02: Seite 56 - Seite 95 (Kap. 3)

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  • Da ich gestern schon weiterlesen wollte, weil ich mir grundsätzlich selten so lange Zeit lasse und Bücher eher verschlinge, wollte ich nicht mehr länger warten und habe mich schon mal Kapitel 3 gewidmet.


    Zuallerst muss ich sagen, ich liebe die Squid - endlich wieder ein ordentliches Gravitationsfeld, wie es mir vertraut ist :) Aber auch die Faszination, das, obwohl es irgendwie ungeklärt zu sein scheint, sie doch in gewissem Maße ein Lebewesen ist und eben sehr an einen Tintenfisch erinnert - gut das Wort Squid bedeutet ja im englischen Kalmar, sieht ählich aus.
    Aber all diese Membranen, deine Beschreibungen, wie sie Aussehen, sind einfach toll - am liebsten hätte ich selbst, wie Rila, sie berühren wollen.


    Dass Rila überlebt, hatte ich schon erwartet, aber nicht, dass ihre Mutter tatsächlich einen Funkspruch rausschickt in den Weltraum. Bisher hatte ich geglaubt sie strandet irgendwo auf einem Planeten, alles fremd usw - gut aber die Erfahrung auf der Squid ist auch keine vertraute.


    Hingegen kommt mir ein Gedanken, wenn es um ihre Mutter geht, da sie scheinbar das Raumschiff so selten, wie gar nicht erwähnt hatte und die Tatsache, dass die Squid Rila so offen alles erkunden lässt, obwohl das nicht in ihrer Natur liegt, lässt mich darauf schließen, dass vielleicht eine Art Verwandtschaft zwischen den beiden vorhanden ist. Schließlich wurde noch nichts über ihren Vater erwähnt und es wäre doch denkbar, dass er einer dieser Kinder der Squid ist, auch wenn die Vorstellung etwas gruselig ist :)


    Das wurde gerade irgendwie ein ziemlicher Roman :)

  • Da wird nun also der Untergang von G'olata gefeiert - wohl wissend, dass damit auch viele Leben in den Tod gerissen wurden. Ich kann die Euphorie noch nicht nachvollziehen, aber ich weiß ja auch noch nicht viel über den Hintergrund des Konflikts.
    Stutzig gemacht hat mich nur, dass die Menschheit schon über 100 Welten verloren hat. :o Wie weit in der Zukunft sind wir denn? Und lernen die Menschen denn nie dazu?? Und beinahe genauso erschreckend: viele Jahrhunderte in der Zukunft essen die Menschen immer noch Tofu? :o
    Aber schön, dass es noch Menschen gibt, die sich an griechische Mythologie erinnern. Ich glaube, den Herrn Zmitt schließe ich langsam ins Herz.


    Dann lernen wir die SQUID kennen. Wow! Oder, wie es ein gewisser Spock formulieren würde: Faszinierend! Jetzt bin ich zum ersten Mal ein wenig euphorisch. Ein lebendes Raumschiff, ein Organismus, der die Menschen in sich aufnimmt (sind es wirklich alles "nur" Menschen oder auch andere Lebensformen?) - das ist wirklich spannend. Allerdings werde ich auch gleich wieder ernüchtert, denn noch etwas hat sich wohl in ein den paar tausend Jahren nicht geändert - was der Mensch nicht erklären kann, verklärt er mit Religion.


    Und noch etwas ändert sich wohl nie, solange es lebende Menschen gibt: das naive Blondchen findet immer einen Mann, der auf es hereinfällt. :'( ich hoffe mal ganz stark für die Story, dass Starn nicht allzu oft auf diese Pflaster zurückgreift.


    (den Rest des Abschnitts lese ich dann nachher noch - aber das musste ich erstmal loswerden ;) )



    und die Tatsache, dass die Squid Rila so offen alles erkunden lässt, obwohl das nicht in ihrer Natur liegt, lässt mich darauf schließen, dass vielleicht eine Art Verwandtschaft zwischen den beiden vorhanden ist. Schließlich wurde noch nichts über ihren Vater erwähnt und es wäre doch denkbar, dass er einer dieser Kinder der Squid ist, auch wenn die Vorstellung etwas gruselig ist :)

    Das ist ja ein wirklich interessanter Ansatz.

    "Wie das Schwert den Wetzstein braucht ein Verstand Bücher, um seine Schärfe zu behalten." (Tyrion Lennister)

    Einmal editiert, zuletzt von Hirilvorgul ()


  • Zuallerst muss ich sagen, ich liebe die Squid


    Was Euch möglicherweise überraschen wird, wenn Ihr entdeckt, welchen Raum dieses Schiff und der entsprechende Handlungsstrang im Roman einnimmt: Es war zunächst nicht geplant, stand also nicht im Exposé. Die Ideen rund um die SQUID kamen mir beim Schreiben der Rohfassung.



    Aber all diese Membranen, deine Beschreibungen, wie sie Aussehen, sind einfach toll - am liebsten hätte ich selbst, wie Rila, sie berühren wollen.


    :freu:



    Da wird nun also der Untergang von G'olata gefeiert - wohl wissend, dass damit auch viele Leben in den Tod gerissen wurden.


    Es ist Krieg, und man hat einen großen Sieg errungen - gegen einen Gegner, der einen ständig an den Rand der Vernichtung bringt. Da ist man erleichtert, triumphiert, und feiert ...



    Stutzig gemacht hat mich nur, dass die Menschheit schon über 100 Welten verloren hat. :o Wie weit in der Zukunft sind wir denn?


    Im nächsten Leseabschnitt wird es eine grobe zeitliche Einordnung geben. ;)



    Und beinahe genauso erschreckend: viele Jahrhunderte in der Zukunft essen die Menschen immer noch Tofu? :o


    :D



    Dann lernen wir die SQUID kennen. Wow! Oder, wie es ein gewisser Spock formulieren würde: Faszinierend! Jetzt bin ich zum ersten Mal ein wenig euphorisch. Ein lebendes Raumschiff, ein Organismus, der die Menschen in sich aufnimmt (sind es wirklich alles "nur" Menschen oder auch andere Lebensformen?) - das ist wirklich spannend.


    Lass mich die Frage etwas umformuliert zurückgeben (und direkt an die gesamt Leserunde stellen): Sind die Bewohner der SQUID noch Menschen?


    Das ist ja ein wirklich interessanter Ansatz.


    Ja, interessant ... ;)

  • Nachdem der zweite Leseabschnitt nicht so überfrachtet ist mit realen oder erfundenen Fachtermini lichten sich die Nebel... Und gerade bei dem Handlungsstrang auf ( oder in? ) SQUID kann ich mir schließlich auch ein ( mein ganz persönliches ) Bild machen. Was daran liegen mag, dass hier die Schwerkraft existiert. Das ist bekannt, ( und Bekanntes ist vertraut und verschafft Zugang ) - was man vom Schweben in der Schwerelosigkeit ja nicht behaupten kann.
    Ein ganzes Leben in Schwerelosigkeit, ein Dahintreiben gleichsam, immer auf der Suche nach irgendwelchen Halterungen, ansonsten ist man buchstäblich verloren... ( Starn, als er Kara folgt und darauf angewiesen ist, sich an ihr festzuhalten, was er dann ja, unter Einfluss des Rauschpflasters - auch wieder recht vertraut - nachdrücklich tut. )
    Brave New World.... ( ich fühle mich als Fossil in Old World entschieden wohler! )


    Nun gut, - da gibt es also eine zusammenhängende Geschichte, an der Menschen ( oder das, worauf sie im Buch reduziert sind. Aber menschliche Züge besitzen sie halt dennoch. Zum Glück. ), Menschenähnliche und andere Lebensformen ( die Giats? Und wenn die umgebracht werden, ist's nicht schade!? ) beteiligt sind. Und deren Protagonisten sich langsam herauszukristallisieren scheinen: Rila, Starn und das Wesen ( Mensch oder menschenähnlich? ) Ugron, ein Anbeter der Leere.


    Obwohl ich das alles reichlich krude finde, sehe ich doch allmählich klarer. Was nicht heißt, dass mir gefällt, was ich da lese oder, besser gesagt, dass mir das Genre Science Fiction gefällt.
    Ich habe mich ja immer für einen phantasiebegabten Menschen gehalten - aber das hier geht doch zumindest über meine eigene Vorstellungskraft hinaus! Ich nehme an, dass meine Hirnwindungen einfach anders funktionieren...
    Warum auch, frage ich mich, müssen die Namen so sperrig, so mischformartig, so seltsam unharmonisch klingen? So, als wären sie aus Buchstaben zusammengewürfelt worden. ( aber wenn ich es recht bedenke, gibt es bereits heutzutage immer mehr Eltern, die ihren Kindern eigenartige Namensgebilde, Namensungetüme verpassen, mit denen diese sich dann für den Rest ihres Lebens herumschlagen müssen...)


    Aber, und ich wiederhole mich - eine Handlung wird entwickelt. Und die hält mich dann auch im Buch. Diese Lebensform SQUID macht mich doch zumindest ein wenig neugierig. Sie scheint gütig zu sein, oder wenigstens interpretieren ihre Bewohner ( oder ihre Besatzung? ) sie so. Mein Gefühl ist anders, mir kommt sie oder er ( welches Geschlecht soll ich hier annehmen? Oder denke ich da schon wieder falsch? ) unheimlich vor. Erinnert mich ein wenig an Naturreligionen, in denen Feuer, Vulkane verehrt werden - und beides ist hochgefährlich....
    Was die Protagonisten anbelangt, so kann ich nicht behaupten, zu irgendeinem eine Affinität entwickelt zu haben. Nicht einmal im entferntesten. Da ist nichts, was sie mir anziehend macht. ( jaja, ich brauche eben Vertrautes, an das ich mich halten, woran ich mich orientieren kann! )


    Wie auch immer - ich werde mein Experiment "Science Fiction" bis zum Ende durchführen! Und wer weiß schon, was sich bis dahin so alles entwickeln mag....

  • Was Euch möglicherweise überraschen wird, wenn Ihr entdeckt, welchen Raum dieses Schiff und der entsprechende Handlungsstrang im Roman einnimmt: Es war zunächst nicht geplant, stand also nicht im Exposé. Die Ideen rund um die SQUID kamen mir beim Schreiben der Rohfassung.

    :) Schön, dass du deiner Kreativität soo freien Lauf gelassen hast. Da frage ich mich doch sofort, wie deine erste Idee zum Roman aussah. Aber das wird hier vermutlich zu weit führen.



    Es ist Krieg, und man hat einen großen Sieg errungen - gegen einen Gegner, der einen ständig an den Rand der Vernichtung bringt. Da ist man erleichtert, triumphiert, und feiert ...

    Ja, das ist schon klar. Mir sind die Giats als Gegner und der ganze Konflikt einfach noch zu abstrakt. Aber wahrscheinlich muss ich sie einfach als den Todfeind akzeptieren.



    Lass mich die Frage etwas umformuliert zurückgeben (und direkt an die gesamt Leserunde stellen): Sind die Bewohner der SQUID noch Menschen?


    Mir ist noch nicht ganz klar, wieviel Interaktion es zwischen der SQUID und ihren Bewohnern gibt. Einige können das Schiff "singen" hören - da gibt es also offensichtlich eine Verbindung. Aber nimmt es auf alle Organismen Einfluss? Dann wäre deine Frage berechtigt. Da schließt sich dann auch gleich die Frage an: können Bewohner der SQUID überhaupt auf andere Schiffe wechseln? Mal davon abgesehen, dass sie es vielleicht gar nicht wollen. Fragen über Fragen... :) Und das betrachtet ja nur den biologischen Aspekt. Da ist der philosophische Ansatz noch gar nicht beleuchtet. Hmm - einmal Mensch, immer Mensch? Im Sinne der Evolution würde ich sagen: Ja. Menschen auf einer höheren anderen Entwicklungsstufe. Aber noch hab ich zu wenig Einblick, um mich hier endgültig festzulegen.
    Meine ursprüngliche Frage zielte eigentlich darauf ab, ob auch andere Lebensformen von den Schiffen des Schwarms aufgenommen wurden.


    In diesem Abschnitt gibt es übrigens noch einen höchst interessanten Ansatz von Stan: seine Theorie von den Rubozyten als Abwehrreaktion des Rotraums. Das hieße dann ja irgendwie, dass das Universum eben nicht einfach nur Leere ist, sondern selbst eine Art Lebensform? Uff.

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  • Und gerade bei dem Handlungsstrang auf ( oder in? ) SQUID kann ich mir schließlich auch ein ( mein ganz persönliches ) Bild machen. Was daran liegen mag, dass hier die Schwerkraft existiert. Das ist bekannt, ( und Bekanntes ist vertraut und verschafft Zugang ) - was man vom Schweben in der Schwerelosigkeit ja nicht behaupten kann.


    :)
    Mich freut, dass nun Bilder bei Dir entstehen.
    Allerdings wundert mich, dass die Schwerkraft einen so entscheidenden Einfluss darauf hat, ob Du Dich in eine Umgebung einfühlen kannst - denn ansonsten ist die SQUID ja eine sehr viel fremdere Umgebung als ein Raumjäger oder auch de Smaragdsaal an Bord der MARLIN ...
    Für mich ist das immer wieder sehr interessant, die unterschiedlichen Wirkungen eines Textes auf verschiedene Leserinnen und Leser mitzubekommen. :)



    Brave New World.... ( ich fühle mich als Fossil in Old World entschieden wohler! )


    Ich habe Brave New World gern gelesen, ich finde es sogar noch genialer als 1984, aber diese Assoziation wäre mir nicht gekommen ... Wenn ich an Brave New World denke, dominiert in meiner Erinnerung die genetische Züchtung möglichst kompatibler Menschen und das Kastenwesen, in dem sie leben. Im Schwarm gibt es ein Großraumschiff mit einem Kastenwesen, die KOI, aber die spielte noch keine Rolle.
    Was erinnert Dich bei Feuer der Leere an Brave New World?



    Ich habe mich ja immer für einen phantasiebegabten Menschen gehalten - aber das hier geht doch zumindest über meine eigene Vorstellungskraft hinaus! Ich nehme an, dass meine Hirnwindungen einfach anders funktionieren...


    Abwarten ... Vielleicht installiert Dein Gehirn gerade die Science-Fiction-Erweiterung. :D



    Warum auch, frage ich mich, müssen die Namen so sperrig, so mischformartig, so seltsam unharmonisch klingen?


    Auch das ist eine für mich interessante Wahrnehmung - mein Lektor hat es nämlich umgekehrt empfunden. :D Er meinte, dass bei einer Gesellschaft in so ferner Zukunft die Namen noch exotischer sein dürften, vielleicht sogar sollten. "Starn" ist sehr nah an "Stan", "Kara" ist "Karla" ohne "l", "Rila" ist "Rita" mit einem geänderten Konsonanten ... Nur die SQUID ist auch in dieser Hinsicht exotischer.



    Da frage ich mich doch sofort, wie deine erste Idee zum Roman aussah. Aber das wird hier vermutlich zu weit führen.


    Im Moment würde es zu viel verraten, weil natürlich auch viel von der ursprünglichen Idee erhalten blieb. Aber wenn es Euch im letzten Leseabschnitt noch interessiert, können wir dort gern darauf zurückkommen, und ich kann Euch skizzieren, wie der Roman im Exposé aussah. ;)



    Mir sind die Giats als Gegner und der ganze Konflikt einfach noch zu abstrakt. Aber wahrscheinlich muss ich sie einfach als den Todfeind akzeptieren.


    Auf der Erde leben ein paar Milliarden Menschen.
    In meinem Roman gab es zusätzlich noch viele Kolonien, auf denen wiederum Menschen lebten.
    Die Erde ist zerstört, und von den Abermilliarden Menschen sind noch eine Million übrig. Der (Haupt-)Grund dafür heißt: Giats.



    können Bewohner der SQUID überhaupt auf andere Schiffe wechseln?


    Im Schwarm ist jedes Schiff eine Gesellschaft für sich. Manche unterhalten freundschaftliche Beziehungen, andere eher nicht. Das ist so eine Art UNO im Weltall.
    Die SQUID ist darin ein bisschen wie Bhutan - ziemlich isoliert.



    Menschen auf einer höheren anderen Entwicklungsstufe. Aber noch hab ich zu wenig Einblick, um mich hier endgültig festzulegen.


    Behalte diesen Gedanken bitte im Kopf - er wird noch wichtig. ;)



    Mir ist noch nicht ganz klar, wieviel Interaktion es zwischen der SQUID und ihren Bewohnern gibt. Einige können das Schiff "singen" hören - da gibt es also offensichtlich eine Verbindung. Aber nimmt es auf alle Organismen Einfluss?



    Erinnert mich ein wenig an Naturreligionen, in denen Feuer, Vulkane verehrt werden - und beides ist hochgefährlich....


    Ein guter Vergleich. Für die Bewohner der SQUID ist dieses Schiff identisch mit der Welt, oder wenn man so will, mit der Natur. Es erzeugt die Luft, die sie atmen, in ihm wachsen die Lebensmittel, die sie essen, es setzt die Grenzen, innerhalb derer sie sich bewegen können ...



    Wie auch immer - ich werde mein Experiment "Science Fiction" bis zum Ende durchführen! Und wer weiß schon, was sich bis dahin so alles entwickeln mag....


    Experimentieren und Entdecken sind sehr Science-Fiction-affine Tätigkeiten. Da bist Du sozusagen schon "voll auf dem richtigen Kurs". ;)


  • Im Moment würde es zu viel verraten, weil natürlich auch viel von der ursprünglichen Idee erhalten blieb. Aber wenn es Euch im letzten Leseabschnitt noch interessiert, können wir dort gern darauf zurückkommen, und ich kann Euch skizzieren, wie der Roman im Exposé aussah. ;)

    Sehr gern.



    Die Erde ist zerstört, und von den Abermilliarden Menschen sind noch eine Million übrig. Der (Haupt-)Grund dafür heißt: Giats.

    Okay - dann ist der "Todfeind" die akzeptable Erklärung.



    Ein guter Vergleich. Für die Bewohner der SQUID ist dieses Schiff identisch mit der Welt, oder wenn man so will, mit der Natur. Es erzeugt die Luft, die sie atmen, in ihm wachsen die Lebensmittel, die sie essen, es setzt die Grenzen, innerhalb derer sie sich bewegen können ...


    :-[ logisch... ich ziehe meine Frage zurück ;) so weit habe ich nicht gedacht, dass die Bewohner der SQUID nicht allein durch Technik für ihr Überleben sorgen, sondern von ihrer "Mutter" versorgt werden. In meiner Vorstellung ist sie eben doch viel mehr Raumschiff als Organismus. Aber ich gehe davon aus, dass sich das bald ändern wird.

    "Wie das Schwert den Wetzstein braucht ein Verstand Bücher, um seine Schärfe zu behalten." (Tyrion Lennister)

  • Normalerweise halten mich nachts meine eigenen Plotideen und Manuskripte wach, dieses Mal konnte ich nicht einschlafen, weil ich tatsächlich über so viele Dinge in deinem Buch nachgedacht habe ;D


    Meine Frage ist vllt etwas seltsam, da bisher auch noch keiner auf den Aspekt eingegangen ist, aber es interessiert mich doch sehr. Ich weiß, dass Autoren gerne beim/vor dem Sex ausblenden, aber ich weiß nicht, deine Version war wie ein ziemlicher harter Cut. ^^ Warum hast du das denn so gelöst? Natürlich ist mir bewusst, dass es nicht um Romance geht, sondern ganz klar ein anderes Genre bedient wird, dennoch hätte ich mir etwas mehr Interaktion gewünscht.


    Daraus folgend auch schon mein größtes Interesse. Wie soll das mit dem Sex funktionieren? Nicht falsch verstehen, keine Details :-[ Aber dennoch, wir befinden uns in einem Schwebezustand. Zwar sagst du, dass Starn sich zum Schlafen angurtet, aber das stelle ich mir ziemlich anstrengend vor, wenn man beim Sex, dann auch noch gegen die Schwerkraft arbeitet. ;)

  • Also dann, Kapitel 3. Das hatte ja wohl mit Abstand den größten Realitätsbezug von allen Kapiteln, auf jeden Fall hatte ich hier nun so viele Bezugspunkte, dass ich mich in die Handlung hineingefunden habe.


    Da wäre Herr Zmitt, der nun auch auf meiner virtuellen Couch der sympathischen Menschen Platz nehmen darf. Schon lustig, wie er über das antike Griechenland philosophiert und Starn nur Bahnhof versteht, da hatte ich meinen ersten Moment, wo ich wirklich laut gelacht hab ;D


    Was mich dann irgendwie verblüfft hat: Man züchtet wohl ganz normales Gemüse. Das klingt jetzt irgendwie fies, aber nach dem doch recht komplexen Beginn des Buches ist es auch mal beruhigend zu sehen, dass es auch noch ganz normale Dinge gibt. Da mag man jetzt sagen "Das war doch eine ganz normale, gewöhnliche Szene" - ja, eben darum fand' ich die so faszinierend. Und auch seltsam: Die Anwesenheit von ganz normalem Gemüse bringt mich dazu, mit der Handlung des Buches klarzukommen. Hat was ;D


    Kara und Starn :herz: Wusste ich es doch, es war aber auch recht offensichtlich. Ich hätte aber erwartet, dass man sich mehr Zeit lässt, aber nein, das Mädel fackelt wohl nicht lange. Schön zu wissen, dass wohl noch in tausenden von Jahren die alten Tricks immer noch funktionieren: Schön den Geliebten unter einem Vorwand von der Menge weglocken, um dann mit ihm ein Schäferstündchen zu halten. Es klappt halt immer wieder ;D Da ist der gute Starn doch recht überrumpelt, fügt sich aber in sein Schicksal. Auch die Flachwitze und Zweideutigen Karas haben mich zum Lachen gebracht - lest in dem Zusammenhang nochmal Seite 79 im Buch. Herrlich, sowas mag ich :D


    Zwei Punkte machen mich bei Kara aber stutzig. Zunächst mal etwas banaler: Das ist bislang das einzige MARLIN-Mitglied, bei dem der Nachname noch nicht genannt wurde. Und ich komme nicht umhin, zu denken, dass das auch seinen Grund hat und auch Kara irgendein "Geheimnis" hat.
    Was mich zum zweiten Punkt bringt: Als sie bei ihrem Schäferstündchen mit Starn auf das Thema Religion zu sprechen kommen, reagiert sie ungewohnt heftig. Gut, man muss es nicht verstehen, wenn man die Leere anbetet und Skepsis ist wohl gegenüber jeder fiktiven und nicht fiktiven Religion angebracht, aber gleich von Hass zu sprechen? Das fand ich schon sehr hart und lässt den Schluss zu, dass das Gutelaunemädchen wohl nicht immer gute Laune hat, sondern auch ein paar Leichen im Keller.


    Und der zweite Punkt, der sich erfüllt hat: Rila überlebt. Und muss mal wieder für eine Szeneriebeschreibung herhalten. Ist das eigentlich so gewollt? Im ersten Kapitel hast du, Robert, ja gesagt, dass es Absicht war, dass Rila eher im Hintergrund bleibt, um den Fokus auf die Leere zu legen. Hier bleibt sie ja auch zunächst im Hintergrund, damit die SQUID aus Rilas Augen beschrieben werden kann.
    Überhaupt die SQUID. Ähm... warum wollte ich da noch mal hin? ??? Im Ernst, die ist mir mit jeder Beschreibung unheimlicher geworden, mit ihren Wölbungen, Wülsten, Blasen mit Flüssigkeit darin, aufschmatzenden Türen - na ich weiß nicht so recht. Und die Besatzung ist schon recht sektenhaft. Ugrôn scheint mir da noch der Normalste in dem Haufen zu sein, Berglen habe ich auch nur recht oberflächlich wahrgenommen, aber bei Batuo hab ich mich öfter mal gefragt, was der Kerl denn geraucht hat - der ist der geborene Guru ;D
    Und mittendrin Rila, die sich wohl auch fragt, wo sie denn hier gelandet ist. Das Kapitelende war dann für mich auf eine seltsame Art und Weise ein belustigender und ein "Was zum Teufel?"-Moment. Da singen die Besatzungsmitglieder irgendwas vor sich hin, manchmal scheint die SQUID auch zu antworten (hattet ihr da auch Assoziationen mit Walgesängen?) und aus lauter Blödsinn singt Rila etwas völlig normales und siehe da, was auch immer die SQUID ist, es hat wohl Musikgeschmack ;D Das wäre jetzt interessant, wenn Rila einen SQUID-Chor bildet und das "Vieh" dann mit Arien lobpreisen. Vielleicht hat Rila ja noch ein paar Kirchenlieder im Repertoire, das würde noch mehr passen ;D


    Ihr seht, ich hatte viel Spaß mit dem Kapitel und bin nun vollends in Roberts Welt angekommen - so kann's weitergehn!


  • Dass Rila überlebt, hatte ich schon erwartet, aber nicht, dass ihre Mutter tatsächlich einen Funkspruch rausschickt in den Weltraum. Bisher hatte ich geglaubt sie strandet irgendwo auf einem Planeten, alles fremd usw - gut aber die Erfahrung auf der Squid ist auch keine vertraute.


    Ich glaube, dass hätte sich mit dem Grundszenario gebissen: Alle Menschen leben verteilt auf 30 Raumschiffen. Ich glaube nicht, dass es auf den Planeten noch Menschen gibt, die dürften von den Giats besetzt sein. Und ob Rila im Weltraum zugrunde geht oder "Futter für die Giats" wird, ist handlungstechnisch relativ egal. Also, wenn ich es richtig überlege, gab's nur zwei Möglichkeiten: Entweder, Rila stirbt oder sie kommt in ein Raumschiff...



    Nachdem der zweite Leseabschnitt nicht so überfrachtet ist mit realen oder erfundenen Fachtermini lichten sich die Nebel... Und gerade bei dem Handlungsstrang auf ( oder in? ) SQUID kann ich mir schließlich auch ein ( mein ganz persönliches ) Bild machen. Was daran liegen mag, dass hier die Schwerkraft existiert. Das ist bekannt, ( und Bekanntes ist vertraut und verschafft Zugang ) - was man vom Schweben in der Schwerelosigkeit ja nicht behaupten kann.


    Es freut mich, das zu lesen und ich freue mich für dich! :)


    ( die Giats? Und wenn die umgebracht werden, ist's nicht schade!? )


    Wenn man zwei Parteien hat und die einen sind "die Guten" und die anderen "die Bösen", dann ist es um die Bösen niemals schade. Das ist wohl eine ziemlich klassische Haltung, ob die allerdings auch gut so ist, ist die andere Frage (Meiner Ansicht nach übrigens nicht, ich bin kein großer Fan von Schwarz/Weiss-Denken).


    Warum auch, frage ich mich, müssen die Namen so sperrig, so mischformartig, so seltsam unharmonisch klingen? So, als wären sie aus Buchstaben zusammengewürfelt worden.


    So können Meinungen auseinandergehen - da breche ich mal eine Lanze für die Namensgebung! Ich hatte da schon einige Assoziationen: Koichy Samara klingt für mich, wie gesagt, japanisch. Ironischerweise sagt man Japanern ja eine gewisse Höflichkeit und Freundlichkeit nach, das halten sie auch wirklich sehr hoch und das ist wohl auch Teil ihrer Kultur. Zumindest für mich ist Koichy aber das genaue Gegenteil, mit Freundlichkeit hat er's meiner Ansicht nach nicht so... ;D
    Bei Kara hatte ich die Assoziation zum italienischen "Cara"... "Cara mia" als Bezeichnung für eine Geliebte... die herzliche Art Karas... passt gut!
    Bei Demetra hat Robert mal erwähnt, dass auch der Klang Härte ausstrahlen soll, vor allem aufgrund der tr-Verbindung. Ja, das tut er.
    Bei Starn habe ich eine Mischung aus Stern und dem amerikanischen Vornamen Stan im Kopf.
    Herr Zmitt... Naja, Smit ist holländisch (es gibt ja den Schlagersänger Jan Smit) und leitet sich von Schmitt ab, was ein typisch deutscher Nachname ist.
    Rulf Clursen klingt tatsächlich so, als hätte man mit einem Rolf Clarsen das "Drei Chinesen mit dem Kontrabass"-Spiel gespielt ;D


    Aber auch das ist meine persönliche Wertung - ich möchte hier nur eine Gegenmeinung vertreten.



    Meine Frage ist vllt etwas seltsam, da bisher auch noch keiner auf den Aspekt eingegangen ist, aber es interessiert mich doch sehr. Ich weiß, dass Autoren gerne beim/vor dem Sex ausblenden, aber ich weiß nicht, deine Version war wie ein ziemlicher harter Cut. ^^ Warum hast du das denn so gelöst? Natürlich ist mir bewusst, dass es nicht um Romance geht, sondern ganz klar ein anderes Genre bedient wird, dennoch hätte ich mir etwas mehr Interaktion gewünscht.


    Daraus folgend auch schon mein größtes Interesse. Wie soll das mit dem Sex funktionieren? Nicht falsch verstehen, keine Details :-[ Aber dennoch, wir befinden uns in einem Schwebezustand. Zwar sagst du, dass Starn sich zum Schlafen angurtet, aber das stelle ich mir ziemlich anstrengend vor, wenn man beim Sex, dann auch noch gegen die Schwerkraft arbeitet. ;)


    Lass' uns über Sex reden :totlach:


    Aber nein, ich würde mich da nicht nur auf den Sex beschränken. Wie ich in meinem Kommentar geschrieben habe, mir ging die ganze Liebesbeziehung zwischen Starn und Kara ein bisschen zu schnell. Ich meine, die lernen sich im weiten Kapitel kennen und im nächsten Kapitel, wupp, Schäferstündchen, Küssen, Sex? Das hatte so ein bisschen was von den Sonntag-Abend-Filmen im ZDF, wo man sich bei den Liebesbeziehungen über den extremen Zeitraffer lustig machen kann: In den ersten Minuten lernen sich die Protagonisten kennen, ein paar Minuten später küssen sie sich und ein paar Minuten später sind sie in der Kiste :totlach:


    Aber wie das funktionieren soll, ist eine echt interessante Frage, zumal es in dem Raum ja auch keine Haltegriffe gibt. Keine Ahnung, ob es Untersuchungen gibt, ob und wenn ja, wie man schwerelos Sex haben kann, aber hey, es gibt für den unmöglichsten und unnötigsten Kram Studien, also warum nicht auch dazu? ;D

  • Lass' uns über Sex reden :totlach:


    Aber nein, ich würde mich da nicht nur auf den Sex beschränken. Wie ich in meinem Kommentar geschrieben habe, mir ging die ganze Liebesbeziehung zwischen Starn und Kara ein bisschen zu schnell. Ich meine, die lernen sich im weiten Kapitel kennen und im nächsten Kapitel, wupp, Schäferstündchen, Küssen, Sex? Das hatte so ein bisschen was von den Sonntag-Abend-Filmen im ZDF, wo man sich bei den Liebesbeziehungen über den extremen Zeitraffer lustig machen kann: In den ersten Minuten lernen sich die Protagonisten kennen, ein paar Minuten später küssen sie sich und ein paar Minuten später sind sie in der Kiste :totlach:


    Aber wie das funktionieren soll, ist eine echt interessante Frage, zumal es in dem Raum ja auch keine Haltegriffe gibt. Keine Ahnung, ob es Untersuchungen gibt, ob und wenn ja, wie man schwerelos Sex haben kann, aber hey, es gibt für den unmöglichsten und unnötigsten Kram Studien, also warum nicht auch dazu? ;D


    haha ich wusste, dass das so kommt lol :-[ lol egal, aber ja wie du selbst sagst, ging das alles sehr schnell, hab auch weiter oben den Gedanken gelesen, dass zwischendrin das Thema Religion ja im Gespräch aufkam. Das hatte ich ganz vergessen, aber beim Lesen hatte es mich echt stutzig gemacht. Denn wenn ich (Kara) schon so scharf darauf bin, den Kerl rumzukriegen, lasse ich mich doch nicht auf solche schwierigen Themen ein, sondern würde ziemlich schnell auf das eigentliche zurücklenken. Ich meine Starn konnte sich eh nicht wehren, dort in der Luft ;)


  • :)
    Mich freut, dass nun Bilder bei Dir entstehen.
    Allerdings wundert mich, dass die Schwerkraft einen so entscheidenden Einfluss darauf hat, ob Du Dich in eine Umgebung einfühlen kannst - denn ansonsten ist die SQUID ja eine sehr viel fremdere Umgebung als ein Raumjäger oder auch de Smaragdsaal an Bord der MARLIN ...
    Für mich ist das immer wieder sehr interessant, die unterschiedlichen Wirkungen eines Textes auf verschiedene Leserinnen und Leser mitzubekommen. :)


    Nun, ich habe mir überlegt, warum ich mir von SQUID und dem Leben darauf ein viel klareres Bild machen konnte als von MARLIN... Letzteres wirkt für mich steril, wenig heimelig. Man sitzt nicht, - man schwebt! Man liegt nicht in kuscheligen Betten oder auf Plüschsofas ( die liebe ich...), sondern man hängt in Gurten! Hmm!
    Auf der/dem SQUID ( Geschlecht ist mir noch immer nicht klar ) jedoch bewegt man sich auf seinen zwei ( oder drei oder was weiß ich, wievielen ) Beinen voran. Und Rila setzt sich auch hin. Das ist mir vertraut und ( um nochmals den Begriff zu verwenden ) klingt heimelig. Also ist tatsächlich die Schwerkraft bzw. deren Fehlen, ein Grund für mein Mich-einfühlen-können.
    Mit der organischen, atmenden, sich bewegenden und sich verändernden Substanz der SQUID habe ich - seltsam für dich? - keine Probleme. Frag mich nicht, warum.... Ist einfach so! ( Wahrscheinlich ist sie kompatibel mit meinen Hirnwindungen!? )

  • Nun, ich habe mir überlegt, warum ich mir von SQUID und dem Leben darauf ein viel klareres Bild machen konnte als von MARLIN... Letzteres wirkt für mich steril, wenig heimelig. Man sitzt nicht, - man schwebt! Man liegt nicht in kuscheligen Betten oder auf Plüschsofas ( die liebe ich...), sondern man hängt in Gurten! Hmm!
    Auf der/dem SQUID ( Geschlecht ist mir noch immer nicht klar ) jedoch bewegt man sich auf seinen zwei ( oder drei oder was weiß ich, wievielen ) Beinen voran. Und Rila setzt sich auch hin. Das ist mir vertraut und ( um nochmals den Begriff zu verwenden ) klingt heimelig. Also ist tatsächlich die Schwerkraft bzw. deren Fehlen, ein Grund für mein Mich-einfühlen-können.
    Mit der organischen, atmenden, sich bewegenden und sich verändernden Substanz der SQUID habe ich - seltsam für dich? - keine Probleme. Frag mich nicht, warum.... Ist einfach so! ( Wahrscheinlich ist sie kompatibel mit meinen Hirnwindungen!? )


    Oh ja so sehe ich das auch. Das lebendige Wesen der SQUID klingt einfach vertraut und nicht wie die Marlin, ein starrer Metallkörper. Vielleicht liegt es auch daran, dass alles pulsiert und das ja von Leben zeugt und der Mensch ist grundsätzlich vertraute im Umgang mit Lebewesen/Lebensformen, als mit Konstrukten, mit denen man nichts gemeinsam hat.


    Für einen kurzen Moment dachte ich, dass die Suids vllt beide Geschlechter vereinen, aber ich habe dann Google befragt und die Antwort war klar, dass Kalmare nur jeweils das eine oder andere Geschlecht aufweisen. Somit ist meine Theorie nun hin. Außer die SQUID wäre in diesem Punkt anders als die Lebewesen die wir kennen und sie hat nur die äußere Erscheinungsform. Klingt gerade verwirrend sorry :-[


  • Ich habe Brave New World gern gelesen, ich finde es sogar noch genialer als 1984, aber diese Assoziation wäre mir nicht gekommen ... Wenn ich an Brave New World denke, dominiert in meiner Erinnerung die genetische Züchtung möglichst kompatibler Menschen und das Kastenwesen, in dem sie leben. Im Schwarm gibt es ein Großraumschiff mit einem Kastenwesen, die KOI, aber die spielte noch keine Rolle.
    Was erinnert Dich bei Feuer der Leere an Brave New World?


    Da sieh mal einer an! Hellseherische Fähigkeiten meinerseits schon zum zweiten Mal!?
    Nein, im Ernst, Bernard, du hast natürlich recht, wenn du sagst, dass es in"Brave New World" ( auch eines meiner Lieblingswerke auf dem Gebiet der Utopischen Literatur! ) vor allem um die Züchtung des Neuen Menschen geht - und allem, was damit einhergeht!
    Was du selbstverständlich nicht wissen kannst, ist, dass ich "Brave New World" oft als Synonym gebrauche für alle Entwicklungen, die dem Menschen das wegnehmen, was ihn als denkendes und fühlendes Wesen ausmacht, für alle Entwicklungen, die zu seiner "Entmündigung" führen, durch modernste Technologien etwa, die vorgeben, Fortschritt zu sein, die aber in Wirklichkeit einen Rückschritt darstellen, weil sie zur Entfremdung führen, weil der Mensch durch sie zu etwas gemacht wird, das er seinem Wesen nach weder ist noch jemals sein wird.
    Und dass ich vielleicht manchmal "andere" Gedanken habe, sollte doch dir als Autor durchaus zugute kommen, nicht wahr?

  • Wenn man zwei Parteien hat und die einen sind "die Guten" und die anderen "die Bösen", dann ist es um die Bösen niemals schade. Das ist wohl eine ziemlich klassische Haltung, ob die allerdings auch gut so ist, ist die andere Frage (Meiner Ansicht nach übrigens nicht, ich bin kein großer Fan von Schwarz/Weiss-Denken).


    Inzwischen habe ich wohl gelesen, dass die Giats verantwortlich sind für die Ausrottung der Menschheit ( sofern diese das nicht vorher schon weitgehend selber erledigt hat! Momentan ist sie ja wieder eifrig genau damit beschäftigt...) - und verdienen also den Tod, oder?! Interessant wäre es, zu wissen, wer bzw. was die Giats überhaupt sind. Ich nehme an, das wird sich im Laufe der Handlung noch klären.
    Einfach nur "die Bösen" ist mir zu simpel.
    Aber hier tut sich etwas auf, was in der Leserunde nicht geklärt werden kann, was wohl überhaupt nie geklärt werden kann, nämlich die Frage nach der Ethik des Tötens... Darf man das, wenn man dadurch andere Menschen retten kann...?

  • Beim Revuepassieren des bisher Gelesenen fällt mir der Herr Zmitt ein! Er lässt sich mit "Herr" anreden, auch siezen, besitzt profunde Kenntnisse der griechischen Mythologie, was darauf hindeutet, dass er sich auch sonst gut auskennt in der Geschichte der Erde und der einst auf ihr lebenden Menschen. ( Dornschnalle aus der römischen Kaiserzeit! )
    Wie kommt denn eine so "menschliche" Figur, die gleichzeitig ein, so seine Weiss-Gefährten, mutiger Kämpfer draußen in der Weite des Alls ist, hier ins Buch?
    Erscheint mir gleichsam wie eine Art Bindeglied zwischen der versunkenen, zerstörten alten Welt und der der Zukunft!
    Ob Bernard ihm noch weitere Auftritte gewährt, - oder ihm gar eine wichtige Rolle zugedacht hat?
    Fast möchte ich mir das wünschen...

  • Ich hätte erst schreiben sollen, bevor ich Eure Kommentare lese. Jetzt weiß ich gar nicht mehr, wo und was ich schreiben soll :D


    Das Fest zum Sieg über die Giats hat in mir auch ein fahles Gefühl hinterlassen, immerhin starben auch einige Sklaven dabei, die durchaus Menschen gewesen sein könnten. Den Sieg zu akzeptieren und aufzuatmen, dass die Gefahr vorbei ist, wäre für mich ausreichend gewesen. Das zu feiern ... naja.


    Ich fand die Anmache von Kara eher plump und irgendwie gar nicht so sympathisch. Und was für Pflaster brauchen die da immer? Geht dieser Akt nicht ohne? Und dieses Sanguis B. ist das eine Anspielung auf deinen Vampiroman, Bernd?
    Natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt, wie sowas in der Schwerelosigkeit funktioniert. Allerdings auch so alltägliche Dinge wie z. B. ein Toilettengang, erschließt sich mir noch nicht so ganz. Das mag ich mir irgendwie nicht vorzustellen. Und wie essen die ihr Gemüse? Das fliegt doch in der Gegend rum, oder nicht? ??? ??? ???


    Die SQUID finde ich auf einer Art sehr faszinierend, auf der anderen Art auch gruselig. Die religiöse Verehrung der "Mutter" lässt meine Nackenhaare eher hochstehen. Aus der Geschichte ist daraus noch nie etwas Gutes erwachsen und die Manipulation durch Glaube und Aberglaube war mir schon immer sehr suspekt. Die Lebensform an sich auf der SQUID finde ich aber durchaus spannend. Mal sehen, was Rila so alles noch erfährt.


    Für Rila ist das sicherlich alles sehr ungewohnt, alleine die Schwerkraft ist ein massiver Einschnitt. Alle Bewegungen sind viel schwerer als in der Schwerkraft. Erstaunt war ich, dass sie plötzlich Ugron etwas vorsingt und es der Mutter tatsächlich gefällt. Die Anderen scheinen darüber überrascht zu sein. Jemand schrieb, dass vielleicht Rilas Vater ein SQUID-Bewohner gewesen sein könnte. Finde ich eine sehr interessante Theorie, zumal Rilas Mutter überhaupt nicht über die SQUID redet. Meistens stecken da verdrängte Erinnerungen hinter. Vielleicht hat Rila etwas Besonderes in sich, was sich auf der SQUID bemerkbar macht.


    Ob die Bewohner ihre Mutter überhaupt verlassen können? Vielleicht sind sie gar nicht dazu in der Lage und würden sogar sterben. Ich glaube, sie sind schon sehr stark miteinander verbunden auf irgendeine Art und Weise. Und letztendlich entscheidet sie ja auch, was passiert und hat die Macht über diese Menschen.

    Lieben Gruß Pat



    Motto: Leben und leben lassen


  • Erscheint mir gleichsam wie eine Art Bindeglied zwischen der versunkenen, zerstörten alten Welt und der der Zukunft!
    Ob Bernard ihm noch weitere Auftritte gewährt, - oder ihm gar eine wichtige Rolle zugedacht hat?
    Fast möchte ich mir das wünschen...


    Das gleiche dachte ich auch. Dieser Herr Zmitt gefällt mir irgendwie und ich hoffe auch auf weitere kleine Episoden mit ihm.

    Lieben Gruß Pat



    Motto: Leben und leben lassen


  • Ich fand die Anmache von Kara eher plump und irgendwie gar nicht so sympathisch. Und was für Pflaster brauchen die da immer?


    Ich habe es jetzt eher unter der Devise "Frech gewinnt" gelesen. Starn war ja auch dementsprechend überrumpelt. Das mit den Pflastern ist ein guter Hinweis. Ich habe das bei Kara zuerst so als "Partydroge", bzw. "Viagra für Frauen" gesehen - damit gewisse Dinge besser funktionieren :D Also als eine Form der Stimulation.
    Ein anderer Ansatz wäre eine Art "Mutmachdroge". Ich glaube ja, dass ich meine Meinung über Kara als Gutelaunemädchen revidieren muss, gerade im Hinblick auf ihre heftige Reaktion beim Thema Religion - das war wirklich komisch. Vielleicht hat's bei ihr gleich beim ersten Treffen mit Starn gefunkt und sie hat sich eben unter Drogen gesetzt, um den Mut zu haben, Starn anzusprechen.


    Natürlich habe ich mir auch die Frage gestellt, wie sowas in der Schwerelosigkeit funktioniert. Allerdings auch so alltägliche Dinge wie z. B. ein Toilettengang, erschließt sich mir noch nicht so ganz. Das mag ich mir irgendwie nicht vorzustellen. Und wie essen die ihr Gemüse? Das fliegt doch in der Gegend rum, oder nicht? ??? ??? ???


    Da habe ich schon mal was gesehen - das geht tatsächlich. Mit speziellen Toiletten und konservierter Weltraumnnahrung wenn ich das im Kopf habe. Aber ich denke, man kann unter Schwerelosigkeit auch essen und trinken, man braucht aber entsprechende Übung, sonst wird's eher ne Sauerei als alles andere ;)


    Bei Rila fällt mir gerade beim Blick auf meine Personenkonstellation auf: Die hat als einzige Egron noch das Anhängsel -Itara. Ist/war die mal verheiratet? Oder was hat das zu bedeuten? Vielleicht hat dieser Umstand auch etwas damit zu tun, dass die SQUID Rila annimmt. Die andere Abweichung von der Norm, ist, wie ich erwähnt habe, Kara, die (noch) nicht mit Nachnamen genannt wird - da glaube ich mittlerweile in beiden Fällen, dass diese Abweichungen noch wichtig werden...