Gilbert Adair - Ein stilvoller Mord in Elstree. Evadne Mounts zweiter Fall. (2007, Originaltitel: A Mysterious Affair of Style)
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London, nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges: der berühmte Filmregisseur Alastair Farjeon stirbt bei einem Brand in seinem Landhaus, zusammen mit einem jungen Filmsternchen. In einer Notiz hinterläßt er den Wunsch, daß sein Assistent seinen aktuellen Film fertig drehen soll. Das Projekt scheint gerettet, worüber auch die alternde Schauspielerin Cora Rutherford glücklich ist, da nun ihr Comeback gesichert scheint. Und es gelingt ihr auch, ihre kleine Nebenrolle in diesem Film etwas auszuweiten. Doch beim Drehen einer Szene fällt Cora plötzlich tot um, nachdem sie aus einem Champagnerglas getrunken hat. Natürlich war der Inhalt des Glases vergiftet...
Zehn Jahre nach ihrem ersten gemeinsamen Fall treffen Krimiautorin und Hobbydetektivin Evadne Mount und der im Ruhestand befindliche Chefinspektor Trubshaw wieder zusammen. Die beiden sind von Evadnes Freundin Cora Rutherford eingeladen, beim Drehen des Filmes zuzuschauen und bekommen so deren Ermordung direkt mit. Da lassen sie sich keinesfalls daran hindern, Scotland Yard bei den Ermittlungen zu unterstützen und natürlich hat Evadne Mount wieder einen guten Riecher und kommt dem Mörder schon auf die Spur, als Trubshaw und die Polizei noch hilflos rätseln.
Gilbert Adair ist mit Ein stilvoller Mord in Elstree ein unterhaltsamer Nachfolger zu Mord auf ffolkes Manor gelungen, auch wenn hier nicht mehr die wundervolle Landhausatmosphäre des Vorgängers herrscht, sondern man sich im turbulenten Nachkriegs-London und in den Elstree-Filmstudios wiederfindet. Diesmal nimmt Adair die gesamte Filmszene etwas auf die Schippe, vor allem Alfred Hitchcock, dessen Parodie man unschwer im übergewichtigen Ekelpaket Alastair Farjeon erkennen kann. Doch auch das Krimigenre kommt nicht zu kurz: Adair läßt Evadne Mount die verschiedenen Konventionen des klassischen Krimis erläutern, wobei er selbst diese Konventionen gleichzeitig hochhält und durchbricht. Und Evadne Mount muß sich auch diesmal wieder mit Agatha Christie vergleichen lassen, was sie zu einer Wette veranlaßt, die ziemliche Auswirkungen auf Trubshaws Privatleben haben könnte.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen, wobei ich sagen muß, daß ich den ersten Teil besser fand. Das ist meistens das Problem mit Fortsetzungen, wobei ich auch einfach sehr gerne die typischen englischen Krimis in einsamen Landhäusern mag. Dieses Buch hat am Anfang leider einige Längen und kommt erst zur Mitte hin in Fahrt. Dies mag daran liegen, daß der Mord an Cora Rutherford erst sehr spät geschieht, was wohl ein absichtlicher Kunstgriff des Autors war. Ein weiteres Manko ist die an manchen Stellen etwas holprige Übersetzung, die wohl leider kein Lektor mehr in den Händen hatte (so scheint es mir zumindest).
Insgesamt vergebe ich +