Morton Rhue - Die Welle

Es gibt 52 Antworten in diesem Thema, welches 20.310 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Kirsten.

  • Also auch ich bekam es als Pflichtlektüre in der Schule zu lesen, muss so 7. Klasse gewesen sein.
    Ich war sofort fasziniert u klar, auch schockiert. Haben sehr viel und lang über das Buch disskutiert, ob sowas möglich ist und ich sage ganz klar JA.
    Die Geschichte ist gut u eine Lektüre die genau das Richtige für Schulen ist.


    TOP :daumen:

    Ein Leben ohne Bücher ist kein Leben!

  • Ich habe - wie die meisten hier - das Buch auch in der Schule gelesen. Kann die allgemeine Meinung hier teilen. Aber ist leider schon länger her, und an Details kann ich mich nicht erinnern.


    Wollte gerne drauf hinweisen, dass "Die Welle" erst kürzlich neu verfilmt wurde mit u.a. Jürgen Vogel und Max Riemelt. Bin schon sehr gespannt auf den Film.
    Filmstart ist der 13. März 2008. :klatschen:


    Infos zum Film
    Trailer

  • Hallo,


    habe das Buch auch in der Schule gelesen. Habe es mir gestern mal wieder raus gesucht weil ich es jetzt noch mal lese will, bevor ich ins Kino gehe und mir die neuen Verfilmung anschaue. Eigentlich dürfte ich das nicht machen, ich meine vorher noch mal lesen, aber ich kann nicht anders :zwinker:!


    LG Nad

  • Ich habe ,,Die Welle" ausnahmsweise nicht in der Schule gelesen. Hab sie vor ein paar Jahren mal geschenkt bekommen. Das Buch fand ich wahnsinnig interessant, obwohl ich vom Stil und der teilweise echt blöden Aufmachung (die ganzen Wellensymbole und riesig gedruckten Wörter) ein wenig abgeschreckt war. Die Geschichte allerdings ist selbst so faszinierend, dass ich das Buch trotzdem verschlungen habe.
    Eine interessante Entwicklung habe ich da bei meinem kleinen Bruder feststellen können. Mit 14 gehört er genau zur Altersgruppe, die dieses Buch am ehesten interessiert, und obwohl er sonst eher selten liest hat ihn der Roman so sehr begeistert, dass er ihn schon bei seinem Deutschlehrer als Schullektüre vorgeschlagen hat.

  • Auch ich habe das Buch in der Schule gelsen, und war "positiv" überrascht, da ich die geschichte sehr gut finde und natürlich auch abschreckend.Ich habe die neue verfilmung gesehen, und ich finde, der filmnist sehr gelungen, da er so realitätsnah ist.ich denke, wenn sich so etwas z.b. in einer klasse anbahnen würde, würde keiner sagen"hey ,moment mal, das läuft hier ja wie bei den nazis, vorsicht", aber ich kann mir gut vorstellen, dass man sagen könnte" das hier ist ähnlich zur welle" , da man einfach einen viel näheren bezug zu den jugendlichen im klassenzimmer hat, finde ich!
    also: buch und verfilmung sher empfehlenswert!

  • "Die Welle" ist ein wunderbares Werk, dass die schlechten Seiten des Faschismus zeigt,
    ohne dabei ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Wer dieses Buch als langweilig empfindet,
    hat nicht verstanden, wie gefährlich Faschismus sein kann!
    Es ist zwar wahr, dass der Schreibstil vielleicht nicht allzu sehr fesselt und manche Dinge einfach
    zu schnell erklärt, beinahe übersprungen werden. Dennoch muss man es doch einfach zu Ende
    lesen um zu wissen, wie alles ausgeht!
    Die Geschichte ist sowohl faszinierend, als auch beängstigend, wenn man bedenkt, dass all das wirklich
    geschehen ist. Mit diesem Experiment wurde jedoch bewiesen, dass in uns allen ein Hang zum Faschismus steckt
    und dass es nur wenige Leute gibt, die dagegen ankämpfen und ihre Meinung öffentlich bekannt geben, auch wenn
    sie dadurch in Gefahr geraten.
    Bestimmt werde ich in nächster Zeit auch einmal den Film sehen. Ich kann das Buch wirklich allen empfehlen, die
    sich mit dem 2. Weltkrieg, Nazi-Deutschland und allgemein mit Faschismus beschäftigen und sich auch in gewissem
    Masse dafür interessieren.
    Sehr abschreckendes und sehr empfehlenswertes Buch!


    3ratten

  • Ich habe dieses Buch vor einiger Zeit gelesen, einfach aus dem Grund das ich nicht ins Kino gegangen bin :redface:
    In erster Linie war ich enttäuscht. Es ist am Anfang so "einfach" geschrieben und wirkt wie ein Kinderbuch, was erst über die Schwere des behandelten Themas hiwegtäuscht.
    Aber da es recht kurz ist und auch nicht sooo ausführlich, bzw. der Hauptschwerpunkt eher auf der äußeren, beobachteten Handlung liegt, hilft es sich immer wieder vorzustellen das es dies mal gegeben hat und immer wieder geben könnte... das ist dann wirklich erschreckend. Demnach sollte man es gelesen haben um die Erfahrung mit der Anfälligkeit gegenüber Faschismus zu machen.



    3ratten

    Ich bin, was du träumst.<br />Ich wache immer über dich.<br />Ich bin, was deine Hand lenkt.<br />(gez. Seele)

  • Ich habe"Die Welle" gestern gelesen und war weder positiv noch negativ überrascht. Dass es ein Kinder-/Jugendbuch ist wusste ich, von daher hat mich auch der einfache Stil nicht gestört. Ich fand es eher angenehm, neben meiner Uni-Lektüre mal wieder so etwas "simples" zu lesen :zwinker: Die Geschichte an sich ist ja bekannt, ich frage mich bei solchen auf-wahren-Begebenheiten-beruhenden-Büchern immer, was wohl genau so passiert ist und was für die Dramatik noch dazu gedichtet werden musste. Dass es so kurz war fand ich klasse - kurz und prägnant. Wüsste auch nicht, wie man daraus ein dickeres Buch hätte machen sollen, ohne dass es langweilig wird, weil ja eigentlich das meiste vorzusehen war.


    Ich finde, das ist ein Buch, was man mal gelesen haben sollte!
    4ratten

    ~ The world is quiet here ~

  • Ich hab das Buch damals direkt gelesen, nachdem ich im Kino mir den Film angeschaut habe. Beides fand ich wirklich klasse! Im Unterricht haben wir das Buch nicht besprochen und ich muss sagen - leider. Denn ich denke, dass Buch [und der Film fast noch mehr] regt jeden zum Nachdenken an. Ich weiß noch, dass ich einige Wochen brauchte, bis ich das verdaut hatte ... :rollen:

  • Ich habe das Buch als Teenie gelesen und war damals durchaus beeindruckt.


    Allerdings frage ich mich, ob das tatsächlich so funktioniert, als Experiment - ob sich Schüler wirklich zu 100% dermaßen auf so etwas einlassen würden. Wir haben mal ein Mini-Experiment ähnlicher Art in der Schule gemacht, das überhaupt nicht klappte, weil es den meisten einfach zu blöd war ...

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Allerdings frage ich mich, ob das tatsächlich so funktioniert, als Experiment - ob sich Schüler wirklich zu 100% dermaßen auf so etwas einlassen würden. Wir haben mal ein Mini-Experiment ähnlicher Art in der Schule gemacht, das überhaupt nicht klappte, weil es den meisten einfach zu blöd war ...


    Das hängt vielleicht auch vom Schulsystem ab. Es soll ja durchaus Länder geben, die nicht so viel Wert auf Eigenständigkeit der Schüler legen und dort mag dergleichen durchaus funktionieren.

  • Ich habe bislang leider nur den Film zum Buch gesehen, aber der hat mich schon ganz schön schockiert und auch lange Zeit gedanklich beschäftigt.
    Nach dem Kinobesuch hat mir meine Begleitung angeboten, mir das Buch vorzulesen. Darauf werde ich wohl demnächst zurück kommen und dann auch eine Rezi schreiben. Ohne dass sich dafür auf meinem SuB etwas tun würde - super! :breitgrins:

  • Das hängt vielleicht auch vom Schulsystem ab. Es soll ja durchaus Länder geben, die nicht so viel Wert auf Eigenständigkeit der Schüler legen und dort mag dergleichen durchaus funktionieren.


    Das Experiment hat wohl funktioniert. Der damalige Lehrer war mal in der Sendung von Kerner. Einfach mal auf der Seite nach
    "Die Welle" - Experiment und Film suchen.

  • Ja, das das Experiment, das dem Buch zugrundeliegt, funktioniert hat, weiß ich, bin mir aber einfach nicht sicher, ob man das Ergebnis verallgemeinern kann :gruebel:


    Oder denke ich da zu "deutsch", zu sehr von unserer Vergangenheit geprägt, waren wir damals, als wir das Mini-Experiment machten, schon zu gut informiert über Diktaturen und wohin blinder Führergehorsam ... äh ... führen kann?

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen






  • Ja, das das Experiment, das dem Buch zugrundeliegt, funktioniert hat, weiß ich, bin mir aber einfach nicht sicher, ob man das Ergebnis verallgemeinern kann :gruebel:


    Oder denke ich da zu "deutsch", zu sehr von unserer Vergangenheit geprägt, waren wir damals, als wir das Mini-Experiment machten, schon zu gut informiert über Diktaturen und wohin blinder Führergehorsam ... äh ... führen kann?


    Es gibt sicher auch in Deutschland Schulen, an denen das Experiment funktionieren würde, aber vermutlich weniger als anderswo. Eine Rolle dabei dürfte spielen, was Du hier ansprichst, aber auch insgesamt ist die Individualität vielleicht größer und steht dem entgegen. In einer Schule, wo Schüler selbstverständlich mit Schuluniformen rumlaufen, es gewöhnt sind, daß Schüler höherer Klassen schon Aufsichtsfunktionen haben, und ähnliches mehr, fällt es möglicherweise leichter. Man kann sich an Gleichmaß gewöhnen ...

  • Hmm, das kann schon gut sein ...


    An meiner Schule gab es ja schon "Nazi-Debatten", als vorgeschlagen wurde, Schul-T-Shirts zu entwerfen, die man auf freiwilliger Basis ab und zu tragen konnte :rollen:

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    Leonard Cohen






  • Ja, das das Experiment, das dem Buch zugrundeliegt, funktioniert hat, weiß ich, bin mir aber einfach nicht sicher, ob man das Ergebnis verallgemeinern kann :gruebel:


    Aktuell kennen sehr viele Leute dieses Schulexperiment - das ist vielleicht auch ein Grund, dass viele (europäische?, amerikanische?) Schüler so einem Versuch nicht so schnell noch einmal auf den Leim gehen. Das kann aber in einzelnen Ländern jeweils ganz anders aussehen.


    Es gibt auch noch andere Experimente, die leider funktioniert haben. Ich erinnere mich an eines, wo man Leute, die Fragen falsch beantworteten, mit Stromschlägen bestrafen konnte. Die Stromschläge waren zwar nicht echt und die Befragten waren Schauspieler, aber das wussten die Fragesteller nicht. Und erschreckend viele haben das Knöpfchen gedrückt (und darunter auch einige, die nach x falschen Antworten den Schlag härter gedreht haben).

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa


  • Das Stromexperiment "kenne" ich auch :entsetzt:


    Du meinst vermutlich die Experimente von St. Milgram.
    Die extremen Erscheinungsformen des Gefolgsgehorsams werden hier in erschreckender Weise vorgeführt.
    Da ich mich sehr für Verhaltensforschung interessiere, werde ich das Buch gleich mal auf meine Leseliste setzen.

  • Ich habe das Buch nun auch gelesen. Es ist schwer vorstellbar, dass dieses Experiment an deutschen Schulen erfolgreich sein könnte, schließlich hatten wir alle schon Geschichtsunterricht. Aber wie Aldawen schon schreibt: Ob das in anderen Ländern auch so aussieht, ist fraglich. Wenn man bisweilen im Fernsehen sieht, wie in kommunistischen Ländern bereits die kleinsten Kinder zum Gehorsam gedrillt werden, kann ich mir schon vorstellen, dass dort solch ein Experiment durchaus mit Begeisterung aufgenommen wird.


    Ein wenig zu geschmiert lief es für meine Begriffe im Buch aber schon ab. Zuerst unterwerfen sich fast alle Schüler ohne großes Zögern dem Zwang und haben die Doktrin in kürzester Zeit annähernd kommentarlos verinnerlicht und genauso schnell akzeptieren sie, dass ihnen der "Große Bruder" wieder weggenommen wird. Hm. Mag sein, dass es sich bei dem Roman um einen Tatsachenbericht handelt, aber ich vermute, dass es mehr Skeptiker gab als nur die paar Schüler aus der Zeitungsredaktion, dass sie aber zugunsten der stärkeren Wirkung einfach unter den Teppich gekehrt wurden.


    Als Lektüre für Jugendliche finde ich das Buch auf jeden Fall empfehlenswert. 4ratten