Ursula K. Le Guin - Erdsee

Es gibt 50 Antworten in diesem Thema, welches 15.740 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Stormy.

  • Hallöchen,


    ich melde mich auch mal wieder seit ein paar Jahrhunderten zurück.


    Vor längerer Zeit bin ich über den Nachfolger, gestolpert.

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    Das Vermächtnis von Erdsee
    Kennt das Buch jemand?
    Ein Sammelsurium von Kurzgeschichten, die alle in unterschiedlichen Ecken der Erdsee spielen.
    Schade, mich hat das Buch wirklich nicht vom Hocker gehauen. Für mich klang das nach dem Versuch, eine erfolgreiche gute Geschichte noch mal aufzuwärmen und noch mal Geld damit zu verdienen.

    ***********************************<br />Unsere Weisheit stammt aus unserer Erfahrung, und unsere Erfahrung stammt aus unseren Dummheiten.<br />(Sascha Guitry)

  • Hallo,



    Ein Sammelsurium von Kurzgeschichten, die alle in unterschiedlichen Ecken der Erdsee spielen.


    ich habe das Buch auch gelesen und war genauso enttäuscht. So gut mir die "richtigen" Erdsee-Bücher gefallen haben, so langweilig und vollkommen uninspiriert fand ich diese Kurzgeschichten. Am Besten hat mir hier noch das Vorwort gefallen. Da schreibt Le Gui noch, dass sie sich mehr tiefe in den Fantasy-Romanen wünscht, diesen Wunsch hätte sie vielleicht selbst auch beachten sollen.


    Seoman

  • Hallo!


    Ich habe die gleiche Ausgabe von Erdsee wie read_myself_into_paradise gelesen, in der alle 4 Romane des Zyklus vereint sind.


    Allerdings habe ich nicht alle Romane am Stück gelesen, was ich auch nicht bereut habe, denn es gibt keine wirklich durchgehende Geschichte bzw. Handlung, auch wenn natürlich immer die gleichen Hauptpersonen auftauchen. Teil 1 konnte mich nicht wirklich überzeugen. Ich hatte das Gefühl, dass Ged ständig von einem Ort zum anderen stolpert, ohne dass das irgendeine Bedeutung hätte. Das hat mich mit Fortschreiten der Handlung ziemlich genervt. Auch das Ende war nicht wirklich spektakulär.


    Dagegen hat mir Teil 2 sehr gut gefallen: hier wird stringent eine spannende Geschichte mit einer glaubwürdigen Hauptprotagonistin (Tenar war mir viel sympathischer und näher als Ged) erzählt.


    Teil 3 hat mich leider zu sehr an Teil 1 erinnert, auch wenn hier die Atmosphäre besser rüberkommt. Allerdings verläuft auch hier das Ende ziemlich unspektakulär. Zum Glück taucht in Teil 4 Tenar wieder auf, worüber ich mich sehr gefreut habe. Dieser Teil ist sehr ruhig, aber ich mochte ihn.


    Insgesamt fand ich die Saga zwar schön geschrieben und die Welt, die Ursula K. LeGuin erschaffen hat, hat mich durchaus fasziniert, aber die Geschichte hat mich nicht wirklich vom Hocker gerissen und irgendwie fehlte ein durchgehender Spannungsbogen, der einen hätte mitfiebern lassen. Teil 2 und 4 fand ich etwas besser als 1 & 3, daher meine gemischte Bewertung:


    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Es sind mittlerweile sechs Teile. Dazugekommen sind "Rueckkehr zur Erdsee" und ein Kurzgeschichtenband.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Es gibt nun auch eine Animeverfilmung der Erdsee. Ursula LeGuin hat vorab schon erklärt, dass sie diese für kaum weniger misslungen ansehe wie die TV-Version, sie habe aber zumindest ihre guten Momente. Ein japanisch-englischer Trailer ist hier:


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  • Der Film ist sehr schön. Ich hatte aber eher den Eindruck, dass er in der Welt von Erdsee spielt, nicht aber die Geschichte der Romane nacherzählt. Ich meine auch gelesen zu haben, dass die Autorin den Film sehr mochte, aber darin keine "Verfilmung" sieht.

  • In einem Interview, das ich gelesen habe, äußerte sich die Autorin ähnlich zwiespältig wie bei dem berüchtigten Zweiteiler des SciFi-Channels: Man habe eigentlich nur ein paar Namen ihrer Figuren geplündert, aber ihre Geschichte nicht wirklich erzählt. Außerdem störte sie sich abermals am zu europäischen Aussehen der Figuren; sie räumte allerdings ein, das Japaner das angeblich anders wahrnehmen. Immerhin gestand sie dem Anime-Film aber auch ein paar gelungene Szenen zu.

    &quot;Cessent iam nunc rapaces officialium manus, cessent inquam!&quot;<br />&quot;Zurück, ihr gierigen Beamtenhände, zurück, sag ich!&quot;<br />&nbsp;&nbsp; - Konstantin der Große

  • Hi!


    Ich hatte mir Erdsee auf die SLW-10-Liste gesetzt, um diese Leselücke zu schliessen.


    Inhalt:
    Der junge Ged, eigentlich ein Ziegenhirte, besitzt eine grosse magische Begabung und wird deshalb zunächst vom alten Zauberer Ogion und später dann auf der Zaubererinsel Rok zum Magier ausgebildet.
    Während dieser Ausbildung öffnet Ged, angestachelt von einem Mitstudenten, einen Riss zwischen der Welt der Lebenden und der Welt der Toten. Das bereitet ihm in der Folge eine Menge Probleme und wird ihn zeitlebens belasten.


    Meine Meinung:
    In dem Buch, das ich gelesen habe, sind die vier Erdsee-Romane «Der Magier von Erdsee», «Die Gräber von Atuan», «Das ferne Ufer» und «Tehanu» enthalten. Man könnte jeden Roman einzeln lesen, aber es empfiehlt sich zumindest, die Reihenfolge einzuhalten.


    Jeder der vier Romane steht für sich und es gibt verschiedene Hauptcharaktere aus verschiedenen Teilen der Fantasiewelt Erdsee. Was den Romanen gemeinsam ist, ist eine gewisse Gemütlichkeit. Es gibt sehr wenig Action und kaum je Hektik. Die Leute haben und nehmen sich Zeit für ihre Queste und ich hatte nach jedem Buch das Gefühl, dass eigentlich gar nicht viel passiert sei. Das hängt damit zusammen, dass die Geschichten sehr linear erzählt werden und es keine komplizierten Verwicklungen mit Plänen, Gegenplänen und Plänen hinter den Plänen gibt.


    Statt einen mehr oder weniger komplizierten Plot aufzubauen, hat die Autorin ihre Aufmerksamkeit ganz den Charakteren gewidmet und gibt dem Leser Zeit (und Material), die Leute kennen zu lernen. Dabei entstanden schöne und lebendige Porträts, die einen guten Teil zu einem schönen Leseerlebnis beitrugen. Daneben ist Ursula K. Le Guin eine gute Geschichtenerzählerin/Märchentante. Ich hatte beim Lesen öfter den Gedanken, dass sich ihre Erdsee-Romane ganz hervorragend zum Vorlesen vor dem Kamin an einem Winterabend eignen würden. Trotzdem sind über 900 Seiten Gemütlichkeit auch nicht immer ganz einfach zu ertragen und genau deswegen kommt das Buch nicht auf die Liste derjenigen, die ich irgendwann nochmal lesen möchte. Dafür war letztlich schon ein bisschen wenig Fleisch am Knochen.


    Eine Anmerkung noch zum letzten Band, «Tehanu», der deutlich später als die ersten drei erschien (nämlich 1990, während der Rest aus der Zeit von 1968 bis 1972 ist). Ich habe keine Ahnung, was da in die Autorin gefahren ist, aber offenbar hatte sie grade einen akuten Feminismus-Anfall. Tenar, eine ältere Frau, steckt in einer Identitätskrise, da der Mann gestorben und die Kinder ausgezogen sind. Immer wieder sinniert Tenar darüber nach, wie ungerecht das Leben für die Frauen in Erdsee ist und was die Männer doch für ungehobelte, böse und frauenfeindliche Kreaturen sind. Schön und gut, wenns denn so wäre. Schliesslich führt Tenar ein extrem unabhängiges Leben und kann tun, was sie möchte. Das Gejammer und immer wieder die Feststellung, dass die Männer die Frauen nicht ernst nehmen – also bitte, das ist in ihrem Fall auf recht hohem Niveau geklagt und für mich kaum nachvollziehbar. Zumal Tenar sich zwar der Ungerechtigkeiten bewusst ist, aber keinerlei Initiative zeigt, etwas dagegen zu tun. So schlimm kanns also nicht sein und den Lesern die Botschaft von den bösen Männern mit dem Vorschlaghammer einzubleuen, hat wenig Stil.


    Fazit:
    Fantasy für Entschleunigte. Gut erzählt, ohne allzu grosse Längen.


    6 von 10 Punkten.

    Wer anderen folgt, wird nie zuerst ankommen.

  • Vorstellen muss ich das Buch ja nicht mehr.


    Meine Meinung
    Mir gefiel, dass es eine Karte der Erdsee-Welt im Buch gab (die gibt es nicht in jedem Fantasybuch) - ich orientiere mich im Laufe eines Buches immer wieder mal anhand einer Karte. (Ich mag auch Glossars, wenn nötig - hier brauchte man keines.) Auch die Karte von der Gräberanlage von Atuan war hilfreich. Die Welt ist schlüssig und gut aufgebaut.


    Das erste Buch (Der Magier der Erdsee) war für mich das beste und spannendste.
    Der zweite Band (Die Gräber von Atuan) war noch ganz OK, aber es gab viel zu viele unwichtige Informationen, die die Geschichte nur in die Länge gezogen haben.
    Im dritten Buch (Das ferne Ufer) ging es eigentlich nur um moralisches BlaBla, wie ein junger Mann zum König aller geformt wird - es wird endlos übers Meer geschippert und hier und da mal angelegt. Es passiert nicht viel und auch erst ziemlich zum Schluß.
    Tehanu ist die letzte Geschichte aus dem Sammelband und war verhältnismäßig gut, aber es gab so viele langweilige Passagen, dass ich es fast nur quer gelesen habe. Es wurde (für mich) sehr oft in Rätseln gesprochen, dass ich überhaupt nicht verstanden habe um was gerade es geht. Wirklich schön fand ich was am Ende über das kleine Mädchen herauskam und weil ich wissen wollte, wie es ausgeht, habe ich es überhaupt nur zu Ende gelesen.


    Für die gute Idee gibt es von mir
    2ratten

    Liebe Grüße<br />Junifee

  • Meine Meinung:


    Eigentlich wollte ich zuerst gar nichts schreiben, weil ich mitten im ersten Teil aufgehört habe und nicht wusste, was. Aber nach einigen Tagen kann ich es nun doch reflektieren. Zu Beginn war ich erst einmal sehr fasziniert von der Welt von Erdsee und den Beschreibungen der einzelnen Orte und Völker. Ich wollte nur noch dort sein. Ausserdem sind mir die vielen Klischees aufgefallen, derer sich die Autorin bedient. Zuerst dachte ich: "Wenn ich noch einmal einen Zauberer im weissen Umhang hier sehe, dann..." werfe ich das Buch in eine Ecke. Aber dann fiel mir ein, dass das Werk ja so alt ist, wahrscheinlich hat Le Guin gar keine Klischees abgeschrieben. Sie hat sie wohl eher erfunden. :breitgrins: Von da an hatte ich auch daran meine Freude.


    Ged fand ich ganz nett, wurde aber nie so richtig warm mit ihm. Die Erzählweise ist zu oberflächlich. Ich erfahre dauernd, was er macht und wohin er geht und wie es dort aussieht. Aber es gibt nie einen richtig tiefen Einblick in seine Gedanken und Gefühle, ich fühlte mich immer etwas ausgeschlossen. Jemand weiter oben beschrieb die Autorin als Märchenerzählerin. So schien es mir auch. Aber dadurch konnte ich nicht richtig mitfiebern, ich hatte zu keinem Zeitpunkt Angst um Ged. Auch die anderen Figuren wirken wie gemalt, sie sind da und sie sind schön, aber ich spüre nichts von ihrem Leben. Es wird zwar erzählt, aber die blosse Erklärung reicht mir nicht. Ich hoffe, ihr versteht, was ich meine.


    Ausserdem gibt es mir zu viele Längen. Das Buch ist definitiv nichts für Ungeduldige, die möchten, dass immer wieder etwas geht. :zwinker: Und so bin ich nun einmal. Auch die Geschichte, ich möchte gar nicht wissen, wie es ausgeht. Es interessiert mich nicht mehr so richtig. Vielleicht würde es das, wenn ich mehr für den Protagonisten übrig hätte.