Andreas Steinhöfel - Der mechanische Prinz

Es gibt 34 Antworten in diesem Thema, welches 10.261 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von odenwaldcollies.

  • Hallo,


    ich habe das Buch zufällig bei uns in der Bücherei gesehen und nach euren begeisterten Rezensionen musste ich es dann doch mitnehmen,um mir selber meine Meinung zu bilden.
    Das Buch liest sich recht flüssig und mit seinen 270 Seiten hat man es dann auch recht schnell durchgelesen.Die Geschichte ist recht spannend und hält die Spannung auch bis zum Schluss aufrecht.
    Der Autor hat eine humorvolle Art zu schreiben (vor allem über kleine Kinder :zwinker: ) und alles in allem ist es ein schönes Kinderbuch.Aber ganz salopp gesagt:Vom Hocker gehauen hat's mich trotzdem nicht und ein zweitesmal muss ich dieses Buch nicht gelesen haben.Mich hat es trotz allem nicht wirklich überzeugt.Deshalb gibt es von mir insgesammt nur


    4ratten


    LG hertzi

  • Während dem Überfall einer Thalia-Filiale bin ich heute auf den Mechanischen Prinzen gestossen und erinnerte mich doch glatt dumpf an diese Diskussion hier und so ist er mit mir nach Hause gewandert :breitgrins::rollen: ...!


    lg
    Arjuna



    PS: da schimpf ich immer so über mein Sieb im Kopf und dann erinnere ich mich doch immer über dieses Buch und jenes Buch schon gutes gehört zu haben (ausschließlich hier im Forum möchte ich betonen) und dann darf es doch noch mit mir kommen... tss..

    Das Leben besteht aus vielen kleinen Münzen, und wer sie aufzuheben versteht, hat ein Vermögen.<br />Jean Anouilh

  • Hallo!


    Beim ersten Lesen bin ich über den Anfang nicht hinausgekommen.
    Beim zweiten Mal wurde mir das Buch von einer Freundin aufgedrängelt. Ich könnte sie jetzt noch zum Dank dafür knutschen. :bussi:
    Ein teils trauriges, aber sehr schönes Buch.


    Grüße


    Nirika

    „Jeg ser, jeg ser …<br />Jeg er vist kommet på en feil klode! <br />Her er så underligt …“<br /><br />Sigbjørn Obstfelder - Jeg ser

  • Andreas Steinhöfel - Der mechanische Prinz

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    Inhalt
    Max ist ein Egalkind, er ist seinen Eltern egal, sie kümmern sich nicht um ihn, vergessen seinen Geburtstag, kaufen ihm keine passende Kleidung und bemerken nicht einmal, wenn Max ihnen an einem Samstag sagt, dass er zur Schule geht, weil sie den ganzen Tag streiten und mit sich selbst beschäftigt sind. An eben diesem Samstag begegnet Max einem einarmigen Bettler, der ihm ein goldenes Ticket für die U-Bahn schenkt, mit dem er "überall aussteigen" kann. Er versteht zuerst nicht, was damit gemeint ist, findet dann aber den Weg in die Refugien, in denen er gegen seine Ängste und Probleme ankämpfen muss und dem mechanischen Prinzen begegnet...


    Meine Meinung
    Ich fand das Buch spannend und es hat größten Teils Spaß gemacht, es zu lesen. Einige Ideen fand ich sehr toll, zum Beispiel, dass man mit der U-Bahn in die Refugien gelangen kann. Ich bin schon immer sehr gerne U-Bahn gefahren und konnte Max sehr gut verstehen. Allerdings werde ich nach dieser Lektüre die U-Bahn mit anderen Augen sehen :zwinker:
    Anfangs fand ich es sehr witzig, dass der Autor sich selbst in die Geschichte mit eingebaut hat und dem Leser den Eindruck vermittelt, dass er nur die wahre Geschichte, die Max ihm erzählt hat, aufschreibt. Bald hat mich genau das aber etwas gestört. Ich fand es nicht sonderlich witzig, dass ein Kinder-und Jugendbuchautor sich ständig über Kinder beschwert, diese als lästig dumm und ungebildet darstellt und dies natürlich genau an den Stellen der Geschichte einbauen muss, in denen es endlich mal etwas spannend ist. Stellenweise fand ich die Geschichte eher langatmig und habe nur darauf gewartet, dass endlich mal wieder was passiert. Wie zum Beispiel bei der endlosen Wanderung durch das letzte Refugium.
    Auch die Sprache hat mich öfter mal verwundert. Vieles wirkt einfach zu übertrieben.

    Zitat

    Er hob eine Hand vor Augen und sah: nichts. Er spürte Boden unter den Füßen aber seine Füße waren verschwunden. Das ist es, was Blinde sehen, wenn sie Angst haben, schoss es ihm durch den Kopf


    Ich habe mir bisher in meinem Leben noch keine Sekunde darüber Gedanken gemacht, was Blinde sehen, wenn sie Angst haben und kann mir nicht vorstellen, dass ein Elfjähriger so etwas denken würde. Und es gab viele Stellen im Buch, über die ich ähnliche Gedanken hatte.
    Insgesamt fand ich das Buch stellenweise spannend. Die Idee ist genial, aber man hätte meiner Meinung nach mehr daraus machen können. Dass sich am Ende herausstellt, dass

    fand ich überflüssig. Besonders begeistert hat mich das Buch nicht, aber es war durchaus nett zu lesen.
    3ratten:marypipeshalbeprivatmaus:

    ~~better to be hated for who you are, than loved for who you&WCF_AMPERSAND're not~~<br /><br />www.literaturschaf.de

    Einmal editiert, zuletzt von stefanie_j_h ()

  • Jetzt hab ich es auch auf meine Wunschliste gesetzt und werde es bestimmt demnächst kaufen. :smile: Ich fand Die Mitte der Welt von Steinhöfel ja schon super und hab Der Mechanische Prinz nur nicht gekauft, weil ich dachte, es sei ein Kinderbuch. So kann man sich irren.

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Polkadot: Es ist auch im Grunde ein Jugendbuch. Aber bei Steinhöfel ist es eigentlich meistens so, dass selbst seine Kinderbücher so viel Tiefgang haben, dass man sie als Erwachsene auch noch problemlos lesen kann. Ich war letztes Wochenende in Leipzig auf einer Lesung von ihm und da waren viel mehr Erwachsene als Kinder, obwohl er aus seinem (absolut großartigen) neuen Kinderbuch gelesen hat.

  • Pandora: Ich verstehe, was du meinst. Die Geschichte kommt mir auch ziemlich schwer(mütig) vor für ein reines Kinder- oder Jugendbuch. Aber ich werd's erst mal lesen. Gekauft ist es jetzt nämlich. :breitgrins:

    Liest:<br />Matt Ruff - Bad Monkeys

  • Max ist ein Egalkind. Seinen Eltern ist er ziemlich wurscht, die sind hauptsächlich damit beschäftigt, sich zu streiten. Deshalb treibt er sich am liebsten nach der Schule mit seinem Freund Jan in der Stadt herum. Die Berliner U-Bahn ist sein Lieblingsort, und dort trifft er eines Tages einen einarmigen Bettler, der ihm ein goldenes U-Bahn-Ticket schenkt.


    Dieses Ticket ist der Schlüssel zu einer fremdartigen Welt, den "Refugien", wo sich viele Kinder einfinden, denen es so ähnlich geht wie Max, deren Alltag von Traurigkeit, Vernachlässigung und Wut geprägt ist. Der Weg durch diese Refugien ist nicht einfach, es gilt gefährliche Abenteuer zu bestehen, doch unterwegs trifft Max auch einige Menschen, bei denen er sich zum ersten Mal in seinem Leben gut aufgehoben und geliebt fühlt.


    Nach seiner Rückkehr sucht er sich einen bekannten Kinderbuchautoren und bittet ihn, seine Geschichte aufzuschreiben, doch der Autor ist erst mal gar nicht begeistert ...


    Über Max' abenteuerlicher Reise zu sich selbst liegt eine leise Traurigkeit und Melancholie, man spürt, wie sehr er unter der Gleichgültigkeit seiner Eltern und ihren ständigen Auseinandersetzungen leidet und sich einsam fühlt. Die verschiedenen Stationen, die "Refugien", sind hübsch erdacht und geschildert, allerdings konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Steinhöfel hier Anleihen bei anderen Fantasyautoren gemacht hat (ich fühlte mich verschiedentlich an Harry Potter oder Lycidas erinnert).


    Die Kernaussage der Geschichte - mit Mut und Selbstvertrauen lassen sich Wut und Traurigkeit überwinden und in Positives ummünzen - ist nicht schlecht, kam mir aber teilweise zu sehr mit dem Holzhammer daher. Gut gefallen haben mir dagegen die sarkastischen Anmerkungen des Kinderbuchautors, dem Kinder im richtigen Leben eigentlich meistens auf den Wecker gehen, und überhaupt dessen Treffen und Unterhaltungen mit Max in der Gegenwart.


    Ein nettes Buch mit Fantasy-Touch und "Message", von dem ich mir allerdings noch etwas mehr erwartet hätte.


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich kann leider nicht mehr genau darauf eingehen, weil es bei mir eine Weile her ist, seit ich ihn gelesen habe, aber ich empfand es als einen sehr vielschichtigen Roman, in dem viele Motive und Themen stecken.


  • Ich kann leider nicht mehr genau darauf eingehen, weil es bei mir eine Weile her ist, seit ich ihn gelesen habe, aber ich empfand es als einen sehr vielschichtigen Roman, in dem viele Motive und Themen stecken.


    Ja, das stimmt auf jeden Fall.


    An einem bestimmten Punkt fand ich die Botschaften, die vermittelt werden sollten, aber irgendwie ziemlich durchsichtig dargestellt. Mir hätte es gereicht, einfach die Symbolik sprechen zu lassen, da hätte nicht noch eine Figur das Ganze noch mal "für Dummies" aussprechen müssen. Aber vielleicht ist das auch nur mein persönliches Problem.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich meinte, dass hinter dem Gesagten bei Steinhöfel oft noch einiges mehr steckt, das nicht gesagt wird. Aber wie gesagt, ich kann im Moment schlecht argumentieren, dazu müsste ich es noch einmal lesen.

  • An vielen Stellen hat das für mich auch so funktioniert, aber es gab irgendeinen Punkt,

    und auch später noch mal irgendeine Stelle, wo mir die Moral zuuu plump dargestellt war.

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Ich mochte „Der mechanische Prinz“ sehr und fand die Botschaft nicht zu plakativ dargestellt. Natürlich merkt man als Erwachsener schnell, worauf Steinhöfel hinauswill, aber das hat mich nicht gestört, im Gegenteil, ich fand die Moral stimmig und phantasievoll umgesetzt.


    Insgesamt ist mir bei dem Roman vor allem die besondere Atmosphäre in Erinnerung geblieben. Zum größten Teil ist die Geschichte sehr melancholisch und düster, aber es gibt auch viele kleine, humorvolle Lichtblicke. Die Szenen in der U-Bahn fand ich besonders stimmungsvoll, was vielleicht auch daran lag, dass ich das Buch passenderweise teilweise in der U-Bahn gelesen habe. :zwinker:


    Das einzige, was mich gestört hat, war,


    Aber trotzdem: Ein tolles Buch! :)


    4ratten

  • Da der junge Max unter der Gleichgültigkeit seiner Eltern ihm gegenüber und ihren ewigen Streitereien leidet, verbringt er gerne seine Zeit damit, mit der Berliner U-Bahn kreuz und quer durch die Stadt zu fahren. Durch ein magisches Ticket, daß ihm ein einarmiger Bettler schenkt, kommt er an einen ihm unbekannten Ort – und begegnet dem mechanischen Prinzen, dem Herrscher über diesen mysteriösen Ort.


    Der Leser begleitet Max auf seiner Reise durch die verschiedenen Refugien des mechanischen Prinzen, der dabei lernt, sich seiner Traurigkeit, Angst und Wut zu stellen und lernt dabei allerlei phantastische Orte kennen. Die Reise mutet wie in einem (Alp)traum an, sie hat mir mir all ihrer Fantasie und Magie sehr gut gefallen. Das Buch übermittelt die Botschaft, daß man sich nicht von seiner Traurigkeit und Angst überwältigen lassen soll, sondern den Mut finden soll, zu lernen, damit umzugehen. Wenn das nicht gelingt, ist der Preis sehr hoch!


    Die Geschichte wird aus zwei verschiedenen Perspektiven erzählt: einmal sind wir mit Max hautnah unterwegs, und dann schwenkt die Perspektive zu dem Autor, der Max zufällig kennengelernt hat und sich von ihm dessen Geschichte erzählen läßt. Besonders witzig ist dabei, daß der Autor für Kinderbücher kein gutes Haar an Kindern läßt. Zuerst will auch von Max nichts wissen, aber dann schlägt ihn dessen Geschichte immer mehr in den Bann.


    5ratten

    Liebe Grüße

    Karin