Stefan Ulrich - Quattro Stagioni: ein Jahr in Rom

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    Klappentext
    Als die Familie Ulrich von München nach Rom umzieht, sind die Erwartungen hoch: tolles Essen, immer Sonne, gesellige Menschen, Cappuccinoschlürfen auf der Piazza Navona. Doch die Dolce Vita lässt erst mal auf sich warten: Die Wohnung ist bei der Ankunft in chaotischem Zustand, die italienische Bürokratie toppt die deutsche bei weitem, und auch sonst hält das Leben in Italien für die Rom-Anfänger einige Überraschungen bereit.


    Nachdem ich Münchnerin und Italien-Fan bin, habe ich natürlich sehr zugegriffen. Stefan Ulrich erzählt in leichtem Ton und mit angenehm präziser Sprache von den alltäglichen Begebenheiten, die einem Korrespondenten, der samt Familie nach Italien umzieht, eben so zustoßen. Mit einiger freundlicher Ironie beobachtet er die Sitten der Italiener, die man als bloßer Tourist eher nicht mitbekommt (italienische Famliienausflüge oder Kindergeburtstage), sowie seine Arbeit als Korrespondent und das Befinden seiner Familie im neuen Land. In einem Nebenhandlungsstrang kommt noch sowas wie Krimi-Stimmung auf, als ein Informant über alte etruskische Schätze berichtet...


    Als leichte Sommerlektüre durchaus zu empfehlen, bleibt das Buch trotzdem den letzten Kick schuldig. Vielleicht, weil das Leben eines Familienvaters und arbeitenden Elternteils nicht ganz so viel hergibt wie beispielsweise das eines risikofreudigen Travellers, bei dem man nie weiß, was am nächsten Tag passiert und der sich in alle Verrücktheiten stürzen würde. Nichtsdestotrotz: schön zu lesen und als Italien-Fan eh ein Muss :smile:


    4ratten

    :schmetterling: <br /><br />Wer zu lange in sich geht, kommt auf der anderen Seite wieder heraus.

  • Eigentlich kann ich mich Melus Meinung nur anschließen (auch wenn sie schon vor etwas längerer Zeit hier gepostet wurde). Das Buch bietet gute und entspannte Unterhaltung, die man sich ohne große Konzentration reinziehen kann. Da ich für die Uni genug anspruchsvolles Zeug lesen muss, kam mir dieses Buch gerade recht.


    Toll fand ich natürlich den Handlungsort: Rom ist eine meiner Liebligsstädte und die südländische Lebenseinstellung sagt mir sowieso zu. So kam ich schon ab der ersten Seite ins Träumen und hörte auf der letzten Seite erst wieder damit auf. Ulrichs angenehmer Sprachstil kam mir dabei entgegen. Mit einer guten Prise Humor beschreibt er nervige Behördengänge, Ausflüge (in campagnia), Papstbesuche oder Geburtstagsfeiern. Es werden meistens Themen angesprochen, die mit dem alltäglichen Leben in Rom zu tun haben, aber gerade das fand ich schön. Die kleine Krimihandlung, die sich aufbaut, hat mich eher gestört, für mich passte sie nicht in die vielen Erzählungen von Strandausflügen und Haustierbeschaffungen.


    Stefan Ulrich spricht übrigens auch ernstere Themen an, wie z.B. Grabräuber und der illegale Handel mit Kunstschätzen oder das Leben der armen Leute in Rom. Dabei versucht er aber nicht zu belehren, sondern einfach nur zu informieren. Ich persönlich finde es gut, dass nicht nur die lustigen und tollen Seiten Roms bzw. Italiens gezeigt werden, sondern durchaus auch die dunklen.


    Rom- und Italien-Fans werden sich mit diesem Buch auf jeden Fall wohl fühlen. Mir hat es eine Portion Fernweh eingebracht, die leider auch mit dem tollen Osterwetter nicht zu vertreiben war. Für die nette und zeitvertreibende Lektüre gibt es von mir:
    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    "Bücher lesen heißt wandern gehen in ferne Welten, aus den Stuben über die Sterne." (Jean Paul)