James Tully - Die Verbrechen der Charlotte Brontë

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    Inhalt


    Beim Umzug einer Anwaltskanzlei stößt einer der Teilhaber auf einen alten, längst vergessenen Sekretär. Bei der Restaurierung des Möbelstücks findet er ein Geheimfach, in dem sich ein versiegeltes Päckchen mit der Aufschrift "Eidesstattliche Versicherung der Martha Brown“ befindet, datiert auf das Jahr 1878.
    Nach Durchsicht des Päckchens ist klar, Martha Brown war die langjährige Haushälterin der Familie Brontë und legt in ihrer Niederschrift schonungslos offen, was im Pfarrhaus damals wirklich geschah.


    Meine Meinung


    Neugierig geworden durch die schöne Aufmachung des Buches und durch den Text auf der Rückseite „Eine schaurige Geschichte mit Schwangerschaft und Serienmord über eine berühmte viktorianische Familie“ und dem Hinweis, dass der Autor ein bekannter englischer Kriminologe sei, ging ich mit ziemlich großen Erwartungen an dieses Buch.
    Leider wurde ich durchweg enttäuscht.


    Im Prolog wird erklärt, wie Marthas Aufzeichungen gefunden wurden und an die Öffentlichkeit gelangten, soweit ist noch alles schlüssig.
    Die folgenden Kapitel setzen sich jeweils aus den Aufzeichnungen des Dienstmädchens und den Anmerkungen und Recherchen des Anwalts zusammen. Dieser Mr. Coutts stützt sich hauptsächlich auf die Briefe der Brontë-Geschwister, was der fiktiven Geschichte den Anstrich eines authentischen Berichts gibt. Die Idee an sich wäre nicht schlecht, die Ausführung dagegen ist es leider schon…


    Marthas Bericht ist eine pure Aufzählung der Ereignisse im Hause Brontë. Die meisten Gespräche werden aus zweiter oder dritter Hand erzählt, da sie oft nur mitbekommt, was sie hinter verschlossenen Türen belauscht. Der Stil ist furchtbar holperig, das könnte natürlich so gewollt sein, da sie sich der einfachen Sprache der Arbeiterklasse bedient, aber deswegen müsste es auch nicht so staubtrocken geschrieben sein.
    Alle paar Seiten beklagt sie sich über die bitterkalten Winter und das furchtbare Pfarrhaus, dazwischen sterben die Geschwister fast nebenbei wie die Fliegen.
    Die von Mr. Coutts eingefügten Abschnitte hingegen erinnern so offensichtlich an eine zusammengezimmerte Verschwörungstheorie, dass es schnell keinen Spass mehr macht, sich auf die Geschichte einzulassen.


    Vielleicht kann man diesem Buch mehr abgewinnen, wenn man die Biographie über Charlotte von Elizabeth Gaskell gelesen hat, auf die sich der Autor teilweise bezieht, ich fand es einfach nur öde, schlecht geschrieben und großteils unschlüssig.


    1ratten

    Einmal editiert, zuletzt von WannaBe ()

  • ich hab das buch im februar gelesen & fand es super. was du kritisierst - den stil! - mochte ich besonders, schließlich beruht das buch auf den - fiktiven - aufzeichnungen einer hausangestellten der brontës. diese verschwörungssache, die morde, die entstehung der brontë-werke - wunderbar. :) das einzige, was mich auch ein wenig gestört hat, waren die häufigen wiederholen, alles in allem aber:
    4ratten

  • Hallo Zuckerwatte,


    da sieht man mal, wie unterschiedlich die Geschmäcker sind :smile:
    Hätte ich mir nicht einen viktorianischen Schauerroman erwartet (aufgrund des Klappentextes), hätte ich das Buch wahrscheinlich auch nicht so schlecht gefunden und ein oder zwei Ratten mehr gegeben.
    Freut mich aber, dass es Dir gefallen hat.

  • da hast du vermutlich recht. erwartungen können einem da einiges kaputtmachen, leider.
    ich wusste, worauf ich mich einlasse, da ich das buch von einer freundin bekam, die es vorher gelesen hatte.

  • Interessant, ich habe das Buch nach rund 80 Seiten abgebrochen... es war einfach langweilig geschrieben, von dem angeblichen Humor der sich hinter den Seiten verstecken sollte habe ich nichts gemerkt, Ironie Fehlanzeige. Für mich war die Erzählung einfach nicht packend genug um damit meine Lesezeit weiter zu verschwenden.

  • Meine Meinung

    Ganz so schlecht kommen Die Verbrechen der Charlotte Bronte und das Geheimnis von Haworth nicht weg, aber wirklich gut auch nicht. Die Geschichte lebt von Andeutungen auf noch Schlimmeres, was auf der einen Seite eine gewisse Spannung aufbaut, auf der anderen Seite aber auch sehr nach Effekthascherei aussieht. Das Ganze wirkte auf mich etwas lieblos, fast schon wie eine schnell heruntergeschriebene Geschichte, um etwas Geld zu machen. Die Idee ist gut, die Umsetzung nur mäßig.

    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.