Linda Howard - Mitternachtsmorde

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    (Originaltitel: Killing Time)



    Knox Davis hat sich nach dem plötzlichen Tod seiner Verlobten jahrelang in Arbeit vergraben, aber so langsam will er wieder am Leben teilhaben. Darüber würde er allerdings nie seinen Beruf vernachlässigen, denn gerade das Lösen von Rätseln, das Verfolgen kleinster Spuren, waren schon immer ein Faible von ihm und das macht ihn zu so einem guten Ermittler der örtlichen Polizeibehörde. Wieso jemand die vor 20 Jahren vor dem Rathaus vergrabene Zeitkapsel hätte stehlen sollen und vor allem, wie er die Überwachungskameras ausgeschaltet hat, kann er sich aber nicht wirklich erklären. Doch das rückt in den Hintergrund, als die Leiche eines ermordeten Stadtbewohners gefunden wird und die hübsche Nikita Stover auftaucht, die erklärt FBI-Agentin zu sein, sich aber verdächtig seltsam benimmt.


    „Mitternachtsmorde“ ist ein ziemlich idiotischer Titel, die Uhrzeit hat nämlich gar nichts mit den geschehenden Morden zu tun und das Cover ist zwar hübsch aufgemacht, hat aber mit dem Inhalt ebenfalls rein gar nichts zu tun. Solche Entgleisungen der Verlage ist man ja leider mittlerweile gewohnt. Dass aus dem Klappentext allerdings nicht im Geringsten deutlich wird, dass wir es nicht mit einem klassischen Romantic Suspense zu tun haben, sondern mit der Science-Fiction-Variante dieses Genres, finde ich schon etwas enttäuschend. Zu detailliert will ich zwar nicht informiert werden, das würde gerade diesem Buch einiges an Spannung nehmen, aber eine kleine Warnung, dass zum Beispiel technisches „Spielzeug“ im Einsatz sein wird, wie man es höchstens aus CSI kennt, wäre schon ganz nett gewesen. Mein zweiter Kritikpunkt hängt mit der Personengestaltung zusammen. Ich mag es lieber, wenn die Frau die Hauptrolle spielt und das Buch auch mit einer Schilderung aus ihrer Sicht beginnt. Zwar wechselt der Hauptfokus schnell von Knox zu Nikita, aber der richtige Einstieg in die Geschichte ist mir schon wichtig. Ich bevorzuge es auch, wenn die Hauptfiguren ein wenig mehr amüsante Wortgefechte führen, während sich langsam eine Beziehung entwickelt. Witz fehlte bei diesem Roman allerdings fast völlig und auch die Romantik kam ein wenig zu kurz, übrig blieb nur ein kleiner Krimi mit Science-Fiction-Einschlag. Insgesamt war es zwar trotzdem nett zu lesen, aber „Mitternachtsmorde“ wird es nicht nur wegen des irreführenden Klappentextes nicht schaffen, unter meine Howard-Favoriten gelangen, dazu ist der Roman dann doch zu untypisch für die Autorin.


    4ratten