Yvonne Vera - Schmetterling in Flammen

  • Mein Beitrag für Simbabwe in unserem Projekt "Wir lesen uns rund um die Welt". Ich habe das Buch im englischen Original unter dem Titel "Butterfly Burning" gelesen.


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    Ende der vierziger Jahre treffen sich in einer Township in Bulawayo, einer Stadt im damaligen Südrhodesien Phephelaphi und Fumbatha und verlieben sich ineinander. Ihrer Liebe ist leider kein Glück beschieden, was teils an ihren unterschiedlichen Erwartungen an das Leben und teils an der Einmischung einer missgünstigen Umwelt liegt. Phephelaphi mit ihren knapp 20 Jahren möchte etwas vom Leben haben, sich entwickeln und, da dies jetzt endlich auch für schwarze Frauen möglich ist, Krankenschwester werden. Fumbatha mit seinen 50 Jahren ist mehr an heimischem Glück interessiert, möchte in Ruhe mit seiner geliebten Frau und eventuellen Kindern leben. Verschiedene Verwandte und Bekannte betrachten die ungleiche Beziehung argwöhnisch und scheuen sich nicht, durch Klatsch und Tratsch sowie einige wohlgewählte Worte Zwietracht zwischen den beiden zu sähen. Das Ende ist dementsprechend tragisch.
    Dadurch dass die Geschichte der beiden Protagonisten immer wieder durch Schilderungen der schwarzen Bevölkerung als Kollektiv unterbrochen wird, bekommen wir einen Einblick in die Lebensbedingungen oder eher das Lebensgefühl der Schwarzen in Südrhodesien. Dabei überraschte es mich, wie unsichtbar eigentlich die Weißen im Buch sind; nur am Rande werden sie erwähnt, allerdings ist ihr Einfluss deutlich spürbar.


    Diese kurze Inhaltsangabe wird dem Buch nicht gerecht, denn viel wichtiger als das "Was" ist hier das "Wie". Vera schildert die Geschehnisse in einer sehr poetischen Sprache, die nicht immer ganz einfach zu entschlüsseln ist.
    Was in meinem Gedächtnis bleiben wird, ist weniger die Geschichte an sich, sondern einzelne starke Bilder, wie z. B. in der Luft "schwimmende" Erhängte, sich in Musik und Bewegung verlierende Tänzer, eine blutende Frau im Staub oder auch der titelgebende brennende Schmetterling.


    So kurz das Buch auch war, so groß war der Eindruck, den es auf mich gemacht hat. Von Yvonne Vera werde ich garantiert noch mehr lesen.


    4ratten

    Wir sind irre, also lesen wir!