Joe Haldeman - Der ewige Krieg

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    Hallo!


    Habe vor Kurzem das obige Werk förmlich verschlungen. Es ist gut und hat mE den HUGO 100%ig verdient.


    Andere Werke desselben Autoren scheinen mir nicht so stark zu sein. Was meint ihr? Täusche ich mich da nur, oder ist es wirklich so, dass nach "Der ewige Krieg" nicht vergleichbar Gutes kam?

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

    Einmal editiert, zuletzt von nimue ()

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Zoltar"

    Andere Werke desselben Autoren scheinen mir nicht so stark zu sein. Was meint ihr? Täusche ich mich da nur, oder ist es wirklich so, dass nach "Der ewige Krieg" nicht vergleichbar Gutes kam?


    Ich kenne nur Der ewige Krieg. Ich habe es vor Urzeiten gelesen. Ich weiss heute aber nicht mehr, ob ich von Haldemanns weiteren Werken oder von den Werken anderer (damals!) Neuer so enttäuscht war, dass ich kurz darauf das Lesen von SF praktisch ganz aufgegeben habe ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • @ Zoltar:


    Meines Erachtens täuscht Du Dich nicht. Ich kenne von Haldeman:
    - Der ewige Krieg
    - Der ewige Friede
    - Am Ende des Krieges (eine Art Fortsetzung von *Der ewige Krieg*)


    *Der ewige Friede* ist auf seine Art nicht schlecht, kommt aber lange nicht an den *ewigen Krieg* heran. Und *Am Ende des Krieges* ist eine wenig inspirierte Flickschusterei, die sich nicht recht zwischen Spaceopera und Pionierweltjeremiade, gewürzt mit Veteranenkatzenjammer entscheiden kann und sich zudem in Richtung praktischer Gotteserfahrung produziert. Ich fand das Buch sehr enttäuschend.



    Sehr gut ist hingegen die dreibändige Comic-Adaption *Der ewige Krieg* (-Die Tauren-; -Rückkehr in die Zukunft-; -Index-) von Joe Haldeman (Text) und Marvano (Zeichnung), erschienen bei ComicArt. :breitgrins:

  • Danke für den Tipp, Tamlin!


    Ich habe seit Ewigkeit kein Comic in der Hand gehabt, doch "Der ewige Krieg" wäre wirklich ein Grund, um sich eine kleine Sammlung zuzulegen. :smile:

    Gesegnet diejenigen, die nicht gegoogelt haben, und dennoch glauben.

  • Hammerbuch!


    Eines der Bücher das sich mehr oder weniger realistisch mit dem Leben eines Soldaten befasst und die regelmäßigen Kulturschocks nach jedem "Zeitsprung" wunderbar beschreibt!!!


    5ratten

  • @ Cinterion:


    Was Wunder! Haldeman hatte durch seine "Aufenthalte" in Vietnam und mehrfacher Verwundung im Kampfeinsatz eine wunderbare Vorlage. Er verlagerte das Geschehen zwar in die ferne Zukunft, aber er verarbeitete in dem Buch in abstrahierter Form seine persönlichen Erlebnisse und Eindrücke. Seine Schilderungen in punkto Soldatenleben, Sinnlosigkeit des Krieges und den Kulturschocks bei der "Heimkehr" werden durch diesen autobiographischen Hintergrund so glaubwürdig und realistisch. In gewissem Sinne ist "Der ewige Krieg" ein Buch über den Vietnamkrieg.


    M.E. fallen seine anderen Bücher gegenüber diesem ersten Buch deshalb so ab, weil der antreibende Stachel der persönlichen Betroffenheit als Bezugspunkt und Motor fehlte.

  • Nanu! Ein Thread über ein Buch, aber immer noch ohne Inhaltsangabe :breitgrins:
    Das holen wir nach:


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    Wir schreiben das Jahr 2297. Die Erde befindet sich im interstellaren Kriegszustand mit den Tauriern (auf amazon.de werden sie Tauraner genannt, im (deutschen) Buch Taurier), einer Spezies aus einer anderen Galaxis. Die Armee der Erde greift an, um die Expansion des Feindes zu verhindern und so das Überleben der Menschheit zu sichern.
    Doch durch die Geschwindigkeit, mit der die Soldaten durch den Weltraum befördert werden, vergehen für diese subjektiv nur wenige Monate oder Jahre während auf der Erde Jahrzehnte vergehen. Als William Mandello, der als Physikstudent eingezogen worden ist, nach einem Jahr als Feldwebel aus der Armee entlassen wird, findet er eine völlig veränderte und ihm unverständliche Welt vor.
    Somit meldet er sich freiwillig, wieder in den Krieg zu ziehen, der für ihn endlose Züge annimmt.


    Ich muss sagen, ich habe dieses Buch regelrecht verschlungen. Es ist so spannend, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen konnte ;) Es berichtet über einen Krieg, der keinen Grund hat, da niemand wirklich weiß, wer die Taurier sind, wie sie aussehen - und warum man überhaupt Krieg gegen sie führt. Mandella wird zuerst als Soldat, dann als Feldwebel, Leutnant und schließlich als Major von Gefecht zu Gefecht geschickt. Seine Chance zu überleben ist stets verschwindend gering, aber den Nachschub gibt es ja von der Erde...
    Das Buch ist spannend und traurig zugleich und regt sehr zum Nachdenken an. Der Autor war selbst im Vietnamkrieg und beschreibt mit diesem Buch diesen „endlosen Krieg“ auf Science-Fiction-Basis. Viele Aspekte, wie bespielsweise das sinnlose Abschlachten von wehrlosen „Feinden“, erkennt man wieder. Damit ist es zu einem Antikriegsroman avanciert.
    Das Ende fand ich sehr befriedigend und das ist (für mich) sehr wichtig bei einem Buch :)


    Von mir klare 5ratten und absoluter :tipp:



    P.S. Das Einzige, was mich gestört hat, lag nicht am Autor, sondern an diesem ... Herausgeber :grmpf: Das Buch erschien 1988 in seiner (neu bearbeiteten) Form und spielt eigentlich im Jahr 1997. Der Hintergedanke Haldemans: Einige Führungskräfte in der Armee sind Kriegsveteranen aus dem „Asienkrieg“ (sprich Vietnamkrieg), die Eltern von Mandella waren in jüngeren Jahren sogar Hippies. Und der Herausgeber schreibt am Anfang des Buches einfach: „Entgegen dem Original verlegen wir die ganze Story einfach mal 300 Jahre nach hinten, damit man sich das alles besser vorstellen kann.“
    Damit hat er mir bewiesen, dass er das Buch NICHT verstanden hat....


    Hoffen wir, dass diesem neunmalklugen Herausgeber nicht irgendwann Orwells "1984" in die Finger gerät!

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.<br />10/10 - tatsächlich geschafft!

    Einmal editiert, zuletzt von m3rlin ()

  • Ja, stimmt! Woher weißt du das denn ??!
    *bewunderndaufblick*

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.<br />10/10 - tatsächlich geschafft!


  • Ja, stimmt! Woher weißt du das denn ??!
    *bewunderndaufblick*


    Da ist kein Trick dabei. Jeschke gibt das ganze SF-Programm bei Heyne heraus. :winken:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Na, dann weiß ich schon mal, wovor ich mich hüten sollte.... ;)

    Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied.<br />10/10 - tatsächlich geschafft!

  • Jeschke gibt das ganze SF-Programm bei Heyne heraus. :winken:


    Ich meinte, er hätte 2002 aufgehört?


    Na, dann weiß ich schon mal, wovor ich mich hüten sollte.... ;)


    Oh ... Heyne hat - dank Jeschke - jahrzehntelang das beste deutschsprachige SF-Programm geliefert. Deshalb wundert mich dieser Eingriff etwas. Ich habe Haldemann zwar auch auf Deutsch gelesen, diese Herausgeberbemerkung aber nicht in Erinnerung ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich meinte, er hätte 2002 aufgehört?


    Ich hätte besser "gab" schreiben sollen. :redface:

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym, 2001

  • Hallo :winken:
    Hier noch eine Rezension von mir zu dem Buch "Der ewige Krieg"


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    So langsam werde ich träge mit den Rezensionen…dass ich das Buch ausgelesen habe ist mittlerweile 6 Tage her. Nun denn.
    Dieses Buch war ein Weihnachtsgeschenk für meinen Bruder, zum Einstieg in die Hohe Kunst des Sciencefiction. Das Buch habe ich schließlich auch noch selber gelesen und muss sagen es ist super.
    Der Antikriegsroman kommt, man mag es kaum glauben, extremst an die Oberfläche. Da ich nicht so gerne die „Hohe Literatur“ lese muss ich sagen es war wirklich eine gute Abwechslung zwischen der leichten Fantasy Kost.


    Der Protagonist Mandella (Ich-Erzähler) ist einfacher Offizier und wird aufgrund eines Krieges, zwischen den Tauriern (weitestgehend…Alien…) und den Menschen, mit Raumschiffen von einem Einsatzort zum anderen mit fast Lichtgeschwindigkeit geflogen. Dabei vergeht die Zeit auf der Erde schneller und Mandella findet sich, als er wieder auf der Erde ankommt in einer vollkommen veränderten Welt wieder, auf der er nicht mehr zurechtkommt. Da der Krieg sich über Jahre im Weltraum auf dem Schiff zieht (an die 12Jahre), kann man sich in etwa denken wie viele Jahre nun in Echtzeit vergehen (an die 400Jahre).


    Das Buch fesselt den Leser und gibt ihn bis zur letzten Seite nicht wieder frei!! Die Liebe zwischen Mandella und einer Frau dessen Name mir inmoment entfallen ist :breitgrins:, lockert die Kriegsstimmung auf und stellt ein wenig Idylle auf, die in dem Rest des Buches gänzlich fehlt. Es ist auch etwas für die weichen Gemüter unter euch, da man nicht unbedingt behaupten kann, dass es sehr brutal ist.
    Was mich ein wenig geärgert hat ist das unrealistische Ende doch lest es selbst ihr werdet es nicht bereuen!!!


    5ratten:tipp:


    Ps: Die Zeitverschiebung in die Zukunft ist zwar ärgerlich und nicht gerechtfertigt, einfach ein Buch zu manipulieren, doch stören tut es eigentlich nicht. Das Jahr wird immer nur am rande erwähnt und sich so richtig Gedanken machen, macht man sich eigentlich nicht. Von daher ist es mir ziemlich gleichgültig (der Vietnam-Krieg geht nun nicht wirklich aus dem Buch hervor).

    :leserin: Simon Singh, &quot;Codes. Die Kunst der Verschlüsselung&quot;<br />:leserin: Wolf Wagner , &quot;Wie funktioniert Politik&quot;<br /><br /><br />SUB-Wettbewerb<br />Frei-SUB: 0/10<br />Genre-SUB: 5/11

  • HI Leute,


    auch ich habe das Buch gelesen und bin begeistert. Es fesselt wirklich und man kann sich auch gut in die Situation von Mandella hineinversetzen.


    Ich finde ein absoluter :tipp:


    PS: Der Name der Frau ist Maryguay :zwinker:

  • "Der ewige Krieg" fand ich spannend und interessant. Sicher einer der besseren Science Fiction, die ich bisher in diesem Jahr gelesen habe. Trotzdem gibt es von mir nur dreieinhalb Ratten, weil ich die Handlung teilweise doch sehr vorhersehbar fand.




    P.S. Das Einzige, was mich gestört hat, lag nicht am Autor, sondern an diesem ... Herausgeber :grmpf: Das Buch erschien 1988 in seiner (neu bearbeiteten) Form und spielt eigentlich im Jahr 1997. Der Hintergedanke Haldemans: Einige Führungskräfte in der Armee sind Kriegsveteranen aus dem „Asienkrieg“ (sprich Vietnamkrieg), die Eltern von Mandella waren in jüngeren Jahren sogar Hippies. Und der Herausgeber schreibt am Anfang des Buches einfach: „Entgegen dem Original verlegen wir die ganze Story einfach mal 300 Jahre nach hinten, damit man sich das alles besser vorstellen kann.“
    Damit hat er mir bewiesen, dass er das Buch NICHT verstanden hat....


    :klatschen: Ich hab mich auch geärgert. Was für ein Besserwisser-Schnösel.

  • Haldeman hat seinen Roman bzw. die ursprünglichen Kurzgeschichten als Folge des Vietnamkriegs verfasst, die aktuelle deutsche Ausgabe wurde um 300 Jahre in die Zukunft verlegt, da die im Roman existierende Zukunft mittlerweile unsere Vergangenheit ist. Als Leser empfinde ich das allerdings weniger die Lektüre erleichternd als vielmehr irritierend, Hippiekommunen z.B. gibt es nicht mehr bzw. würden entsprechende alternative Gesellschaftsformen sich nicht mehr als Hippies bezeichnen.


    Doch das betrifft mehr das Drumherum, die wirkliche Geschichte ist unabhängig von Zeit und Raum. Der ewige Krieg findet sowieso weit entfernt von der Erde statt, soweit, dass aufgrund der relativen Zeit, der Einsatz für die Beteiligten nur ein paar Monate dauert, während zuhause Jahre , Jahrzehnte, Jahrhunderte vergehen können. Mandella, die Hauptfigur ist Soldat in diesem Krieg, zunächst zwangsverpflichtet, später auch, weil er sich nach seiner Rückkehr ins zivile Leben dort nicht mehr zurechtfindet: In seiner Abwesenheit haben sich das gesellschaftliche System und die Moralvorstellungen zu sehr gewandelt.


    Aus dem zeitlichen Abstand wird auch die Absurdität des Krieges deutlich, wie von mir bereits zu Beginn vermutet, war der eigentliche Auslöser nichtig, nur bedingt durch fehlende technische und kulturelle Verständigungsmöglichkeiten. Insofern wie meiner Meinung nach so ziemlich jeder Krieg unnütz ist, auch wenn eine Gesellschaft selten und wenn dann nur mit zeitlichem Abstand in der Lage ist, sich diesen Fehler einzugestehen.


    Nur das Ende ist ein wenig „weichgespült“, der Autor geht von einer letztlich positiven Entwicklung aus, etwas, was für mich etwas zu optimistisch wirkt, ich vermag seinen Glauben daran leider nicht so ganz zu teilen.



    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: