Susanne Mischke - Sau tot

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    Susanne Mischke - Sau tot


    aus der Reihe kaliber.64 - nach 64 Seiten ist Schluss!


    Inhalt:


    Eine Hochzeit in einem niedersächsischen Dorf, mit allem, was dazugehört. Die Gäste tauschen Gehässigkeit und Tratsch aus und natürlich wird reichlich getrunken. Nicht lange schnacken, Kopf in den Nacken! Doch am nächsten Morgen liegt einer von ihnen tot im Dorfteich. Drei Einstiche einer Mistforke zieren seine Brust. Schnell wird die Außenseiterin des Dorfs verdächtigt, aber auch die Braut hätte Grund genug, sich an Jan, dem Dorf-Gigolo, zu rächen.


    Meine Meinung:


    Ein weiterer fulminanter Krimi aus der Kurzkrimi-Reihe kaliber.64! Die Handlung ist gut durchdacht und wird zügig vorangetrieben, was bei der geringen Seitenanzahl ein Muss ist - schliesslich soll der Fall am Ende vollständig aufgeklärt sein.


    Die ländliche Stimmung, die sich durch die ganze Geschichte zieht, ist sehr anschaulich dargestellt - man meint förmlich, den süßen Duft der Rapsfelder in der Nase zu haben, ebenso wie die würzige Landluft, wie die Autorin den permanent vorhandenen Schweinmief liebevoll umschreibt. Überhaupt hat der Krimi sehr viele sarkastische, fast schon boshafte Momente, über die ich aber sehr gut lachen konnte. Einen besonderen aha-Effekt hat mir die Aufklärung der Identität von Hermine beschert, die erste (aber nicht letzte) Leiche des Krimis, um die es sich fortan immer wieder drehen wird.


    Die Protagonisten finde ich ebenfalls sehr gelungen, insbesondere den Hauptkommissar Seehafer, den man trotz der Kürze erstaunlich gut kennenlernt; für eine tiefere Charakterzeichnung fehlt allerdings der Spielraum. Die Hochzeit mit ihren vielen Hochzeitsgästen bietet die ideale Kulisse, um ein wenig hinter den Vorhang und den Dorfleuten auf die Finger zu sehen.


    Natürlich versucht Susanne Mischke, ihre Leser an der Nase herumzuführen und auf falsche Fährten zu locken. Darauf bin ich nur zu Anfang hereingefallen; mir war sehr schnell klar, wie die Auflösung lauten wird. Das hat meinem Vergnügen aber keinen Abbruch getan und ich bin wirklich sehr begeistert vom Schreibstil und den Ideen der Autorin. Dieser kleine Teaser macht wirklich Lust auf mehr Mischke und ich werde bestimmt noch den einen oder anderen Krimi aus ihrer Feder lesen.



    5ratten


    Weitere Kurzkrimis aus der Reihe:


    Horst Eckert - Der Absprung
    Robert Brack - Kalte Abreise
    Regula Venske - Mord im Lustspielhaus
    Robert Lynn - Tochterherz
    Gabriele Wolff - Im Dickicht
    Carlo Schäfer - Kinder und Wölfe

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

    Einmal editiert, zuletzt von Miramis ()

  • Aber bringt man in 64 Seiten tatsächlich einen spanennden Krimi mit allem, was dazu gehört, unter?


    Das wäre mir tatsächlich ein Versuch wert :winken:
    Nach diesen Büchern halte ich Ausschau. Das Konzept gefällt mir.

    ☞Schreibtisch-Aufräumerin ☞Chief Blog Officer bei Bleisatz ☞Regenbogen-Finderin ☞immer auf dem #Lesesofa

  • Hallo chil + Bettina,


    doch, das geht schon mit den 64 Seiten.


    Ich finde, es macht auch die Klasse eines Autors aus, wenn er sich kurz fassen kann und trotzdem eine vernünftige Handlung zustande bringt. Der Spannungbogen steigt bei 64 Seiten natürlich wesentlich schneller an als in einem dickeren Buch; was am ehesten vernachlässigt wird, sind die Charakterzeichnungen. Aber es erstaunt mich immer wieder, wieviel man trotzdem am Ende von den Figuren weiß.


    Ich habe den nächsten Kaliber.64-Krimi schon in der Pipeline... :zwinker:

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel

  • Hallo!


    Von Susanne Mischke habe ich schon einen Krimi gelesen, der mir gut gefallen hat. Daher war ich sehr gespannt, ob sie es auch schafft, eine spannende Kurzgeschichte zu erzählen. Nach dem Lesen von "Sau tot" kann ich sagen: Sie hat es geschafft. Es ist erstaunlich, wie anschaulich alles beschrieben ist und wie schnell man in die Geschichte reinkommt, trotz der geringen Seitenzahl. Wer Hermine ist, konnte ich allerdings durch Miramis' Rezi schon erahnen. :zwinker:


    Dieses Getratsche und Geklatsche, wie es auf dem Land halt so üblich ist, fand ich auch sehr gut dargestellt. Die Figuren konnte ich mir gut vorstellen, doch in die Tiefe gehen kann Mischke hier natürlich (leider) nicht. Wenn man nur 64 Seiten zur Verfügung hat, schreibt man nichts Unwichtiges, alles hat am Ende seine Bedeutung. Die Lösung fand ich etwas trivial, trotzdem wäre ich nicht von allein darauf gekommen und das ist bei einem Krimi schon mal viel wert. :breitgrins:


    Fazit: Nichts was mich umgehauen hat, aber ein im wahrsten Sinne des Wortes sehr kurzweiliges Lesevergnügen.
    3ratten + :marypipeshalbeprivatmaus: