Neil M. Gunn - The silver bough

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    Inhalt


    Im Zentrum der Erzählung steht ein Hügelgrab, das von einem Steinkreis umgeben ist. Es bringt den Archäologen Simon Grant nach Caithness, um es zu öffnen und zu untersuchen. Er interessiert sich für die Menschen in der Gegend: diejenigen, die das Grab errichtet haben und diejenigen, die jetzt in der Gegend leben. Besonders interessieren in der besitzer des Landes, auf dem das Grab errichtet wurde und der geistig behinderte junge Mann, der ihm bei der Öffnung des Grabes hilft. In dessen Innern entdeckt Simon nicht nur zwei Skelette, sondern auch Grabbeigaben aus Gold, einen richtigen Schatz. Doch dieser verschwindet und Suche fordert bald ein Opfer.


    Meine Meinung

    The silver bough
    ist eine fesslende Geschichte. Es geht um viel mehr als nur das Grab und den verschwundenen Schatz. Neil M. Gunn beschreibt mit den Personen der Geschichte auch die Menschen seiner Heimat. Besonders interessant ist das Bild, das er von Frauen zeichnet und das sich durch alle seine Erzählungen zieht: Frauen sind für ihn die Basis der Familie, sie arbeiten hart, aber er stellt sie auch gleichzeitig als einfache Geschöpfe (simple creature) dar und schwankt so zwischen Hochachtung und Arroganz ihnen gegenüber. Insgesamt ist das Buch spannend geschrieben. Was genau mit dem Gold passiert ist wird nicht aufgelöst und so der Phantasie des Lesers überlassen. Für mich war es ein gelungener Start ins Lesejahr 2007 und bekommt von mir 5ratten und :tipp:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    Mittlerweile habe ich das Buch zum zweiten Mal gelesen. Dabei sind mir verschiedene Dinge aufgefallen. Neil Gunn ist ein seinsibler Beobachter, dessen Geschichten oft von den Dingen leben, die nebenbei passieren. Oft treten auch die eigentlichen Hauptpersonen in den Hintergund und machen Platz für Leute die zwar nicht oft auftreten oder viel sagen, die aber die Geschichte stark beeinflussen. In diesem Buch ist es der geistig zurückgebliebene Andy. Wie die Menschen auf ihn reagieren und mit ihm umgehen ist eine größere Geschichte als das Hügelgrab, um das es eigentlich geht.
    Der Archäologe Grant ist mir dieses Mal sehr unsympatisch gewesen. Solange die Leute um ihn herum hilfreich sind ist er freundlich zu ihnen, doch sobald sie etwas tun was ihn stört wirkt er herrisch und arrogant. Er betrachtet die lebendigen Menschen nicht anders als die Toten die er ausgräbt und dringt mit seiner Neugier oft zu weit in deren Privatsphäre vor.
    In diesem Buch findet man zwei Motive, die immer wiederkehren. Zum einen drehen sich viele Gedanken und Diskussionen um die Atomkraft, mit der er sich auch privat viel beschäftigt hat. Dann gibt es auch wieder ein kleines Kind, mit dem sich Grant anfreundet. Neil und seine Frau hatten selbst keine Kinder und so konnte er zumindest in seinen Geschichten diese Lücke füllen.
    An meiner Bewertung werde ich auch dem zweiten Lesen nichts ändern :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Hallo!


    An meiner Bewertung werde ich auch dem zweiten Lesen nichts ändern :zwinker:


    Und beim dritten Lesen auch nicht. Diesmal habe ich die Charakterzüge der unterschiedlichen Personen noch stärker empfunden. Grant kam mir noch weniger sympathisch vor wie beim ersten Mal, Andy war noch ein bisschen durchtriebener und Martin noch mehr der von seiner Vergangenheit Geplagte. Simon Grant will die Dinge zum Guten wenden. Allerdings fragt er nicht nach, ob die Leute seine Hilfe überhaupt brauchen, sondern gefällt sich in seiner Rolle als Retter. Als er geht hinterläßt er einen Scherbenhaufen.


    Nach dem dritten Lesen ist es aber vorläufig genug :zwinker:


    Liebe Grüße
    Kirsten

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.