Vikas Swarup - Rupien! Rupien!

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  • Vikas Swarup - Rupien! Rupien!


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    Über den Autor
    Vikas Swarup wurde 1963 in Indien geboren. Er hat als indischer Diplomat in den USA, der Türkei, Großbritannien und Äthiopien gearbeitet.
    Zur Zeit ist er im Außenministerium in Neu Delhi tätig.
    Rupien! Rupien! ist sein erster Roman.


    Klappentext
    Mohammed Thomas wurde verhaftet. Und das, weil er zwölf Fragen in der Quizshow "Wer wird Milliardär?" richtig beantworten konnte. Keiner kann sich vorstellen, dass ein Waisenjunge, der nie in seinem Leben eine Schule besucht hat, die Fragen richtig beantworten kann. Er muss also ein Betrüger sein.


    Meine Meinung
    Es kann nicht sein, was nicht sein darf. Ein 18-jähriger Waisenjunge ohne Schulbildung gewinnt direkt in der ersten Show "Wer wird Milliardär?" alles. Ram Mohammed Thomas wird nach der Show verhaftet, um die Betrügerei die hinter diesem Gewinn stecken muss, aufzudecken.
    Hilfe erhält er unverhofft von einer unbekannten Anwältin, anhand der 12 Gewinnstufen erzählt er ihr Erlebnisse aus seinem Leben, die es ihm zufällig ermöglichten, jede Frage der Show beantworten zu können.
    Das Leben eines indischen Jungen aus Unterschicht mag vielseitig und abwechslungsreich sein, aber es ist auch beherrscht von Angst und Hunger.
    Sehr kurzweilig wird der Leser mitgenommen auf eine bunte Reise durch das arme Indien der Neuzeit. Die Geschichten scheinen authentisch und glaubhaft, jedoch ohne jeglichen Bollywood-Kitsch. Rams Lebenserfahrungen gepaart mit seiner Naivität wirken echt, denn dumm ist der junge Held auf keinen Fall.


    Auch wenn einige Meinungen auf dem Buchrücken vertreten sind, die dieses Buch als "charmant" und "lebensfroh" und "reine Unterhaltung" bezeichnen, darf man sich davon nicht täuschen lassen, so oberflächlich wie es auf dem Klappentext erscheint, ist das Buch (zum Glück) nicht.


    4ratten

  • Rupien! Rupien! habe ich vor einer Weile gelesen. Ich finde, es ist gute Unterhaltung, vom Stuhl gerissen hat es mich allerdings nicht. Mein Urteil fiel allerdings etwas anders aus als deines, Papyrus.
    Die Idee sich beim Erzählen an "Wer wird Millionär" zu orientieren finde ich super, leider fehlte es der Umsetzung irgendwie an Biss. Über die vielen Zufälle kann man bestimmt hinwegsehen, die gehören einfach zu diesem unglaublichen Lebensweg. Das Happy End fand ich hingegen zu erzwungen, alles musste nach dem ganzen Leid irgendwie hingebogen werden. Die Zeitsprünge haben mich nicht gestört, ich mag unchronologische Geschichten und Swarup hat die Episoden geschickt arrangiert. So etwas geht aber leider oft zu Lasten der Charakterentwicklung, und genau hier liegt mein größter Kritikpunkt. Die Nebencharakter bleiben stereotype Statisten, auch wenn sie teils sehr wichtig für Ram sind. Und dieser selbst bleibt ebenfalls sehr farblos, seine tragische Lebensgeschichte erzählt er distanziert, fast losgelöst davon. Obwohl Swarup den gesamten Katalog der Grausamkeiten aufblättert erscheint das Schicksal des naiven Ram steril, noch nicht einmal der Autor selbst scheint Anteil zu nehmen. Sicherlich sollte auch etwas Kritik an den Missständen der indischen Gesellschaft und dem Einfluss der Medien mitschwingen, doch auch das fand ich vor der Bollywood-Kulisse eher vorgeschoben als wirklich empfunden.


    Von mir gibt es für die ungewöhnliche Idee und gute Unterhaltung dennoch
    3ratten

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges

  • Inhalt:
    Ram Mohammad Thomas wurde verhaftet. Und das, weil er zwölf Fragen in der Quizshow WER WIRD MILLIARDÄR? richtig beantworten konnte. Keiner kann sich vorstellen, dass ein Waisenkind, das nie in seinem Leben eine Schule besucht oder eine Zeitung gelesen hat, weiß, wie der kleinste Planet unseres Sonnensystems heißt oder welche Stücke aus der Feder Shakespeares stammen. Er muss also ein Betrüger sein.
    Gemeinsam mit einer Anwältin, die wie die gute Fee aus dem Märchen im Gefängnis erscheint und Ram helfen will, schauen sie sich die Videoaufzeichnungen der Quizshow an, und Ram erzählt ihr und dem Leser aus seinem unglaublichen Leben. Nach und nach wird klar, warum er die richtigen Antworten wusste.


    Meine Meinung:
    Das Buch hat mir sehr viel Vergnügen bereitet. Die Story ist so aufgebaut, dass ein Kapitel eine Quizfrage beantwortet. Das heißt, dass Ram Kapitel für Kapitel verschiedene Abschnitte aus seinem Leben erzählt und somit am Ende immer klar wird wieso er die passenden Antworten parat hatte.


    Der Schreibstil und die Wortwahl waren für mich ein Genuss, weshalb ich mit dem Buch auch ziemlich schnell durch war. Die Art wie Ram erzählt ist mit viel Witz gespickt und seine situationsbedingte Unwissenheit war manchmal köstlich.


    Allerdings sind, neben viel Humor, manche Schicksalsschläge, die er und seine Mitmenschen erleiden alles andere als komisch. Das Leben in Indien ist schwierig, Gewalt, Betrug, Angst, Hunger und Prostitution sind nur einige Dinge mit denen er sich in seinem bislang 18-jährigen Leben herumschlagen musste.


    Im Laufe der Kapitel werden mehrere Handlungsstränge aus seinem Leben aufgebaut, die gegen Ende, durch viele Zufälle, miteinander zu einem nachvollziehbaren Ganzen verbunden werden. Allerdings ist das Ende auch mein einziger Kritikpunkt der Geschichte. Obwohl es keine Fragen mehr offen lässt, war mir das Ende dann doch etwas zu passend bzw. zu perfekt. Doch nachdem Ram in seinem Leben ziemlich viele unglaubliche Dinge erlebt hat wunderte es mich wenig.


    Alles in allem ist Rupien! Rupien! eine wirklich unterhaltsame Lektüre, die spannend ist und sich, trotz herzergreifender Schicksalsschläge und viel Kummer, leicht lesen lässt. Deswegen von mir 4ratten.

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

    Einmal editiert, zuletzt von Juggalette ()

  • Slumdog Millionaire ist ein Buch, das bewegt. Es bringt Indiens Kultur, Geschichte, die schlechten und auch die guten Seiten des Landes näher.
    Ram Mohammed Thomas muss seine Kindheit, sein Leben mehr oder weniger alleine bewältigen: er ist Waise, oder wie er anfangs gerne sagt: a stupid orphan. Immer wieder trifft er auf Menschen, die ihm dabei helfen, aber auch auf Menschen, die alles noch schwieriger machen.


    Das Buch hat mich sehr berührt. Die Sprache ist einfach, aber genau das macht das Buch unglaublich interessant. Man taucht in eine andere Welt ein, aus der man einerseits sofort wieder flüchten möchte, andererseits möchte man Ram beistehen, ihm helfen, sein Ziel zu erreichen.
    Mir sind vor allem die Kritikpunkte an Indiens Kultur aufgefallen. Warum traut man einem einfachen Jungen nicht zu, dass er eine Quizshow gewinnt? Warum bezichtigt man ihm des Schummelns? Wie kann es sein, dass ein Waise wirklich alleine durchs Land zieht?
    Wer den Film gesehen hat, sollte das Buch trotzdem unbedingt lesen. Die Kernaussage ist zwar die gleiche geblieben, wobei aber der Liebesgeschichte deutlich weniger Bedeutung beigemessen wird. Die Geschichte verläuft jedoch ganz anders als im Film, die Übereinstimmungen sind gering, aber lasst euch überraschen ;)


    Fazit: 5ratten :tipp:

  • Indien hat mich schon immer fasziniert und somit war mir von Anfang an klar, dass ich dieses Buch lesen muss! Ein Waisenjunge gewinnt bei einer Quizshow eine Milliarde Rupien, aber wie ist das möglich? Kann ein Junge von der Straße überhaut soviel wissen? Er kann ... und wie es dazu gekommen ist, wird in diesem Buch erzählt.


    Sehr schön fand ich den Aufbau des Buches. Anhand der Fragen, die bei der Quizshow gestellt wurden, wird das Leben von Ram Mahammed Thomas erzählt. Dabei kommt es oft zu Zeitsprüngen. Man muss sich zu Beginn des Kapitels kurz orientieren, an welcher Stelle seines Lebens man sich gerade befindet, aber es gelingt dem Autor ganz gut, den Leser nicht zu sehr zu verwirren. Eigentlich handelt es sich bei dem Buch um viele kurze Geschichten, die durch die Quizshow miteinander verbunden werden ... tolle Idee!


    Ram hat es in seinem Leben nicht leicht. Wenn er etwas erreicht hat, wird es ihm bald darauf wieder weggenommen. Meiner Meinung nach sind die Beschreibungen der Ereignisse relativ realistisch und das macht es für mich umso schwerer, dieses Buch entspannt zu lesen. Ich musste immer wieder Pausen einlegen, um gewisse Ereignisse verarbeiten zu können ... allerdings muss ich auch sagen, dass ich bei solchen Beschreibungen recht empfindlich bin und schnell traurig werde. Vergewaltigung von Kindern oder ähnliche Grausamkeiten gehen mir immer an die Substanz.


    Aber es werden auch positive Dinge erzählt. Die farbige Kultur Indiens (vor allem "Bollywood" :breitgrins: ) wird einem näher gebracht und auch Freundschaft und Liebe kommen nicht zu kurz.
    Kleiner Kritikpunkt ist für mich, dass das Ende nicht wirklich in die Geschichte gepasst hat. Ich meine, ich freue mich für Ram ( :klatschen: ), aber der Schluss schien mir dann doch etwas zu gewollt positiv.

    ... naja!


    Trotzdem hat mir das Buch echt gut gefallen und ich lege es allen ans Herz!


    4ratten

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)

  • Rupien! Rupien! ist ein Buch, das mich sehr beeindruckt hat und mir Lust gemacht hat, mehr aus und über Indien zu lesen. Allein der Aufbau ist etwas ganz besonderes. Ram macht bei der indischen Version der Quizshow "Wer wird Millionär" mit und zu jeder Frage gibt es eine Episode aus seinem Leben, die erklärt, warum er die Frage beantworten kann.


    Auf den ersten Blick hängen die Episoden nicht zusammen, es ist nicht ganz einfach den Überblick zu behalten, wie alt Ram im Moment ist und ob die eine Geschichte vor der anderen spielt oder andersherum. Aber im Laufe des Buches fügen sich die einzelnen Geschichten immer mehr zu einer Ganzheit zusammen und auch am Ende klärt sich noch einiges auf.


    Ich denke man muss sich auf das Buch einlassen und einfach hinnehmen, dass es teilweise zu viele Zufälle gibt und sich für Ram fast immer alles zum Guten wendet. Ich habe mich jedenfalls nicht daran gestört und auch das Ende fand ich passend und es ist für mich ein gelungener Abschluss.


    Das Buch bringt einem die Kultur Indiens näher, vor allem aber auch das Leben der ärmeren Bevölkerung in den Slums, der Straßenkinder, die jeden Tag ums Überleben kämpfen müssen etc.


    Wer den Film "Slumdog Millionaire" gesehen hat, sollte nicht erwarten, dass die Handlung des Films auch der Handlung des Buches entspricht. Ich denke man muss hier beides als eigenständige Werke sehen, da im Film nur die Rahmenhandlung gleich geblieben ist und viele Episoden abgeändert wurden.


    Für mich war das Buch ein echtes Highlight! 5ratten

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

  • Vikas Swarup – Rupien! Rupien!


    Drei Stunden brauchte ich in der Buchhandlung, bevor ich mich dazu entschied dieses Buch zu kaufen. Es war wohl eine der besten Entscheidungen die ich bezüglich eines Buchkaufes je getroffen habe.
    Rupien! Rupien! – die Romanvorlage für „Slumdog Millionaire“ ist ein Meisterwerk. Es schildert das harte Leben des Waisenjungens Ram Mohammed Thomas. Ein außergewöhnlicher Name für einen außergewöhnlichen Heranwachsenden. Mit scharfem Sinn schlägt er sich durch das von vielen Schikanen erschwerte Leben.
    Die Rahmenhandlung ist einfach: Ram Mohammed Thomas nimmt an einer Quizshow teil und kann alle zwölf Fragen richtig beantworten (das erfährt man bereits beim studieren des Klappentextes). Sofort wird er als Betrüger verdächtigt. So bleibt Ram nichts anderes übrig als seine Geschichte zu erzählen. Hinter jeder beantworteten Frage steckt ein Stück seines Lebens und der Leser wird hereingezogen in ein Geflecht aus Schuld, Trauer und Glück.
    Swarup erzählt die Geschichte Rams mit einer solchen Intensität, dass einem es schwer fällt, das Buch überhaupt noch einmal aus der Hand zu legen.
    5ratten und :tipp:

  • Hallo Ihr Lieben,


    obwohl ich ja zuerst mir nicht so ganz sicher war, nach dem ganzen Trubel um den Film (den ich bis heute noch nicht gesehen habe), wurde ich dann doch neugierig und habe in einer Leserunde hier im Forum dieses Buch gelesen. Ich muss sagen, ich bin sehr froh, dass ich mich doch dazu entschieden habe und so dieses wunderbare Buch lesen konnte!


    Meine Meinung:
    Mohammed Thomas nimmt an der indischen Version von "Wer wird Millionär" teil und schafft es auch noch die letzte Frage zu beantworten. Kaum aus der Show draußen, wird er jedoch verhaftet. Keiner kann sich vorstellen, dass ein armer Junge aus den Slums in der Show gewinnen kann, obwohl er nie eine Schule besucht hat und im Moment als Kellner beschäftigt ist.
    Thomas hat jedoch Glück im Unglück: Überraschenderweise taucht eine Anwältin auf, die sich seines Falles annimmt, aber von ihm wissen möchte, wie er die Fragen ohne Tricks oder Hilfe beantworten konnte. Also beginnt Thomas ihr seine Lebensgeschichte zu erzählen...


    Die einzelnen Kapitel des Buches sind jeweils mit dem Geldbetrag der Frage und einem Titel zu dem jeweiligen Teil von Thomas' Lebensgeschichte überschrieben. Da die einzelnen Fragen natürlich nicht chronologisch das Leben von ihm abdecken, springt man im Laufe der Kapitel mal in die frühe Kindheit von Thomas, dann in sein Leben in der Gegenwart und schließlich irgendwohin dazwischen.


    In jedem Kapitel erzählt Thomas zuerst seine Geschichte und dann kommt dazu die Frage in der Show und jedesmal passt die Frage in der Show zu einem Lebensabschnitt in seinem Leben und er hat ein sehr bewegtes Leben.
    Seine Erzählung zeigt, dass er sich oft durchschlagen musste, dass auf Phasen von relativem Glück, auch Phasen, in denen er tief gefallen ist, gefolgt sind. Aber es zeigt auch, dass Thomas einfach Freude am Leben hat und trotz aller Schicksalsschläge oder sonstiger Widrigkeiten doch versucht das Beste aus seinem Leben zu machen.


    Darüber hinaus zeigt Thomas' Leben verschiedene Eindrücke der indischen Welt. Diese sind teilweise sehr grausam und erschreckend. Aber dem Autor gelingt es diese Eindrücke sehr intensiv zu schildern, während er trotzdem das ganze Buch über einen wunderbaren leichten beschwingten Ton beibehält und auch immer wieder Szenen beschreibt, die während der Lektüre zum Schmunzeln anregen und das Buch damit leichter wirken lassen, als es vielleicht tatsächlich ist.


    Obwohl viele Charaktere nur kurz in einem Kapitel vorkommen, wachsen sie einem doch immer schnell ans Herz und jeder Charakter wird sehr detailliert beschrieben und bleibt dem Leser auch leicht im Gedächtnis.


    Über das ganze Buch hinweg vermittelt der Autor eine sehr lebensbejahende Botschaft und lässt das lebensbejahende durch seine Hauptfigur, Thomas, sprechen.


    Zum Ende hin fügen sich alle offenen Fäden schließlich zusammen und es kommt auch noch zu einer sehr überraschenden Auflösung der während des Lesens aufgetretenen Fragen.


    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und es ist für mich eindeutig ein absoluter :tipp:


    Liebe Grüße
    Tammy :winken:

    &WCF_AMPERSAND"Jeder der sich die Fähigkeit erhält, Schönheit zu erkennen, wird nie alt werden.&WCF_AMPERSAND" (Franz Kafka)

  • Nachdem ich mir das Buch einmal für eine Leserunde besorgt hatte, an der ich dann aber aus zeitlichen Gründen nicht teilnehmen könnte und dann auch noch vor ein paar Jahren den Film "Slumdog Millionär" im Kino gesehen habe, musste für mich erstmal einiges an Zeit vergehen, damit ich das Buch fast unvoreingenommen lesen konnte und was soll ich sagen, es hat mir wirklich sehr gut gefallen. Zum Glück konnte ich mich nur noch wenig an den Film erinnern und so war es für mich eine neue Erfahrung die Geschichte(n) von Ram zu lesen und gleichzeitig etwas über das heutige Indien zu erfahren.
    Die Aufteilung des Buches gefällt mir ziemlich gut, wobei ich es manchmal wirklich verwirrend fand, wie alt Ram in den einzelnen Kapiteln gerade ist und was wann passierte. Am Ende wirkte mir das ganze jedoch ein bisschen zu "erzwungen" (und soweit ich mich noch erinnere, hatte der Film ein anderes Ende, was mir mehr gefiel). Die Geschichte von Ram und wie er zu der 1.000.000.000 Rupien kam ist witzig, traurig, sympathisch und interessant. Er hat mit seinen 18 Jahren schon sehr viel erlebt und spricht trotzallem nicht nur von Traurigkeit und Armut, was mir sehr gut gefallen und gleichzeitig ein bisschen meine Neugier auf Indien gesteigert hat.


    Abschließend bekommt das Buch


    4ratten :marypipeshalbeprivatmaus: von mir und ich werde mir die Tage wohl den Film noch einmal anschauen! ;)

    &quot;Twenty years from now you will be more disappointed by the things that you didn&#39;t do than by the ones you did do. So throw off the bowlines. Sail away from the safe harbor. Catch the trade winds in y

  • Ich habe dieses Buch letztes Jahr noch an zwei Tagen während einer längeren Bahnfahrt gelesen. Eigentlich war es dafür nicht so sehr geeignet, da es nicht so megaspannend war. Aber es war eine sehr angenehme Lektüre wenn man mal von den vielen verwirrenden, fremden Begriffen absieht (da hilft auch das Glossar nicht so sehr). Hin und wieder fand ich einen Dialog etwas aufgesetzt, ansonsten war die Sprache aber in Ordnung.


    Der Aufbau hat mir ziemlich gut gefallen. Während der Kapitel konnte man immer schön miträtseln was denn nun die Quizfrage werden würde auf die Ram eine Antwort finden muss. Manchmal war es das erwartete, manchmal hatte ich so gar keinen Peil worauf die Geschichte hinausläuft. Weniger gefallen hat mir das die Episoden keine zeitliche Einordnung hatten. So war es etwas verwirrend weil man jedes Mal neu herausfinden musste wo Ram denn gerade in seinem Leben stand - teilweise nahm er ja auch Bezug auf Dinge, die für ihn in der Vergangenheit lagen, für den Leser jedoch noch nicht.


    Trotzdem - definitiv ein interessantes Buch das mir auch deshalb gefällt weil es in einem (für mich) nicht so gewohntem Kulturkreis spielt.
    Ich würde 4ratten vergeben.


    Den Film "Slumdog Millionär" habe ich übrigens laaaaaange vor meiner Lektüre gesehen - naja, so lange jedenfalls das ich mich nicht mehr genau an ihn erinnern konnte. Woran ich mich jedoch erinnere ist das im Film doch einige Episoden abgeändert wurden, teilweise kommen auch Geschehnisse und Figuren gar nicht vor, dafür wurde Neues hinzugedichtet. Ich empfinde den Film als etwas mehr auf Mainstream getrimmt. Insgesamt hält er sich jedenfalls nicht sehr eng an das Buch.

  • Inhalt:


    Ram Mohammad Thomas gewinnt in der Quizshow WER WIRD MILLIARDÄR die Milliarde - die grösste Summe, die jemals gewonnen wurde. Kurz darauf wird er verhaftet. Der Grund: Ein 18-jähriger Junge von der Strasse, der noch nie eine Schule besucht hat und nicht einmal weiss, wie viele Planeten unser Sonnensystem umfasst, kann die Fragen der Quizshow gar nicht beantworten und muss daher ein Betrüger sein.
    Ein Wunder geschieht und Ram beginnt seine Geschichten zu erzählen. Eine Geschichte zu jeder Frage und dennoch erfahren wir seine gesamte Lebensgeschichte. Und wir erfahren auch, was den jungen Mann dazu getrieben hat, an dieser Quizshow teilzunehmen...


    Meine Meinung:


    Vikas Swarups Buch "Rupien! Rupien!" hat sich einen Namen gemacht; und dies zurecht. Die Geschichte von Ram Mohammad Thomas ist ergreifend und erschütternd real.


    "Rupien! Rupien!" nimmt uns mit ins Indien der heutigen Zeit. In Indien gibt es viele reiche Leute, doch es gibt noch weitaus mehr arme. Viel mehr arme. Ram ist einer von ihnen.
    Ram erzählt seine Geschichte aus der Ich-Perspektive, was seinen Bericht umso eindrücklicher macht. Der Leser erfährt von Rams Kindheit und seiner Jugend. Wie er mit seinem Freund Salim ums Überleben kämpft und wie er sich verliebt. Sein Bericht erzählt von Mord, Vergewaltigung und Hunger. Von Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit und Krankheit.
    Aber dennoch ist das Buch keineswegs traurig, denn Ram erzählt gleichzeitig auch von Freundschaft, Mut und Träumen. Das Bemerkenswerte ist, dass Swarup nichts beschönigt, aber uns dennoch niemals in ein Loch fallen lässt. Ram erzählt vom Leben, wie es für ihn ist. Mit allen Tiefs und allen Hochs. Das macht dieses Buch so authentisch.


    Swarups Schreibstil ist angenehm, das Buch ist süffig geschrieben, sodass man ganz und gar in das Buch eintauchen und sich von Rams Geschichte mitreissen lassen kann.
    Mehrmals werden Wörter in Hindi benutzt, die jedoch im Glossar erklärt werden. Ich war jedoch oftmals von den verschiedenen indischen Kleidungsstücken verwirrt, da ich die einzelnen Unterschiede nicht kenne. Nun bin ich zum Glück etwas klüger.
    Wirklich gestört hat dieser Punkt sowieso nicht, da ich viel zu tief in der Geschichte versunken war. Die Seiten flogen nur so dahin und ich genoss das Buch in vollen Zügen. Denn auch die Spannung kommt nicht kurz. Man möchte unbedingt wissen, wie es Ram weiterhin ergeht und wie er sich aus manch verzwickter Situation herausmanövriert. Die Twists, die Swarup vor allem am Ende des Buches eingebaut hat, haben mir sehr gut gefallen und haben das Ende umso spannender gemacht. Wenn Ram dann mal in der Klemme steckt, sind seine Wege daraus heraus manchmal so kurios und originell, dass der Leser nicht anders kann, als kurz zu lächeln und den Kopf zu schütteln.


    Auffallend waren jedoch die Zeitsprünge, die Ram unternimmt. Da jede Geschichte mit einer Quizfrage zusammenhängt, verbirgt sich die Antwort, weshalb Ram die Frage beantworten kann, immer in einem anderen Zeitraum. Somit verläuft die Geschichte nicht kontinuierlich und der Leser ist schwer damit beschäftigt, alle Namen zu behalten und die jedes Mal wieder neu einzusetzen. Auch ich war des Öfteren etwas verwirrt und wusste dann nicht, wo ich mich gerade befand. Auch die Namen musste ich mir immer wieder ins Gedächtnis rufen. "Rupien! Rupien!" sollte deswegen etwas aufmerksamer gelesen werden, zumindest bei Kapitelanfang brauchen wir oft ganze Konzentration.
    Ich jedoch gewöhnte mich bald an die Zeitsprünge und wusste, was bei jedem neuen Kapitel auf mich zu kam und schon bald begann ich selber, die Puzzleteile zusammenzufügen. So konnte ich bald einen Blick auf das ganze Bild von Rams Leben riskieren. Es ist jedoch verständlich, dass dies nicht jedermanns Sache ist.


    Wer "Rupien! Rupien!" liest, lernt eine Welt kennen, die Dunkler ist als unsere und nicht darum herum redet, wie es ist. Vor allem diese Klassengesellschaft, in der es nur reich oder arm gibt, haben mich ergriffen.


    Fazit:


    "Rupien! Rupien!" von Vikas Swarup ist ein Buch für alle, die sich für Indien, unsere Welt und das echte Leben interessieren. Wer "Der Weisse Tiger" von Aravind Adiga mochte, wird auch mit "Rupien! Rupien!" nichts falsch machen. Gilt umgekehrt übrigens auch.


    4ratten

    //Grösser ist doof//