Caleb Carr - Die Einkreisung

Es gibt 10 Antworten in diesem Thema, welches 4.760 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Jaqui.

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    Inhalt


    New York, 1896: Unter Polizeichef Theodore Roosevelt kommt es in New York zu einem grauenvollen Mord. Mit den Ermittlungen wird Dr. Kreisler beauftragt, ein Vertreter der neuen Wissenschaft der Psychologie, dem es gegen erbitterte Widerstände gelingt, mittels eines detaillierten Psychogramms den Mörder einzukreisen.


    Meine Meinung


    Ich habe das Buch schon vor einiger Zeit gelesen und bin restlos begeistert. Der Autor versteht es, die Welt von 1896 plastisch zu beschreiben, seine Figuren sind sehr lebendig. Das Buch ist spannend und hat keine Längen. Ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch gelesen. Ich habe nachmittags angefangen und am nächsten Morgen war ich damit durch und es ist kein dünnes Buch.
    Carr hat nicht nur einen tollen Krimi abgeliefert, sondern auch die Entstehung von Profiling und den Einsatz der forensischen Wissenschaft in historisch korrekter Weise dargestellt, aber eben nie langweilig.


    Ich vergebe deshalb aus voller Überzeugung 5 Leseratten und kann dieses Buch nur jedem wärmstens ans Herz legen.


    5ratten


    Bemerkung: Vorsicht bei den Amazon-Rezensionen, da wird zum Teil heftig gespoilert :grmpf:

    Liebe Grüße<br />Galadriel<br /><br />Das Lächeln ist eine Kurve, die manches gerade biegt.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Hi Galadriel!


    Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und nicht ganz so eine gute Meinung davon wie du.


    Hier ist also noch mein Senf:
    Das Buch von Caleb Carr hat eine grosse Schwäche: Es ist stellenweise viel zu langweilig. Die Geschichte an und für sich ist interessant und auch das New York der Jahrhundertwende ist anschaulich beschrieben – vor allem die Zustände in der Unterwelt. Auch die Hauptdarsteller sind sympathisch, aber sobald sich Carr eine Auszeit von der Mörderjagd nimmt und näher auf seine Protagonisten eingeht, wird das Buch langweilig. Der gute Mann hat einfach zu wenig Talent, seinen Darstellern richtiges Leben einzuhauchen.


    Zitat von "Spoiler!"

    Wenn in einem Abschnitt wieder etwas über Kreislers seltsames Verhalten geschrieben wird, mag man am Anfang des Buches vielleicht noch an einen Zusammenhang mit den Morden glauben, aber mit der Zeit wartet man einfach nur noch darauf, dass die Beschreibung vorbei geht und der Autor wieder zu der Mörderjagd kommt.


    Glücklicherweise sind die langweiligen Passagen nicht allzu lang, aber sie stören doch den Gesamteindruck, der dank der superspannenden Schnitzeljagd sehr viel besser sein könnte. Insgesamt ist «Die Einkreisung» zu lang geraten, 150 Seiten weniger hätten es auch getan.
    Es war eines von den Büchern, bei dem ich ab Seite 350 Wetten gegen mich abschloss, ob das Buch ein «doofes» Ende (unpassend zum Rest) haben würde.


    Ich vergebe nur


    2ratten


    da ich mich stellenweise echt durchkämpfen musste...


    Gruss


    Alfa Romea

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • 2 so unterschiedliche Meinungen haben mich neugierig auf das Buch gemacht- ich habe es auf meine LAB gesetzt und werde in wahrscheinlich ferner Zukunft meinen Senf dazu abgeben :breitgrins:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    2 so unterschiedliche Meinungen haben mich neugierig auf das Buch gemacht- ich habe es auf meine LAB gesetzt und werde in wahrscheinlich ferner Zukunft meinen Senf dazu abgeben :breitgrins:


    Und es hat wirklich sehr lange gedauert, bis ich das Buch endlich gelesen habe :rollen:


    Ich muss meinen beiden Vorrednerinnen recht geben. Der Autor versetzt den Leser ins Jahr 1896 und macht diese Zeit lebendig und interessant. Manchmal bin ich mir wirklich vorgekommen, als ob ich hinter den Ermittlern durch New York gewandert wäre. Man kann sich kaum vorstellen, wie Mordermittlungen vor den Zeiten von Fingerabdrücken, Fax oder Computer ausgesehen haben. Diese mühevolle Kleinarbeit hat Carr gut beschrieben. Allerdings hatte die Geschichte auch Mängel: so konnte ich manchmal nicht ganz nachvollziehen, wer wem gerade aus welchen Gründen half. Auch die Geschichte um Kreisler hätte nicht sein müssen, weil er auf mich ohnehin schon nicht ganz echt gewirkt hat. Ich weiß nicht, ob Alfa die Wette mit sich selbst gewonnen hat, ich hätte mir ein etwas anderes Ende gewünscht.


    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Interessant, wie weit die Meinungen zu diesem Buch auseinandergehen. Ich habe es vor einigen Jahren gelesen und war davon begeistert, wahrscheinlich hätte ich vier Ratten vergeben. Die Aufklärung der Verbrechen fand ich spannend, aber woran ich mich auch jetzt noch am ehesten erinnere, ist die atmosphärische Beschreibung New Yorks. Auch die Einblicke in die Ermittlungsverfahren dieser Zeit und den Stand der Wissenschaft habe ich als lesenswert in Erinnerung. An die Figuren (und vor allem an Kreisler) kann ich mich hingegen nicht mehr erinnern, wahrscheinlich ist das kein gutes Zeichen. ;)


    Ich werde mir meinen guten Eindruck bewahren und den Plan, irgendwann einen Reread zu starten, streichen, wer weiß, wie ich das Buch jetzt bewerten würde.


    Viele Grüße
    Breña

    "Natürlich kann man sein ohne zu lesen, ohne Bücher, aber ich nicht, ich nicht." J. L. Borges


  • Interessant, wie weit die Meinungen zu diesem Buch auseinandergehen. Ich habe es vor einigen Jahren gelesen und war davon begeistert, wahrscheinlich hätte ich vier Ratten vergeben. Die Aufklärung der Verbrechen fand ich spannend, aber woran ich mich auch jetzt noch am ehesten erinnere, ist die atmosphärische Beschreibung New Yorks.


    Das deckt sich mit meinen Erinnerungen an das Buch - ist aber schon sehr, sehr lange her und ich kann mich nicht mehr an Details erinnern.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich kann mich Breña und Valentine anschließen. Ich habe das Buch vor Jahren gelesen und weiß noch, dass ich sehr begeistert war, auch von der Fortsetzung "Engel der Finsternis". Die Beschreibungen von New York haben mir ebenso gefallen wie die Aufklärung des Verbrechens. Gelangweilt habe ich mich kein bisschen.



    Ich werde mir meinen guten Eindruck bewahren und den Plan, irgendwann einen Reread zu starten, streichen, wer weiß, wie ich das Buch jetzt bewerten würde.


    Manchmal ist das wirklich besser. Leider weiß man das meistens erst hinterher (wie ich neulich bei einem anderen Buch feststellen musste). :rollen:


  • Ich weiß nicht, ob Alfa die Wette mit sich selbst gewonnen hat, ich hätte mir ein etwas anderes Ende gewünscht.


    Ich weiss es auch nicht mehr, aber ich glaube schon :smile:

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Ich habe das Buch vor ca. 15 Jahren gelesen und fand es so gut, dass ich auch noch die Fortsetzung las, die mich aber schon nicht mehr so begeisterte. Vom Inhalt ist mir aber gar nichts geblieben, noch nicht einmal annäherungweise. Nach der Zeit ist das eigentlich nicht verwunderlich. Aber dass ich mich noch an den guten Eindruck erinnere, obwohl ich damals noch keine Bewertungen vorgenommen habe, ist doch positiv.