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Klappentext:
Jahrelang gab Xinran Frauen in ihrer Radiosendung die Gelegenheit, das zu tun, was in China immer noch ungewöhnlich ist: über ihre Sehnsüchte, Wünsche und ihre Gefühle zu sprechen. Die Schilderungen eröffnen unfassbare Welten wie die Frauen vom "Rufenden Berg", die verkauft werden, um in einer Familie nicht nur einem, sondern mehreren Söhnen als Ehefrau zu dienen. Xinrans Buch gelingt etwas ganz Besonderes: Die verborgenen Gefühle der Frauen erheben sich gegen das erfahrene, nahezu unbeschreibliche Leid.
Meine Meinung:
Ich habe das Buch gelesen, weil ich für meine Leseliste einen Autoren mit dem Anfangsbuchstaben "X" benötigte. Kein wirklich guter Anfang. Doch obwohl das Buch zunächst nur eine Pflichtlektüre war, hat es mich sehr schnell gefesselt und berührt. Die Geschichten, die Xinran erzählt, handeln vom grenzenlosen Leid der Frauen, die auch im modernen China gesellschaftlich isoliert und weitgehend rechtlos sind. Der Kommunismus hat nur insofern eine gewisse Gleichberechtigung bewirkt, als dass die Partei jedem Chinesen ohne Ansehen seines Geschlechts hinterher spioniert. Privatsphäre oder eigene Willensentscheidungen gibt es so gut wie nicht. Diese Verhältnisse bestanden zumindest bis Ende der 90er Jahre, als Xinran China verließ. Inwieweit sich daran in 10 Jahren etwas geändert hat, vermag ich nicht zu beurteilen.
Xinran beschreibt die Schicksale mit viel Einfühlungsvermögen, ruhig und unaufgeregt, so als wären diese Geschichten ganz normal. Das macht das Buch sehr eindringlich. Der teilweise poetische Schreibstil hat mich dazu bewogen, das Buch in die Kategorie "sonstige Belletristik" einzuordnen, ein Sachbuch ist es meiner Ansicht nach nicht.
Negativ fiel mir auf, dass Xinran sich immer wieder als Gutmensch in den Vordergrund schiebt, dabei hätte es bis auf wenige Ausnahmen genügt, die Frauen einfach erzählen zu lassen.
Das ist auch der Grund, warum ich für dieses eigentlich lesenswerte Buch lediglich vergebe.