Bella Bathurst - Feindinnen

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    Originaltitel: Special


    Sommer in England. Kurz vor Beginn der Sommerferien fahren acht Mädchen mit ihren zwei Lehrerinnen in ein Landschulheim, um dort zu wandern, Rad zu fahren und zu schwimmen und, so hoffen die Mädchen, Jungs kennen zu lernen. Während die Mädchen sich in den ungeliebten Zwangsurlaub einleben, nutzt die Autorin die Gelegenheit, die Mädchen dem Leser vorzustellen: Hen neigt zu autoaggressivem verhalten, das hübsche Klassenvorbild Caz scheint berechnend, Jules schwankt zwischen Jähzorn, Unsicherheit und sexuellem Erwachen, Izzys Allergien und Ekzeme sind ein guter Grund sie aus der Gemeinschaft auszuschließen, während Ali selbst Abstand hält und versucht sich in Büchern zu vergraben. Die anderen Mädchen werden nicht so genau beschrieben und bleiben als Statisten und Stichwortgeber eher im Hintergrund.


    Irgendwie assoziiere ich solche Schulmädchengeschichten immer mit "früher", deswegen kommen mir moderne Dinge wie beispielsweise ein Handy dann total unpassend vor. Ansonsten ist die Geschichte aber tatsächlich ziemlich zeitlos und auch die Probleme der Mädchen sind nicht neu. Jedes der Mädchen hat ihre eigenen Schwierigkeiten mit dem Erwachsenwerden, ihrer Familie und vor allem mit ihrer jeweiligen Position innerhalb der Gruppe. Unwillkürlich fragt man sich, ob man die eigene Jugend auch als so schrecklich empfunden hat.


    Man ahnt recht früh im Verlauf der Erzählung, dass diese Zusammenballung von Animositäten und gestörten Mädchen nicht gut gehen kann und irgendein Unglück stattfinden wird. Kleine Rivalitäten wachsen innerhalb dieser einen Woche, die die Mädchen auf dem Land verbringen, zu offener Gemeinheit und Feindschaft heran. Es ist dabei aber praktisch nicht möglich einen echten Schuldigen auszumachen, denn eigentlich schlagen die Mädchen nur aus Unsicherheit und Angst um sich und verletzen so einander.


    Die Situation wird auch für den Leser immer unerträglicher, aber man sieht einfach keine Möglichkeit den Mädchen zu helfen. Hilfe kann in der Welt der Mädchen prinzipiell nicht von einem Erwachsenen kommen, aber die Dinge die sie sich wünschen und an deren Nichterfüllung sie verzweifeln, sind unmöglich und so kann man nur hoffen, dass die Enttäuschung und die Folgen ihres verzweifelten Verhaltens sich nicht noch mehr auf ihr weiteres Leben auswirken wird, als sie es bereits tut. Das Buch lässt dann auch am Ende die Zukunft der Mädchen offen.


    Ein Psychogramm einer gestörten Jugend. 4ratten