Michel Quint - Die schrecklichen Gärten

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    Ich habe das Buch in schwedischer Übersetzung unter dem Titel "Fasornas trädgårdar" gelesen.


    Wie sehr kann sich ein Kind seines Vaters schämen? Sehr, das weiß der im Frankreich der 50er Jahre aufgewachsene Ich-Erzähler nur zu gut. Sein Vater war nicht nur Lehrer sondern auch Möchtegern-Clown, der leidenschaftlich gerne auf Weihnachtsfeiern, Familientreffen, Wohltätigkeitsveranstaltungen und allen möglichen anderen Gelegenheiten auftrat. Wenn er denn wenigstens ein guter Clown gewesen wäre!
    So graust es dem Ich-Erzähler vor jedem weiteren Clownsauftritt und erst später bekommt er Verständnis für die Verhaltensweise seines Vaters. Dann nämlich, als ein Cousin des Vaters ihm erzählt, was vor Jahren während des 2. Weltkrieges vorgefallen war. Vater und Cousin waren nach einem Attentat auf eine Transformatorstation von den Nazis als Geiseln festgenommen worden und erwartetet, in einer Lehmgrube gefangen, zusammen mit zwei anderen Geiseln auf ihre Hinrichtung.
    Dabei lernen sie einiges über Menschlichkeit, Recht und Unrecht und die Wichtigkeit, lachen zu können.


    Eigentlich hätte dieses Büchlein richtig gut sein können. Eine interessante, spannende Geschichte, die auch etwas "Mehr" bietet, einen philosophischen und humanistischem Einblick in die Bedingungen des menschlichen Lebens.
    Nur war es das leider nicht, oder nur in Ansätzen. Die Geschichte an sich erwies sich als überraschend langweilig und war zudem nicht besonders geschickt erzählt. Erst in den letzten Abschnitten gelang es ihr zu transzendieren, sich zu einer größeren Bedeutung zu öffnen. Aber da war es zu spät; das wirklich gute Ende konnte mich nur ansatzweise mit einem unzureichenden Beginn versöhnen.
    Nur aufgrund der Kürze (und der Tatsache, dass ich mit ihm das "Q" abhaken kann :zwinker: ) doch noch eine erträgliche Bewertung:
    2ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich fand jetzt auch, dass das Buch sich von der Beschreibung her gut anhört - und hab direkt geguckt, ob ich es in der Bücherei ausleihen. [Jaja, der Q-Autor!] Und kann ich sogar - aber jetzt les ich so deine Kritik. Nun ja, vielleicht werd ich es mir trotzdem ausleihen - nur dem Q-halber. Und dann kann ich sagen, obs mir besser gefiel oder nicht. ;)