Margaret Mitchell - Vom Winde verweht

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    Klappentext:


    Unvergesslich und unerreicht - das Buch, das Millionen bewegte.


    Keine andere Liebesgeschichte hat das Publikum auf der ganzen Welt so mitgerissen
    wie die große Saga um die verwöhnte Scarlett O'Hara und ihren zynischen Verehrer
    Rhett Butler.
    Mit einzigartiger Intensität zeichnet Margaret Mitchell nach, wie eine große Liebe
    zerbricht und lässt gleichzeitig eine längst vergangene Epoche lebendig werden.


    [hr]


    Teilnehmer:


    Jaqui
    Wendy
    Mara
    Aeria (?)
    julhenne (?)
    fairy (?)
    Juggalette
    Luinil
    Cuddles
    WannaBe
    Chil


    Viel Spaß, fairy

    [size=9px]&quot;I can believe anything, provided that it is quite incredible.&quot;<br />~&quot;The picture of Dorian Gray&quot;by Oscar Wilde~<br /><br />:leserin: <br />Henry Fielding - Tom Jones<br /><br />Tad Williams - The Dragonbone Chair<br /><br />Mark Twai

    Einmal editiert, zuletzt von fairy ()

  • Dann werde ich mal den Anfang machen.


    Ich liebe dieses Buch, habe es vor mehr als zehn Jahren schon einmal gelesen und habe mich gleich einmal draufgestürzt. Ich habe im ersten Buch das erste Kapitel gelesen und ich war gleich wieder drinnen mitten in den Südstaaten.


    Was ich allerdings noch immer nicht nachvollziehen kann, ist diese Versessenheit auf den Krieg. Ich weiß, dass keiner der beiden Beteiligten, also weder die Yankees noch die Südstaatler jemals geahnt haben, wie lange der Krieg dauern würde und was sie damit auslösen. Aber wie kann man nur so scharf darauf sein, in den Krieg zu ziehen um andere Menschen zu töten? Denn ich nehme mal stark an, dass Stuart und Brent Tarleton nicht die einzigen waren, die es kaum erwarten konnten den Yankees zu zeigen wo es lang geht.


    Scarlett fand ich schon beim ersten Lesen nicht wirklich die Sympathieträgerin schlechthin. Sie ist mir zu oberflächlich. Aber die Figur muss wohl so sein, damit die Geschichte im Endeffekt aufgehen kann.


    Katrin

  • "Vom Winde verweht" wollte ich schon seit langer Zeit mal lesen, und diese Leserunde ist nun endlich ein Anlass, es auch wirklich zu tun. :klatschen:


    Ich stecke gerade mitten im 3. Kapitel. Scarlett ist mir bisher noch nicht wirklich sympathisch, aber ich denke, dass sich ihre Persönlichkeit im Laufe der Geschichte noch entwickelt. Bisher kommt sie mir eher wie ein verzogenes Gör vor. Ich kann ja verstehen, dass es sie mitnimmt, dass ihr Schwarm eine andere als sie heiraten wird, aber sie reagiert mehr wie ein kleines Mädchen, dem man sein Spielzeug wegnimmt. Und als dann ihr Vater erklärt, dass sie und Ashley ja gar nicht zusammenpassen, weil er so "wunderlich" ist und Gefallen an Büchern und Kunst findet, ruft sie nur ungeduldig "wenn ich ihn heirate, treibe ich ihm das alles aus." :vogelzeigen: Wann lernen Frauen endlich, dass sie Männer nicht ändern können? :elch:


    Diese Kriegsversessenheit kann ich auch nicht ganz nachvollziehen. Ich denke, sowas ist nur möglich, weil die jungen Männer wie die Tarleton-Zwillinge den Krieg noch nie am eigenen Leib erlebt haben. Sonst würden sie wahrscheinlich anders darüber denken...

  • :traurig:
    Ich schaffe es vermutlich nicht, hier mitzulesen. Noch stecke ich mitten in einem anderen Buch und ob ich bis zur nächsten geplanten LR ein 1000-seitiges Werk beenden kann, glaube ich nicht. Es ist schade, denn seit ein paar Tagen höre ich eine Radiosendung, in der das Buch vorgelesen wird, kriege nicht mal die Hälfte mit, weil ich ja nebenbei noch arbeiten muss - das hat mir so richtig Lust gemacht, den Roman noch einmal zu lesen. Aber es klappt nicht.
    Ich werde eure Beiträge aber alle lesen und euch beneiden!


    Zu der Kriegsversessenheit: Noch nie einen kleinen Jungen kennengelernt, der gerne Krieg spielt? Ich denke, für die jungen Männer in Scarletts Umfeld ist der Krieg einfach nur ein Abenteuer, an dem sie unbedingt teilnehmen wollen. Sie werden davon ganz schnell geheilt werden sobald sie an der Front sind, vermute ich. Wie Lukianenko schrieb: "Eine Kugel bewirkt die interessantesten Veränderungen im Kopf, selbst wenn sie dich in den Hintern trifft" :zwinker: .


    ***
    Aeria


  • Bisher kommt sie mir eher wie ein verzogenes Gör vor. Ich kann ja verstehen, dass es sie mitnimmt, dass ihr Schwarm eine andere als sie heiraten wird, aber sie reagiert mehr wie ein kleines Mädchen, dem man sein Spielzeug wegnimmt. Und als dann ihr Vater erklärt, dass sie und Ashley ja gar nicht zusammenpassen, weil er so "wunderlich" ist und Gefallen an Büchern und Kunst findet, ruft sie nur ungeduldig "wenn ich ihn heirate, treibe ich ihm das alles aus." :vogelzeigen: Wann lernen Frauen endlich, dass sie Männer nicht ändern können? :elch:


    Mädchen werden das nie lernen, dass sie Männer nicht ändern können. Ich habe auch eine Freundin, die geheiratet hat und sich jetzt wundert warum nicht alles so funktioniert wie sie es will, nur weil ihr Mann nicht das macht was sie gerne hätte (aber das ist ein anderes Thema).


    Zu Scarlett: Ich denke, sie kann es einfach nicht vertragen wenn jemand anderer etwas "besitzt" was sie haben will. Der Vergleich mit dem Spielzeug finde ich sehr gut.


    Aeria: Schade dass du nicht mitlesen kannst, aber du kannst dir das Buch ja auch wann anders zu Gemüte führen. :winken:


    Ich habe die ersten fünf Kapitel gelesen und ich finde es sehr süß wie Scarlett sich ihre Wirklichkeit zusammen träumt. Sie ist echt davon überzeugt dass sie nur mit dem Finger schnippen muss und alle machen was sie haben will.


    Mammy finde ich eine sehr sympathische Figur und auch Ellen finde ich eine bewundernswerte Frau.


    Obwohl ich das Buch schonmal gelesen habe, kann ich mich an viele Details nicht mehr erinnern. Daher bin ich nun gespannt wie es weitergeht.



    Katrin

  • Hi ihr,
    ich melde mich hier nur schnell kurz - ich will damit den Thread nicht in die Länge ziehen - ich wollt nur sagen: Ich hab nicht vergessen und ich werde mitlesen. Da ich mich aber im Wohnzimmer bei laufendem Fernseher nicht gut konzentrieren kann, werde ich im Bett lesen und mich morgen hier melden!

  • Ich habe nun das erste Buch beendet und ich kann nur sagen: Der Re-Read lohnt sich wirklich. :klatschen:


    Ich kann das Buch kaum mehr aus der Hand legen, so spannend ist es.
    Die Szene in der Bibliothek am Ende des ersten Buches fand ich ja voll süß. Es scheint als hätte Rhett was übrig für die kleine Scarlett. Warum sie sich aber gleich in eine Verzweiflungstat stürzt und Charles heiratet, habe ich nicht kapiert. Wie dumm kann man denn sein? Sie denkt wirklich von nur hier bis zur Tischkante (wie man so schön sagt). Dann ist sie verheiratet und will nicht mit ihrem Mann schlafen - das hätte sie sich vielleicht vorher überlegen sollen.


    Eine Trauerzeit für Witwen von mindestens drei Jahren halte ich aber für sehr übertrieben. War das damals wirklich üblich?


    Und nun muss sie auch noch nach Atlanta zur gehassten "Schwester" reisen. Das wird ein Spaß werden, zwar nicht für sie, aber für uns Leser.


    Sorry übrigens, dass ich so vorpresche, aber ich liege mit einer Erkältung im Bett und habe daher viel Zeit übrig. Am Donnerstag muss ich aber wieder arbeiten, da geht es dann wieder langsamer voran. :winken:


    Katrin

  • Hallo Ihr :winken:


    Sehr weit bin ich leider noch nicht gekommen (Mitte 2. Kapitel), aber die ersten Dinge sind mir schon aufgefallen.
    Scarlett und die Tarleton-Zwillinge scheinen mir Vorläufer der heutigen Glamour-Generation zu sein, jung, reich und stolz darauf, noch nie freiwillig ein Buch gelesen zu haben (Miss Hilton lässt grüßen :rollen:) Na, wenigstens gute Manieren hatten sie noch :breitgrins:


    Scarlett war mir auch im Film lange Zeit nicht sympathisch, sie ist nun mal ein verzogenes Gör!

    Warum sie sich aber gerade Ashley in den Kopf gesetzt hat, war mir schon immer ein Rätsel. Vielleicht wird das im Buch noch besser erklärt.


    Die Kriegsversessenheit scheint mir auch darauf zu gründen, dass die jungen Männer einfach noch so "grün" sind und es eher für eine abenteurliche Balgerei halten, in den Krieg zu ziehen, als den Ernst der Lage zu erkennen. Sie finden es ja auch sehr witzig, dass bei den Raufereien innerhalb der eigenen Truppen schon mehrmals Leute angeschossen worden sind :vogelzeigen: Eine ordentliche Portion Patriotismus und die Überzeugung, für die richtige Sache zu kämpfen, gehört wohl auch dazu. Ich werde das auch nie verstehen können. Aerias Zitat finde ich dazu einfach klasse.


    [size=5pt]Edit: Spoilermarkierung gesetzt[/size]

    Einmal editiert, zuletzt von WannaBe ()

  • Hallo WannaBe,


    da ich nicht weiß ob die anderen den Film gesehen oder das Buch schon einmal gelesen haben, sollte man in den Posts keine kommenden Dinge beschreiben, die in diesen Kapiteln noch nicht vorgekommen sind. :winken: auch wenn ich dir Recht gebe :zwinker:


    Katrin

  • Entschuldigung, da ich selber sehr spoilerresistent bin, hab ich das nicht als solchen gesehen. Ich hab mein Posting editiert, wird nicht mehr vorkommen.


  • Entschuldigung, da ich selber sehr spoilerresistent bin, hab ich das nicht als solchen gesehen. Ich hab mein Posting editiert, wird nicht mehr vorkommen.


    Mir macht es auch nichts aus etwas über die Zukunft zu erfahren, aber ich weiß nicht wie die anderen das sehen. Danke fürs Spoilern. :winken:


    Ich habe jetzt die Kapitel VIII und IX gelesen und ich sehe die Figuren förmlich vor mir.
    Sehr beeindruckt hat mich die Kutschenfahrt durch Atlanta. Ich wünschte ich könnte das live sehen. Einer Stadt beim Wachsen zuzusehen ist sicher ein tolles Erlebnis.


    Dass sich Scarlett in den Lazaretts nicht sehr wohl fühlt war abzusehen. Irgendwie tut sie mir sogar ein bisschen leid, aber eben nur ein ganz klein wenig.


    Fantastisch beschrieben fand ich den Ball. Ich habe mich voll hinein gesetzt gefühlt in den Saal mit den lachenden Menschen und der Musik. Und die Unterhaltung zwischen Rhett und Scarlett war wunderbar.
    Ich will jetzt aber gar nicht wissen wie sich die Gesellschaft über Scarlett das Maul zerreist nach der Aktion mit dem Tanz. :breitgrins:


    Das Buch fließt nur so dahin und ich bin sehr froh, dass ich es wieder lese. Ein Buch zum Träumen.


    Katrin

    Einmal editiert, zuletzt von Jaqui ()

  • Hallo alle zusammen, :winken:
    Bin zwar nicht zur LR angemeldet, hab aber zufällig auch gestern mit dem Buch angefangen und würde mich euch deshalb wirklich gerne spontan anschließen.


    Hab auch gleich mal ein paar Kommentare hinzuzusteuern.


    Zum Thema Kriegsversessenheit:
    Ich glaube, man darf da auch nicht vergessen, dass es damals keinerlei Bilder vom Krieg und dessen Auswirkungen gab. Man kennt natürlich Berichte, aber die waren doch sicherlich oft über tausend Ecken angekommen, so dass man Krieg letztlich schon mal als Abenteuer ansehen kann.


    Zur Frage, warum Scarlett sich ausgerechnet Ashley herausgepickt hat:
    Scarlett wird ja wirklich sehr als verwöhntes Gör beschrieben, die schon immer bekommen hat, was sie wollte und der alle zu Füßen liegen... inklusive aller Männer... außer eben Ashley. Es scheint zwar so, als hätte er etwas für sie übrig, aber zu einer richtigen Liebeserklärung oder gar einem Heiratsantrag kam es ja nicht einmal annähernd. Ich denke, das kann den Jagdinstinkt eines verwöhnten Teenagers schon wecken. Man darf ja auch nicht vergessen, das Scarlett erst 16 ist. In Ashley hat sie sich verliebt, als er gerade als gebildeter, stilvoller Mann (was ja zu dieser Zeit sehr selten zu sein scheint) aus Europa zurückgekommen ist. Damals war sie dann erst 14.



    Eine Trauerzeit für Witwen von mindestens drei Jahren halte ich aber für sehr übertrieben. War das damals wirklich üblich?


    Ich habe vor einiger Zeit "Bernarda Albas Haus" von Federico Garcia Llorca gelesen und da geht es auch hauptsächlich um das Leben der Familie, nachdem das Familienoberhaupt gestorben ist. Die Mutter erlegt ihren Töchtern darin eine Trauerzeit von 5 Jahrer und niemand wundert sich darüber. Es scheint mir also doch relativ üblich.


    So, ich werd jetzt mal weiterlesen.
    LG
    Dalloway

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Hallo :winken:
    Ich hab erst heute mit dem Roman begonnen und auch erst das erste Kapitel geschafft. Ich musste gestern arbeiten und war dann in der Sneak. Außerdem lese ich noch einiges parallel... Aber ich gebe mein bestes nicht zu weit zurück zu hinken.


    Ich mag den Schreibstil von Frau Mitchell. Es wird in dem ersten Kapitel schon ziemlich viel vom Zeitgeist und der Einstellung der Personen untereinander angedeutet. Finde ich echt gut. Ich freue mich auch schon weiter zu lesen.
    Den Film hab ich glaub ich vor einigen Jahren mal geguckt, aber ich weiß nichts mehr davon, da konnte ich damit noch nichts anfangen. Aber wenn der Film mal wieder kommt gucke ich ihn mir an.


    Dass die Zwillinge so kriegsversessen sind finde ich auch merkwürdig, aber es stimmt, jeder Junge spielt gerne Krieg. Außerdem verhätschelt die Mutter ihre Jungs ja auch nicht. Sie können sich ja auch nicht vorstellen was Krieg wirklich bedeutet und denken es ist ein großes Spiel.


    Scarlett ist mit auch nicht so sympatisch, aber die Verlobung scheint sie doch getroffen zu haben. aber ich glaube sie ist ziemlich arrogant. Naja, ich kann sie noch nicht richtig einschätzen.


  • Hallo alle zusammen, :winken:
    Bin zwar nicht zur LR angemeldet, hab aber zufällig auch gestern mit dem Buch angefangen und würde mich euch deshalb wirklich gerne spontan anschließen.


    Herzlich willkommen, je mehr desto besser. :winken:




    Zur Frage, warum Scarlett sich ausgerechnet Ashley herausgepickt hat:
    Scarlett wird ja wirklich sehr als verwöhntes Gör beschrieben, die schon immer bekommen hat, was sie wollte und der alle zu Füßen liegen... inklusive aller Männer... außer eben Ashley. Es scheint zwar so, als hätte er etwas für sie übrig, aber zu einer richtigen Liebeserklärung oder gar einem Heiratsantrag kam es ja nicht einmal annähernd. Ich denke, das kann den Jagdinstinkt eines verwöhnten Teenagers schon wecken. Man darf ja auch nicht vergessen, das Scarlett erst 16 ist. In Ashley hat sie sich verliebt, als er gerade als gebildeter, stilvoller Mann (was ja zu dieser Zeit sehr selten zu sein scheint) aus Europa zurückgekommen ist. Damals war sie dann erst 14.


    So was in der Art habe ich mir auch gedacht, es würde zumindest zu Scarlett passen.




    Die Mutter erlegt ihren Töchtern darin eine Trauerzeit von 5 Jahrer und niemand wundert sich darüber. Es scheint mir also doch relativ üblich.


    Danke für diese Info. Ich finde es zwar nach wie vor sehr übertrieben, aber es scheint dann ja wirklich üblich zu sein.


    Katrin

  • Hallo Leute, da ich schon sehr weit bin, schreibe ich in dem Post gar nichts zur Handlung, dass alle ihn lesen können. Wer aber weder den Film gesehen noch das Buch gelesen hat, sollte es vielleicht trotzdem nicht lesen, da ich nicht weiß, ob nicht in meinem Fragen was verraten wird, es geht aber nur um den Krieg und nicht um Scarlett oder deren Geschichte.


    Habe den ganzen gestrigen Tag mehr oder weniger gelesen und bin daher schon mit dem zweiten Buch fertig und fange heute noch mit dem XVII Kapitel an.


    Da ich nicht mehr weiß, was genau in welchem Kapitel vorkam, lasse ich die Handlung außen vor, und schreibe nur zu dem Teil, der mich auch sehr interessiert. Nämlich dem Krieg.


    Warum können sich die Leute denn nicht vorstellen, dass der Krieg auch zu ihnen kommt? Kann man so von einem Land und einer Truppe überzeugt sein, dass man nicht glauben will, dass man auch verlieren kann? Das sind die Fragen, die ich mir beim Lesen gestellt habe. Anscheinend ist ja wirklich Rhett der einzige der es sieht und dafür hassen ihn die Menschen.


    Eine Frage, die ich mir auch noch gestellt habe: Haben die Führungspersonen des Staates denn nicht nachgedacht. So wie es aussieht sind die ganzen Südstatten ja ein Import-Export Land. Wenn sie nichts ins Land bekommen, haben sie nichts. Wie haben sich die Strategen dass denn vorgestellt. Oder waren sogar die Oberen so von einem Schnellschlag in zwei Wochen überzeugt, dass sie andere Strategien gar nicht erst entwickelt haben?


    Das Buch zeigt mir, dass ich über diese Epoche der amerikanischen Geschichte eigentlich keine Ahnung habe. Sicher, ich kenne die einzenen Namen der Kriegsschauplätze und auch einige Anführer sagen mir was, aber das wars dann auch schon. Ich denke, dass wird ein neues Betätigungsfeld für mich werden.


    Und die Geschichte rund um Scarlett fließt munter drum herum. Sie wird keine Minute langweilig und wenn ich heute nicht hätte aufstehen müssen, hätte ich wahrscheinlich noch viel länger gelesen.


    Katrin
    *die nun mit dem Vorpreschen aufhört*

  • Ich habe gestern das 1. Buch beendet und kann mich den anderen Kommentaren nur anschließen: wunderschön bildhaft geschrieben, die Schauplätze und Personen stehen mir beim Lesen so vor den Augen, als ob ich im Kino säße.
    Ein bisschen hatte ich ja befürchtet, der Stil wäre kitschig oder "schmalzig", bin aber sehr angenehm überrascht, dass dem nicht so ist.


    Befremdlich ist für mich wie immer die Sklaverei: ach, die Köchin ist tot? Dann kauf dir doch eine neue! Klar weiß ich, dass es zu dieser Zeit (nicht nur) in Amerika üblich war, sich Sklaven zu halten, aber wirklich begreifen, dass es so war, kann ich nicht.
    Und auch die Standesdünkel unter den Sklaven kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde denken, sie würden zusammenhalten und nicht untereinander die Nase rümpfen, wenn man zu einer kleineren Farm gehört.


    Jaqui:


    Zitat

    Warum können sich die Leute denn nicht vorstellen, dass der Krieg auch zu ihnen kommt? Kann man so von einem Land und einer Truppe überzeugt sein, dass man nicht glauben will, dass man auch verlieren kann? Das sind die Fragen, die ich mir beim Lesen gestellt habe. Anscheinend ist ja wirklich Rhett der einzige der es sieht und dafür hassen ihn die Menschen.


    Ich glaube es liegt in der Natur des Menschen, wirklich schlimme Dinge zu verdrängen. Ob das Krieg, Krankheit oder Unfälle sind - so was passiert immer nur "den Anderen", man denkt nicht daran, dass es einen selber treffen kann.
    Ausserdem waren die Südstaatler wohl wirklich extrem von sich selbst überzeugt, Rhett bildet hier die Ausnahme und wird wohl als Nestbeschmutzer angesehen.


    Inwieweit die Strategen selbst an einen Schnellschlag geglaubt haben, ist wirklich eine gute Frage. Der Bevölkerung wird wohl in jedem Krieg das Märchen vom schnellen Sieg verkauft.

  • Huhu, ihr Lieben!


    Jetzt melde auch ich mich endlich mal zu Wort. Ich stecke ja schon mittendrin in dem Buch (hab's vor längerer Zeit mal angefangen) und ich persönlich kann da ganz deutlich zwischen zwei Arten von Kapiteln bzw. Abschnitten unterscheiden. Erstens der, der mich völlig gefangen nimmt, in dem es um Scarlett geht und darum, wie sie die Welt sieht und wie sehr sie sich über die vorgeschriebenen Konventionen ärgert - siehe 3 Jahre Trauerzeit - und wo sie sich mit Rhett streitet. (Diese Art von Pärchen sind mir überhaupt die liebsten. Diejenigen, die sich dagegen wehren, dass sie sich toll finden :breitgrins:).
    Die zweite Art ist die, wo es eher um den Krieg geht, wo beschrieben wird, was politisch gesehen gerade vor sich geht und wie sich die Situation entwickelt. Grundsätzlich muss ich sagen, dass mir die Beziehungsgeschichten und der Alltag zuhause von Scarlett und Melanie um einiges besser gefällt als diese Exkurse. Natürlich interessiert mich, was sich im Krieg so tut, weil ja schließlich auch Scarletts Schicksal davon abhängt, aber für mich sind diese Teile immer eher langweilig geschrieben und ich sehne mich nach dem nächsten Skandal, den Scarlett durch die Wahl eines extravaganten Kleidungsstücks auslöst. :zwinker:


    Findet ihr, die den Film auch kennen, eigentlich auch, dass die Scarlett im Buch - wenn auch nicht weniger naiv und nervig - um einiges besser zu verstehen ist als die im Film. Obwohl ich sie immernoch für ein verwöhntes Gör halte, dass die Augen vor der Realität verschließt, kann ich ihre Handlungen und Gefühle im Buch doch besser nachvollziehen als im Film. Hier ist sie mir fast schon richtig sympathisch. :breitgrins: :redface:


    Ich glaube es liegt in der Natur des Menschen, wirklich schlimme Dinge zu verdrängen. Ob das Krieg, Krankheit oder Unfälle sind - so was passiert immer nur "den Anderen", man denkt nicht daran, dass es einen selber treffen kann.


    Das denke ich auch. Man stelle sich nur vor, der Krieg käme zu uns. Allen Ernstes, für mich ist es auch völlig unvorstellbar, dass hier plötzlich der Krieg ausbrechen könnte. Dasselbe gilt für Krankheiten. So viele Menschen haben inzwischen Krebs, dass die Wahrscheinlichkeit sehr groß ist, dass es auch jemanden trifft, den man persönlich kennt, oder sogar einen selbst. Trotzdem glaubt man nie wirklich daran...


    Liebe Grüße,
    Wendy

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Ich habe gerade mit dem VII. Kapitel angefangen.
    Auf der Gartenparty passiert ja so einiges: Zum einen gesteht Scarlett Ashley ihre Liebe und fällt damit gründlich auf die Nase. Irgendwie hat sie das auch verdient, schließlich muss sie ja mal lernen, dass sie nicht immer alles kriegt was sie will. Und ich versteh immer weniger, warum sie sich ausgerechnet in Ashley verliebt hat. Die beiden passen überhaupt nicht zusammen, was Scarlett aber geflissentlich ignoriert. Ashley ist wesentlich vernünftiger und sieht ein, dass eine Ehe zwischen ihm und Scarlett einfach nicht glücklich sein kann. Richtig fies fand ich von Scarlett, dass sie sich dann einfach an Charles ranmacht - der arme Junge...


    Und dann der erste Auftritt von Rhett Butler - in den ich mich gleich ein klein wenig verliebt habe. :redface: :breitgrins: Das Gespräch zwischen ihm und Scarlett in der Bibliothek war auch einfach zu köstlich. Ich denke, zwischen den beiden werden noch richtig die Fetzen fliegen. :breitgrins:
    Dann hat Rhett natürlich recht, wenn er die Herren der Gesellschaft darauf aufmerksam macht, dass der Süden nicht die besten logistischen Voraussetzungen für einen Krieg hat. Aber das will ja keiner hören (genausowenig wie die Kriegsberichte von Mr. McRae...), ich hab das Gefühl, die wollen sich ihre Kriegslaune nicht verderben lassen. Die denken wirklich alle, dass sie die Yankees innerhalb von zwei Wochen niedermachen können. :rollen:



    Und auch die Standesdünkel unter den Sklaven kann ich nicht nachvollziehen. Ich würde denken, sie würden zusammenhalten und nicht untereinander die Nase rümpfen, wenn man zu einer kleineren Farm gehört.


    Das finde ich auch befremdlich. Die schwarzen Sklaven von gutsituierten Familien gucken ja auch auf ärmere Weiße ("das weiße Pack") herab, nur weil ihre Herren reich sind. Wenn die Sklaven untereinander zusammengehalten hätten, hätte sich die Sklaverei aber wohl nicht so lang halten können.

  • Wow! Hier in der LR scheint sich ja eine richtige Abneigung gegen Scarlett breit zu machen. Ich befürchte schon fast, dass ich Prügel bekommen, wenn ich mich jetz mal oute: ICH MAG SCARLETT!
    So richtig begründen kann ich das zwar nicht, aber ich denke, dass ihr Alter ihr vieles schon verzeiht. Sie ist doch erst 16! Außerdem finde ich es schon irgendwie beeindruckend, dass sie sich so einfach über die Konventionen, die ihr von ihrer Mutter und Mammy ja ständig vorgehalten werden, hinwegsetzt. Vielleicht sollte man sie mal ein bisschen als frühe Verfechterin der Emanzipation sehen. Gut, sie handelt meistens egoistisch, aber dennoch... Ich finde sie absolut sympathisch!



    Und dann der erste Auftritt von Rhett Butler - in den ich mich gleich ein klein wenig verliebt habe. :redface: :breitgrins:


    Ich glaube, ich habe mich nicht nur "ein klein wenig" in ihn verliebt, sondern Hals über Kopf. Schade, dass es solche Männer nicht mehr gibt (oder sie mir zumindest noch nicht über den Weg gelaufen sind).


    Noch eine kleine Bemerkung zur Verfilmung:
    Ich finde, dass die Hauptfiguren wirklich wie die Faust aufs Auge passen. Kann vielleicht daran liegen, dass ich den Film wohl schon millionenfach gesehen habe, aber ich habe beim Lesen wirklich ständig Vivien Leigh mit ihrer hochgezogenen Augenbraue und den tollen Clark Gable im Kopf. Außerdem geht mir die Filmmelodie seit Montag nicht mehr aus dem Kopf. Ich hoffe, das ständige Summen stört meine Mitmenschen nicht allzu sehr --


    LG
    Dalloway

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Wow! Hier in der LR scheint sich ja eine richtige Abneigung gegen Scarlett breit zu machen. Ich befürchte schon fast, dass ich Prügel bekommen, wenn ich mich jetz mal oute: ICH MAG SCARLETT!


    Also, ich hasse Scarlett nicht - zurzeit stehe ich noch zwiespältig gegenüber. Einerseits benimmt sie sich so wie ein verwöhntes und egozentrisches Gör, dass ich sie am liebsten einfach mal kräftig durchschütteln möchte. Andererseits finde ich es auch toll, dass sie auf gängige Konventionen pfeift und nicht so etepetete wie andere Mädchen/Frauen ist.


    Also, Prügel bekommst du von mir nicht. :kommmalherfreundchen: :breitgrins:


    Ich glaube, ich habe mich nicht nur "ein klein wenig" in ihn verliebt, sondern Hals über Kopf. Schade, dass es solche Männer nicht mehr gibt (oder sie mir zumindest noch nicht über den Weg gelaufen sind).


    Schön, dass ich da nicht die einzige bin. Auf Rhett Butler! :trinken:


    Den Film habe ich auch mal gesehen, allerdings nicht vollständig und es ist auch schon ein paar Jährchen her. So richtig kan ich mich nur noch an das Ende erinnern. Aber wenn ich das Buch fertiggelesen habe, werde ich das auf jeden Fall nachholen.