>> Spezial-Oster-Lesewochenende ~ 21.-24.03.2008

Es gibt 103 Antworten in diesem Thema, welches 22.977 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von HoldenCaulfield.

  • Hallo ihr Lieben,


    in diesem Thread werden wir also am 21. März ab 0.00 Uhr in das Oster-Lesewochenende starten. Gelesen wird bis zum 24. März um 23.59 Uhr - was natürlich nicht bedeutet, dass ihr nun von Anfang bis Ende mitlesen müsst. :clown:


    Es wäre schön wenn ihr wenigstens in einem Buch, das ihr an diesem Wochenende lest, das Motto Ostern, Frühling, Häschen, ... einhalten würdet.


    Ich hoffe, ihr macht wieder zahlreich mit! :smile:


    Unter allen Themen-Lesern, die sich aktiv beteiligen und mindestens 3 sinnvolle Beiträge schreiben, werden zwei Bücher verlost:
    Tamara McKinley - Der Duft des Jacaranda
    Carol Graham Chudley, Dorothy Field - Gartengespräche unter Frauen


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    Es wäre schön, wenn ihr zuerst mal kurz euer Buch vorstellt, mit Klappentext und Cover (geht ja über die Amazon-Verlinkung).
    Erzählt doch auch, ob ihr z.B. nur mittags mal kurz mitmacht, ob ihr euch was zu knabbern bereit stellt oder Tee aufsetzt (was? welchen?).


    Viel Spaß! :breitgrins:

  • Huhu,


    weil ich gerade noch wach bin, werde ich jetzt hiermit feierlich das Osterlesewochenende eröffnen! *Tusch*


    Ich freue mich schon sehr auf vier Tage ungezügeltes Lesen gemeinsam mit euch und hoffe, dass ich nach zwei sehr mageren Lesemonaten endlich mal wieder auf meine Kosten komme. Dementsprechend vielfältig ist auch meine Bücherauswahl, wobei ich momentan in zwei Leserunden aktiv bin, von denen bekommt ihr auch immer wieder mal berichtet.


    Durch die Ostertage wird mich dieses Büchlein hier begleiten:


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    Neue und alte Ostergeschichten, herausgegeben von Renate Jostmann


    Meine Leserundenbücher sind:


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    Oliver Plaschka - Fairwater oder die Spiegel des Herrn Bartholomew
    Sabine Wassermann - Das gläserne Tor


    und dann werde ich noch dieses hier fertig lesen:


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    Ulla Gahn - Unter Strom, bei dessen Geburtsstunde ich letztes Wochenende in Leipzig dabei sein durfte.


    Das müsste doch eigentlich genug Stoff für dieses Wochenende sein, sollte man meinen. :zwinker:


    Jetzt lese ich gerade noch die Geschichte zum Gründonnerstag, weil der eben mal vorbei ist. Sie heißt "Gewitter am Grünen Donnerstag" und stammt von Kurt Arnold Findeisen.


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Und schon kann ich von meiner ersten Ostergeschichte berichten, "Gewitter am Grünen Donnerstag" von Kurt Arnold Findeisen.


    Ich fand sie etwas, naja, unoriginell. Das besagte Gewitter spielt sich am Gründonnerstag zweifach ab, nämlich einmal als Wettererscheinung und einmal als reinigendes Gewitter innerhalb der Familie. Und das kommt so: eine lästige Tante steht am Gründonnerstag auf der Matte und lädt sich selbst zu Kartoffelsalat mit Eiern ein, der traditionellen Gründonnerstagsspeise der Familie. Sie kommt in ihrer Beschreibung wirklich nicht sehr gut weg, wie man hier nachlesen kann: "Sie hatte - das muß, schon zur Verteidigung des Hausherrn, vorgebracht werden - durch Ablegen ihrer äußersten Hüllen freilich wenig gewonnen, vielmehr konnte der graue Dutt, der anstelle des Kapotthütchens zum Vorschein gekommen war, geradezu Schrecken erregen über dem fleischlosen knochigen Gesicht, hatte sich an ihm doch ein letzter Kringel des dünnen Zopfes gelöst und begleitete allle Kopfbewegungen mit dem geisterhaften Gebärdenspiel eines Rattenschwanzes." :breitgrins: Jedenfalls kommt sie auf das Eierverschieben zu sprechen, eine alte Tradition aus der Lausitz, die sie in lebhafter Manier beschreibt; dabei werden Eier, runde Kuchen und diverses Obst von einem Berghang herunter"geschoben" und die Kinder des Ortes fangen unten die Köstlichkeiten auf. Gefragt, ob sie auch als Kind gerne Eierverschoben hätte, antwortet sie entrüstet, das sei nur ein Zeitvertreib für gewöhnliche Leute gewesen, nicht für Kinder ihrer Herkunft. Da platzt dem Familienvorstand der Kragen und gleichzeitig mit dem ersten und einzigen Donnerschlag rastet er aus und sagt ihr gehörig die Meinung, worauf sie beleidigt von dannen zieht. Er murmelt nur noch hinterher: "infame Spinatwachtel" :breitgrins:


    So, das war mein - zugegebenermaßen - unspektakulärer Auftakt zum Osterlesewochenende. Ich hoffe, die Ostergeschichtensammlung hat noch ein paar spannendere Geschichten auf Lager; als nächstes gibt es "Der Student" von Anton Tschechow.


    Bis dann!


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo ihr Lieben,


    da ich noch recht wach bin, werde ich ein bissi lesen und zwar in meinem LR Buch Der Name der Rose von Umberto Eco (ein themenpassendes Buch habe ich bisher noch nicht gefunden...)


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    Klappentext:


    Daß er in den Mauern der prächtigen Benediktinerabtei an den Hängen des Apennin das Echo eines verschollenen Lachens hören würde, das hell und klassisch herüberklingt aus der Antike, damit hat der englische Franziskanermönch William von Baskerville nicht gerechnet. Zusammen mit Adson von Melk, seinem etwas tumben, jugendlichen Adlatus, ist er in einer höchst delikaten politischen Mission unterwegs.
    Doch in den sieben Tagen ihres Aufenthalts werden die beiden mit kriminellen Ereignissen und drastischen Versuchungen konfrontiert: Ein Mönch ist im Schweineblutbottich ertrunken, ein anderer aus dem Fenster gesprungen, ein dritter wird tot im Badehaus gefunden. Aber nicht umsonst stand William lange Jahre im Dienste der heiligen Inquisition. Das Untersuchungsfieber packt ihn. Er sammelt Indizien, entziffert magische Zeichen, entschlüsselt Manuskripte und dringt immer tiefer in ein geheimnisvolles Labyrinth vor, über das der blinde Seher Jorge von Burgos wacht ...


    So, ich beginne dann mit dem 4. Tag, mittlerweile wurde auch die dritte Leiche gefunden und bin sehr gespannt wie es weitergeht.


    Bis dann :winken:

    Books are the ultimate Dumpees: put them down and they’ll wait for you forever; pay attention to them and they always love you back.<br />John Green - An Abundance of Katherines<br /><br />:lesewetter: Caprice

  • Guten Morgen,


    wenn mir heute morgen jemand sagen würde, es ist Weihnachten und nicht Ostern, dann würde ich das glatt glauben. Wir sind nämlich eingeschneit! Da ich inzwischen voll auf dem Frühlingstrip bin, passt mir das natürlich überhaupt nicht in den Kram und von mir aus hätte der Schnee für dieses Jahr ruhig ganz wegbleiben können... :rollen:


    Aber umso mehr Zeit bleibt zum Lesen, und ich hab auch schon ein bisschen angefangen zu Schmökern. Im Moment bin ich mit "Das gläserne Tor" von Sabine Wassermann beschäftigt, zu dem eine sehr lebhafte Leserunde im Gange ist. Es geht um folgendes:


    Kurzbeschreibung:


    Es geschehen seltsame Dinge am Ausgrabungsort des jungen Berliner Archäologen Friedrich. Nicht datierbare Schmuckstücke tauchen auf, und eines Nachts stößt seine Verlobte Gracia auf einen dunklen Fremden, der vor ihren Augen im Wasser verschwindet. Wenig später zieht es auch Gracia in den See, doch sie findet sich nicht am Grund des Sees wieder, sondern in einer fremden Welt voller Magie, Zauber und Gefahr. Während Friedrich in Berlin verzweifelt nach Gracia sucht, wird sie von Kriegern gefangen genommen und vor deren despotischen Herrscher geführt. Als ihr ein mysteriöser Sklave zur Flucht verhilft, beginnt für die junge Frau das Abenteuer ihres Lebens ...


    Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, die Elemente Wasser und Erde stehen im Kontrast zueinander - das wäre auch ein gutes Buch für die Elemente-Lesenacht. Die Figuren sind soweit ganz nett, obwohl ich noch ein bisschen brauchen werde, um mit ihnen warm zu werden. Aber Sympathie ist zumindest vorhanden. So wie es aussieht, könnte auch eine kleine Liebesgeschichte auf uns zukommen, das würde mir gefallen. Aber mal sehen... jetzt befinden wir uns gerade in der Wüste, wo unsere beiden Protagonisten aufeinandertreffen - während sie in Ohnmacht fällt, durchwühlt er ihre Handtasche :breitgrins:. Da prallen wirklich und im wahrsten Sinne des Wortes zwei Welten aufeinander. :zwinker:


    @katchen: "Der Name der Rose" ist ein wirklich faszinierendes Buch und ich habe es schon mehrfach gelesen. Allerdings gehört auch ein bisschen Ausdauer dazu - aber die hast du bestimmt. :zwinker:


    Ich finde, sooo streng muss das mit dem Thema ja nicht gehandhabt werden; wenn ich mich recht entsinne, haben wir die letzten beiden Jahre auch ziemlich wild querbeet gelesen an Ostern. Und für das passende Feeling sorgen dann und wann meine Ostergeschichten... :zwinker: Außerdem steht ja morgen das große Osterwichteln ins Haus, die Bücher in den Paketen sind ja gewissermaßen auch "Osterbücher"... :breitgrins:


    Viele liebe Grüße :winken:
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo,



    Zum Thema Frühling/Ostern lese ich einige Erzählungen:


    1) Oskar Panizza: "Das Wachsfigurenkabinett"


    aus Oskar Panizza: "Der Korsettenfritz", Geschichten, Matthes & Seitz Verlag, 1981

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    2)


    Henry Miller: "Der dritte oder vierte Frühlingstag"


    zu finden ist die Erzählung in Henry Miller: "Schwarzer Frühling" (antiquarisch)


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    3)


    Leo N. Tolstoi: Die Kerze oder in Tolstoi: Sämtliche Erzählungen in 5 Bänden


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    EDIT: aus zeitlichen Gründen habe ich mein Osterleseprogramm abgeändert. Dafür ist es mit einer leichten Prise noch österlicher geworden. :zwinker:



    Liebe Grüße
    mombour

    Einmal editiert, zuletzt von mombour ()

  • :winken: Hallo, ihr Osterleser!


    Mein erstes Osterbuch habe ich schon bald durch. Nachdem mir letztes Jahr beim Osterlesewochenende Stig Claessons Echo eines Frühlings so gut gefallen hatte, hoffte ich, noch ein weiteres Claesson-Frühlingsbuch auf meinem SUB zu finden. Und tatsächlichwurde ich fündig:
    På palmblad och rosor passt perfekt zu Ostern! "Auf Palmenblättern und Rosen" heißt der Titel nämlich auf deutsch, und bei "Palmenblättern" denkt man doch direkt an den Einzug nach Jerusalem mit Esel und Palmenzweigen und damit an Ostern, oder? :zwinker:
    Aber falls Seychella das anders sehen sollte, habe ich noch eine weitere Begründung auf Lager: das gesamte Buch spielt nämlich "an einem Samstag im März", also im Frühling.


    Der Inhalt ist typisch Claesson, ziemlich verschroben und ungewöhnlich. An einem Samstag im März 1975 liefert "Proppen" Oskarsson ein Fernsehkabel in einem einsam im Wald gelegenen kleinen Häuschen ab. Dort findet er eine alte Dame vor, die nach einem Schlaganfall gelähmt und aphatisch (sie kann nicht sprechen) ist. Offensichtlich kümmert sich jemand gut um sie, aber wer? Im Haus lebt sonst niemand, aus der Nachbarschaft dürfte es - in Ermangelung einer Nachbarschaft nämlich :breitgrins: - auch niemand sein. Oskarsson lässt die Frau keine Ruhe. Nachdem er ihr einen Kaffee zu trinken gegeben hat und mehr Holz in den Ofen gelegt hat, will er eigentlich zurück in die nächste Kleinstadt fahren. Aber so richtig kann er diese Frau nicht vergessen; er setzt sich an seinem Auto auf einen Baumstumpf und grübelt über die Frau nach. Wer versorgt sie? Wieso ist sie nicht in einem Altenheim? Weiß die Gemeinde von der Existenz dieser Frau? Wer schafft es, sie so aufopferungsvoll zu pflegen? Usw., usw.
    Wäurend er noch auf seinem Baumstumpf sitzt, kommt eine Reiterin vorbei, die er über die Bewohner des Häuschens befragt. Sie, obwohl sie aus der Gegend stammt, kennt weder das Haus noch dessen Bewohner, kann kaum glauben, dass dort wirklcih eine gelähmte Frau liegt, fragt Oskarsson, was es mit dem Fernsehkabel auf sich hat, zweifelt am Wahrheitsgehalt seiner Aussage und geht schließlich mit ihm zurück zum Haus, wo die Frau tatsächlich im Bett liegt. Holz aufs Feuer gelegt, die "Auswandereruhr", eine 8-Tage-Uhr Uhr aus den USA, die an der Wand hängt und die auch Oskarsson schon aufgefallen war, begutachtet, und dann wieder weg zum Auto.
    Dort kommt ein Jogger vorbei, ein Orientierungsläufer, der leider die Orientierung verloren und sich verlaufen hat. "Weißt du, wer in dem Haus wohnt?" "In welchem Haus?" "In dem dort drüben." "Nein." "Da liegt eine gelähmte Frau." "Wirklich?" Usw.
    Mittlerweile sind es also drei Leute, denen die Existenz dieser Frau keine Ruhe gibt und alle drei begeben sich zu den Eltern der jungen Frau, die ebenfalls das Häuschen und seine Bewohnerin nicht kennen. Den sich entspinnenden Dialog könnt ihr euch sicher vorstellen :zwinker: .


    Tja, viel passiert eigentlich nicht in diesem Roman. Vieles, eigentlich alles, wiederholt sich mit kleinen Variationen immer wieder, Formulierungen und Phrasen tauchen alle paar Seiten wieder auf, wie z. B. eine Replik aus "Der Schatz der Sierra Madre" von Humphrey Bogart jedes Mal, wenn sich jemand eine Zigartte anzündet (und geraucht wird viel):
    "Don't you like the fresh air?" - "Yes, but I like my fresh air mixed with tobacco." :breitgrins:
    Aber trotz aller Wiederholungen und mangelnden Ereignissen ist das Buch alles andere als langweilig. Denn auch mich hat das Rätsel um die gelähmte Frau gefangen. Auch ich muss unbedingt wissen, wer sich um sie kümmert. Nur habe ich so die Befürchtung, das nie zu erfahren. So wie ich Claesson kenne, bringt er es glatt fertig, darauf keine Antwort zu geben, und das Buch genauso unspektakulär wie es begonnen hat, auch zu beenden. Mal schauen. Leider ist das Buch nicht ins Deutsche übersetzt worden.


    Bei mir ist übrigens auch wieder der Winter ausgebrochen. Seit einigen Tagen schneit es immer wieder, wobei der Schnee allerdings zum Teil immer gleich wieder wegtaut. Aber eine dünne Schneeschicht hält sich doch und seit 10 Minuten wird sie wieder dicker. :frieren:


    Leider werde ich nicht so viel lesen können wie letztes Jahr, da ich Heute und Morgen Nacht arbeiten muss :sauer: , aber einige Seiten werde ich sicher bewältigen.


    Auf ein frohes Osterlesen!
    Saltanah

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Guten Morgen.


    Ich hab gestern noch ein bissi weitergelesen. Severin und William haben die Leiche untersucht und da sind ihnen schwarze Flecken an beiden Händen, an zwei Fingern aufgefallen ebenso wie die schwarze Zunge. Vermutlich hatte Venantius Leiche auch so ausgesehen (die 2. Leiche). Außerdem ist Severin eingefallen, dass ihm vor ein paar Jahren ein tödliches Gift gestohlen sein kann und nun die Frage ist, ob das alles ein langgehegter Plan ist.
    William hatte auch noch Salvatore und den Cellerar verhört und nun wissen sie, dass beide ehemalige Anhänger von einer Ketzerbande waren, von Dolcino, und der Cellerar trifft sich nachts mit jungen Mädchen. Und der Cellerar fand die zweite Leiche zuerst in der Küche (und erst später im Blutbottich). Außerdem ist jetzt klar, dass Berengar der nächtliche Dieb im Skriptorium war.


    Himmel, ist das spannend. Ich bin schon sehr gespannt, wie sich das später auflöst...



    @katchen: "Der Name der Rose" ist ein wirklich faszinierendes Buch und ich habe es schon mehrfach gelesen. Allerdings gehört auch ein bisschen Ausdauer dazu - aber die hast du bestimmt. :zwinker:


    Ich lese es zum ersten Mal und bin total begeistert. Leichte Kost ist es ja nicht, aber dennoch sehr spannend und ich kann kaum aufhören zu lesen.


    Tja, so eben ist zum strömenden Regen auch noch Gewitter dazu gekommen :grmpf:


    Ich wünsche euch allen viel Spaß mit eurer (Oster-)Lektüre.
    Bis dann :winken:

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  • :winken:


    Hallo ihr lieben
    Die erste Schicht habe ich hinter mir und glaubt mir es war nicht schön draussen zu sein. Ich bin nur noch am :frieren: gewesen, da es ununterbochen geschüttet hat :regen:



    Ich habe dieses Jahr auch kein ausgesprochenes Osterbuch, aber in meinem aktuellen Buch(habe ich am Mittwoch angefangen)

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    Nicolas Barreau - Die Frau meines Lebens


    ist es gerade Frühling.


    Klappentext:
    Im Lieblingscafe des 32 jährigen Buchhändlers Antoine, der daran glaubt, daß Romane auch im wirklichen Leben stattfinden können, sitzt eines Mittags wie vom Himmel gefallen die Frau seines Lebens.
    Antoine weiß nicht, wie er die Schöne ansprechensoll. Und dann kommt ein anderer Mann dazu und ANtoine hat seine Chance verpaßt.
    Oder doch nicht?
    Beim Hinausgehen wirft ihm die geheimnisvolle Frau mit dem bezaubernden Lächeln ein Kärtchen zu. Ein Vorname, eine Telefonnummer und ein Satz.
    Antoine ist überglücklich. Kurze Zeit später ist er verzweifelt. Die kostbare Nummer ist durch einen aberwitzigen Unglücksfall nicht mehr vollständig...
    Die abenteuerliche Suche nach der schönen Unbekannten beginnt und führt ihn zu den unterschiedlichsten Menschen und an die turbulentesten und stillsten Plätze von Paris


    Antoine lernt Isabelle an einem verregneten Apriltag in seinem Lieblingscafe in Paris kennen, naja eigentlich verliebt er sich Hals über Kopf in sie, spricht aber kein Wort mit ihr.
    Isabelle ergreift die Initiative und läßt,einen Zettel mit ihrer Telefonnummer, auf seinen Tisch fallen.
    Ausserdem steht auf dem Zettel, das er sie in einer Stunde unter der Nummer anrufen soll.
    Es kam wie es kommen musste, er kann sie nicht in einer Std. anrufen, da dummerweise ein Vogel auf dem Zettel sein großes Geschäft hinterlassen hat, als Antoine im Park auf einer Bank saß und somit die letzte Ziffer unkenntlich wurde.


    Dies ist das erste Buch von Nicolas Barreau, aber ich muß euch sagen, der Junge hat es echt drauf.
    Er ist ja gerade mal 28, aber diesen Schreibstil, vermisse ich oft bei anderen Autoren.
    Ich muß mal eben einen kurzen Ausschnitt zitieren und vielleicht versteht ihr was ich meine:

    Zitat

    Vielleicht bin ich ein hoffnungsloser Romantiker,aber warum sollte das,was sich jemand für ein Buch ausgedacht hat, nicht auch im wahren Leben vorkommen können?
    Literatur kann ein wunderbarer weg in die Wirklichkeit sein, weil sie uns die Augen öffnet für alles, was passieren kann. Was jeden Tag passieren kann!
    Nehmen sie nur den heutigen Tag. Erst war es ein ganz normaler Donnerstag im April. Jetzt ist es der wichtigste Donnerstag meines Lebens.


    Bei diesem Ausschnitt ist er im Dialog mit dem Leser. Und erzählt was eben an diesem Donnerstag im April passierte.
    Ich bin erst auf Seite 49, bin aber jetzt schon traurig, dass das Buch nur 143 Seiten hat.


    So nun werde ich mir erst mal etwas zum Essen machen und noch einen Kaffee trinken. Und mal sehen vielleicjt gehe ich mich dann in der Wanne aufwärmen.

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

    2116 /25.525 Seiten


  • Hallo zusammen, :winken:


    heute war erstmal Ausschlafen angesagt, aber jetzt werde ich mich zu euch gesellen. Das Wetter ist ja richtig dafür gemacht, in der warmen Stube zu sitzen und zu lesen. Da ich kein Buch habe, das vom Thema her passt, werde ich einfach in meinen aktuellen Büchern weiterlesen. Erstmal werde ich in GLYX-Diät von Marion Grillparzer weiterlesen.


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    Inhaltsangabe laut Amazon:


    Die mageren Zeiten sind vorbei! Wer abnehmen will, muss sich satt und glücklich essen. Und zwar mit Lebensmitteln mit einem niedrigen Glyx (glykämischer Index). Dahinter steckt das erfolgreiche Fatburner-Prinzip: Bestimmte Lebensmittel (die mit einem hohen Glyx) regen die Bauchspeicheldrüse an, Insulin auszuschütten, und das sperrt das Fett in den Fettzellen ein und macht schnell wieder Hunger. Also: Schluss mit Kalorien zählen und Hungern. Auf den Glyx kommt es an.


    Ich habe erst gerade angefangen, das Buch richtig durchzulesen, bisher habe ich mehr geschmöckert und mich bei dem Rezeptteil aufgehalten. Aber das Lesen macht Spaß und die Infos sind interessant! Außerdem motiviert es mich, in Zukunft besser auf mich zu achten, mich gesünder zu ernähren und mehr Bewegung in den Alltag zu bringen. Ich hab meine Gesundheit in letzter Zeit sehr vernachlässigt und merke es in Gewicht und Befinden. Bin immer Müde, habe keine Energie und Lust zu etwas. Das soll sich jetzt endlich ändern.
    Als erste Konsequenz habe ich beschlossen, mir ein Trampolin zu zulegen, was in dem Buch empfohlen wird. Ich könnte mir gut vorstellen, dass es mächtig Spaß macht, darauf herum zu hüpfen! :freu:


    Leider gehört mir das Buch nicht, sondern ist nur geliehen, und es stinkt nach Rauch! Es braucht schon ein bisschen Überwindung, es in die Hand zu nehmen... :rollen:


    Jetzt werde ich mich mit einem feinen Brennessel-Tee auf die Couch begeben und weiterlesen.

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Huhu,


    @bine: ich war gerade auch draußen, es wirklich schrecklich! Der Schnee ist in Regen übergegangen, und jetzt liegt überall Matsch - ich bin total nass geworden. Die Idee mit der Badewanne hatte ich auch schon, da werde ich mich jetzt gleich hineinbegeben. Natürlich mit Buch! :breitgrins: Übrigens habe ich läuten hören, dass dieses Wetter bis zum 04.04. anhalten soll - Prost Mahlzeit.


    Schön dass sich hier langsam die Ränge füllen! Eure Bücher klingen sehr interessant -


    Saltanah: du hast es so spannend gemacht - jetzt will ich es auch wissen, wer die alte Frau versorgt.


    @mombour: jede Menge Frühling in deiner Auswahl - besonders interessant klingt für mich "Schwarzer Frühling"; vielleicht kannst du ja berichten, was dahinter steckt.


    @bine: das klingt ja romantisch... :herz: und Paris ist immer ein guter Ort für eine Liebesgeschichte.


    Hanni: au ja, lass uns über das Glyx-Buch reden... :breitgrins: (bei mir ist das 5. Kilo in Arbeit :zwinker:)


    In meinem Osterbüchlein geht es weiter mit "Der Student" von Anton Tschechow - das nehme ich mit in die Badewanne. Da ich schon ein bisschen vorausgespitzelt habe, kann ich euch das nächste Gedicht gleich mal zum Besten geben; es ist "Osterspaziergang" aus Goethes Faust.


    Vom Eise befreit sind Strom und Bäche
    Durch des Frühlings holden, belebenden Blick,
    Im Tale grünet Hoffnungsglück;
    Der alte Winter, in seiner Schwäche,
    Zog sich in rauhe Berge zurück.
    Von dort her sendet er, fliehend, nur
    Ohnmächtige Schauer körnigen Eises
    In Streifen über die grünende Flur.
    Aber die Sonne duldet kein Weißes,
    Überall regt sich Bildung und Streben,
    Alles will sie mit Farben beleben;
    Doch an Blumen fehlts im Revier,
    Sie nimmt geputzte Menschen dafür.
    Kehre dich um, von diesen Höhen
    Nach der Stadt zurück zu sehen!
    Aus dem hohlen finstern Tor
    Dringt ein buntes Gewimmel hervor.
    Jeder sonnt sich heute so gern.
    Sie feiern die Auferstehung des Herrn,
    Denn sie sind selber auferstanden:
    Aus niedriger Häuser dumpfen Gemächern,
    Aus Handwerks- und Gewerbesbanden,
    Aus dem Druck von Giebeln und Dächern,
    Aus der Straßen quetschender Enge,
    Aus der Kirchen ehrwürdiger Nacht
    Sind sie alle ans Licht gebracht.
    Sieh nur, sieh! wie behend sich die Menge
    Durch die Gärten und Felder zerschlägt,
    Wie der Fluß in Breit und Länge
    So manchen lustigen Nachen bewegt,
    Und, bis zum Sinken überladen,
    Entfernt sich dieser letzte Kahn.
    Selbst von des Berges fernen Pfaden
    Blinken uns farbige Kleider an.
    Ich höre schon des Dorfs Getümmel,
    Hier ist des Volkes wahrer Himmel,
    Zufrieden jauchzet groß und klein:
    Hier bin ich Mensch, hier darf ichs sein!


    :baden:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel


  • Saltanah: du hast es so spannend gemacht - jetzt will ich es auch wissen, wer die alte Frau versorgt.


    Das erfährst du aber nicht :zunge: ! Tatsächlich wird es im Buch wie vorausgesehen auch nicht erwähnt, statt dessen wird es doch tatsächlich nahezu dramatisch und die Handlung nimmt eine Wende, die ich nicht erwartet habe. Und das, obwohl sie mehrfach angekündigt wurde; nur war diese Ankündigung so unglaublich, dass ich sie nicht ernst nehmen konnte. Was das war, werde ich euch aber nicht verraten. Wer's unbedingt wissen will, muss eben Schwedisch lernen :breitgrins: .
    Aber soviel kann ich euch verraten: ich habe die Vermutung, dass die alte Frau das "alte", agrarische Schweden repräsentiert, im Gegensatz zu dem "modernen", städtischen Schweden, für das repräsentativ der Fernseher steht (was für ein Interesse kann eine alte, gelähmte Frau an dem Fernsehprogramm haben, heißt es mehrfach im Buch). Immer wieder wird darauf hingewiesen, dass in den Wäldern doch eh' niemand mehr lebt, das alte Schweden eben schon nicht mehr existiert - zumindest in den Köpfen der Leute nicht - aber irgendwo, ganz versteckt und vergessen, existiert es doch noch. Nur, wie lange noch?

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Hallo ihr Osterhasen! :winken:


    Dann geselle ich mich mal zu euch, weil ich viel lieber mit euch Bücher lese als zu lernen (was ich eigentlich sollte :redface:). Mit Osterbüchern kann ich leider (noch) nicht dienen, weil ich zuallererst mal dieses hier fertig lesen will:


    Charlotte Roche - Feuchtgebiete

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    Inhalt:
    Nach einer missglückten Intimrasur liegt die 18-jährige Helen auf der Inneren Abteilung von Maria Hilf. Dort widmet sie sich jenen Bereichen ihres Körpers, die gewöhnlich als unmädchenhaft gelten. "Feuchtgebiete" erzählt die wunderbar wilde Geschichte einer ebenso genusssüchtigen wie verletzlichen Heldin.


    Dieses Buch passt so gar nicht zu Ostern und Frühling, aber das Wetter hier tut dies ja auch nicht. :breitgrins: Bei uns ist der Schnee auch in Regen übergegangen, der Matsch ist zum Glück schon geschmolzen, aber trotzdem... Sauwetter!


    Ich bin schon bei der Hälfte der Geschichte angelangt und muss sagen, ich habe mir wesentlich Schlimmeres erwartet. Helen Memel macht zwar allerhand Sachen, die mich ekeln und die ich selber nicht mal versuchen möchte, aber ich glaube, mit dem eigenen Körper kann man gar nichts so Schlimmes anstellen, dass mir das solche Schauer über den Rücken jagt, wie es zB "American Psycho" mit diesen endlosen Foterszenen getan hat.


    Sehr osterlich ist dafür der Schokoosterhase, der vor mir steht und dem schon die Ohren fehlen, ebenso wie meine Tempo-Box mit Sonnenblumenmotiven. :blume:


    @bine: Dein Buch klingt aber toll. Ich hoffe, wir kriegen noch ein paar so schöne Zitate zu hören. :smile:


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Antoine ist schon ein armer Kauz.
    Es gibt für ihn nur eine Möglichkeit seine Isabelle zu finden. Da an der Telefonnummer nur die letzte Ziffer fehlt, telefoniert er alle 10 Ziffern durch.
    Zu jeder Nummer macht er sich eine Notiz,
    1 = Anrufbeantworter
    2= hysterische Hexe, es ist eine Frau, welche denkt es wäre wieder so ein obszöner Anruf
    3 = ein Kind welches nicht weiß wie seine Mama heisst und der Vater zu dem Kind der richtig eifersüchtig und wütend in das Telefon schreit
    4 = eine sehr nette Dame, welche ihm viel Glück wünscht
    5 = ein Mann der seine Frau betrogen hat und nun denkt sie ist am Telefon und er beschwört ihr, dem Fall eigentlich Antoine: es ist alles nicht so wie es scheint...blablabla
    6 = eine alte Russin welche denkt ihr Sohn Dimitri ist am Apparat
    7 = Natalie, welche ein Mitbewohnerin hat, die auch Isabelle heisst. Mit ihr trifft er sich und stellt dann ganz verzweifelt fest, dass es nicht seine Isabelle ist
    8 = Kein Anschluß unter dieser Nummer
    9 = fand ich zum schiessen, weil am anderen Ende der leitung war ein Rüdi...sehr weiblicher Touch um nicht zu sagen er war schwul und fragte ob Antoine es nicht mal mit Marianne versuchen möchte, da Isabelle nicht mehr hier arbeite. Antoine dachte dann es sei irgendwie im horizontalen Gewerbe gelandet, tatsächlich war es ein schwuler Frisör und Isabelle war seine älteste Mitarbeiterin, welche in Rente gegangen ist :totlach:
    0 = eine Metzgerei alleine die Vorstellung bringt Antoine fast dazu Vegetarier zu werden



    Wie durch eine Zufall, merkt Antoine das die alte Russin zu Isabelle gehört und nun zieht er natürlich alle Register um doch noch mit seiner Isabelle zusammen zu kommen.
    Inzwischen bin ich auf Seite 118 ([size=6pt]Musste zwischendurch zu einem Notfall :grmpf:)[/size] und er hat die Frau seines Lebens immer noch nicht gefunden.


    Leider muß ich jetzt wieder in den Dienst, somit kann ich erst heute abend zu Ende lesen und werde es euch wissen lassen, wie er seine große Liebe dann evtl. doch noch bekommt. Mal sehen.
    Aber ich glaube an ein Happy End

    :biene:liest :lesen: und hört

    07/60

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    Einmal editiert, zuletzt von Bine1970 ()

  • @mombour: jede Menge Frühling in deiner Auswahl - besonders interessant klingt für mich "Schwarzer Frühling"; vielleicht kannst du ja berichten, was dahinter steckt.


    ich weiß nicht, warum Henry Miller diese frühen Erzählungen mit "Schwarzer Frühling" betitelt hat. Die Jahrezeit hat er sicher nicht gemeint. Wie auch "Wendekreis des Krebses" basiert "Schwarzer Frühling" auf seine Erlebnisse in Paris. Literarisch brach Miller mit dem Tabu der Sexualität und bringt in sein literarisches Werk tiefgründige philosophische Weisheit und Lebensfreude ein, weshalb dich eine Miller-Lektüre auf jedenfall lohnt. Ich werde aber erst morgen die oben erwähnte Erzählung lesen.


    Heute beginne ich mit Oskar Panizza: "Das Wachsfigurenkabinett", weil es doch so herrlich zum Karfreitag passt.


    Auf der Nürnberger Dult (Jahrmarkt) entdeckt der Erzähler unserer Geschichte eine Schaubude, die mit der Aufschrift "Leiden und Sterben unseres Heilandes Jesu Christi". Er geht in die Schaubude und kommt gerade noch rechtzeitig zu Beginn der Vorstellung über das Leiden Christi an. Dargestellt wird die Leidensgeschichte Jesu vom letzten Abendmahl bis zur Kreuzigung Jesu. Das besondere ist, die Hauptpersonen des Geschehens werden mit Wachsfiguren dargestellt, die einfache mechanische Bewegungen ausführen können und, und wenn die Technik nicht versagt, auch ein paar Worte sprechen können. In der letzten Szene, der Kreuzigung, mischen sich unter den Wachsfiguren auch lebende Personen.


    Das originelle an Panizzas Erzählung ist, dass die Vorstellung nicht zur tragödienhaften Passion über die Bühne geht, sondern eher grotesk, so dass es letzten Endes zur einer kommödienhaften Vorstellung ausartet.


    Dazu ein Beispiel: Vorgesehen ist, die Wachsfigur von Jesu soll in einem bestimmten Moment das biblische Wort "Wahrlich, ich sage Euch, Einer unter Euch wird mich verraten!", sagen. Die Technik versagt aber hier(wie immer), den Satzt ruft dann der Schaubudenbesitzer durch das Publikum. Die Jesusfigur bringt nur den Kürzel "Nja" aus dem Mund. Nicht allein die Szenerie ist komisch, sondern die Komik entsteht auch daraus, wie Oskar Panizza mit Wörtern jongliert:


    Zitat

    Dieses "Nja" war so sonderbar prononciert, daß ich es dem Leser etwas analysieren muß: zuerst kam ein schnurrendes Geräusch, dann hob sich die Oberlippe und zeigte zwei Reihen vortrefflich eingesetzter Zähne fest aufeinandergebissen;da die Holzpfeife, welche das schnurrende Geräusch hervorbrachte, ziemlich dicht hinter den Kiefern saß, so wurde der Ton jetzt bei geöffneten Lippen heller,, hatte aber gleichzeitig einen gaumigen hölzernen Clarinettentimbre, der übrigens, wie ich glaube, beabsichtigt war; nun sprang der Unterkiefer auf, die Mundhöhle wurde sichtbar; die gleiche Feder, die dies bewirkte, mußte auch noch ein anderes Register öffnen, denn im gleichen Moment, und direkt anschließend an das schnurrende "N", sprang ein helles, tonendes, frisches "ja"! heraus, welches insofern vortrefflich konstruiert war, als jetzt der Mund durch das etwas Offen-bleiben der Lippen einen zufriedenen, heiteren Ausdruck annahm, was doch mit dem bejahenden Charakter der Partikel "Ja!" durchaus im Einklang steht..


    Dieses Textbeispiel gefällt mir so sehr, weil das ürsprunglich gemeinte Tragische in einen "zufriedenen, heiteren Ausdruck" endet. Besonders feinsinnig und elegant, weil diese Heiterkeit aufgrund fehlerhaft funktionierter Technik aufgedrückt wird. So brauch man sich auch nicht wundern, das Judas englisch redet, denn diese Wachsfigur hatte der Schaubudenbesitzer von einer englischen Truppe abgekauft.


    Wie es im Text über die Zuschauer heißt, "die Leute sind ganz paff", so wird der Leser dieser Geschichte ganz baff werden, erstaunt sein, wie die Komödie hochgeschraubt wird bis zum Tumult.


    Oskar Panizza galt als Satiriker, der u.a. auch die katholische Kirche angriff. Diese Geschichte legt hierzu ein köstliches Zeugnis ab.


    Liebe Grüße
    mombour

  • Huhu,


    zurück aus der Badewanne!


    @mombour: na dann bin ich mal auf den "Schwarzen Frühling" gespannt! Wobei natürlich "Das Wachsfigurenkabinett" vom österlichen Thema her perfekt zum heutigen Tag passt - deine Vorstellung hat mir sehr gut gefallen. Eine bizarre Idee, die Passionsgeschichte von Wachsfiguren aufführen zu lassen - damit kann der Autor prima spielen. Etwaige Entgleisungen gegenüber der Kirche kann er der fehlerhaften Technik in die Schuhe schieben....brillant. :zwinker:


    Passend dazu habe ich eben von Anton Tschechow "Der Student" gelesen, in dem es um den Verrat von Petrus an Jesus geht. Dem besagten Studenten geht es wie uns, sein Osterfest wird von einem herben Wintereinbruch überschattet und er geht schwermütig seines Weges:


    Zitat

    Und während der Student sich jetzt vor Kälte zusammenkrümmte, mußte er daran denken, daß ein gleicher Wind auch unter Rjurik und Johann dem Schrecklichen und Peter geblasen hatte und daß auch unter ihnen dieselbe grausame Armut und Hungersnot geherrscht hatte; gleiche Strohdächer voller Löcher, eine gleiche Unwissenheit und Schwermut, Einöde und Finsternis rundum, ein gleiches Gefühl des Drucks - all dieses Entsetzliche war, ist und wird sein, und das Leben wird nicht besser werden, wenn noch tausend Jahre vergehen. Und er hatte keine Lust, nach Hause zu gehen.


    Da trifft er auf ein Feldfeuer mit zwei Frauen, mit denen er anfängt, sich zu unterhalten. Wie aus dem Nichts heraus erzählt er plötzlich die Geschichte von Petrus, der Jesus am Karfreitag an einem ähnlichen Feldfeuer dreimal verraten hatte; aber er erzählt sie so feinfühlig und stellt den Kummer des Petrus so anschaulich dar, dass eine der beiden Frauen in Tränen ausbricht. Und ihm wird klar, dass trotz der vielen Zeit, die seitdem vergangen ist, noch immer eine Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart besteht, wenn die Frau so sehr mit Petrus mitfühlen kann, dass sie zu weinen beginnt.


    Das reißt ihn aus seinem Selbstmitleid,

    Zitat

    Und Freude regte sich plötzlich in seiner Seele, und er blieb sogar einen Augenblick stehen, um Atem zu schöpfen. Die Vergangenheit, dachte er, ist mit der Gegenwart durch eine ununterbrochene Kette von aufeinanderfolgenden Ereignissen verbunden. Und es schien ihm, daß er soeben die beiden Enden dieser Kette gesehen: als er das eine Ende berührt hatte, war das andere erbebt.


    Die Geschichte endet damit, dass er sich auf den Heimweg macht und das Leben ihm entzückend, zauberhaft und von einem erhabenen Sinn erscheint.


    Mir gefällt an der Geschichte besonders, dass sie ein 180-Grad-Wendung enthält, die durch ein kleines und unscheinbares Erlebnis ausgelöst wird, das aber doch nachhaltige Wirkung zeigt.


    Die nächste Geschichte stammt von Christian Morgenstern, auf die bin ich auch schon sehr neugierig.


    Saltanah: wie gemein.... :breitgrins:, aber wenn die alte Frau für das alte Schweden steht, ist ein abstrakter Schluss natürlich vorgezeichnet.


    @bine: klasse, diese Telefonnummern-Geschichte. :zwinker:


    Wendy: bin schon gespannt auf deine Rezi. Aber vermutlich ist es hier wie so oft, dass der Hype um das Buch größer ist als alles andere... :rollen: :zwinker:


    Jetzt gibts erst einmal eine Kanne Tee, Kräuter mit Früchten gemischt, und dann werde ich mal nach meinen Leserunden sehen.


    Bis später! :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Huhu!


    Also meine Heldin Helen hat sich gerade ziemlich ekelige Streiche im Krankenhaus erlaubt und versteckt sich gerade unter bzw. hinter ihrem Bett vor etwaigem Besuch, wo sie auch ihre Avocadokerne züchtet. Mich würde mal interessieren, ob wirklich kleine Avocadobäume wachsen, wenn man Helens Technik anwendet. Die ist übrigens (fast) völlig unschweinisch. :breitgrins:
    Obwohl ich hin und wieder doch das Gesicht angeekelt verziehen muss, gibts in diesem Buch bisher nichts, was mich so wirklich geschockt hätte. Immerhin spricht die Hauptperson einfach sehr freizügig und mit einer ziemlich derben Sprache über Körperfunktionen, sonst nichts. Was sie dann daraus macht, das ist meist nicht so prickelnd, aber ich finde ein großer Teil der Ekelhaftigkeit dieser Geschichte kommt allein von Helens Wortwahl.
    70 Seiten noch. :klatschen:


    Dann darf ich wieder zu den sittsamen und (naja) anständigen Tudors und den Boleyn-Schwestern nach England. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Inzwischen habe ich einige wertvolle Dinge im Glyx-Buch erfahren, welche mir vorher gar nicht bewusst waren. Jetzt ist mir auch klar, warum ich in letzter Zeit plötzlich zugenommen habe. Zu viele Kohlenhydrate, ganz eindeutig. Meine arme Bauchspeicheldrüse braucht dringend mal reduzierte Arbeitszeiten, die hat bestimmt die ganze letzte Zeit mehrheitlich durchgearbeitet! Die Infos über das Insulin und Diabetes hat mich schon sehr nachdenklich gemacht.


    Das Buch ist sehr spannend zu lesen, nur leider bekomme ich davon Hunger! Die ganzen leckeren Rezepte im hinteren Teil ziehen mich magisch an und mit der Glyx-Tabelle in der Mitte bin ich zwischen Couch und Kühlschrank am hin und her pendeln, um zu sehen was ich brauchbares drin stehen habe. :zwinker:


    Miramis: Gratuliere dir zu den verlorenen Kilos! Bei mir ist leider noch nichts gegangen, da ich aber auch nicht ernsthaft genug geglyxt habe. Und ja, die Kohlenhydrat-Lust war einfach zu stark bisher! :rollen:


    @monbour: Dein Buch "Das Wachsfigurenkabinett" klingt schon sehr interessant! Bestimmt sehr witzig!


    @bine: Der arme Antoine! :breitgrins:


    So, jetzt gibt es bei mir bald Abendbrot, natürlich ganz Glyx-like, Fisch und Gemüse. :zwinker:
    Bis später!

    Liebe Grüsse Hanni 8)

  • Hi zusammen! :winken:


    Ich habe auch kein Osterbuch zu vermelden, aber ich schließe mich euch einfach mal an, da ich so hoffentlich endlich aus meiner endlosen Leseflaute heraus komme. :breitgrins: Besserung ist dank der E.T.A. Hoffmann Biographie von Rüdiger Safranski schon in Sicht, es liest sich sehr gut, interessiert mich gerade sehr und ist auch noch Vorbereitung auf das kommende Semester, also lese ich gerne daran weiter:


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    Rüdiger Safranski - E.T.A. Hoffmann. Das Leben eines skeptischen Phantasten.


    Ich hab mit Hoffmann schon ziemlich viel mitgemacht: Kindheit und Jugend in einem etwas spröden Umfeld, eine innige Freundschaft, die zerbrochen ist, unglückliche Lieben, eine irgendwie immer nur nebenher laufende Ehre, Arbeitslosigkeit, Armut, den Einfall der französischen Truppen ... jetzt, mit 40, geht es aufwärts bei ihm, seine Oper ist ein Erfolg und literarisch wird er gefeiert.


    Vielleicht geschieht ja ein Wunder und ich werde heute noch damit fertig, dann wäre der Bann der angefangenen und liegen gelassenen Bücher endlich gebrochen.

  • swank: hallochen, ich drücke die Daumen, dass deine Leseflaute ab sofort verschwindet und nicht mehr so bald zurückkommt. :winken:


    Hanni: ja, das ist das Phänomenale an dem Glyx-Buch; Marion Grillparzer erklärt diese ganzen hochkomplizierten Vorgänge so einfach und verständlich, dass man wirklich begreift, was da tagtäglich im Stoffwechsel abläuft. Ich bin so gestrickt, dass ich so etwas verstandesmäßig kapieren muss, um es für mich nachvollziehen zu können - daher ist dieses Buch goldrichtig für mich. Ein reines Diät-Buch, in dem man zwar Tips, aber keine Erklärungen bekommt, hat bei weitem nicht diesen Effekt; zumindest bei mir. Es muss eben "klick" machen. :breitgrins:


    Für mich war übrigens die Umstellung auf glyx-niedrig kein großes Opfer, denn die meisten der angesprochenen Lebensmittel mag ich sehr gerne, Fisch, Geflügel, Gemüse, Eier - sogar Nudeln darf man essen. Und der Verzicht auf die glyx-hohen fällt mir nicht schwer. Außerdem leiste ich mir immer wieder mal einen Ausrutscher :breitgrins:, das muss einfach drin sein. Soll ja nicht zur Religion werden... :zwinker:


    Außerdem werde ich mir demnächst auch ein Trampolin anschaffen; zunächst hatte ich ja gesagt, so ein Ding kommt mir nicht ins Haus, aber auch hier hat Frau Grillparzer ganze Überzeugungsarbeit geleistet. Naja, 10 Minuten Trampolin = 30 Minuten Joggen? Keine Frage, was da angenehmer erscheint. Ich freu mich schon aufs Hüpfen! :smile:


    Ich habe zwischenzeitlich in "Das gläserne Tor" von Sabine Wassermann weitergelesen; ein richtiger Schmöker mit Parallelwelt, (k)nackigen Kriegern :breitgrins: und mythischen Völker. Im wesentlichen ist man auf der Suche nach einem verschwundenen Gott - nur wir Leser wissen so ziemlich von Anfang an, wo der sich herumtreibt.

    :spinnen: Mir gefällt´s jedenfalls...


    :winken:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel