Jasper Fforde - Der Fall Jane Eyre

Es gibt 145 Antworten in diesem Thema, welches 40.773 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Valentine.

  • Durch!
    Den absoluten Höhepunkt bildet meiner Meinung nach das 33. Kap. "The book ist written". Alle, die gerne wissen möchten, was in einem Buch "hinter den Kulissen" geschieht, sollten dieses Kapitel lesen. Die Phantasie, die Fforde hier zeigt, ist wirklich einzigartig. Er hat Ideen, die er bis ins Extrem verfolgt, und das Ergebnis ist einfach umwerfend!


    Ich bin, wie ihr bemerkt, wirklich begeistert von dem Buch und freue mich auf die Wieholeks der folgenden Bände. Das einzige, was mir ein bisschen fehlt, ist Tragik. Nur in einem Kapitel - das, in dem Thursday auf dem Friedhof mit ihrem Bruder spricht - finde ich die Tragik, die für mich in ein perfektes Buch unabdinglich auch gehört, auch wenn es primär eine Komödie ist.
    Das ist aber auch alles, was ich zu bemäkeln habe. Fforde schaffte es mit diesem Buch direkt auf meine Autobuy-Liste, und die Zweitlektüre bestärkt mich darin, dass er dort auch hingehört. Ich freue mich auf weitere Ffordes.

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Auch ich konnte das Buch kaum weglegen und bin nun durch. Die letzten Kapitel, die in Jane Eyre spielen, sind auch einfach zu spannend. Das Ende find ich auch sehr schön, nur die Lösung des "Schitt-Problems" (:breitgrins:) fand ich ein bisschen zu einfach, aber da kommt ja noch was...


    Fazit: Fforde hat ein im wahrsten Sinne des Wortes phantastisches Buch geschrieben, das vor Einfällen und skurrilen Ideen nur so strotzt und gleichzeitig ein liebevolle Hommage an die Literatur ist. Und das schönste ist: Es wird auch noch fortgesetzt. :breitgrins: (Teil 2-4 befinden sich bei mir noch in der Pipeline...)


    Definitiv ein 5-Ratten-Buch.


    5ratten

  • So, ich bin seit Dienstag auch fertig (hatte aber keine Zeit für eine Rezi :redface:). Hier ist also meine Meinung:


    Wir schreiben das London des Jahres 1985. Thursday Next, ohne Freund, ohne nennenswertem sozialen Leben, dafür mit einem Dodo der Version 1.2 und selbst bereits jenseits der 30. Sie ist in der Spezialeinheit LiteraTec. Denn in diesem London wird vor allem die Literatur geehrt und beschützt, die Menschen sind verrückt nach Büchern und benennen sich sogar nach ihren Lieblingsschriftstellern oder Romanfiguren. Wahre Pilgerstätten sind die Originalmanuskripte von Dickens oder Brontë.


    Mycroft Next, der schrullige und ebenso geniale Erfinder, entwickelt sogar eine Vorrichtung, mit der man in Romane spazieren kann. Thursday war früher schon in einem Roman, nämlich als Kind. Sie hat Jane Eyre gesehen und mit Edward Rochester sogar eine Art Freundschaft geschlossen. Jetzt hat der ultimative Bösewicht, Acheron Hades, das ProsaPortal, Mycrofts Erfindung, gestohlen und Mycroft gekidnappt. Außerdem ist das Originalmanuskript von Dickens „Martin Chuzzlewit“ verschwunden.


    Um seine Macht zu beweisen, entführt Hades eine Nebenfigur aus dem Originalmanuskript von „Martin Chuzzlewit“. Er bringt die Figur in die Gegenwart und ermordet sie da. Da er somit das Originalmanuskript verändert hat, schreiben sich auch alle anderen „Chuzzlewit“-Ausgaben neu. Hades droht damit, Jane Eyre zu entführen. Und welche Auswirkungen das auf das Buch haben wird, da es ja in der ersten Person erzählt ist, ist klar. Thursday und ihre Kollegen von LiteraTec werden aktiv und versuchen, das Schlimmste zu verhindern.


    „The Eyre Affair“ ist ein ungewöhnliches Buch. Es steckt voller literarischer Anspielungen und als wahre Bücherratte wünscht man sich richtig, doch auch einmal in diesem London vorbei zu schauen, wo Bücher über alles gehen. Zwar muss man selbst nicht unbedingt alle Werke gelesen haben, die vorkommen oder auf die angespielt wird, um Spaß bei der Sache zu haben. Jedoch macht es das Buch noch witziger, wenn man zumindest „Jane Eyre“ gelesen hat – das ich sowieso jederzeit jedem ans Herz legen würde.
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    Taschenbuch: 384 Seiten
    Verlag: Hodder & Stoughton (19. Juli 2001)
    Sprache: Englisch
    ISBN-10: 034073356X
    ISBN-13: 978-0340733561


    5ratten

  • Hab "Der Fall Jane Eyre" auch erst vor kurzem gelesen und war richtig begeistert von dem Buch. Die ganze Welt der Thursday Next und sie selbst konnte mich begeistertern, allein schon ihr zeitreisender Vater und diese schrullige Idee mit den genmanipulierten Haustier-Dodos <img src="http://www.cheesebuerger.de/images/smilie/froehlich/k050.gif"> - einfach herrlich. Die Geschichte war spannend und richtig unterhaltsam zu lesen. Ich werde sicher im Laufe der Zeit auch die weiteren Bücher von Jasper Fforde mit Thursday noch lesen. Selten daß ich bei einem Buch so oft laut aufgelacht habe ...


    Schließe mich chil an, es ist nicht zwingend erforderlich die im Buch genannten Bücher gelesen zu haben, erhöht aber den Spaß erheblich. "Jane Eyre" war zwar bei mir schon arg lang her, konnte mich aber noch ausreichend gut an die Handlung und die darin vorkommenden Personen erinnern.
    Gleichzeitig hat mich das Buch endgültig dazu animiert, es demnächst doch mal wieder mit einem Shakespeare-Werk zu probieren :) . Letzte Versuche vor Jahren dahingehend endet meist irgendwo in der Mitte des Buches. Um ganze Bücher in Versform zu lesen braucht es bei mir doch ein hohes Maß an Konzentration und Willen.

  • Ihr macht mich immer neugieriger... das Buch steht jetzt schon ziemlich weit oben auf meiner Wunschliste. :smile:


    lg
    Dani

  • Es steht auf jeden Fall auf der "muss ich gleich suchen wenn ich das nächste Mal im Bücherladen bin"-Liste. :zwinker:

  • Hallo!


    Sagt mal, ist es normal, dass in diesem Buch das 13. Kapitel fehlt?


    lg
    Dani

  • Ja, ist es. Das ist einer von Jasper Ffordes Scherzen. In allen seinen Büchern fehlt das 13. Kapitel. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • In allen? :gruebel: Da muss ich heute glatt noch mal nachgucken, ist mir nicht aufgefallen. Dafür gibt es im zweiten Band aber 2mal das vierte Kapitel (oder wars das fünfte?). :breitgrins:

  • Ich hab noch mal nachgeschaut und war erst sehr irritiert, dass in den Inhaltsverzeichnissen überall ein 13. Kapitel angegeben ist. Aber dann hab ich auf der betreffenden Seite nachgeschlagen und da war... NICHTS. :breitgrins:

  • Da muss ich doch auch mal schnell nachschauen. Ich lese das Buch nämlich gerade und kann eure Begeisterung bislang ziemlich teilen.
    Anfangs war ich ja ein bisschen ängstlich, dass ich mich in Thursday's Welt nicht zurechtfinden würde, weil ich auch so gar nicht wusste, was da auf mich zukommt. Das war allerdings unbegründet, denn schon nach den ersten paar Seiten war ich mittendrin.
    Mittlerweile bin ich beim 10. Kapitel angelangt und freue mich schon, wenn ich gleich in der Bahn weiterlesen kann. Dann werde ich auch gleich mal in der Buchhandlung vorbeischauen und nach einer günstigen Ausgabe von 'Jane Eyre' Ausschau halten. Das habe ich nämlich noch nicht gelesen, was langsam aber sicher geändert werden muss.


    So, eben mal kurz nachgeschaut. Tatsächlich. Im Index steht "13: Die Kirche Capel-y-ffin". Gibt es aber im Text nicht. Verrückt. :breitgrins:


  • Ich hab noch mal nachgeschaut und war erst sehr irritiert, dass in den Inhaltsverzeichnissen überall ein 13. Kapitel angegeben ist. Aber dann hab ich auf der betreffenden Seite nachgeschlagen und da war... NICHTS. :breitgrins:


    Genau das ist mir auch passiert und ich dachte erst, es sei ein Fehler. :redface:

  • Ich glaube, ich habe gestern Abend tatsächlich so etwas wie einen Fehler entdeckt. Tante Polly reist nämlich mit dem ProsaPortal in ein Gedicht. Na ja, also, Fehler, wie man es nimmt. Aber es ist mir zumindest aufgefallen.
    Ansonsten bin ich immer noch total begeistert von dem Buch habe und mir gestern gleich den zweiten Teil ertauscht.

  • @Sternenstauner
    Das ist mir auch aufgefallen. Und mich hat es auch gewundert, dass es zwar Folgen hat, wenn man eine Person aus einem Buch umbringt, aber nicht, wenn man das Originalmanuskript ganz zerstört. Aber sonst bin ich auch ziemlich begeistert von dem Buch... wobei Fforde von mir aus ruhig weniger Handlung, dafür noch mehr skurrile Charaktere hätte einbauen können. Am besten finde ich die Gespräche über Shakespeare und die kleinen Textchen an den Kapitelanfängen... und die Erfindungen von Mycroft und den Dodo und und... :zwinker: Den Stil mag ich seltsamerweise auch, obwohl er sehr "krimihaft" ist und ich absolut kein Krimifan bin. Aber in diesem Buch passt es einfach... "Ich warf ihm einen finsteren Blick zu und stürzte mich kopfüber in die Nacht." Toll. :breitgrins: Klingt fast schon nach Philip Maloney. :zwinker:

  • Huhu! :winken:


    Ich hab da mal eine blöde Frage... :redface:
    Sollte man denn "Jane Eyre" vorher gelesen haben oder hat das Buch absolut nichts mit diesem zu tun? :gruebel: :confused:


    Und dann gleich die nächste: Wie heißen denn die Nachfolgebände?

    :leserin: [color=#CC0077]<br />Leo Tolstoi - Anna Karenina<br />Geneva Lee - Royal Passion<br />Frank Schätzing - Tod und Teufel<br />Patrick Rothfuss - The Name of the Wind<br />Maggie Stiefvater - The Raven Boys

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