Susanna Clarke - Jonathan Strange & Mr. Norrell

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    Beschreibung laut Amazon:
    Jonathan Strange & Mr. Norrell ist ein phantastischer Roman, und das in doppeltem Sinne. Denn zum einen hat er einen phantastisch gut ausgedachten Plot. Und zum anderen ist er mit seiner Mischung aus historischem Realismus mit gruseligem Fantasy-Einschlag auch phantastisch gut geschrieben.


    Jonathan Strange & Mr. Norrell spielt im England des 19. Jahrhunderts, in einer Zeit also, in der das Zaubern schon nichts mehr geholfen hat -- ganz im Gegensatz zu jener verloren gegangenen Epoche, als der ebenso große wie dunkle „Rabenkönig“ das ganze Land mit seiner Magie überzog. Jonathan Strange ist ein junger Zauberer, der sich von der rätselhaften Macht seines Vorgängers verzaubern lässt -- sehr zum Ärger seines brillanten Lehrmeisters Mr. Norrell, der sogar Steine zum Sprechen bringen kann. Zwischen dem eifersüchtigen Norrell und seinem merkwürdigen Schüler kommt es zum Duell der Giganten, bei dem mehr auf dem Spiel steht als ihre Partnerschaft.


    Teilnehmer:
    julhenne
    Cuddles
    mara84
    Nad
    Tintinell
    ink-heart
    Tiefblau

    Wir sind irre, also lesen wir!

  • Ich hab jetzt angefangen :klatschen:, und zwar mit der gebundenen Ausgabe. Ein echter Nasenbrecher - nicht zum Im-Bett-Lesen geeignet. Hoffentlich verzögert das das Tempo nicht allzu sehr.


    Der Klappentext, das Inhaltsverzeichnis und die ersten Abbildungen wirken irgendwie gemütlich, ausschweifend, fürs Lesen am Kamin im tiefsten Winter gemacht (ich bin eigentlich ein absoluter Jahreszeiten-Leser). Ein bisschen Dickens goes Fantasy.


    Meine ersten Eindrücke nach dem zweiten Kapitel:


    [li]Die (Selbst-)Definition der Zauberer am Anfang finde ich ganz witzig, und die Diskussion, die Mr Segundus da anzettelt, erinnert mich stark an einige Diskussionen unter Kollegen. :rollen::zwinker:[/li]
    [li]Die Zauberer scheinen ja ähnlich unemanzipiert zu sein wie der Rest der Gesellschaft zu dieser Zeit? Wo sind denn die Frauen?[/li]
    [li]Wie ich die etwas altertümliche Sprache und Erzählsituation einschätzen soll, bin ich mir noch nicht ganz sicher.

    Zitat

    From what Mr Segundus had told her she [Mrs Pleasance] thought of him [Norrell] as a sort of miser who hoarded magic instead of gold and as our narrative progresses, I will allow the reader to judge the justice of this portrait of Mr Norrell's character.


    Bei Dickens wäre so ein Satz völlig normal, aber ungeachtet der letzten 150 Jahre Literatur auf diese Weise zu schreiben, ohne jedes Augenzwinkern, ganz ernst gemeint (oder übersehe ich etwas?) finde ich ein wenig irritierend. Muss man, um eine Zeit literarisch wieder aufleben zu lassen, unbedingt im Stil dieser Zeit schreiben?[/li]
    [li]Warum erinnert mich John Childermass am Ende des zweiten Kapitels nur so an Snape? :breitgrins:[/li]

    Einmal editiert, zuletzt von ink-heart ()

  • Huhu! :winken:


    Ich habe inzwischen 3 Kapitel gelesen. Ich habe die schwarze Taschenbuchausgabe, die zwar nicht so schwer ist, dafür aber eng bedruckt, d.h. ich muss das Buch ganz schön weit aufklappen, damit ich alles lesen kann. Das tu ich aber ungern, ich möchte dem armen Buchrücken doch nicht wehtun. :traurig:


    Ich musste mich auch erst mal an den Schreibstil gewöhnen, der wirklich sehr altmodisch gehalten ist und auch alte Verbformen wie "chuse" statt "choose" oder "shew" statt "show" verwendet (aber das kenn ich schon von Jane Austen). Dennoch find ich den Stil sehr passend, ich fühle mich dadurch sehr gut ins Jahr 1806 hineinversetzt. Dagegen behindern die teilweise sehr ausführlichen Fußnoten den Lesefluss doch arg. Ich hoffe das geht nicht so weiter. Die Zeichnungen finde ich sehr stimmungsvoll.


    Zum Inhalt:
    Ich finde es sehr verdächtig, dass Mr Honeyfoot und Mr Segundus nach ihrem Besuch bei Mr Norrell nicht mehr wissen, wie es dort ausgesehen hat oder was letztere gesagt hat. Ich denke, Mr Norrell hat da schon ein wenig Magie angewendet (so ein kleiner Vergessenszauber :breitgrins:), ohne dass die Herrschaften etwas davon mitbekommen haben.
    Nun bin ich gespannt darauf, wie es weitergeht, nachdem sich die Learned Society of York Magicians gezwungenermaßen aufgelöst hat.


    [li]Warum erinnert mich John Childermass am Ende des zweiten Kapitels nur so an Snape? :breitgrins:[/li]


    :breitgrins: Genau daran musste ich auch denken. Wahrscheinlich liegt es am "long, black greasy hair". :breitgrins:

  • Hallo zusammen,


    ich habe nun auch die ersten 5 Kapitel gelesen, habe vor ca. 3 Jahren die Gebundene Ausgabe geschenkt bekommen :klatschen:.


    Ich lese auf Deutsch, und irgendwie habe ich das Gefühl das das ein Nachteil für mich ist. Aber vieleicht mein ich das nur, das Gefühl wird sich bestimmt wieder legen, sobald ich besser in die Geschichte rein komme.


    Der Schreibstil gefällt mir, wenn da nicht die vielen, langen Fußnoten wären :grmpf:. Aber einfach übergehen würde ich sie auch nie.



    Huhu! :winken:


    Zum Inhalt:
    Ich finde es sehr verdächtig, dass Mr Honeyfoot und Mr Segundus nach ihrem Besuch bei Mr Norrell nicht mehr wissen, wie es dort ausgesehen hat oder was letztere gesagt hat. Ich denke, Mr Norrell hat da schon ein wenig Magie angewendet (so ein kleiner Vergessenszauber :breitgrins:), ohne dass die Herrschaften etwas davon mitbekommen haben.


    Das dachte ich auch. Aber sehr viel wird ja nicht gezaubert. Liegt wohl daran das alle bis auf Mr. Norrell, Theoretische Zauberer sind. Und dann mussten sie sich auch noch auflösen. Der Zauber in der Kirche fand ich großartig, mich hat es nur gewundert das Mr. Norrell nicht anwesend war, oder habe ich da was überlesen.
    Mittlerweile ist Mr. Norrell in London. Und geht von Abendgesellschaft zu Abendgesellschaft, was gar nicht zu ihm passt. Mal abwarten wie es weiter geht.


    Irgendwie kann ich noch nicht viel schreiben, bin noch nicht richtig in der Geschichte drin, und meine Gedanken sind auch noch nicht ganz geordnet. Hoffe mein nächstes Posting wird Informativer.


    LG Nad :blume:

  • Hallo ihr! :winken:


    Inzwischen bin ich bei Kapitel 10 gelandet und muss sagen, so ganz richtig hat es mich noch nicht gepackt. Es ist doch alles sehr langsam und betulich, so dass selbst die 'aufregenderen' Dinge (wie in Kap. 8 die Sache mit Miss Winterbottom und dem Pfand) nicht unbedingt mitreißend wirken. - Aber es ist ja noch recht weit am Anfang; vielleicht wird's ja noch was. :leserin:



    wenn da nicht die vielen, langen Fußnoten wären :grmpf:. Aber einfach übergehen würde ich sie auch nie.


    Ich habe ja bisher das Gefühl, die Anmerkungen sind so ausschweifend-erzählend (wie der ganze Roman), dass sie ohne Weiteres auch in den Haupttext gepasst hätten. - Eher eine Spielerei, oder?


    Und noch eine Sache, bei der ich lange überlegt habe, was mich da eigentlich stört: Es gibt ja einige ganz nette ironische Passagen, aber diese Ironie richtet sich immer gegen die Figuren (nicht unberechtigt, natürlich) und ist immer etwas schwerfällig. Wirklicher Humor fehlt mir irgendwie, gar nicht zu reden von Selbstironie des Erzählers oder gar der Autorin.

  • :winken: Hallo Ihr Lieben!


    Ich muss mich leider aus der von mir selber initiierten Leserunde verabschieden, da ich morgen kurzfristig für längere Zeit gen Süde fahre. Ich hoffe, Ihr habt da Verständnis für!
    Tut mir wirklich leid! :redface:


    Trotzdem viel Spaß beim Lesen!
    julhenne

  • So, mittlerweile habe ich etwa 100 Seiten gelesen und muss sagen, dass ich zwiegespalten bin. Einerseits komme ich in die Geschichte noch nicht so hinein, weil ich noch keinen wirklichen "Sympathie-Charakter" gefunden habe. Norrell ist ja nun wirklich niemand zum mögen...
    Andererseits ist die Idee des Buches echt interessant und verdient es weiter gelesen zu werden. :zwinker: Ich hoffe ja, dass das Ganze noch mehr in Schwung kommt. Bei mir ist ja noch nicht einmal Strange aufgetaucht, von daher...


    Aber Norrells Weltfremdheit finde ich irgendwie niedlich. :breitgrins:

  • Ich war am Wochenende weg, hab aber trotzdem viel Zeit zum Lesen gefunden. Inzwischen bin ich beim 31. Kapitel angelangt.


    Und irgendwie weiß ich immer noch nicht, was ich von dem Buch halten soll. Einerseits lässt es sich gut lesen, andererseits ist es auch nicht wirklich spannend. Bisher läuft alles sehr behäbig ab. Jonathan Strange ist inzwischen nicht nur Norrells Schüler, sondern auch gerade in Portugal, um Lord Wellington und seine Soldaten vor Ort zu unterstützen.


    Bisher habe ich auch keinen Charakter gefunden, mit dem ich richtig mitleiden kann. Norrell ist ja ziemlich arrogant (obwohl es schon süß ist, dass er so große Angst um seine Bücher hat :breitgrins:). Von Strange weiß ich noch nicht, was ich halten soll. Ich find es schade, dass den Frauenfiguren so wenig Platz eingeräumt wird. Das Zusammentreffen zwischen Lady Pole und Arabella Strange fand ich z.B. sehr interessant. Da würde ich gern mehr erfahren.


    Und doch muss ich zugeben, dass die Spannung ein wenig steigt. Es gibt noch viele ungeklärte Sachen, auf die ich gern eine Antwort wüsste. Wer ist Vinculus wirklich und was für ein mysteriöses Buch hat er? Hat er es überhaupt noch? Was hat es mit den Fairy und den Other lands auf sich? Wie wird es mit Lady Pole und Stephen Black weitergehen?


    Ich werde dann mal weiterlesen. :smile:

  • Huhu! :winken:


    Momentan geht's bei mir nicht so richtig vorwärts. Gestern abend bin ich in Kapitel 25 in einer vierseitigen (!) Fußnote steckengeblieben :schnarch:. Trotzdem habe ich das Gefühl, es wird ein bisschen flüssiger - keine Ahnung, ob das wirklich so ist oder ob ich nur meine Erwartungen angepasst habe. :breitgrins:


    Und ihr habt recht: So richtige Sympathieträger sind eher rar. Mr Segundus vielleicht ...? Aber der ist ja fast zu ecken- und kantenlos, um überhaupt interessant zu sein. Interessant ist natürlich die Rolle von Vinculus (wenn auch nicht er als Charakter) und ich bin sicher, dass wir von ihm noch einiges hören werden.


    Und was ich die ganze Zeit schon fragen wollte: Wie wird eigentlich dieser "fairy gentleman" in der deutschen Übersetzung genannt? Die Fee geht ja wohl nicht. Aber gibt es da eine männliche Form?

  • Kapitel 18
    endlich ist Jonathan Strange mal erwähnt worden, auch wenn er noch nichts gesagt oder getan hat. Armer Junge... :rollen:
    Was mir am Besten gefallen hat war dieser Ball in "Verlorene Hoffnung", insbesondere die Beschreibung der Kleidung und die Tatsache, dass jedes noch so ungewöhnliche Geschehen Black nicht aus der Ruhe bringt... Ich fänds seltsam, wenn jemand den Finger einer Frau aufbewahrt... :breitgrins:
    Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein singendes Kleid auf die Dauer ganz schön nervt. (Ob es auch Kommentare abgibt?)


    Die Lektüre zieht sich aber immer noch ein wenig, weil so viele Nebenschauplätze eröffnet oder so viele verschiedene Begebenheiten geschildert werden. Gut, dass ich nicht vesuche es in englisch zu lesen!
    Ich weiß nicht warum, aber ich mag das Buch trotz allem. Wahrscheinlich werde ich das andere Buch von Susanna Clarke auch lesen. Das spielt ja auch in dem Universum, glaube ich.
    Sorry, wenig zum Buch, aber soviel weiter bin ich seit dem letzten Kommentar ja auch nicht gekommen. :redface:

  • So, dann will ich mich auch mal wieder melden. Inzwischen bin ich bis zum 53. Kapitel vorgedrungen. Irgendwie ist immer noch nicht viel passiert, aber es liest sich trotzdem sehr flüssig. Jonathan Strange ist auf Reise und hält sich in Venedig auf, wo er eine englische Familie kennenlernt. So spät im Buch werden noch neue Charaktere, die anscheinend wichtig sind, eingeführt. Die Episode bei Mrs Delgado war ein klein wenig unheimlich - bin gespannt, ob das noch irgendwas zu bedeuten hat oder ob das nur ein weiterer Nebenschauplatz in dem Roman ist.


    So langsam würde ich aber schon gern wissen, worauf das alles hinausläuft. Und ich möchte endlich mehr über das Land Faerie erfahren! :grmpf: :breitgrins:
    Da hilft nur weiterlesen...

  • Gerade habe ich Jonathan Strange & Mr Norrell beendet.
    Die ganze Geschichte schreitet vor allem anfangs eher gemächlich voran und sehr häufig werden Personen und Handlungen eingeworfen, bei denen man erst später erfährt welchen Sinn sie haben. Besonders das letzte Drittel hat mir gefallen, ab da habe ich es nicht mehr aus der Hand legen können. Norrell erscheint zwar auch weiterhin eher unsympathisch, aber bei mir verlagerte sich der Eindruck eher in Richtung ungeschickt und weltfremd und etwas bemitleidenswert. Ohne Strange hätte die Geschichte bestimmt nicht funktioniert, da Norrel wirklich einen Gegenpart brauchte; anfangs habe ich mich noch gefragt, wie eine Gestalt wie er Protagonist sein kann.
    Besonders Childermass fand ich interessant, auch wenn ich mir nie wirklich sicher war auf welcher Seite er steht. Auch finde ich es gut, die Elfen mal nicht als Lichtwesen darzustellen, das ist mal was anderes.


    Was soll ich sonst noch sagen schreiben? Wenn man sich von dem (für mich) eher schleppenden Anfang nicht entmutigen lässt ist es ein großartiges Buch. Ich weiß, sehr wenig für ein sehr dickes Buch, aber kann immer dann besonders wenig sagen, wenn ich ein Buch gut fand. Verreißen ist leichter. Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn man in die Geschichte reingekommen ist, ist es toll!
    :winken:

  • Ui, cuddles und tiefblau, ihr seid ganz schön schnell. :daumen:


    Ich bin jetzt zum Ende des zweiten Teils/Ende des 44. Kapitels vorgedrungen und muss sagen, es gefällt mir inzwischen besser. Mit der Art des Erzählens bin ich immer noch nicht richtig Freund geworden, finde die Geschichte aber wirklich nett. Im zweiten Teil blitzen tatsächlich ab und zu echter Humor und Witz (nicht nur Satire und Ironie) auf, und Strange mit seinen Zerstreuter-Professor-Macken ist mir inzwischen sogar sympathisch. Umso schlimmer natürlich, dass sich Vinculus' Wahrsagung hier schon bewahrheitet - diese fairies (anscheinend Elfen im Deutschen?) sind wirklich unheimlich, gruselig, abschreckend :Kreuz: - da möchte man doch sofort jeder Zauberei abschwören und als dumpfer Muggle weiterleben. :zwinker:


    Auf den dritten Teil, "John Uskglass", in dem es wohl endlich mehr über den Raven King zu erfahren gibt, bin ich schon gespannt. Irgendwie würde ich mir ja doch ein Happy End für die beiden Damen wünschen.

  • Hallo ihr Lieben,


    ich melde mich mal für zwei Wochen bei euch ab, da ich in den Urlaub :urlaub: :sonne: fliege und das Buch zu schwer zum mitnehmen ist. Und ich auch dort kein Internet haben werde. Aber ich bleibe dran, auch wenn das bis jetzt so aussah als ob ich schon aufgegeben hätte.


    Also bis bald, LG Nad :blume:.

  • Puh, da hab ich das Buch schon vor ein paar Tagen beendet und komme erst jetzt dazu, etwas zu schreiben. :redface: Die letzten Seiten wurden noch mal richtig spannend und auch das Ende finde ich angemessen, so konnte mich das Buch doch noch vollends überzeugen. In diesem Sinne schließe ich mich Tiefblau an.



    Trotzdem sind da noch zwei Sachen, bei denen ich nicht so ganz durchblicke. Strange und Norrell versuchen ja beide, fairies (Elfen?) herbeizurufen, dabei erscheint aber immer nur der gentleman with the thistle-down hair (wie heißt der eigentlich im Deutschen?). Das finde ich komisch, es gibt doch noch mehr Elfen, warum reagieren die denn nicht auf die "Aufforderungen" von Strange & Norrell??


    Das 63. Kapitel hat ja einen Teil der Prophezeihung als Überschrift (The first shall bury his heart in a dark wood beneath the snow, yet still feel its ache), die sich ja wohl auf Norrell bezieht, aber irgendwie konnte ich da keinen Bezug zum Inhalt herstellen. :confused:


    MfG
    Cuddles

  • @ Cuddles
    das mit den Elfen hatte ich mich auch gefragt... Aber Strange wollte ja (zumindest am Ende) unbedingt diesen einen Elfen herbei rufen, der bei dem König dabei war (heißt im deutschen "Mann mit dem Haar wie Distelwolle :breitgrins:), von daher ist es bei ihm schon logisch...
    Aber an sich hast du Recht, es ist komisch...


    Und den Satz den du meintest: könnte der sich nicht auch auf Jonathan Strange beziehen, der Arabella (sein Herz) beerdigt und sie nicht vergessen kann? Bei Norrell könnte ich da auch keinen Bezug finden...


    Ich fänds ja interessant, wenn es ne Fortsetzung geben würde.

  • Hallo Tiefblau,


    danke für deine Antwort! Trotzdem denke ich, dass der von mir angesprochene Satz sich auf Norrell bezieht, da er ja der "erste" Magier ist. Auf Strange bezieht sich meiner Meinung nach der Titel von Kapitel 55 ("The second shall see his dearest possession in his enemy's hand"), da trifft er ja im Schloss des Mannes mit dem Haar wie Distelwolle (:breitgrins:) auf Arabella. Ergo:
    dearest possession --> Arabella
    enemy --> Mann mit Haar wie Distelwolle


    Eine Fortsetzung fänd ich auch nicht schlecht. Es gibt ja einen Kurzgeschichtenband von Susanna Clarke, der in der gleichen Welt spielt, den werd ich mir auf jeden Fall noch zulegen.

  • Cuddles
    mhh, ja du hast Recht, aber dann macht der Teil echt nicht soviel Sinn... Oder haben sie Norrells Bibliothek verbuddelt?


    Der Kurzgeschichtenband (das ist doch "Die Damen von Grace Adieu", oder?) ist schon bestellt. Soweit ich weiß gibt es da auch eine Story vom Raben könig drin.

  • Puh, endlich geschafft! :klatschen: :smile:


    Mein Fazit: Nachdem ich mich durchs erste Drittel wirklich mehr oder weniger gequält habe (ohne Leserunde hätte ich garantiert nicht durchgehalten :breitgrins:), wurde es dann zum Glück noch ein wenig leichtgängiger, vielleicht durch das Auftauchen von Strange, vielleicht auch durch die miesen Aktivitäten des Herrn mit der Distelwolle. Wenn man viel Zeit und Geduld dafür aufbringt, hat dieser Roman sicher einen gewissen (spröden) Charme, aber wär's eine Serie, würde ich den Folgeband nicht lesen.


    Spontan wollte ich schreiben: Man hätte das Buch auf die Hälfte der Seitenzahl kürzen können, aber wenn ich so darüber nachdenke, stimmt das auch nicht. Die Länge, Genauigkeit, Umständlichkeit, Besessenheit von Details (und Fußnoten :rollen:) ist ja eigentlich das, was diesen Roman ausmacht und von anderen abhebt. Was die Handlung und die Charaktere betrifft, ist Clarke meiner Meinung nach nichts Außergewöhnliches gelungen.


    Zu Norrells Prophezeiung: Der Teil ist wirklich viel uneindeutiger als das entsprechende Kapitel für Strange. Auffällig finde ich in dem Kapitel, dass Norrell das Gefühl hat, in einer Sackgasse zu sein ("all his choices had been made") und sich allein fühlt - er ist ja sonst nicht so der Held der Gefühle. Und obwohl er Stranges Rückkehr eigentlich verhindern will, wünscht er ihn sich auch herbei, versucht herauszufinden, was er tut und kann schließlich nicht mehr so recht zwischen ihm und sich selbst unterscheiden. Kann es nicht sein, dass er an dieser Stelle (später gibts ja eine neue Prophezeiung), in seiner Bibliothek vergraben und ohne menschliche Nähe, seinen einzigen Ansprechpartner vermisst?