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Inhalt: Luh Sekar stammt aus einer Sudra-Familie, die niedrigste Kaste in Indonesien. Aber sie ist schön und eine gute Tänzerin, deshalb träumt sie von einem sozialen Aufstieg durch Heirat. Tatsächlich heiratet sie ein Adliger, der sich zwar um sie nicht kümmert, sie betrügt und ein frühes, unrühmliches Ende findet (das seine Mutter seiner Frau anlastet), aber Luh Sekar hat es geschafft. Ihre Tochter Telaga soll nach ihrem Willen den Aufstieg der Familie fortsetzen, aber Telage liebt ausgerechnet einen Sudra-Mann.
Zur Autorin (aus dem Buch): Oka Rusmini, geboren 1967, ist Journalistin bei der „Bali Post“. Zahlreiche Lyrikveröffentlichungen in verschiedenen Anthologien sowie Kurzgeschichten in vielen Zeitungen und Zeitschriften. Sie ist verheiratet mit dem Dichter Arif B Prasetyo, einem Ostjavaner. Diese Verbindung erboste auf Grund seiner ethnischen Herkunft und Religionszugehörigkeit Oka Rusminis Familie so sehr, dass sie sie enterbte.
Meine Meinung: Nicht nur diese beiden Frauen werden in dem schmalen Bändchen vorgestellt, sondern auch noch Luh Sekars Mutter und Telagas Tochter. Und obwohl unter diesen Umständen keine ausgefeilten Charakterstudien möglich sind, steckt hier doch einiges drin. Mit Indonesien habe ich mich noch nicht näher beschäftigt, daher war ich überrascht und auch erschrocken über die festgefügten Strukturen, in denen sich die Menschen hier bewegen. Dies betrifft Männer und Frauen gleichermaßen, auch wenn die Männer es doch leichter haben. Keineswegs ist es aber so, daß die Frauen keine eigene Meinung haben oder sich nicht durchsetzen könnten. Die gesellschaftlichen Schranken, die das Kastenwesen errichtet, können zwar wohl in beide Richtungen überschritten werden, aber die Betreffenden zahlen dafür einen hohen Preis, nämlich die völlige Trennung von ihrer eigenen Familie. Die Parallelen, die sich hier im Leben von Luh Sekar und ihrer Tochter zeigen (und die Wiederholung, die sich für Telagas Tochter schon andeutet) machten es zu einem durchaus interessanten Einblick.
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Schönen Gruß,
Aldawen