Margaret Mitchell - Vom Winde verweht

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  • Ich hinke (trotz Krankheit und Bettlägerigkeit) immer noch hinterher, ich bin kurz vor Ende des zweiten Buches. Was mich aber irgendwie sehr verwundert: Wie kann man sein eigenes Kind (auch wenn man selbst noch Kind ist) derart vernachlässigen? Ich mein, sogar mein Hund bekommt von mir mehr Zuneigung. Eigentlich kümmert sich keiner so richtig um ihn, auch Melanie oder Pitty nicht.


    Wer krank ist, kann auch nicht lesen. Bei mir ist das zumindest immer so.


    Ich finde, der kleine Junge ist komplett unnnötig für die Geschichte, er kommt ja auch fast gar nicht vor. Wenn er nicht da wäre, wäre es genauso gut. Aber naja.


    Katrin

  • Ich wollte mal noch einen Kommentar zur Sklaverei-Geschichte abgeben.


    Ich denke, dass man doch unterscheiden muss, ob es sich um Feld- oder Haussklaven handelt. Die Haussklaven scheinen ja wirklich richtig zur Familie zu gehören und gegenüber Mammy schein Scarlett ja sehr viel Respekt und vielleicht sogar sowas wie Liebe zu empfinden. Über die Feldsklaven wird aber im ganzen Buch nur sehr wenig gesagt. Es wird zwar erwähnt, dass Gerald O'Hara selbst nur einmal im Leben einen Sklaven geschlagen hat, aber auf Tara arbeiten ja mehr als 100 Feldsklaven und die unterstehen (zumindest ganz am Anfang noch) dem Aufseher Wilkerson, der nicht gerade nett zu sein scheint. Ich denke schon, dass auch die Sklaven auf Tara ziemlich hart behandelt wurden, aber die Familie selbst das gar nicht mitbekommt. Ellen O'Hara pflegt zwar die kranken Sklaven, aber sie kann ja nicht jeden Tag auf dem Baumwollfeld stehen und ihre Aufseher beaufsichtigen.
    In der Beziehung finde ich schon, dass das Buch die ganze Sache beschönigt.


    Später nach dem Bürgerkrieg wird auch klar, dass die Haussklaven sich, genau wie ihre Herren, sich nach den alten Zeiten zurücksehnen und gar keinen Lohn für ihre Arbeit wollen, aber die Feldsklaven haben Tara allesamt verlassen.


    Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es ein Buch gibt, dass die "Vom Winde verweht"-Geschichte noch einmal aus der Sicht der Sklaven erzählt. Die Idee finde ich wirklich gut und ich werd wohl mal ein bisschen recherchieren und herausfinden, wie das Buch genau heißt. Oder weiß es hier irgendwer?


    LG
    Dalloway

    "This was another of our fears: that Life wouldn't turn out to be like Literature" (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Bis Kapitel XXXVII


    Ich finde es lustig, wie Scarlett mit ihrem Leben umgeht. Sie hat sich ordentlich geändert und führt jetzt sogar eine Sägemühle. Allerhand, das hätte ihr am Anfang des Buches wohl niemand zugetraut. Und Rhett erkennt ihr wahres Ich. Ich denke er liebt sie immer noch.


    Ich kann ihr Verhalten, dass sie ihrer Schwester den Mann wegschnappt zwar verstehen, nachvollziehen kann ich es aber nicht. Ich verstehe ihre Beweggründe, auch wenn ich vielleicht nicht so gehandelt hätte. Aber man weiß nie, wie man reagieren würde, wenn man selber in der Situation ist.


    Katrin
    *die jetzt ganz gespannt weiterlesen geht"


  • Was mich aber irgendwie sehr verwundert: Wie kann man sein eigenes Kind (auch wenn man selbst noch Kind ist) derart vernachlässigen? Ich mein, sogar mein Hund bekommt von mir mehr Zuneigung. Eigentlich kümmert sich keiner so richtig um ihn, auch Melanie oder Pitty nicht.


    Ich denke, zu der Zeit war es in gutsituierten Familien gar nicht üblich, sich um die kleinen Kinder selbst zu kümmern, dafür gab es ja die Amme. Daher kommt wohl auch der Name von Mammy, sie hat Ellen und später Scarlett aufgezogen. Noch dazu scheint Scarlett zu ihrem Sohn gar keinen Bezug zu haben und sieht ihn glaub ich gar nicht wirklich als ihr Kind :schulterzuck:


  • Ich habe mal irgendwo gelesen, dass es ein Buch gibt, dass die "Vom Winde verweht"-Geschichte noch einmal aus der Sicht der Sklaven erzählt. Die Idee finde ich wirklich gut und ich werd wohl mal ein bisschen recherchieren und herausfinden, wie das Buch genau heißt. Oder weiß es hier irgendwer?


    LG
    Dalloway


    Ich weiß es zwar nicht, aber das würde mich doch auch sehr interessieren! Da geh ich doch gleich mal eine Suchmaschine konsultieren.

  • Oh ja, das Buch aus ner anderen Sicht klingt interessant.


    ich habs jetzt endlich gescjafft das erste Buch zu beenden. Es liest sich ja sehr gut, nur hab ich wenig Zeit.
    Aber nun zum Inhalt.


    Eigentlich ist mir Scarlett nicht so 100% sympatisch und ihr Verhalten ist auch kindisch, aber trotzdem tat sie mir echt Leid bei dem Gespräch mit Ashley und dann bei ihrer Hochzeit und danach (obwohl sie ja selbst Schuld ist, sie hätte Charles ja nicht heiraten müssen... Jetzt ist sie Witwe. Aber, da dasd Buch noch knapp 800 Seiten hat, und dieser Rhett Butler ja sicher nicht umsonst aufgetaucht ist und das Gespräch mit verfolgt hat, wird sie das sicher nicht bleiben.

  • Hallöchen!


    Ich habe soeben Kapitel XVIII beendet und muss sagen, Scarlett ist inzwischen schon sehr erwachsen geworden. Als sie die Männer bzw. Kinder sieht, die in den Krieg ziehen, macht sie sich - anders als zu Beginn des Buches und des Krieges - tatsächlich darüber Gedanken, wie schlecht die Situation steht, wenn sie schon Jungen unter 20 Jahren und alte Männer in den Krieg schicken müssen. Die Szene, als Scarlett sich mit Ashleys Vater unterhält, fand ich richtig berührend.
    Außerdem ist es toll zu sehen, was manche Frauen wie Tante Pittypat aus sich herausholen können, wenn sie tatsächlich gebraucht werden. Wo die sonst doch leicht hysterische Dame plötzlich Wasser schleppt, sich um verwundete Soldaten kümmern und ganz vergisst, dass ihre Nerven schwach sind und ihre Füße schmerzen. Da verspürt man als Leser fast so etwas wie Stolz. So nach dem Motto: Siehst du, was du alles schaffen kannst! :breitgrins:


    Auch wird die Lage immer brenzliger, der Krieg rückt immer näher und viele Menschen sind in andere Städte geflohen, aber einige sind immer noch der Meinung, dass sie die Yankees innerhalb kürzester Zeit zurückschlagen können. :rollen: Dieses Phänomen finde ich psychologisch höchst interessant, weil sich diese Menschen doch klar darüber sein müssen, dass der schnelle Sieg, von dem sie geträumt haben, nicht eintreffen wird. Sie wollen es einfach nicht wahr haben, dass der Krieg sie früher oder später alle einholt.



    Das Buch ist gerade wieder sehr spannend und ich will gar nicht meine blöden Uni-Arbeiten erledigen, sondern am liebsten nur noch weiterlesen. :breitgrins:


    Liebe Grüße,
    Wendy (die sich schon auf Rhetts nächsten Auftritt freut :herz:)

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • So,
    ich hab jetzt mal ein bisschen recherchiert und das Buch gefunden, dass "Vom Winde verweht" nochmal aus der Sicht der Sklaven erzählt.
    Es heißt "The Wind done gone" und ist von Alice Randall.

    Kaufen* bei

    Amazon
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    Das Buch ist anscheinend aber eher als Parodie auf "Vom Winde verweht" zu verstehen und im Mittelpunkt steht Scarletts schwarze Halbschwester Cynara.
    Eine deutsche Übersetzung scheint es nicht zu geben. Amazon zeigt mir zumindest keine deutschen Bücher von Alice Randall an.


    LG
    Dalloway

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Wendy:
    Na dann sind wir ja gerade gleichauf! Ich kann das Buch auch kaum weglegen, obwohl ich auch einiges anderes zu tun hätte. Aber ich bin einfach zu gespannt, wies nun weiter geht. Eigentlich ist auf den ersten 250 Seiten ja schon einiges passiert, sind aber immer noch rund 800 wahrscheinlich sehr ereignisreiche Seiten übrig!


    @Dalloway:
    Danke für die Suche, ich hab bei meiner Recherche (auf Deutsch) nix gefunden. Nur diese Fortsetzung "Scarlett", die aber durchwegs schlechte Bewertungen bei Amazon bekommen hat.


  • Eigentlich ist auf den ersten 250 Seiten ja schon einiges passiert, sind aber immer noch rund 800 wahrscheinlich sehr ereignisreiche Seiten übrig!


    Darauf kannst du wetten. :winken:



    Ich hab bei meiner Recherche (auf Deutsch) nix gefunden. Nur diese Fortsetzung "Scarlett", die aber durchwegs schlechte Bewertungen bei Amazon bekommen hat.


    Scarlett habe ich auch schon einmal gelesen. Ist nicht so gut wie Vom Winde verweht, aber nicht schlecht. Es ist lesbar und eine realistische Fortsetzung.



    Ich bin derzeit bei Kapitel XLVI
    Und die Ereignisse überschlagen sich. Frank ist tot, und Scarlett denkt wieder nur an sich. Ihre einzige Sorge: Dass sie die Mühlen verlieren kann, wenn ihr Mann und seine Freunde beim Klan dabei sind. Dass sie aber selbst schuld daran ist, dass sie so weit gekommen sind, daran denkt sie erst ganz am Schluss.
    Sie ist eine eigensinnige, egoistische Person, die immer zuerst an sich und dann erst an alle anderen denkt. Manchmal kann ich sie gar nicht verstehen und finde sie noch immer voll unsympathisch.


    Die letzten Kapitel will ich jetzt gar nicht mehr lesen, denn ich will nicht, dass diese schöne Geschichte bald zu Ende ist. Von mir aus könnte das Buch noch ewig dauern.


    Katrin

  • Die Geschichte um Franks Tod fand ich sehr gut. Obwohl es ja eigentlich schon eher traurig ist, müsste ich an dieser Stelle sehr oft schmunzeln wegen der netten Idee, die Rhett da hatte. Die Reaktionen der altehrwürdigen Bürger von Atlanta konnte ich mir sehr gut vorstellen, als sie - dank Rhett - vor den Yankees zum Gespött gemacht wurden, dennoch aber nicht wütend auf ihn sein konnten, weil er ihnen ja immerhin das Leben gerettet hat.
    An der Stelle als Mrs. Meade ihren Mann dann auch noch fragt, wie es denn bei Belle Watling aussehe, hätte ich mich fast vor Lachen weggeschmissen! :totlach:


    Wenn ihr jetzt gerade an der Stelle mit Franks Tod seid, dann kommt ihr bald zu meiner Lieblingsszene. Ich sage nur: Rhett! :herz:


    LG
    Dalloway

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)

  • Guten Morgen,


    am Wochenende bin ich richtig vorangekommen und befinde mich jetzt bei Kapitel XXXII.
    Was Scarlett alles mitmachen muss, ist schon arg: als scheinbar einzige starke Persönlichkeit unter den drei Frauen arbeitet sie im Lazarett, kümmert sich um die schwangere Melanie und harrt in der belagerten Stadt aus, als Tante Pittypat flieht. Ohne ärztliche Hilfe steht sie Melanie bei der Geburt bei (ihre Wut auf Prissy konnte ich gut verstehen) und flüchtet dann durch die brennende Stadt nach Tara, wo seit Wochen Typhus ausgebrochen ist. Mitten auf dem Weg verlässt sie auch noch Rhett!
    Auf Tara angekommen, kommt sie auch nicht zur Ruhe, da sie sich jetzt um ihren Vater, die Schwestern und die Farm kümmern muss. Das erfordert schon fast übermenschliche Kräfte.

  • Hallöchen!


    Ich habe mich heute Morgen sehr gut mit Kapitel XIX amüsiert. Endlich ist Rhett wieder aufgetaucht und macht Scarlett doch gleich ein dermaßen unmoralisches Angebot, dass ich seitenlang vor mich hingegrinst habe. Ich mag es, mitzuerleben, wie sehr die beiden eigentlich zueinander passen und wie sehr sich zumindest Scarlett gegen Rhetts Anziehungskraft wehrt, wie sehr er sie verwirrt und wie sehr er sie will. :breitgrins: Keine schnulzigen Liebesschwüre wie sie in Scarletts Kopf herumschweben, wenn sie an Ashley denkt, sondern einfach zwei Menschen, die sich gegenseitig ganz verrückt machen - und meistens eigentlich nicht auf positive Art. Davon könnte ich stundenlang lesen. :heybaby:


    Traurig ist natürlich die Sache mit Scarletts Familie und für mich auch sehr spannend, weil ich mich an diesen Teil im Film gar nicht erinnern kann, falls er überhaupt beibehalten wurde. Jedenfalls habe ich kein gutes Gefühl, wenn ich an Scarletts Mutter und ihre Geschwister denke. :traurig: Und endlich gestehen sich die Leute auch langsam ein, dass es mit dem Krieg nicht allzu gut für sie aussieht. Ich glaube, die Soldaten haben viele Bewohner Atlantsa diesbezüglich wachgerüttelt.


    Spannend, spannend, und ich kann mich kaum halten, eure Spoiler zu lesen. :breitgrins:

    Jahresziel: 2/52<br />SLW 2018: 1/10<br />Mein Blog

  • Hallöle!


    Ich bin mittlerweile bei Kapitel XLI angelangt.



    Ich bin derzeit bei Kapitel XLVI
    Und die Ereignisse überschlagen sich. Frank ist tot, und Scarlett denkt wieder nur an sich. Ihre einzige Sorge: Dass sie die Mühlen verlieren kann, wenn ihr Mann und seine Freunde beim Klan dabei sind. Dass sie aber selbst schuld daran ist, dass sie so weit gekommen sind, daran denkt sie erst ganz am Schluss.
    Sie ist eine eigensinnige, egoistische Person, die immer zuerst an sich und dann erst an alle anderen denkt. Manchmal kann ich sie gar nicht verstehen und finde sie noch immer voll unsympathisch.


    Nun ja, sie will das Geld auch verdienen, um für die Ihren zu sorgen. Einerseits imponiert es mir, dass sie ihr Ding durchzieht und nichts auf das Gerede der Leute gibt, dass "eine Dame so was nicht macht". Andererseits dreht sich bei Scarlett immer mehr alles nur noch ums Geld, was mir auch gehörig auf den Keks geht. :rollen: Ok, in ihrer Situation ist es wichtig, Geld zu verdienen, um nicht mehr am Hungertuch nagen zu müssen, aber ich finde sie übertreibt gehörig.


    Ich freue mich schon auf den nächsten Auftritt von Rhett Butler. Ich finde, er kommt viel zu selten im Buch vor... außerdem ist er der einzige, der Scarlett in die Schranken weisen kann. :breitgrins:

  • Langam aber sicher komme ich voran. Ich bin zwar jetzt erst in Kapitel 12 und finde es weiterhin toll!


    Scarlett ist weiterhin nicht so mein Fall. Ihre Einstellung ist zum Teil schrecklich. Zum Beispiel die zu Ashley und Melanie...


    Ich liebe aber die Szenen zwischen Scarlett und Rhett. Zum Beispiel die auf dem Lazarettbasar. Supi! :breitgrins:
    Er ist mir seeeeehr sympatisch und meine Mutter gerät auch ins Schwärmen wenn ich den Namen fallen lasse. Und er weiß wenigstens wie man Scarlett richtig anpackt!


    Aber ich muss schon sagen, dass ich Mitleid habe mit Scarlett, denn das mit der dreijährigen Trauerphase und danach auch nur brav aufm Stühlchen in der Ecke sitzen ist schon dumm. Und da sie ja erst 17 ist, kann ich das schon etwas verstehen. ABER sie ist ja selbst Schuld, hätte ja nicht gleich den erstbesen heiraten müssen! Und das arme Kind! Und jetzt ist sie eifersüchtig, weil 'ihre' Verehrer 'fremd' flirten :grmpf:

  • Ich lese ja eine sehr, sehr alte gebundene Ausgabe, die ich auf einem Flohmarkt mal aufgestöbert habe. Und wisst ihr, was ich da immer wieder lesen muss? Das Wort "Enkel", wenn eigentlich "Knöchel" gemeint ist. Beispielsweise etwa: "Sie raffte ihr Kleid, so dass ihre schlanken Enkel sichtbar wurden." Nun meine Frage: Handelt es sich hier um einen wirklich argen Übersetzungsausrutscher (ankle) oder hat man früher tatsächlich das Wort "Enkel" auf für "Knöchel" gebraucht? Bisher ist mir das schon zweimal im Buch begegnet.


  • An der Stelle als Mrs. Meade ihren Mann dann auch noch fragt, wie es denn bei Belle Watling aussehe, hätte ich mich fast vor Lachen weggeschmissen! :totlach:


    Wenn ihr jetzt gerade an der Stelle mit Franks Tod seid, dann kommt ihr bald zu meiner Lieblingsszene. Ich sage nur: Rhett! :herz:


    Die beiden Szenen sind wirklich super. Da habe ich auch nur gelacht. :breitgrins:


    Bei mir geht es langsam dem Ende zu. Scarlett und Rhett haben endlich geheiratet und mischen nun die Südstaaten mit ihrem Geld auf. Scarlett entfremdet sich immer weiter von mir. Ich komme mit ihr gar nicht klar, warum ist sie plötzlich so anders? Ich verstehe ihr Verwandlung nicht ganz.


    Mal sehen wie es weitergeht.


    Katrin

  • Das mit Scarletts Veränderung kann ich mir eigentlich nur so erklären, dass sie jetz, da sie genug Geld hat, eben über nichts mehr nachdenken will. In diesem Teil, wo sie Rhetts Geld zum Fenster hinauswirft, wird ja auch relativ oft wieder auf die Szene auf Twelve Oaks angespielt, wo sie im Boden liegt und sich schwört, dass sie und ihre Familie nie wieder Hungern muss. Sie schickt ja auch weiterhin sehr viel Geld nach Tara, damit auch ihre Familie (relativ) gut leben kann.
    Ich kann mir schon gut vorstellen, dass Menschen so reagieren, wenn sie einmal wirklich in Armut gelebt haben und dann schlagartig reich werden.
    Ich finde ihr Verhalten sehr glaubwürdig.
    Wenn man sich heute so Popstars anschaut, die sofort sehr erfolgreich sind und Geld verdienen, und nach ein paar Jahren Millionen Schulden haben...


    Das soll natürlich nicht heißen, dass ich ihr Verhalten gutheiße. Es gäbe ja immerhin auch noch die andere Möglichkeit, viel von dem Geld abzugeben, um auch anderen zu helfen, aber mal ganz ehrlich... das hätte ich Scarlett nicht abgenommen!

    &quot;This was another of our fears: that Life wouldn&#039;t turn out to be like Literature&quot; (Julian Barnes - The Sense of an Ending)


  • Ich lese ja eine sehr, sehr alte gebundene Ausgabe, die ich auf einem Flohmarkt mal aufgestöbert habe. Und wisst ihr, was ich da immer wieder lesen muss? Das Wort "Enkel", wenn eigentlich "Knöchel" gemeint ist. Beispielsweise etwa: "Sie raffte ihr Kleid, so dass ihre schlanken Enkel sichtbar wurden." Nun meine Frage: Handelt es sich hier um einen wirklich argen Übersetzungsausrutscher (ankle) oder hat man früher tatsächlich das Wort "Enkel" auf für "Knöchel" gebraucht? Bisher ist mir das schon zweimal im Buch begegnet.


    Hallo chil,


    da mir der Enkel als Knöchel irgendwie bekannt vorkam, hab ich mal gegoogelt und gefunden, dass es dieses Wort in norddeutschen Dialekten tatsächlich für Knöchel gibt. Der Wortstamm ist sicher gleich mit dem engl. "ankle". Ob es allerdings heute noch gebräuchlich ist, weiß ich nicht.
    Steht denn irgendwo, von wann Deine Ausgabe ist?


    Grüße
    WannaBe

  • So, ich habe heute morgen Kapitel 16 und somit Buch 2 beendet.


    Manchmal hab ich immer noch Hoffnung, dass Scarlett erwachsen wird und sich in ihrer Art ändert und dann haut die manchmal Sätze raus, oder verhält sich wie ein kleines verzogenes Gör. Naja, Rhett hat sie schon gut in der Hand.


    Ashley war über Weihnachten zu Hause. Am Anfang des Buches mochte ich Ashley gar nicht. Ich dachte er wäre ein eingebildeter Schnösel, weil ich nicht geglaubt habe, dass Scarlett sich in einen normalen Mann verlieben kann. Und weil ich dachte, dass er doof ist, wäre auch Meli doof. Aber ich mag die beiden. Meli ist mir sehr sympatisch, das hat Rhett ja auch shcon fest gestellt.
    Ashley ist auch toll. Er weiß, wie man sich benimmt und was er Meli gegenüber für eine Verantwortung hat. Aber er tut mir auch Leid, denn er hat Geühle für Scarlett und kann nicht viel dagegen tun, versucht sich aber zu beherrschen. Und jetzt ist er auch noch in Kriegsgefangenschaft.