythos über die düstere Zeit willkürlicher Kriege, blutrünstiger Hexenverfolgungen und hygienischer Katastrophen - her mit dem Mittelalter, wie es auch war. In ihrem ersten Sachbuch erzählt uns die Bestsellerautorin Rebecca Gablé die Geschichte des englischen Mittelalters neu: kompetent und informativ, herrlich farbenprächtig und mitreißend wie ein Roman - und immer mit einem Schmunzeln. Lesen Sie, wie die Wikinger in Ermangelung anderer Hobbys England eroberten - unabsichtlich unterstützt vom englischen König Æthelred, dessen Ruf seitdem ruiniert ist. Erleben Sie mit, wie Jahrhunderte später Eleanor von Aquitanien die Bühne betritt, eine der "unterhaltsamsten und wunderbarsten Skandalnudeln, die je auf Englands Thron gesessen haben". Und erfahren Sie, warum Thomas Becket, Sohn eines Einwanderers, der es zum steinreichen Immobilienspekulanten gebracht hatte, unter der erlesenen Garderobe stets ein Gewand aus kratzigem Ziegenhaar trug…


    Meine Meinung


    Ich bin ein eingefleischter Rebecca Gablé-Fan und kann von ihren historischen Romanen nicht genug bekommen. Klar, dass ich das ein oder andere Buch bereits mehrmals gelesen habe und klar, dass ich auch an diesem unterhaltsamen Sachbuch nicht vorbei gehen konnte.


    Ich habe „Von Ratlosen und Löwenherzen“ mit gemischten Gefühlen gelesen. Einerseits konnte ich mich ab und an über die lockere Sprache amüsieren, aber andererseits hat diese gar nichts mit Rebecca Gablés sonstigem Schreibstil gemein und viel zu oft ist sie mir deutlich zu flapsig, so als müsse man die Geschichte belächeln, sie nicht wirklich ernst nehmen. Daran habe ich mich sehr gestört. Denn auch wenn die Ereignisse Jahrhunderte her sind, es haben „wirkliche“ Menschen gelebt, wurden umgebracht, geblendet und überfallen. Kriege, Willkür und Gräuel so lapidar darzustellen empfand ich als absolut unpassend. Auch hat mir die Autorin zu oft ihre ganz persönliche Meinung mit eingebracht. Sicherlich ist es fast unmöglich, einen König in zwei Sätzen so objektiv zu charakterisieren, dass man sich als Leser selbst ein deutliches Bild machen kann, aber dennoch haben subjektive Beschreibungen einen schalen Nachgeschmack. Hin und wieder fühlte ich mich dadurch doch ein wenig bevormundet, bekam ich das Gefühl, das mir eigenständiges Denken nicht zugetraut wird. Zwischendurch normalisieren sich die Sprache und auch die persönliche Wertigkeit der Autorin immer mal wieder. Über lange Strecken wird der Stil nahezu ernsthaft und die Erzählung objektiv; ich hätte mir gewünscht, dass sich Ernsthaftigkeit und Objektivität durch das gesamte Buch gezogen hätten, auch wenn das Buch dadurch länger geraten wäre.


    Die vereinfachte Darstellung der historischen Ereignisse ist gut nachvollziehbar und verständlich, auch wenn sie mir immer deutlich zu kurz war. 237 Seiten für 1000 Jahre englischer Geschichte reichen einfach nicht aus und daher kommt bei mir leider ein Beigeschmack von Oberflächlichkeit auf. Das meiste in diesem Buch war mir bekannt, nur einige Kleinigkeiten waren für mich neu bzw. so gut zusammen gefasst, dass ich bestimmte politische Prozesse endlich verstanden habe. Schön fand ich die Anekdoten, die Rebecca Gablé hat einfließen lassen, z. B. wie das englische Wort für Spanner entstanden sein soll. Leider gab es von ihnen deutlich zu wenige. Mehr davon hätten das Buch sicherlich bereichert und ihm noch etwas besonderes verliehen. Um einem englische Geschichte näher zu bringe, eignet sich das Buch leider nicht. Dafür ist die Geschichte Englands eindeutig zu kurz, oberflächlich und leider auch zu subjektiv geschildert. Als Appetithappen lasse ich das Buch gelten, denn ich kann mir gut vorstellen, dass man durch dieses Buch richtig Lust bekommt, mehr über die englische Geschichte zu erfahren. Auch für Schüler mag es sich eignen, um überhaupt Interesse an Geschichte zu wecken, zu zeigen, das Geschichte abenteuerlich und interessant ist und keineswegs nur langweilig. Nun, es ist wie es ist und daher leider nicht annähernd so gut wie die historischen Romane Rebecca Gablés. In denen habe ich deutlich mehr „gelernt“ und erfahren als in diesem „Sachbuch“.


    Für eingefleischte Rebecca Gablé-Fans ist das Buch zwar nicht zwingend empfehlenswert, aber auch kein Fehlkauf. Ich denke, ich werde es durchaus nochmal aus dem Regal ziehen, um mal eine Passage nachzulesen, denn um einen groben Überblick zu bekommen, eignet sich das Buch zumindest. Allerdings kann man getrost auf eine Taschenbuchausgabe warten, denn der doch recht hohe Preis ist für diese dünne gebundene Ausgabe meines Erachtens nicht gerechtfertigt. Zwar hat sich der Verlag bemüht, mit Lesebändchen, (sehr vereinfachtem) Stammbaum der Könige im Schutzumschlag, zwei Karten, Zeittafel und einer Übersicht der englischen Könige, sowie einigen Abbildungen, das Buch aufzuwerten, aber um mich persönlich dahin gehend zufrieden zu stellen, hätten zumindest die Abbildungen farbig, der Stammbaum ausführlicher (also auch mit Nebenlinien versehen) und die Übersicht der Könige plausibler und ausführlicher sein müssen.
    Lesern, die noch nichts von Rebecca Gablé gelesen haben, möchte ich dringend davon abraten, „Von Ratlosen und Löwenherzen“ als Einstieg zu nutzen. Ihre Romane sind großartig, ihr Sachbuch leider nicht. Daher freue ich mich umso mehr, dass voraussichtlich im Herbst 2009 ihr neuer historischer Roman erscheinen wird.


    Meine Bewertung


    2ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Vielen Dank für die ausführliche und interessante Rezi, Cait!



    Ich habe „Von Ratlosen und Löwenherzen“ mit gemischten Gefühlen gelesen. Einerseits konnte ich mich ab und an über die lockere Sprache amüsieren, aber andererseits hat diese gar nichts mit Rebecca Gablés sonstigem Schreibstil gemein und viel zu oft ist sie mir deutlich zu flapsig, so als müsse man die Geschichte belächeln, sie nicht wirklich ernst nehmen. Daran habe ich mich sehr gestört.


    Die vereinfachte Darstellung der historischen Ereignisse ist gut nachvollziehbar und verständlich, auch wenn sie mir immer deutlich zu kurz war. 237 Seiten für 1000 Jahre englischer Geschichte reichen einfach nicht aus und daher kommt bei mir leider ein Beigeschmack von Oberflächlichkeit auf.


    Genau diese Eindrücke hatte ich nach dem Lesen der Leseprobe auch und deshalb habe ich das Buch bisher noch nicht gekauft. Deine Rezi bestätigt meine Befürchtungen, dass es im ganzen Buch in demselben Stil weitergeht. Erstaunlich, dass eine so begabte und mit der Materie vertraue Erzählerin offenbar kein vernünftiges Sachbuch schreiben kann...


    Lieber Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Erstaunlich, dass eine so begabte und mit der Materie vertraue Erzählerin offenbar kein vernünftiges Sachbuch schreiben kann...


    Ich glaube, das war auch gar nicht ihr Anspruch (oder der des Verlags ??), was ja schon der Untertitel andeutet: Eine kurzweilige, aber nützliche Geschichte des englischen Mittelalters
    Allerdings hatte ich dann doch mit etwas mehr Sachlichkeit gerechnet, zu der sie ja auch ab und an findet, nur leider zu selten. Da sind ihre Romane sachlicher...
    Ich hatte schon überlegt, ob sie schon immer diese Art Buch schreiben wollte und sich damit einfach einen persönlichen Traum erfüllt hat, aber im Nachwort wird erwähnt, dass die Idee zu diesem "Sachbuch" gar nicht von ihr stammt.
    Dass sie das Thema drauf hat, merkt man schon, aber wie gesagt, ihre Romane sind informativer, lehrreicher und ausführlicher und eigentlich finde ich das erschreckend in Bezug auf dieses Buch hier.

    Liebe Grüße<br />Melli

  • Danke für Deine Rezi, Cait.


    Es scheint, als würde sich mein erster Eindruck bestätigen, dass das Buch für ein Sachbuch zu seicht und oberflächlich ist. Ich werde daher lieber abwarten, ob es das Buch in den Bestand unserer Bücherei schafft oder auf Booklooker zurückgreifen, wo das erste Gebrauchtexemplar bereits angeboten wird.


    Grüße
    Doris

  • Nun habe ich das Buch auch gelesen und könnte Caits Eindrücke aus ihrer Rezi uneingeschränkt unterschreiben. Das Buch ist zu dünn, um eine so große Zeitspanne zufriedenstellend zu behandeln. In der Hauptsache werden die englischen Könige und ihre jeweiligen Wege auf den Thron beschrieben, aber selbst diese einseitige Abhandlung geschieht so rasant und knapp, dass mir irgendwann vor lauter Namen der Kopf brummte. Ohne die königliche Ahnentafel am Ende des Buches wäre kaum etwas von der Reihenfolge der Regenten hängen geblieben. Die immer wieder eingeschobenen Bemerkungen, die das Buch humorvoll gestalten sollten, empfand ich als zunehmend überflüssig.


    Selbst wenn ich nicht durch die Romane von Rebecca Gablé eine gewisse Erwartungshaltung gehabt hätte, wäre das Buch sowohl stilistisch als auch inhaltlich für mich eine Enttäuschung gewesen.


    3ratten

  • Ich hatte mir vorgenommen das Buch nicht zu lesen, da mich schon die Leseprobe abgeschreckt hatte. Als ich dann das Hörbuch bekam hatte ich dementsprechend gar keine Erwartungen.
    Ich muss nun aber nach dem Hören sagen, dass es als Hörbuch sehr unterhaltsam ist.


    Ich war wirklich sehr positiv überrascht und der Sprecher Andreas Fröhlich meistert seine Aufgabe hervorragend. Eine angenehme Stimme, zurückhaltend aber trotzdem spannend vorgetragen.


    Sachen die mich bei einem (Sach)buch sicherlich gestört hätten, die flapsige Schreibe, die vereinfachte Darstellung der Geschehnisse, funktionieren als kurzweiliges Hörbuch einfach sehr gut.


    Gut, ich bin Dank dem Lesen Rebecca Gablé historischer Romane mittlerweile sehr sicher in den historischen Geschehnissen dieser Zeit und wusste schon welcher König nun bald dran war, deshalb viel es mir auch nicht schwer dem Hörbuch zu folgen. Das mag vielleicht für einen Hörer der gar keine Vorkenntnisse hat etwas schwieriger sein.
    Aber trotzdem fand ich das gerade die komplizierten Rosenkriege sehr einfach und gut verständlich für jeden erklärt wurden.


    Man merkt auch hier, wie ja auch in Gablés Romanen, sehr deutlich welche historischen Figuren sie mag und welche nicht.
    Diese deutlichen Ab-und Zuneigungen sind sicherlich nicht so passend für ein Sachbuch, aber es sei ihr verziehen :zwinker:...wenn ich auch nicht immer ihrer Meinung bin. :tse:


    Für alle die also noch überlegen ob sie das Buch nun kaufen sollen oder nicht würde ich raten es vielleicht mal mit dem Hörbuch zu versuchen.


    4ratten für das HÖRBUCH, dem Buch würde ich sicherlich nicht so viel geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Flor ()

  • Hier meine zum meisten bisher Geschriebenen ziemlich konträre Meinung:

    Mir hat diese äußerst kompakte (nur knapp über 200 Taschenbuchseiten..) tour de force durch das englische Mittelalter gut gefallen - und ich fand vor allem, dass sie ihren Zweck sehr gut erfüllt.

    Dieser liegt meines Erachtens darin, den Lesern von Gablés historischen Romanen eine Möglichkeit an die Hand zu geben, die jeweiligen Romane in einen groben sequentiellen Zusammenhang stellen zu können - und keinesfalls, eine vollständige Geschichtsdarstellung abzuliefern. Wie ich Gablé beim Lesen&Nachlesen erlebe, hat sie derer ausreichend gelesen und wahrscheinlich gar nicht den Wunsch, zusammenfassendes Eigenes hinzuzufügen.

    Aufgrund dieser (doch angenommenen..) intensiven Beschäftigung mit dem Thema traue ich der Autorin durchaus die Kunst zu, die Regierungszeit der einzelnen Herrscher - natürlich auf das Äußerste zuspitzend ;) - in kurzen Abschnitten "auf den Punkt zu bringen".

    Die zuweilen äußerst lakonische Darstellung von Intrige und Gewalt wird dabei für mein Empfinden übrigens nie gefühllos - vlt ist es eben so, dass solches "Kurzzusammenfassen" sogar erschreckender wirken kann als übliche Darstellungen?? An einem grundsätzlichen (durchschnittlichen..) Wahrheitsgehalt hege ich kaum Zweifel.


    Die Art der Sprache hat mich wenig gestört (einfach-ironische Formulierung liegt mir im Zweifelsfall mehr als aufgeblasen-pompös-Verschleierndes), obwohl sie natürlich bei einem tatsächlichen Fach/Sachbuch völlig unangemessen wäre.

  • An einem grundsätzlichen (durchschnittlichen..) Wahrheitsgehalt hege ich kaum Zweifel.

    Alles andere hätte mich bei Gablé auch gewundert. Und da es sicher nicht ihr Anspruch war, eine vollumfängliche britische Geschichte zu schreiben, finde ich auch einen etwas salopperen Tonfall okay.


    Ich hatte das Buch völlig aus den Augen verloren, aber jetzt bekomme ich wieder richtig Lust darauf.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen