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Inhalt
Henrik und Konrad sind seit ihrer Militärausbildung während der (untergehenden) Österreichisch-Ungarischen Monarchie dicke Freunde, obwohl sie aus sehr unterschiedlichen Häusern kommen und auch sehr wesensverschieden sind. Diese tiefe Verbindung und Beziehung bleibt auch aufrecht als Henrik Kristina heiratet.
Doch plötzlich, eines Tages lässt Konrad alles liegen und stehen und in die Tropen verschwindet.
Das Buch beginnt 41 Jahre nach diesem Verschwinden. Kristina ist zwischenzeitig verstorben und Henrik lebt alleine mit seiner Amme am Schloss. 41 Jahre verbrachte er damit, Mutmaßungen anzustellen, was geschehen ist und warum Konrad Hals über Kopf das Land verlassen hat, seinem Freund Treue- und Ehebruch zu unterstellen, welche Rolle Kristina spielte, die seit dem Verschwinden Konrads bis zu ihrem Tod kein Wort mehr mit Henrik sprach und darüber, ob Konrad ihn während ihres letzten gemeinsamen Jagdausfluges tatsächlich erschießen wollte. Der Tag der Abrechnung scheint ihn greifbarer Nähe, als Konrad nach 41 Jahren seinen Besuch ankündigt.
Doch das nächtelange Gespräch führt zu einem ganz anderen Ergebnis als es Henrik selbst – und auch der Leser – erwartet.
Sándor Márai (auszugsweise von wikipedia)
Geboren am 11. April 1900 als Sándor Grosschmid in Kaschau (ungarisch Kassa, slowakisch Košice), das damals zum Königreich Ungarn gehörte als Sohn eines Juristen. Er emigrierte 1919 als Reaktion auf den Zerfall der Donaumonarchie in verschiedene europäische Staaten und letztendlich nach Deutschland, studierte hier Journalistik am Institut für Zeitungskunde der Universität Leipzig, in Frankfurt am Main und Berlin, ohne jemals einen Abschluss zu erwerben.
Inzwischen verheiratet, floh Márai 1923 nach einem sehr freizügigen Leben in Berlin vor der Inflation nach Frankreich und kehrte 1928 verarmt, orientierungslos und verwirrt nach Ungarn zurück. Damit begann seine produktivste Schaffensphase: Etliche Werke entstanden, 22 davon wurden bis heute ins Deutsche übersetzt.
1934 hatte er seinen ersten großen Erfolg mit den Bekenntnissen eines Bürgers.
Am 18. März 1944 besetzten die deutschen Truppen Ungarn. Márai versteckte sich währenddessen mit seiner Frau Lola, die jüdischer Abstammung war. Da die Ehe kinderlos blieb, adoptierten die beiden zu jener Zeit in Budapest einen Kriegswaisen: János.
Márais Wohnung wurde mitsamt seiner Bibliothek, die etwa 6000 Bücher umfasste, im Krieg zerstört. Dies war ein schwerer Schlag für den ohnehin depressiven Literaten. Seine finanziellen Sicherheiten und ein seidener Faden der Bindung zu seinem – nun kommunistischen – Heimatland gingen damit verloren. Es hielt ihn von nun an nichts mehr in Ungarn, und er emigrierte nach Italien, kehrte allerdings 1947 wieder nach Ungarn zurück.
Im September 1948 verließ Márai Ungarn jedoch endgültig, nach Zwischenstationen in der Schweiz und in Italien wandet er nach New York aus und erhielt 1957 die US-amerikanische Staatsbürgerschaft.
1986 erlag seine mittlerweile erblindete Frau Lola einem Krebsleiden. Etwas mehr als ein Jahr später folgte ihr Márais Adoptivsohn János in den Tod. In unendlicher Trauer über den Verlust seiner Frau, seines Sohnes und nicht zuletzt seiner Heimat belegte Márai einen Schießkurs bei der örtlichen Polizei, erhielt einen Waffenschein und kaufte sich anschließend einen Revolver mit Munition.
Am 15. Januar 1989 schrieb er seinen letzten Tagebucheintrag, am 22. Februar 1989 wählte er den Suizid, indem er sich erschoss.
Meine Meinung:
Marai besticht durch seine gefühlvolle Sprache, er schafft es ganz bewundernswert, Gefühle, Gedanken, Neigungen, Ängste, etc in Worte zu fassen.
Man versinkt in diesem Buch und vergisst die Welt um sich. Es bleibt nur noch der General mit seinen Mutmaßungen, Vorwürfen und letztendlich auch Selbsterkenntnissen und Einsichten. Ein Buch mit sehr melancholischem Grundpathos und voller Weisheit über das Leben, über Treue und Freundschaft, über vertane Chancen und vergeudete Zeit.