05: Seite 198 - Seite 248 (Kap. 6)

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  • Aargh, jetzt kommt Rila hier überhaupt nicht vor! >:( Dabei möchte ich doch wissen, von wem das Kind ist und was die Schwangerschaft für Auswirkungen hat!


    Gut, soll wohl nicht sein, Spannung nennt sich das Gebilde ;)


    Also wird Cochada weiter erkundet. Merkwürdig, dass die Cochader den Tod von Schubbebb so hinnehmen. Ein jeder stirbt für sich allein... und dann wird er einfach dem Meer übergeben. Allerdings soll die MARLIN ja alle aufkommenden Kosten zahlen - ich fürchte, das wird in Wucher ausarten ;D
    Schön mal wieder die Beschreibung von Sidago, da war Robert wieder in seinem Element - ich kann das nicht oft genug loben.
    Auch schön, die Differenzierung der unterschiedlichen Ansichten, wie die Mission auf Cochada zu verstehen ist: Die Mission ist zu Ende, wenn der Befehl ausgeführt wurde. Das wäre die klassische Soldatensicht, die Ignid vertritt. Kara und Erok (hat Madam nen anderen Blöden gefunden - sorry, den kann ich mir nicht verkneifen) versuchen gleich mal weitere Hilfe und Kontakt. Und Starn steht mal wieder dazwischen Marke "Wir bleiben noch, machen aber nicht zu viel, wir wollen ja keinen verärgern." Das fand ich schön ausgearbeitet und interessant zu beobachten.


    Alles klar - und ich dachte, ich hätte Ugrôn verstanden. :o Wahrscheinlich würde er sagen "Du verstehst mich nicht, weil du als Mensch einfach zu blöd bist" - und hätte recht. Er muss wohl Dinge verstehen und begreifen, die den Menschen unbegreiflich sind. Fast so wie Superheldenfähigkeiten, das kam mir auch so vor, als er am Ende das Schiff der Cochader wieder zum Laufen bringt. Dieses Schiff finde ich ja sehr faszinierend, das war ein schöner Mysterytouch mit der Faszination und dem Grusel von Verlassenen Orten, dafür interessiere ich mich ja sehr :)


    Ja, so viel mehr war's ja nicht und fällt mir im Moment nicht ein :)

  • Wieder ein sehr starker Abschnitt, der mich bestens unterhalten hat. Aber nicht nur das! Ugrons Gedankengänge, seine immer stärker werdende Bindung zur SQUID fesseln mich auf eine einzigartige Weise. Meine Gedanken kreisen um Ugrons Fragen. Wieder bleibe ich demütig zurück. Insbesondere bis zur Seite 223.


    Viele Fragen kommen auf. Was macht eine zivilisierte Kultur aus? Bestattungsriten werden diskutiert zwischen Erok und Starn. Und ist es nicht so? Wurde die Menschheitsgeschichte nicht auch daran festgemacht, wann die ersten rituellen Bestattungen stattfanden? Starn zeigt sich wieder von seiner menschlich so starken Seite. Er versucht so behutsam wie möglich mit allem umzugehen, sich respektvoll zu verhalten. Und was macht Erok? Zu allem seinen Senf dazugeben und sich am Ende sogar über Starns Anweisungen hinwegsetzen, in dem er doch heimlich eine Probe vom Leichnam des Cochaders nimmt! Starn fordert Erok auf, sich anständiger zu verhalten, korrigiert ihn, als ERok den Begriff "Viecher" benutzt. Starn hat meine sämtlichen Sympathien. :flirt: Da kommt doch die Frage auf: Wann ist eigentlich zuletzt mal jemand gestorben? (Von dem armen Cochader einmal abgesehen?) Erok könnte jetzt langsam mal einen kleinen Unfall haben o.ä :D:verrueckt: Vielleicht kommt es aber auch zunächst noch zu einem Showdown zwischen Erok und Starn. Mal sehen.
    Die Cochader sind schon eine merkwürdige Spezies. Man verspürt doch etwas Gänsehaut bei der Vorstellung der leicht schleimigen, blubbernden Bewohner, die sich mittels Blitzen unterhalten. Aber ihre Andersartigkeit ist nicht so beunruhigend, wie ihre Art zu leben. (Wobei unserer ja nicht mal unähnlich!) es geht immer nur ums Geschäfte machen, Geld scheffeln. Und wer alt ist und es zu nix gebracht hat, hat eben Pech oder stürzt sich am besten selbst in die Fluten. Der Gedanke klingt an: Was wäre eine Gesellschaft ohne ein Sozialsystem? Was macht eine "humane", eine "zivile" Gesellschaft aus? An Reichtum lässt sie sich sicher nicht messen. Irgendjemand hat mal gesagt: Eine Gesellschaft muss sich immer daran messen, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. (so in der Art) Diesbezüglich würden die Cochader wohl nicht sonderlich gut abschneiden. Eine ernüchterndes Zusammenleben. Ich wollte nicht dort leben. Es ist etwas traurig, gar deprimierend, wenn offenkundig Lebewesen ihren Wert nur in Gütern bzw. Geld bemessen. Doch machen wir uns nichts vor! Wer macht heutzutage noch einen Finger krumm "nur" für den guten Zweck? Die Frage: "Nutzt mir das denn etwas?" oder "Was habe ich davon?" schwingt bei jedem von uns vermutlich viel zu oft mit. Vielleicht eine Mahnung des Autors die Gedanken einmal kreisen zu lassen. In welcher Welt wollen WIR leben? WAS für ein Mensch willst DU sein? Jeder von uns ist ein Teil der Gesellschaft, jeder einzelne von uns kann etwas tun. Und manchmal, sind das schon die kleinsten Dinge, die anderen helfen oder Freude machen. Wor wird die Menschheit hinsteuern? Werden wir auf dem Weg des Fortschritts unser "Mensch-sein" verlieren, oder gar freiwillig "opfern"? Ihr seht: Ich habe Kopfkino! Mich bewegt das sehr.


    Natürlich lässt uns der Autor noch etwas zappeln bezüglich Rila. Auch ich kann die Spannung kaum aushalten und möchte unbedingt wissen, wie es ihr weiterergeht! Das Buch hat mich also jetzt ganz bei sich. So soll es sein! So muss es sein! Und so macht es einfach nur Spaß! :)

    Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.


  • SIDAGO! Ja, das war unglaublich faszinierend beschrieben. Das habe ich auch so empfunden. Ich bin auch gespannt wie sich der Trupp als "Team" weiter beweisen wird. Oder eben auch nicht! Konfliktpotenzial ist ja allemal da. ;)

    Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.


  • Da kommt doch die Frage auf: Wann ist eigentlich zuletzt mal jemand gestorben? (Von dem armen Cochader einmal abgesehen?)


    Ist außer dem Cochader überhaupt jemand namentlich gestorben? Robert ist da wirklich (noch) recht zahm, ist das sonst schlimmer?


    Eine Gesellschaft muss sich immer daran messen, wie sie mit ihren Schwächsten umgeht. (so in der Art)


    Mir sagt jetzt in dem Zusammenhang nur Darwin was: Eine Gesellschaft ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.

  • Ist außer dem Cochader überhaupt jemand namentlich gestorben? Robert ist da wirklich (noch) recht zahm, ist das sonst schlimmer?



    Mir sagt jetzt in dem Zusammenhang nur Darwin was: Eine Gesellschaft ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied.


    Ja, das ist sonst schlimmer. ;D


    Und ich habe das Zitat gefunden. "Man erkennt den Wert einer Gesellschaft daran, wie sie mit ihren Schwächsten verfährt." (Gustav Heinemann)

    Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.

  • Zu meiner Überraschung bleiben schwerwiegende Konsequenzen für den Abschuss des Cochaders vorerst aus. Aber die Cochader reagieren auf ihre eigene Art, die mit unseren Maßstäben nicht zu messen sind.
    Und genau das ist ja das Problem: wir messen nach menschlichem Maß. Zumindest diejenigen, die mit Science Fiction nicht erfahren sind ( aber die Experten hier in der Runde tun das genauso - wenn es um die Beurteilung der Figuren im Buch und ihrer Handlungen geht. Das ist alles sehr emotional-menschlich...)
    Die Bewohner der MARLIN, sprich Starns Mannen, die den Tod des Cochaders verursacht haben, sollen also "finanziell" zur Rechenschaft gezogen werden! Passt, nach den ersten Gesprächen, die vorher ja schon geführt wurden.
    Überhaupt ist das eine seltsame Rasse oder Gemeinschaft oder Volk, - wie immer man die Cochader nennen mag. Ihre Werte scheinen ausschließlich pekuniärer Natur zu sein, und dazu passt dann ihre Vorliebe fürs Handeln, Feilschen.... Doch sind sie auch neugierig! Man erfährt ja immer wieder, wie sie in Gruppen zusammenstehen und Starn und seine Leute anstarren, beobachten.
    Und dann noch die Überraschung: ihr Genmaterial ist dem der Menschen sehr ähnlich, ist vergleichbar mit dem eines Menschenaffen, wenn ich das richtig verstanden habe.
    Überhaupt nehmen die Cochader und ihr Planet viel Raum ein im fünften Leseabschnitt! Und nicht nur für die MARLIN.
    Nein, auch SQUID ist interessiert! Warum diese Expedition oder Suchaktion, für das sich das organische Raumschiff entscheidet?
    Und Ugron! Vor der Expedition will er ja unbedingt hinunter auf den Planeten... Warum? Ist mir da etwas entgangen?
    Bezüglich Ugron habe ich so einiges nicht verstanden. Er fühlt den Gesang von SQUID immer stärker in seinem Fleisch, rückt ihr also immer näher.
    Betritt er den Rotraum? Wenn ja - was passiert da mit ihm, dem Liebling von SQUID? Welche Erfahrungen macht er? Welche Schwelle überschreitet er? Erreicht er eine höhere Stufe des Menschseins? Oder entfernt er sich im Gegenteil immer weiter vom Menschsein?
    Und auch SQUID ist mir nicht näher gerückt. Wer oder was ist sie, was will sie? Vor allen Dingen von Ugron, dem Erwählten. Das ungute Gefühl, das ich schon immer hinsichtlich der SQUID hatte, verstärkt sich immer mehr, denn diese Gütige-Mutter-Geschichte existiert ja nur in den Köpfen der Zoeliker ( die sie ihrerseits selber nicht verstehen ).
    Ja wirklich, dieses Kapitel ist mir das rätselhafteste bisher. Aber, ich darf nicht vergessen, dass ich im Roman erst bei der Hälfte angelangt bin....

  • Alles klar - und ich dachte, ich hätte Ugrôn verstanden. :o Wahrscheinlich würde er sagen "Du verstehst mich nicht, weil du als Mensch einfach zu blöd bist" - und hätte recht. Er muss wohl Dinge verstehen und begreifen, die den Menschen unbegreiflich sind. Fast so wie Superheldenfähigkeiten, das kam mir auch so vor, als er am Ende das Schiff der Cochader wieder zum Laufen bringt. Dieses Schiff finde ich ja sehr faszinierend, das war ein schöner Mysterytouch mit der Faszination und dem Grusel von Verlassenen Orten, dafür interessiere ich mich ja sehr :)


    Mich treiben ganz ähnliche Gedanken um bezüglich Ugron. Er wird mir immer unverständlicher, muss wohl "da draußen" Erfahrungen gemacht haben, die sich unserem Verstand entziehen. Das erhebt ihn über die Sterblichen, auf jeden Fall über sämtliche Mitbewohner der SQUID, die er in Gedanken belächelt oder bemitleidet. Genau - wie eine Art Supermann eben!
    Habe ich das richtig gelesen, dass er sich am Ende des Leseabschnitts gleichsam dematerialisiert!?? Oder können die das sowieso?

  • Die Frage ist auch, was die SQUID mit Ugron vor hat. Es wird ja mehr als deutlich, wie erbärmlich ihm die Menschen mit einem Mal erscheinen. Was werden diese Gedankengänge nach sich ziehen? Seine Nervenbahnen verbinden sich mit denen der SQUID, sie verschmelzen also förmlich. Welchen Einfluss wird das haben?

    Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.


  • Allerdings soll die MARLIN ja alle aufkommenden Kosten zahlen - ich fürchte, das wird in Wucher ausarten ;D


    Als gute Geschäftsleute müssen die Cochader natürlich jede Möglichkeit nutzen, Profit zu erzielen. ;)



    Schön mal wieder die Beschreibung von Sidago, da war Robert wieder in seinem Element - ich kann das nicht oft genug loben.



    SIDAGO! Ja, das war unglaublich faszinierend beschrieben. Das habe ich auch so empfunden.


    :freu: :freu:



    Wieder ein sehr starker Abschnitt, der mich bestens unterhalten hat.


    :freu:



    Wurde die Menschheitsgeschichte nicht auch daran festgemacht, wann die ersten rituellen Bestattungen stattfanden?


    Ja, das gilt als Indiz dafür, dass eine Spezies abstrakt denken kann. Ihr Verstand kann nicht nur die Sinneseindrücke verarbeiten und einordnen, sondern auch Dinge antizipieren, die sein könnten.



    Der Gedanke klingt an: Was wäre eine Gesellschaft ohne ein Sozialsystem?


    Das habe ich tatsächlich überlegt, als ich Cochada entworfen habe. Letztlich erschien mir die offensichtlich entstehende Sprengkraft einer solchen Gesellschaft aber dann doch so hoch, dass ich mir eine so hoch entwickelte Zivilisation wie jene der Cochader damit nur schlecht vorstellen konnte. Deswegen gibt es ein minimales Sozialsystem: Es gibt miserable Unterkünfte und ein bisschen Pampe zu essen auch für die Mittellosen. Außerdem Fortbildungsmöglichkeiten, damit sie Fähigkeiten entwickeln können, die ökonomisch nutzbar sind.



    Eine ernüchterndes Zusammenleben. Ich wollte nicht dort leben.


    Das kommt wahrscheinlich entscheidend darauf an, welche Position man dort innehätte ... Als cochadischer Konzernchef lebt man schon recht komfortabel ... ;)



    Vielleicht eine Mahnung des Autors die Gedanken einmal kreisen zu lassen. In welcher Welt wollen WIR leben? WAS für ein Mensch willst DU sein?


    "Mahnung" ist zu viel gesagt, aber wenn man sich bei der Lektüre auch Gedanken über den Fortgang der Geschichte hinaus macht, tut das einem Buch gut, finde ich. ;)



    Aber die Cochader reagieren auf ihre eigene Art, die mit unseren Maßstäben nicht zu messen sind.
    Und genau das ist ja das Problem: wir messen nach menschlichem Maß.


    Mehr noch: Wir reagieren nach unserer kulturellen Prägung. Auch auf unserer Erde gibt es Kulturen, die ähnlich fremd mit dem Tod umgehen, wie die Cochader. Im Himalaya zum Beispiel legen einige Völker ihre Toten so aus, dass die Vögel sie fressen, damit sie das Fleisch der Verstorbenen an Räder heften, die sich nach ihrem Glauben im Himmel drehen.
    Dem Genre Science-Fiction sagt man nach, dass es den Horizont erweitert und eine geistige Flexibilität fördert, die es ermöglicht, fremde Blickwinkel einzunehmen. Ob das wirklich zutrifft, ist allerdings diskutabel - es gibt auch viele Geschichten, in denen "das Fremde" schlicht "das Böse" ist, gegen das man sich zu bewähren hat. Auch dieser Aspekt trifft natürlich zum Teil auf Feuer der Leere zu, wenn man das Verhältnis zwischen Menschheit und Giats in die Betrachtung einbezieht. Bei der Schilderung der Cochader dagegen hat das Erkunden des Fremden stärkeres Gewicht.



    Ihre Werte scheinen ausschließlich pekuniärer Natur zu sein, und dazu passt dann ihre Vorliebe fürs Handeln, Feilschen.... Doch sind sie auch neugierig!


    "Ich wüsste nicht, wessen Geist ausgebreiteter wäre, ausgebreiteter sein müsste, als der Geist eines echten Handelsmannes." - sprach Goethe. ;)



    Nein, auch SQUID ist interessiert! Warum diese Expedition oder Suchaktion, für das sich das organische Raumschiff entscheidet?


    Ein typisch cochadischer "Deal": Der Schwarm findet das Schiff und erhält dafür Handelsprivilegien.



    Und Ugron! Vor der Expedition will er ja unbedingt hinunter auf den Planeten... Warum? Ist mir da etwas entgangen?


    Da dürft Ihr gern spekulieren - ich sage auch dramaturgischen Gründen zunächst nichts zu Ugrôns Motivation ... ;)



    Betritt er den Rotraum? Wenn ja - was passiert da mit ihm, dem Liebling von SQUID? Welche Erfahrungen macht er? Welche Schwelle überschreitet er? Erreicht er eine höhere Stufe des Menschseins? Oder entfernt er sich im Gegenteil immer weiter vom Menschsein?


    Am Ende ist er für einen winzigen Moment im Rotraum, ja. Er hat eine Mikro-Transition durchgeführt, dasselbe Prinzip genutzt, dass die Raumschiffe verwenden, wenn sie überlichtschnell fliegen. Die Raumschiffe brauchen dazu aber Astriden und hochtechnische Antriebe. Was Ugrôn da tut, hat es so noch nie gegeben.
    Die Deutung dieses Ereignisses überlasse ich Euch. ;)


  • Starn zeigt sich wieder von seiner menschlich so starken Seite. Er versucht so behutsam wie möglich mit allem umzugehen, sich respektvoll zu verhalten. Und was macht Erok? Zu allem seinen Senf dazugeben und sich am Ende sogar über Starns Anweisungen hinwegsetzen, in dem er doch heimlich eine Probe vom Leichnam des Cochaders nimmt! Starn fordert Erok auf, sich anständiger zu verhalten, korrigiert ihn, als ERok den Begriff "Viecher" benutzt. Starn hat meine sämtlichen Sympathien. :flirt:

    Mich hat Stan in dieser Situation auch sehr begeistert. Vielleicht sind es gerade seine schlimmen Erfahrungen als Soldat, die ihn so empfindsam gemacht haben. Auf jeden Fall ist er in dieser Situation wirklich ein würdiger Vertreter unserer Spezies.



    Die Cochader sind schon eine merkwürdige Spezies. Man verspürt doch etwas Gänsehaut bei der Vorstellung der leicht schleimigen, blubbernden Bewohner, die sich mittels Blitzen unterhalten. Aber ihre Andersartigkeit ist nicht so beunruhigend, wie ihre Art zu leben. (Wobei unserer ja nicht mal unähnlich!) es geht immer nur ums Geschäfte machen, Geld scheffeln. Und wer alt ist und es zu nix gebracht hat, hat eben Pech oder stürzt sich am besten selbst in die Fluten. [...] Eine ernüchterndes Zusammenleben. Ich wollte nicht dort leben. Es ist etwas traurig, gar deprimierend, wenn offenkundig Lebewesen ihren Wert nur in Gütern bzw. Geld bemessen. Doch machen wir uns nichts vor! Wer macht heutzutage noch einen Finger krumm "nur" für den guten Zweck?

    Ja, die Cochader scheinen uns wirklich sehr, sehr ähnlich zu sein. Die Frage ist für mich vor allem, woher diese genetische Ähnlichkeit rührt.
    Und es gefällt mir sehr, wie Robert uns immer wieder zum Nachdenken anregt und so ganz nebenbei lauter philosophische Fragen einstreut.



    Mich treiben ganz ähnliche Gedanken um bezüglich Ugron. Er wird mir immer unverständlicher, muss wohl "da draußen" Erfahrungen gemacht haben, die sich unserem Verstand entziehen. Das erhebt ihn über die Sterblichen, auf jeden Fall über sämtliche Mitbewohner der SQUID, die er in Gedanken belächelt oder bemitleidet. Genau - wie eine Art Supermann eben!
    Habe ich das richtig gelesen, dass er sich am Ende des Leseabschnitts gleichsam dematerialisiert!?? Oder können die das sowieso?

    Ich glaube nicht, dass die das alle können. Mein Eindruck ist, dass er diese neue Fähigkeit durch seine Rotraumerfahrung und die nun sehr enge Verbindung zur SQUID erworben hat.



    Die Frage ist auch, was die SQUID mit Ugron vor hat. Es wird ja mehr als deutlich, wie erbärmlich ihm die Menschen mit einem Mal erscheinen. Was werden diese Gedankengänge nach sich ziehen? Seine Nervenbahnen verbinden sich mit denen der SQUID, sie verschmelzen also förmlich. Welchen Einfluss wird das haben?

    Ich glaube nicht, dass er sie erbärmlich findet, in dem Sinne, dass er sie alle gering schätzt und verachtet (falls du das gemeint hast), sondern einfach unzulänglich. Was ihm mittlerweile wirklich erbärmlich erscheint, sind die Grundsätze nach denen seine ehemaligen Glaubensbrüder denken und handeln und sich an ihre Vorstellungen von der Leere und der Mutter klammern. Aber sie wissen es ja auch einfach nicht besser.


    So interessant die komplette Handlung ist und wie sehr wir auch zum Nachdenken angeregt werden: es ist Ugrôn, der mich an das Buch fesselt. Und natürlich die Frage, wie mit Rila, ihm und der SQUID noch weitergeht.

    "Wie das Schwert den Wetzstein braucht ein Verstand Bücher, um seine Schärfe zu behalten." (Tyrion Lennister)


  • Am Ende ist er für einen winzigen Moment im Rotraum, ja. Er hat eine Mikro-Transition durchgeführt, dasselbe Prinzip genutzt, dass die Raumschiffe verwenden, wenn sie überlichtschnell fliegen. Die Raumschiffe brauchen dazu aber Astriden und hochtechnische Antriebe. Was Ugrôn da tut, hat es so noch nie gegeben.
    Die Deutung dieses Ereignisses überlasse ich Euch. ;)

    Die SQUID braucht die Astriden doch aber auch nicht, oder? Weil sie ein Teil von ihr sind? So wie auch von Ugrôn? Mein erster Gedanke war gerade "Midi-Chlorianer" ;D

    "Wie das Schwert den Wetzstein braucht ein Verstand Bücher, um seine Schärfe zu behalten." (Tyrion Lennister)


  • Die SQUID braucht die Astriden doch aber auch nicht, oder? Weil sie ein Teil von ihr sind? So wie auch von Ugrôn? Mein erster Gedanke war gerade "Midi-Chlorianer" ;D


    Auch die SQUID nimmt Astriden auf:


    [quote author=Seite 106]
    » Die Squid hat ein paar Farmfähren abgesetzt, klobige Dinger im Vergleich zu dem, was die Marlin auf bietet «, fuhr sie fort. » Aber die Astridenernte ist viel spektakulärer. Du weißt ja, dass die Squid dafür keine Tanker benutzt, sondern selbst in die Sonnenkorona eintaucht. ...[/quote]
    [quote author=Seite 197]
    Das bedeutete, dass die Squid die nächstgelegenen Sterne ansteuern würde. Wenn sich eine Angriffsflotte sammelte, musste sie in einer nicht allzu weit entfernten Sonnenkorona Astriden aufnehmen, um ihre Beweglichkeit für die Eventualität eines Rückzugs durch den Rotraum zu bewahren.[/quote]


    Es könnte aber sein, dass Ugrôn sie "durchgereicht" bekommt, vielleicht ohne sein Wissen. Alles, was er isst, trinkt und atmet, kommt von der SQUID. Sie könnte seine Nahrung mit Asriden anreichern, die ja sehr klein sind.


  • Auch die SQUID nimmt Astriden auf:


    [quote author=Seite 106]
    » Die Squid hat ein paar Farmfähren abgesetzt, klobige Dinger im Vergleich zu dem, was die Marlin auf bietet «, fuhr sie fort. » Aber die Astridenernte ist viel spektakulärer. Du weißt ja, dass die Squid dafür keine Tanker benutzt, sondern selbst in die Sonnenkorona eintaucht. ...


    [quote author=Seite 197]
    Das bedeutete, dass die Squid die nächstgelegenen Sterne ansteuern würde. Wenn sich eine Angriffsflotte sammelte, musste sie in einer nicht allzu weit entfernten Sonnenkorona Astriden aufnehmen, um ihre Beweglichkeit für die Eventualität eines Rückzugs durch den Rotraum zu bewahren.[/quote]


    Es könnte aber sein, dass Ugrôn sie "durchgereicht" bekommt, vielleicht ohne sein Wissen. Alles, was er isst, trinkt und atmet, kommt von der SQUID. Sie könnte seine Nahrung mit Asriden anreichern, die ja sehr klein sind.
    [/quote] Okay - das hatte ich nicht mehr so genau auf dem Schirm. Danke! Aber ich denke eben auch, dass Ugrôn sie mittlerweile in sich trägt.

    "Wie das Schwert den Wetzstein braucht ein Verstand Bücher, um seine Schärfe zu behalten." (Tyrion Lennister)


  • [W]enn man sich bei der Lektüre auch Gedanken über den Fortgang der Geschichte hinaus macht, tut das einem Buch gut, finde ich. ;)


    Auf jeden Fall! :)



    Dem Genre Science-Fiction sagt man nach, dass es den Horizont erweitert und eine geistige Flexibilität fördert, die es ermöglicht, fremde Blickwinkel einzunehmen.


    Das würde ich über die Philosophie auch sagen :D Trotzdem gilt sie als brotlose Kunst - ist die Science Fiction ähnlich verpönt?



    Da dürft Ihr gern spekulieren - ich sage auch dramaturgischen Gründen zunächst nichts zu Ugrôns Motivation ... ;)


    Zunächst dachte ich ja, es geht ihm darum, Rila wiederzufinden. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich habe es so verstanden, dass Ugrôn mehr und mehr zur SQUID wird, also geht es vielleicht überhaupt nicht mehr darum, was er will, sondern, was die SQUID will.

  • Zunächst dachte ich ja, es geht ihm darum, Rila wiederzufinden. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich habe es so verstanden, dass Ugrôn mehr und mehr zur SQUID wird, also geht es vielleicht überhaupt nicht mehr darum, was er will, sondern, was die SQUID will.


    Rila wiederfinden? Auf Cochada? Er weiß doch, dass sie sich wieder auf ihrem eigenen Raumschiff befindet. Und sie kommt ja in Ugrons Gedanken im fünften Leseabschnitt kaum mehr vor, höchstens ganz am Rande. Er ist doch ganz von sich selbst besessen und von dem, was er spürt oder ahnt. Nach der Begegnung mit der Leere und vor allem nach dem kurzen Moment im Rotraum ist Ugron ganz verwandelt ( irgendwie anders war er ja immer schon! ) und steht abseits von allen anderen, die er sogar belächelt. Arroganter ist er auch, - und das scheint sich zu steigern.
    So zumindest mein persönlicherer Eindruck.
    Ja, ich verstehe das auch so, dass er mit SQUID eine eigenartige Symbiose bildet. Irgendwann vorher wurde schon mal erwähnt, dass er womöglich ein Abkömmling von SQUID ist. Jetzt denke ich darüber ebenfalls nach...
    Und genau wie du, Doscho, überlege ich mir auch, ob er wohl wirklich noch einen freien Willen hat!

  • Ja, der Gedanke an Rila kommt noch mehr von vorherigen Kapiteln, als von diesem hier. Vielleicht wird er ja auch zu einem "Übermenschen", der zu guter Letzt von Rila gezähmt wird?
    Und ja, er wird in gewisser Hinsicht auch arroganter, aber er entfremdet sich auch mehr und mehr von den üblichen Menschen, weil er eben so besonders ist. Aber er wird schon sehr überheblich, jeder zweite Satz geht in Richtung "Du verstehst nichts, du bist einfach zu blöd...".


  • Rila wiederfinden? Auf Cochada? Er weiß doch, dass sie sich wieder auf ihrem eigenen Raumschiff befindet. Und sie kommt ja in Ugrons Gedanken im fünften Leseabschnitt kaum mehr vor, höchstens ganz am Rande. Er ist doch ganz von sich selbst besessen und von dem, was er spürt oder ahnt.


    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich wieder die Kapitel durcheinander werfe (aber auf jeden Fall kann ich diesmal nicht vorgreifen, weil ich noch nicht weiter gelesen habe), aber da ist doch der Moment, an dem er sich erinnert, wie es war, mit Rila gemeinsam die SQUID und den Weltraum zu betrachten. Daraus sprach mir eine sehr tiefe Verbundenheit und Sehnsucht. Als er sich so fieberhaft über Cochada und die anderen Planeten informiert hat, hatte ich das Gefühl, dass er einen Rückzugsort für sich und Rila sucht.



    Und genau wie du, Doscho, überlege ich mir auch, ob er wohl wirklich noch einen freien Willen hat!

    Einige Kapitel vorher hatten wir schon mal die Diskussion, warum auf der ESOX eingeschritten wurde, als man dachte, die Menschen dort könnten nicht mehr selbst entscheiden, aber auf der SQUID wird das toleriert. ;) Zu einer vernünftigeren Antwort als "purer Eigennutz, weil man die Geheimnisse der SQUID ergründen will" bin ich noch immer nicht gekommen.

    "Wie das Schwert den Wetzstein braucht ein Verstand Bücher, um seine Schärfe zu behalten." (Tyrion Lennister)

  • Mir ist da ja noch ein anderer Gedanke gekommen: Wir wissen, dass das Genprofil der Cochader dem menschlichen sehr ähnlich ist ( ähnlich einem Menschenaffen und soweit och weiß, sind das je nach Art bis zu 95%). Nun stellt sich die Frage wie kommen die Cochader an menschliche Gene? Dann habe ich mal überlegt und mir kam die Idee, dass die Cochader ja vielleicht so etwas wie mutierte Menschen sind bzw. ihre Urahnen, dass sie also aus dem Menschen hervorgegangen sind vor ewigen Zeiten natürlich! Sie denken sehr profitorientiert, vieles erscheint mir da eine Ähnlichkeit zu menschlichem Verhalten zu haben. Und dann habe ich weiter gegrübelt und dachte mir, was, wenn die SQUID sich immer mal wieder Menschen auswählt um sie nach ihrer Ansicht nach "weiterzuentwickeln". Vielleicht verändert sich Ugrons Ansicht über die Menschheit deshalb so dramatisch? Die SQUID macht ja etwas mit Ugron. Vielleicht schafft sie den Urvater einer neuen Spezies? Einer neuen Generation, die dann auf einem Planeten angesiedelt wird? Vielleicht steht über ALLEM die SQUID und sie lenkt die Schicksale der Lebewesen im All, ganz wie es ihr beliebt und gefällt. Was meint ihr? Ist das zu weit hergeholt? ::) WAs denkt ihr darüber? Bin gespannt (und lese jetzt mal weiter.)

    Es gibt Bücher, die uns in einer Stunde mehr leben lassen, als das Leben uns in zwanzig Jahren gewährt.

  • Starn gefiel mir in diesem Abschnitt sehr gut. Er zeigt Menschlichkeit und denkt noch nach im Gegensatz zu manch anderen Teammitgliedern wie Erok, der nur seine Wissenschaft im Kopf hat (und vielleicht Sex ;D). Und der Hauptmann scheint ja tatsächlich nur Befehle zu befolgen. Die denken darüber wohl am wenigsten nach, ob Standardbefehle immer so passend sind. Mich wundert sehr, dass die Cochader so cool reagieren. Anscheinend sind die kein soziales Volk, sondern tatsächlich sehr kapitalistisch (wieso erinnert mich das jetzt ein klein wenig an unsere Welt?) Ich habe allerdings auch den Verdacht, dass sie diese unangenehme Situation für die Menschen richtig ausschlachten werden. Aber Starn scheint da durchaus schon einen Verdacht zu haben. Bin gespannt, wie da die Verhandlungen weitergehen.


    Ugrôn entwickelt sich durch die Mutter weiter. Er scheint tatsächlich ihr Liebling zu sein. Nur warum? Hat er vielleicht andere Gene in sich? Oder Eigenschaften, die der Mutter dienlich für ihre Zwecke sind? Denn sie scheint tatsächlich einen ganz eigenen Plan zu verfolgen. Nun ja, ist ja auch ihr Körper, wo die Menschen wie Parasiten wohnen.
    Ugrôn kommt tatsächlich ein wenig arrogant rüber, aber ich glaube, dass er das gar nicht so böse meint. Er weiß und kann wohl tatsächlich mehr als die anderen. Und die Anhänger der Leere haben sich bis jetzt ja nicht wirklich durch intelligente Aussagen hervorgetan, sondern plappern nur ihre Religion nach. Da finde ich, dass Berglen noch eher hinterfragt und reflektiert.


    Ich frage mich nur die ganze Zeit, was mit den Cochanders passiert ist, warum mussten die sterben und warum interessieren sich die anderen dafür? Und welchen Vorteil hat die SQUID dadurch? Irgendwie habe ich da ein komisches Gefühl.


    Und Kara kann ich immer noch nicht leiden...



    Erok könnte jetzt langsam mal einen kleinen Unfall haben o.ä :D:verrueckt: Vielleicht kommt es aber auch zunächst noch zu einem Showdown zwischen Erok und Starn.


    Unfälle passieren so schnell .... und vielleicht ist zufällig auch Kara in der Nähe.... :verrueckt:
    Aber stimmt, für Bernd ist das tatsächlich bis jetzt sehr ruhig, was das betrifft. Keine getöteten Tiere, keine tödlichen Überfälle oder Unfälle (vom Cochander jetzt mal abgesehen). Es gibt sogar neues Leben. Richtig auf Schmusekurs unser Autor :P



    Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich wieder die Kapitel durcheinander werfe (aber auf jeden Fall kann ich diesmal nicht vorgreifen, weil ich noch nicht weiter gelesen habe), aber da ist doch der Moment, an dem er sich erinnert, wie es war, mit Rila gemeinsam die SQUID und den Weltraum zu betrachten. Daraus sprach mir eine sehr tiefe Verbundenheit und Sehnsucht. Als er sich so fieberhaft über Cochada und die anderen Planeten informiert hat, hatte ich das Gefühl, dass er einen Rückzugsort für sich und Rila sucht.


    Stimmt und ich habe auch weiterhin den Eindruck, dass er sehr an Rila hängt. Zur Zeit passieren bei ihm persönlich aber so viele Dinge, dass er eben nicht nur an sie denken kann.


    Zunächst dachte ich ja, es geht ihm darum, Rila wiederzufinden. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ich habe es so verstanden, dass Ugrôn mehr und mehr zur SQUID wird, also geht es vielleicht überhaupt nicht mehr darum, was er will, sondern, was die SQUID will.


    Hm... da bin ich mir nicht so sicher. Schon vorher hat er ja eine gewisse Sehnsucht und Neugierde gezeigt. Vielleicht ist das ja auch der Grund, warum sich die SQUID so für ihn interessiert. Die anderen scheinen ja eher sehr häuslich zu sein und die SQUID nie zu verlassen. Aber vielleicht benötigt sie Informationen oder Dinge von Außen, die Ugrôn eher beschaffen kann. Und da passt es ganz gut, dass Ugrôn unbedingt auf den Planeten möchte. Er hat sicherlich auch persönliche Gründe dafür.

    Lieben Gruß Pat



    Motto: Leben und leben lassen