Terry Pratchett - Klonk!

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    Titel: Klonk!
    Autor: Terry Pratchett


    Allgemein:
    416 S.; Manhattan; 19,95 €; 2006



    Inhalt:
    Klonk! war das Geräusch das die Keule des Trolls machte als er die Zwergenaxt traf...
    Sam Mumm hat als Kommandeur der Stadtwache von Ank-Morpork wieder alle Hände voll zu tun. Ein Zwerg wurde getötet und der Mord wurde von den höchsten der Zwerge vertuscht, Sam findet heraus das ausgerechnet ein Troll der Hauptverdächtige zu sein scheint, fand man neben der Leiche doch eine Trollkeule. Seine Nachforschungen führen ihn zu der Uralten Feindschaft zwischen Zwergen und Trollen die in der Schlacht im Koomtal ihren Höhepunkt fand. Die Schlacht ist lange vorüber, doch die Feindschaft blieb bestehen. Keine Einfache Aufgabe also, beschuldigen sich beide Parteien doch gegenseitig, nach und nach lüftet Mumm das Geheimnis und stößt auf eine Wahrheit, die so unglaublich ist das sie das Leben der Zwerge und Trolle auf der Scheibenwelt für immer verändern könnte...


    Meine Meinung:
    Es machte Klonk! und schon war ich auf der Scheibenwelt und ermittelte mit Sam Mumm in einem Mordfall. Ich bin ja den etwas neueren Scheibenweltromanen immer etwas skeptisch gegenüber. Aber auf Klonk! hatte ich mich dennoch gefreut. Sam Mumm und seine Wache sind mir sehr ans Herz gewachsen und eine meiner Lieblingsfiguren der gesamten Scheibenwelt stammt aus den Wachenbüchern (Grinsi Kleinpo^^). Wiedereinmal greift Pratchett die Zwergenproblematik auf (wie auch schon in der 5. Elefant und zum Teil auch in Hohle Köpfe) und mit seinem ihm eigenen Humor erzählt er die Geschichte des alten Konflikts. Und auch hier kann sich der Leser wiedereinmal mehr an seine eigene Nase greifen und sich überlegen welche Vorurteile er selbst hat und warum eigentlich?


    Selbstverständlich kommt der Humor nicht zu kurz. Eigentlich muss ich bei einem Pratchett Roman immer lachen, aber bei Klonk war es schon besonders heftig :breitgrins: Es sind hier wieder die kleinen Szenen die den Humor besonders ausmachen, wenn etwa Mumm durch eine bestimmte Gestik und Mimik der Augen erkennt das ein Zwerg ein weiblicher Zwerg ist.^^ Wunderbar finde ich auch Sam und der Umgang mit seinem Sohn, das war richtig rührend und hat mir gut gefallen. Solch einen Umgang wünscht man sich für jedes Kind. "Ist das meine Kuh?" richtig süß :herz:


    Terry Pratchett hat hier einmal mehr Spiel, Spaß und Spannung unter einen Hut gebracht. Vorallem Wachen Fans werden hier sicher ihren ganz besonderen Spaß haben!


    Von mir gibt es:


    4ratten

  • Thud! (im Original, Pratchett sollte man wenn man kann immer im Original lesen, bei keinem anderen Autor ist der Unterschied so krass) ist klasse. Die Anspielungen auf muslimische Parallelgesellschaften in UK sind brisant aber sehr ersichtlich. Fundamentalismus, Rassismus (Spezieismus um genau zu sein auf der Discworld ;) ) und ander aktuelle Themen die eine moderne Einwanderungsgesellschaft beschäftigen werden hier angefasst. Und das alles in einen aberwitzigen Kriminalfall gepackt. Wer den 5th Elephant mochte kann bedenkenlos zuschlagen.


    4ratten

    Things that try to look like things look more like things than things. Well known fact Esmerelda &quot;Esme&quot; Weatherwax<br /><br />SLW April :leserin: Jean Rabe - Rebellion

  • Irgendwie war mir danach etwas Amüsantes zu lesen und so nahm ich mir „Klonk“ vor, meines Wissens mein erstes Buch der Wachen-Reihe, wobei ich ja sowieso gerade erst dabei bin Terry Pratchett für mich zu entdecken. Irgendwie trug der bei mir sehr lange ein „Finde ich nicht lustig“-Etikett hatte, was er, wie ich mich zu erinnern glaube, nur negativen Erfahrungen mit anderen angeblich amüsanten Fantasy-Autoren verdankte. „Klonk“ hatte ich irgendwann trotzdem gekauft, weil ich dem preiswerten Hardcover vom Wühltisch einfach nicht widerstehen konnte.


    Ein toter Zwerg soll gefunden worden sein und Hauptmann Mumm der Wache ist klar, dass er schnellstens den Mörder finden sollte, wenn Zwerge und Trolle sich nicht einen Bürgerkrieg entfesseln sollen, zumal sich der Jahrestag der Koomtalschlacht, DER epischen Schlacht zwischen beiden Rassen nähert und sich in der letzten Zeit eine extremistische Zwergengruppe in bzw. unter der Stadt breit gemacht hat, die das wahre zwergischsein predigt.


    Die in der obigen Rezension erwähnten Parallelen zu islamistischen Hasspredigern mit ihren Anhängern wurden von mir nicht ganz so deutlich wahrgenommen (auf diese Wahrnehmung bei ich bei Fantasy einfach nicht gepolt), aber geärgert habe ich mich schon über diese Deppen, die eine funktionierende Gemeinschaft auseinanderreißen. Mumms Problemlösungsstrategie gefiel mir da ganz gut, wobei ich ihn sowieso recht sympathisch fand und seine Hingabe an den Zeitplan seines Sohns herzallerliebst. Daneben gefiel mir Angua, die Werwölfin, besonders gut, sie alleine ist schon ein Grund, mehr Wachen-Romane zu lesen und natürlich fehlte auch ein Kurzauftritt von meinem Liebling TOD nicht.


    Zum lauthals Loslachen hat es bei mir insgesamt nicht gereicht, ich habe mich aber die ganze Zeit hindurch sehr gut unterhalten gefühlt und arbeite mich so langsam in das Stadium Pratchett-Leser vor.


    4ratten

  • wenn Du mehr Pratchett lesen willst, würde ich Dir unbedingt empfehlen die Nachtwachen-Reihe von vorn zu lesen. Es entgeht einem doch eine Menge, wenn man das nicht macht, bei keiner andere Reihe ist die Entwicklung der Charaktere so deutlich, allein Mumm ist der Hammer! :breitgrins:
    Zu dem Buch selbst, man kann, muss es aber nicht unbedingt auf islamistische Strömungen beziehen, diese Art der Probleme gibt es fast überall wo verschiedene Kulturen aufeinander treffen. Auf sowas muss man sich bei Pratchett immer gefasst machen, aktueller Bezug, geschichtlicher Bezug, literarischer Bezug...irgendwas ist immer dabei und macht das Lesen noch interessanter :zwinker:

    LG Gytha

    “Dieses Haus sei gesegniget”

  • Was Pratchett leistet, ist für mich in Quantität und Qualität unglaublich. Ich habe Klonk! vor 2 Wochen gelesen. Auch wenn der Roman im Vergleich zu früheren Wachen-Romanen wie "Wachen! Wachen!" ein wenig überdreht wirkt am Ende und die Dramaturgieschraube ein wenig überreizt wird, bleibt er doch genial und eines der seltenen Bücher, bei denen ich lauthals lachen muss - mal wegen der Metaphern, mal wegen des britischen Humors, mal wegen skurriler Charaktere und einer abstrusen Handlung. Und philosophische Tiefe gibt's gratis dazu. Reiner Wahnsinn.


    Die Szene mit dem Kinderbuch und der Kuh (und wie Pratchett das am Ende wieder aufgreift in der unmöglichsten Situation die man sich vorstellen kann) war ebenfalls eine Lieblingsszene für mich, zumal ich eine dreijährige Tochter habe und mich noch sehr gut daran erinnern kann, wie das war, als sie ein Jahr alt war und solche Bücher vorgelesen bekam und es väterliche Pflicht war, rechtzeitig zu Hause zu sein.