Harry Mulisch - Die Entdeckung des Himmels

Es gibt 56 Antworten in diesem Thema, welches 15.974 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.


  • Keine Sorge, Wendy, ich bin über die Feiertage gar nicht zum Lesen gekommen. :rollen:


    Das beruhigt mich ein bisschen. :breitgrins: Aber da sind ja schon welche fertig. Wow!


    Bei mir geht's leider gerade drunter und drüber, darum komme ich trotz Ferien überhaupt nicht zum Lesen. Immer, wenn ich Zeit hätte, passieren privat so viele Sachen, dass ich kaum mehr weiß, wo mir der Kopf steht. Ich hoffe aber wirklich, dass ich bald wieder dazu komme zu sehen, was Max und Onno so treiben.

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Bis Ende zweiter Teil



    Onno fällt, bis auf seine täglichen Besuch bei Ada, in seinen alten Lebensrhythmus zurück. Eine zeitlang dachte ich fast, weder Onno noch Max liegt wirklich etwas an Ada. Es wird wohl eher so sein, dass für die beiden klar ist, dass sie Ada schon verloren haben. Sophia ist scheinbar die einzige, die Ada noch als lebenden Menschen ansieht.


    Max kann sich der Faszination der Beziehung zu Sophia nicht entziehen. Er führt nun ein "monogames" Leben. Sogar Onno ist etwas aufgefallen. Trotz seiner ansehenden Sorgen um die weitere Zukunft seines Kindes. Ich kann mir gut vorstellen, wie unangenehm er sich während der Familiensitzung gefühlt haben muss. Seine konservative Haltung nötigt ihn dazu sein Kind in einer intakten Familie unterzubringen. Leider entspricht keines der beiden Paare seiner Vorstellung. Ich war sehr gespannt für welche Richtung er sich entscheiden würde.


    Sophia hatte sich ebenfalls angeboten und ich war schon sehr enttäuscht, dass Onno sie ausschlug, wo ich mir doch solche Hoffnungen in diese Richtung machte. Dann kam uns zum Glück Max zu Hilfe! :klatschen: Zu was man sich nicht alles hinreissen lässt, wenn man die Panik in den Augen hat. Und in seinen Augen ist es tatsächlich die ideale Lösung. Schlägt er doch zwei Fliegen mit einer Klappe.


    Sophia ist ganz spontan und willigt ein. Ob sie vielleicht auch schon weiter überlegt haben mag, wie sie Onno umstimmen könnte? Denn so kalt und herzlos wie Onno sie sieht, ist sie gar nicht. Sie kann ihre Gefühlt nicht offen zeigen und verschanzt sich hinter Gleichgültigkeit.


    Ich bin nur froh, dass die Nachforschungen von Max im Sand verlaufen sind. Damit sind Onno und er um eine aktive Entscheidung herumgekommen. Ich denke, Onno lag mit seiner Vermutung über die wahren Absichten des Arztes richtig. Noch deutlicher konnte man zu jener Zeit kaum werden.


    Und nun klappt alles wie am Schnürchen. Die drei Hauptpersonen sind sich einig und alle notwendigen Sachen werden in Angriff genommen. Der OP-Termin steht fest. Der Storch kann kommen.
    Was der bringt ist natürlich nicht irgendein Kind. Nein! Es ist ein perfektes Kind.
    "Was für eine Schönheit. Damit wird er noch seine Probleme haben.", meint sogar Sophia.
    Die Namensgebung wird dann beiden "Vätern" gerecht. :breitgrins::breitgrins:

  • Bis Kapitel 36


    Wenn man sich so anhört, wie die Engel miteinander reden, fragt man sich, ob sie sich von ihren "Kollegen" ein paar Etagen tiefer wirklich so sehr unterscheiden.


    Max hat Glück. Durch die Vermittlung seines Chefs bekommt er die Chance auf eine Wohnung, die fast idealer nicht sein könnte. Auf jeden Fall ein würdiger Rahmen für einen Nachkommen von Onno Quist. :zwinker:
    Ich könnte mir vorstellen, dass die anderen Bewohner noch die eine oder andere Rolle in Quintens Entwicklung spielen werden. Ein bunter Haufen ist es jedenfalls. Das Ende von Kapitel 34 entsprach sicher tausend mal mehr der Wahrheit als Max sich träumen ließ.
    "Ein Geschenk des Himmels."


    Max stürzt sich voller Tatkraft in die Renovierung der neuen Wohnung um nur nicht nach Westerbork fahren zu müssen. Zu seiner Beruhigung hat sich sein Verhältnis zu Sophia wieder "normalisiert".
    Dass Onno sich das neue Zu Hause seines Kindes nicht vorab mal angesehen hat, finde ich seltsam. Reicht es ihm, dass Quinten bei Max und Sophia untergebracht ist? Glaubt er, er hätte damit seine Pflicht erfüllt?


    Quinten unterscheidet sich jetzt schon von anderen Kindern. Wird er sein Schweigen erst brechen, wenn seine Entwicklung weit genug fortgeschritten ist und er sich schon ziemlich verständlich machen kann. Es gibt ja Kinder, die lange erst gar nicht sprechen und dann gleich richtig loslegen.
    Er übt eine seltsame Ausstrahlung auf die Mitbewohner des Schloßes aus. Und Onno hat sich während seines Besuches königlich unterhalten.


    Nachdem Max endlich den Weg an seine neue Wirkungsstätte gefunden hat, ist es doch nicht so schlimm, wie er es sich vielleicht ausgemalt hat. Dass das Lager der sternetragenden Menschen zu einem Lager der sternebeobachtenden Menschen umfunktioniert worden ist, offenbart zwar nicht auf den ersten Blick eine Art Mahnmal, das ja auch gar nicht beabsichtigt war, aber für Max ist es ein besänftigender Gedanke.

  • Bis Kapitel 41


    Ada ist inzwischen zur völligen Randfigur geworden.
    Die Kapitel machen auch größere Zeitsprünge von ein bis zwei Jahren, in denen sich nichts entscheidendes ereignet.


    Quinten wächst heran. Onno scheint sich nur noch selten blicken zu lassen. Er ist eingespannt in seine Arbeit und vergisst den Rest um sich herum.


    Wie schon angenommen, spricht Quinten von heute auf morgen. Von da ab ist er sozusagen in der Welt aufgenommen. :zwinker: Herr Spier und die anderen Mitbewohner des Anwesens tragen viel zu Quintens Erziehung bei.


    Wenn Quinten sich bei seiner Entwicklung stark von Gleichaltrigen unterscheidet, so sind seine Gedanken bezüglich seiner Mutter und warum sie immer "schläft" doch richtig kindlich.
    Seine Schlußfolgerung, dass die Königin seine Mutter sein müsste, fand ich drollig und gleichzeitig traurig.


    Der kleine Kerl macht sich ja sehr viele Gedanken. Bei der Beerdigung seines Großvaters überlegte er sich, dass es doch sinnvoller wäre, wenn alle statt Blumen Steine mitbringen würden.
    Sein Unbehagen als er den toten Großvater im Sarg sah, kann ich verstehen, da Tote aussehensmäßig oft nichts mehr mit der lebenden Person gemein zu haben scheinen.


    Als er dann ausdrücklich darum bittet seine Mutter sehen zu dürfen, fährt Onno mit ihm hin. Ich fand es einfühlsam von Onno, dass er darum bat Ada vor dem Besuch die Sonde ziehen zu lassen. Für Kinder muss dies ein sehr erschreckender Anblick sein. Und Quinten hat so schon Probleme mit seiner lebenden toten Mutter. So sehr, dass es zu einem der seltenen Gelegenheiten kommt, bei denen er sich kindgerecht verhält. Er kann den Besuch nicht verarbeiten und bekommt schreckliche Albträume, wodurch er nachts sogar anfängt zu schreien.


    Dieser Angstschrei läutet das Ende der Beziehung von Max und Sophia ein. Wenn die beiden wüßten, das Quinten schon lange davon weiß. :scht:

  • Ich habe nun den 3. Teil beendet.



    Je mehr sich das Buch dem Ende nähert, desto geringer wird die Anzahl der Protagonisten und es zeichnet sich ab, wer der eigentlich "Held" der Geschichte sein wird. Das Kind, dass nie ein Kind war, das Kind, das mit (meiner Ansicht nach) einer "alten" Seele auf die Welt kam, das Kind, das sehr wahrscheinlich vor Anbeginn von Onno und Max schon da war und in der "Burg" auf seine Zeit gewartet hat.


    So ein ähnliches Gefühl hatte ich auch. Ab und an dringt in Quinten zwar das Kind durch, aber eigentlich ist er sehr unkindlich.


    Wie ich schon vermutete, profitiert Quinten von der gemischten Hausgemeinschaft. Jeder kann ihm etwas anderes beibringen oder erzählen. Und alles, für das er sich interessiert, saugt er auf wie ein Schwamm.


    Onno's Karriere erfährt immer wieder einen Wandel, bis es zum endgültigen politschen Aus für ihn kommt. Dies fällt tragischerweise auch mit einem großen persönlichen Verlust zusammen. Für seine "Freunde" aus der Politik jedoch gar nicht mal so unpassend.


    Onno wird völlig aus der Bahn geworfen und will abtauchen, sich unsichtbar machen. Seine Briefe an Max, Sophia und Quinten sind teils distanziert bis hin zu leicht melodramatischen Formulierungen. Zwar hat Quinten seinen Vater kaum gesehen, doch sein plötzlicher totaler Verlust trifft den Jungen sehr.


    Mit Onno's Abgang fallen kurz darauf auch andere Änderungen an. Das Schloß, dieser ideale Wohnsitz ist in Gefahr. Erst der letzte Käufer schafft wovon alle hofften, dass es nicht eintreffen würde. Die Zeit läuft ab. Jeder denkt bereits an die nahe Zukunft und wie sie gestaltet werden könnte.


    Quinten macht sich auf die Suche nach seinem Vater. Ich bin mir sicher, dass er ihn finden wird. Wie, das wird sehr interessant werden. Oder müssen wir uns hier auf einen der großen Zufälle gefasst machen?


    Mir ist beim Lesen übrigens etwas aufgefallen. Durch die Engel wissen wir, dass Max Quintens Vater ist, für die Personen des Romans ist es ja Onno. Auch wenn der Junge weder ihm noch Onno ähnlich sieht, vielmehr seiner Mutter nachschlägt, so ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen, die Vater und Sohn verbindet.
    Auf Seite 526 steht über Quinten:
    "..., ließ wie jeden Morgen die oberen Gelenke seiner Daumen knacken, ..."
    Und auf Seite 606 steht über Max:
    "In dem Augenblick, da er seine Daumengelenke hatte knacken lassen und die Decke zur Seite schlug ..."

  • Mir ist beim Lesen übrigens etwas aufgefallen. Durch die Engel wissen wir, dass Max Quintens Vater ist, für die Personen des Romans ist es ja Onno. Auch wenn der Junge weder ihm noch Onno ähnlich sieht, vielmehr seiner Mutter nachschlägt, so ist mir eine Kleinigkeit aufgefallen, die Vater und Sohn verbindet.
    Auf Seite 526 steht über Quinten:
    "..., ließ wie jeden Morgen die oberen Gelenke seiner Daumen knacken, ..."
    Und auf Seite 606 steht über Max:
    "In dem Augenblick, da er seine Daumengelenke hatte knacken lassen und die Decke zur Seite schlug ..."


    Das ist mir gar nicht aufgefallen, aber jetzt wo du es schreibst..... Mmm.
    Nun, dann verstehe ich die Rolle von Onno nicht wirklich, oder doch? Quinten bekommt Max' Gene, aber letztendlich wird Onno auftauchen und ihm mit seiner Art zur Seite stehen?


    Nun, da du jetzt das dritte Kapitel beendet hast, kann ich acuh wieder weiterlesen und ich freue mich schondarauf wieder in die Welt von Harry Mulisch einzutauchen. :winken:


    Tina


  • Nun, dann verstehe ich die Rolle von Onno nicht wirklich, oder doch? Quinten bekommt Max' Gene, aber letztendlich wird Onno auftauchen und ihm mit seiner Art zur Seite stehen?


    Eigentlich war es von Anfang an klar, dass Quinten der leibliche Sohn von Max sein würde.
    Aber ich habe mich dann so einlullen lassen, dass ich schon glaubte Onno sei Quintens Erzeuger und Max bekäme die Rolle des "Vaters", der maßgeblich an seiner Erziehung beteiligt sein würde. Das war jedoch nicht der Fall. Ja, es ging sogar soweit, dass Quinten Max gar nicht mal großartig mochte. Er hat ihn akzeptiert. Fertig!

  • Einschließlich Kapitel 52


    Aus dem Zwiegespräch der Engel wird dann klar, warum Max sterben musste. Er wurde das Opfer seines eigenen forschenden Geistes.


    Onno indes ist immer noch mit seiner Vergangenheitsbewältigung geschäftigt. Die Briefe an seinen Vater finde ich einfach toll. Onno hat recht mit seiner Behauptung, dass Worte Macht ausüben. Mich zogen die Worte so sehr in ihren Bann, dass ich das Kapitel ohne Unterbrechung las und danach "luftschnappend an die Oberfläche kam". Allerdings muss ich sagen, ich habe bisher noch nie in Margaret Thatcher eine bürgerliche Kleopatra gesehen. :breitgrins:
    Dieses Kapitel hat mich wie noch kein anderes in diesem Buch gefesselt. Ich bin gespannt, welche Rolle der Rabe Edgar noch spielen könnte.


    Quinten ist auf der Suche. Er hofft immer noch ein Bauwerk zu finden, das seiner "Burg" gleichkommt. Sein Weg führt ihn über Venedig nach Florenz. Doch weder bei seiner Burg, noch bei seinem Vater ist er einen Schritt vorwärts gekommen. Dafür hat er andere Bekanntschaften gemacht. Die Anziehungskraft,die er bereits als Kleinkind hatte, ist ihm wohl erhalten geblieben.


    Sophia tut mir leid. Sie ist nun ganz alleine zurück geblieben. Noch dazu mit dem bevorstehenden Auszug. Sind die Besuche bei Ada nun das einzige, was sie mit den letzten Jahren verbindet?

  • Kleiner Einwurf: Edgar fand ich soooo klasse! :klatschen: Ich glaube, ich habe schon mal irgendwo erzählt, dass seit dem Buch alle Raben bei mir Edgar heißen ;)

    If you don't become the ocean, you'll be seasick every day.

    Leonard Cohen





  • Huhu ihr Lieben!


    *seufz* Ich bin endlich (!) auch wieder mal ein bisschen zum Lesen gekommen. Allerdings stecke ich immer noch in Teil 1 fest und die Helden fliegen gerade nach Kuba, was mich doch etwas überrascht hat. Obwohl man derartige Spontanaktionen ja eigentlich von Max und Onno hätte erwarten können. :breitgrins:
    Aus irgendeinem Grund finde ich Onno immer noch wesentlich interessanter als Max, obwohl ich beide sehr gerne habe. Und auch Ada wächst mir jetzt etwas mehr ans Herz, weil sie endlich auch einmal den Eindruck macht, etwas Eigeninitiative zu ergreifen.
    Was ihr Vater Onno über ihre Kindheit erzählt hat, war aber auch sehr aufschlussreich. Für sie ist die Welt ja praktisch ein neuer Ort, den es zu erkunden gibt. Seine gesamte Jugend wie in einen Kokon versponnen zu verbringen kann nicht angenehm sein. :sauer:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog


  • Was ihr Vater Onno über ihre Kindheit erzählt hat, war aber auch sehr aufschlussreich. Für sie ist die Welt ja praktisch ein neuer Ort, den es zu erkunden gibt. Seine gesamte Jugend wie in einen Kokon versponnen zu verbringen kann nicht angenehm sein. :sauer:


    Ich denke, das war auch der Grund warum sie trotzdem mit Max zusammen blieb. Sie wollte fort aus der Enge des Elternhauses.




    Bis Kapitel 56


    Nun, Edgars Aufgabe war es Onno aus seinem phlegmatischen Lebensrhythmus herauszuholen. Denn wie hätte Quinten Onno sonst finden sollen. Als Edgars Mission erfolgreich war und der Rest sich selbst erfüllen würde, flog er davon, in diesem Fall durch das große Loch in der Kuppel des Pantheons.


    Als die beiden sich so plötzlich und unverhofft gegenüber stehen, sind sie leicht verwirrt. Vorsichtig beginnen sie ihr Gespräch. Gibt es doch so viele Fragen, die man sich nicht zu stellen traut oder nicht hören möchte.
    Noch nie war Quinten seinem Vater so nah und über so lange Zeit. Und doch erscheint er ihm fremder als früher. Onno fühlt sich vom Leben besiegt. Das Auftauchen Quintens erscheint ihm wie ein Ersatz für all seine Verluste - ein wenig wie ein zweiter Max.


    Zusammen streifen sie durch Rom. Man wird von Ort zu Ort geschleppt um sich an Gebäude, Plätze und Sehenswürdigkeiten zu erfreuen. Da musste ich dann doch das Internet bemühen, weil ich lieber Bildchen schaue, wenn ich mir Gebäude vorstellen soll.
    Schade fand ich, dass Onno keine Lust mehr an Übersetzungen hat. Dafür verabreicht er Quinten Nachhilfe in Sachen Bibel. Als er seinem Sohn erklärt, warum Michelangelo Moses gehörnt darstellte, hat er ein klein wenig zu seinem alten Witz zurück gefunden. "Dann mußte er wieder hinauf, mit zwei neuen Tafeln, die er diesmal selbst bezahlen mußte."


    Jetzt weiß ich immerhin einige Sachen über den Lateran, die ich vorher nicht wußte.


  • Bis Ende Kapitel 59


    Quinten ist ganz versessen darauf Onno zu beweisen, dass die Gesetzestafel nicht, wie angenommen, verschollen sind, sondern sich unter dem Altar im Sancta Sanctorum befinden. Die Zeit, die er nicht für seine Recherche benötigt, verbringt er dort an jenem Ort. Die Padres freuen sich immer ihn zu sehen.


    Auch Onno ist eingespannt. Seine Suche führt ihn sogar in das kunsthistorische Institut, dem er damals zugunsten von Max die Zuschüsse gekürzt hat. Wie sollte es auch anders sein, dort holt ihn seine Vergangenheit ein. Der Direktor ist noch derselbe und hat Onno auch erkannt.
    "Unser Etat ist vor einigen Jahren vom damaligen Staatssekretär drastisch gekürzt worden , wir mußten einige Entlassungen vornehmen, aber hoffentlich finden Sie trotzdem, was Sie suchen."
    Die Spitze hat gesessen. :breitgrins:


    Quinten ist sich inzwischen völlig sicher, dass die Gesetzestafeln unter dem Altar zu finden sind. Onno versucht ihm verständlich zu machen, dass er unter keinen Umständen an diesen herankommen würde, ja, er zeigt ihm die politischen und religiösen Verwicklungen auf, die durch ein Auftauchen es Dekalogs entstehen würden. Aber das schreckt Quinten nicht ab. Er will seinen Fund ja auch nicht veröffentlichen; er weiß eigentlich nicht zu sagen, was er dann damit anfangen will.


    Als er von Onno gefragt wird, was er sich zum Geburtstag wünscht, haut es seinen Vater fast von den Socken. :breitgrins: Der arme Onno! Aber da sein Sohn es schaffte ihn in Grund und Boden zu reden, schlimmer noch, er hat ihm die zweite Spitze in so kurzer Zeit verpasst!
    "Du hättest mich ja erziehen können."
    Zwar entschuldigt er sich sofort bei seinem Vater, aber gesagt ist gesagt und Onno weiß, er kann nun nicht mehr anders.


    Nach den letzen Vorbereitungen lassen sich die beiden nachts einschließen. Ich bin völlig baff! Gibt es da echt keine Überwachungskameras?! Ich hätte zumindest erwartet, dass vor dem Abschließen alles genauer durchsucht wird, ob sich auch keiner versteckt hat. Sehr fahrlässig in meinen Augen!


    Ich bin sehr gespannt, ob Quintens Fähigkeiten beim Schlösser knacken ausreichen um diese Monsterschlösser zu öffnen.


    Hier um Dunkel des Beichtstuhls muss Onno erfahren, dass seine Schwiegermutter und Max... Typisch Max! :breitgrins:

  • Kapitel 60 - 62


    Gerade in diesem Abschnitt wird es wieder richtig klar, dass Quinten der Sohn von Max ist. Man fühlt sich sofort an Kuba erinnert. Max (Quinten) sagt, wo's lang geht und Onno macht sich zweifelnd auf den Weg.


    In Abständen öffnet Quinten ein Schloß nach dem anderen. Onnos Nerven sind arg strapaziert.
    Minimaler Einsatz - große Wirkung. Und dann ... NICHTS!
    Onno hat ja gewusst, aber er hat jede Möglichkeit gedanklich schon mal durchgespielt. Eigentlich ist er erleichtert. Der Fund hätte eine Änderung bewirkt und trotz der letzten Wochen scheint er noch immer nicht so weit zu sein sein Leben umzukrempeln.


    So glaubt er sie würden sich nun aus dem Staub machen, aber da hat der die Rechnung ohne Quinten gemacht. Dieser ist noch lange nicht am Ende. Ja, genau diese Situation hat er erwartet. Wieder folgt ein für Onno nervenaufreibendes Warten auf die nächste Schlafphase. Quinten dagegen wirkt, als könnte ihn nichts erschüttern. :breitgrins:



    Onno würde den Fund gerne an Ort und Stelle überprüfen, aber Quinten lässt es nicht zu.


    Kurz bevor sie durch einen kleinen Trick mit Hilfe der Patres die Kirche verlassen wollen, bemerkt Onno etwas schreckliches.


    Aber manche Dinge muss man einfach hinnehmen. Nun kommt ein neuer Plan ins Spiel. Und es muss schnell gehen.


    In Windeseile werden alle notwendigen Vorbereitungen getroffen. Wenigstens kann Onno nun einen ersten Blick auf die Tafeln werfen, die erst gründlich gereinigt werden müssten um etwas auf ihnen erkennen zu könne. Es ist Quinten, der etwas näheres über sie herausfindet. Seiner Meinung nach, die er für sich behält, bestehen die Tafeln aus Saphir. Ich meine auch irgendwo einmal gelesen zu haben, dass einer jüdischen Legende nach die ersten Tafeln aus einem durchsichtigen Material und die zweiten aus Saphir bestanden hätten.


    Ich musste so über Onnos Bemerkung am Flughafen lachen, als er all die Menschen mit ihren Koffern sah:
    "Sieh mal: Lauter Diebe, die sich mit ihrer Beute aus dem Staub machen."


    Ihr Last-Minute-Ticket bringt sie nach Tel Aviv. Wenn das keine Fügung ist. :rollen:
    Die Kontrollen am Flughafen sind echt lesenswert. Onno findet zu seiner alten Form zurück.
    Dass die beiden dann in diesem abgelegenen Hotel landen, hat sicher auch noch eine Bedeutung.


    Und dann kam der absolute Hammer! :breitgrins:


    Onno ist der Überzeugung, dass jeder der etwas dagegen sagen könnte, mundtot gemacht werden würde. Da kann man nur in Quintens Reaktion miteinfallen! :totlach:

  • Kapitel 63 bis Ende


    Onno und Quinten machen sich auf um den Tempel des Herodes zu finden. Genauer gesagt die Stelle, wo das Allerheiligste lag.
    Und wie das so ist, wenn man in der Fremde weilt, es laufen einem die schrecklichsten Leute über den Weg, Nachbarn, Bekannte oder Familie. In diesem Fall ist es Tante Trees. Quinten entdeckt sie früh genug um Onno zu warnen. Sein Kommentar als er sie sieht, ist mal wieder typisch Onno Quist. "Die ist aber alt geworden, dieser Hausdrachen."
    Manche Sache bemerkt man an anderen eben immer eher, als an sich selbst. :clown:


    Als sie dann an der Klagemauer ankommen und Quinten Zeuge der Initiation eines Jungen wird, habe ich das Gefühl, dass er ein wenig neidisch auf diesen ist. Ihm wurde nie solche Aufmerksamkeit zuteil. Herr Ibrahim, der sich als Fremdenführer anbietet, erklärt Vater und Sohn was, wann, warum und wer. Onno kann da noch ganz gut mithalten. Quinten, für den all dies völlig fremd ist, will alles sehen und wissen.


    Erschöpft setzen sie sich in ein Straßencafé. Onno kann mit seinem Sohn nicht mehr mithalten. Er war ja schon immer etwas träge und Quinten sprüht nur so vor Energie. Ein Satz und ein kurzer Blickkontakt versetzen Onno in einen plötzlichen Gefühlsaufruhr. Kann es sein, was er vermutet?


    Mitgenommen von der Begegnung kehren die beiden in ihr Hotel zurück. Während Onno nachdenkt, macht Quinten sich frisch. Er sitz am Fenster und schaut hinaus. Er hat das Gefühl, als wäre die Zeit stehen geblieben. Nichts regt sich, kein Laut ist zu hören. Dann hat er den Eindruck, dass ein kleiner schwarzer Punkt am Himmel sich vergrößert.


    Alles was zurück bleibt, sind Millionen von Splittern, die keine Bedeutung mehr haben. :sauer:


    Als Onno Quintens Verschwinden entdeckt, hat er eine Vermutung. Aufgeregt ruft er seine Schwiegermutter an. Diese hat ihm wiederum Neuigkeiten zu berichten. Onno steht dem Gehörten fassungslos gegenüber. Ist es möglich, dass alles so zusammenhängt?


    Der Oberengel ist mit dem Ergebnis zufrieden. Auftrag erledigt. Damit es nicht noch zu irgendwelchen Verwicklungen kommen könnte, wäre es vielleicht ratsam, wenn der andere Engel einen Stein oder Meteorit fallen lassen würde. Dann wäre er entlassen und in Rente. Doch dieser zweite Engel will es nicht auf sich beruhen lassen. Er glaubt, es gäbe noch eine Chance und weigert sich alles seinen Lauf nehmen zu lassen. :grmpf: Als er dem anderen Engel nachschreit,
    "Was meinen die eigentlich, wer sie sind, diese Emporkömmlinge!" , bin ich mir nicht ganz sicher, wen er mit "sie" meint. :engel:


    [size=6pt]Wenn die sich da oben schon nicht einig sind, wie sollen wir es dann hier unten sein.[/size] :teufel:

  • Bis Ende des Buches

    Ich habe heute das Buch beendet und ich muss sagen, dass mir, abgesehen davon, dass ich das komplette Buch klasse fand, gerade der letzte Teil am besten gefallen hat.
    Die Ereignisse überstürzen sich. Rom, das aufeinander treffen von Onno und Quinten, der Raub der Gesetztestafeln, Israel. Das war ein richtiger Show-Down. Trotzdem war ich etwas verwirrt, von dem letzten Alleingang Qunitens. Ich glaube diese Stelle muss ich noch einmal in Ruhe lesen. Ich fragte mich immer wieder wo er eigentlich war, bzw. in welcher Zeit und was er zu diesem Zeitpunkt war. War er noch Mensch oder hat er schon eine andere Lebensform angenommen. Der Tod Adas, zusammen mit der quasi Himmelfahrt Quintens bestätigt mal wieder die Meinung, dass der Mensch lediglich solange auf dieser Erde verbleibt, wie er für die "Oberen" von Nutzen ist. Kein sehr erfreulicher Gedanke, wenn ich bedenke, dass ich auch zu den "Niederen" gehöre.
    Bevor ich meine entgültige Rezension schreibe, muss ich das ganz erst mal setzen lassen.


    Valentine, wie hast Du die letzten Kapitel empfunden. Das würde mich sehr interssieren.


  • Trotzdem war ich etwas verwirrt, von dem letzten Alleingang Qunitens. Ich glaube diese Stelle muss ich noch einmal in Ruhe lesen. Ich fragte mich immer wieder wo er eigentlich war, bzw. in welcher Zeit und was er zu diesem Zeitpunkt war. War er noch Mensch oder hat er schon eine andere Lebensform angenommen.


    Edgar war, so glaube ich, schon zu Anfang ein Helfer der Engel. Quinten hilft er seine Aufgabe zu erfüllen. Wenn es nach biblischen Vorbild gemacht wurde, dann befand sich Quinten tatsächlich an den Orten, die er sah. Gott sandte ja schon früher Engel aus um Erwählte an ferne Orte zu bringen. Seine Himmelfahrt, nach getaner Arbeit, ist vergleichbar mit denen Elijas und Henochs.
    Was mir immer noch ein Rätsel ist, ist, dass Ada überhaupt so lange lebte.

  • An Details vom Schluss erinnere ich mich nicht mehr so richtig, aber ich fand das Ende schon irgendwie genial und passend zu dem ganzen Roman.


    Die letzten Kapitel waren, wie tina schon schrieb, im Gegensatz zum oft eher ruhig fließenden Rest des Buches eine aufregende Kaskade von Ereignissen, es wurde noch mal richtig spannend.


    Die Überlegungen zum Menschen als "Spielball" höherer Mächte kann ich an der Stelle nachvollziehen, wenngleich ich die so in dem Moment nicht hatte. Aber man kann schon ins Nachdenken kommen ...

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    Leonard Cohen