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Inhalt
Beim Umzug einer Anwaltskanzlei stößt einer der Teilhaber auf einen alten, längst vergessenen Sekretär. Bei der Restaurierung des Möbelstücks findet er ein Geheimfach, in dem sich ein versiegeltes Päckchen mit der Aufschrift "Eidesstattliche Versicherung der Martha Brown“ befindet, datiert auf das Jahr 1878.
Nach Durchsicht des Päckchens ist klar, Martha Brown war die langjährige Haushälterin der Familie Brontë und legt in ihrer Niederschrift schonungslos offen, was im Pfarrhaus damals wirklich geschah.
Meine Meinung
Neugierig geworden durch die schöne Aufmachung des Buches und durch den Text auf der Rückseite „Eine schaurige Geschichte mit Schwangerschaft und Serienmord über eine berühmte viktorianische Familie“ und dem Hinweis, dass der Autor ein bekannter englischer Kriminologe sei, ging ich mit ziemlich großen Erwartungen an dieses Buch.
Leider wurde ich durchweg enttäuscht.
Im Prolog wird erklärt, wie Marthas Aufzeichungen gefunden wurden und an die Öffentlichkeit gelangten, soweit ist noch alles schlüssig.
Die folgenden Kapitel setzen sich jeweils aus den Aufzeichnungen des Dienstmädchens und den Anmerkungen und Recherchen des Anwalts zusammen. Dieser Mr. Coutts stützt sich hauptsächlich auf die Briefe der Brontë-Geschwister, was der fiktiven Geschichte den Anstrich eines authentischen Berichts gibt. Die Idee an sich wäre nicht schlecht, die Ausführung dagegen ist es leider schon…
Marthas Bericht ist eine pure Aufzählung der Ereignisse im Hause Brontë. Die meisten Gespräche werden aus zweiter oder dritter Hand erzählt, da sie oft nur mitbekommt, was sie hinter verschlossenen Türen belauscht. Der Stil ist furchtbar holperig, das könnte natürlich so gewollt sein, da sie sich der einfachen Sprache der Arbeiterklasse bedient, aber deswegen müsste es auch nicht so staubtrocken geschrieben sein.
Alle paar Seiten beklagt sie sich über die bitterkalten Winter und das furchtbare Pfarrhaus, dazwischen sterben die Geschwister fast nebenbei wie die Fliegen.
Die von Mr. Coutts eingefügten Abschnitte hingegen erinnern so offensichtlich an eine zusammengezimmerte Verschwörungstheorie, dass es schnell keinen Spass mehr macht, sich auf die Geschichte einzulassen.
Vielleicht kann man diesem Buch mehr abgewinnen, wenn man die Biographie über Charlotte von Elizabeth Gaskell gelesen hat, auf die sich der Autor teilweise bezieht, ich fand es einfach nur öde, schlecht geschrieben und großteils unschlüssig.