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(Originaltitel: A Pendragon Legenda)
János Bákty, ein ungarischer Gelehrter erhält eine Einladung auf das walisische Schloss des Earls Owen Pendragon, der für seine umfangreiche Bibliothek, besonders im Hinblick auf mystische Forschungen, und sein Eigenbrötlertum berühmt ist. Kurz vor der Abreise lernt er den Abenteurer Maloney kenn, der ebenfalls eine Einladung auf das Schloss hat. Während die beiden mit dem Neffen und der Nichte des Earls, Osborne und Cynthia, Freundschaft schließen, geschehen unheimliche Dinge und es scheint außerdem einen sehr realen Mörder zu geben, der es auf das Leben des Earls abgesehen hat.
Antal Szerb vermischt in diesem Roman mit Freude und Geschick die verschiedenen Genres. Da ist zum einen der an den klassischen Kriminalroman angelehnte Handlungsstrang um ein geheimnisvolles großes Erbe, das Ursache für die Anschläge auf das Leben des Earls zu sein scheint. Die Geschichte um die Rosenkreuzer und die Verwicklung der Vorfahren der Pendragons mit diesem Orden bildet den zweiten Handlungsfaden, eng verquickt mit den Motiven einer typisch viktorianischen Gothic Novel, allerdings vor einem fast schon modernen Hintergrund, legt er die Handlung doch in die 1930er Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Held, János Bákty, ist dabei sympathisch unheldenhaft, hier spielt Szerb mit dem Klischee des weltfremden Professors, dem jedes praktische Verständnis abgeht. Als Gegenfigur agiert Maloney, um dessen intellektuelle Fähigkeiten es längst nicht so gut bestellt ist, wie um sein körperliches Geschick. Der Leser beobachtet zunächst amüsiert das Geschehen und entwickelt erst spät ein Bewusstsein für die real existierenden Gefahren, diese sind allerdings letztendlich dann doch so überzeichnet, dass man schon wieder geneigt ist, sie nicht mehr ernst zu nehmen. Der noch dazu leicht ironische Tonfall voller Nonchalance, durch den der Erzähler immer ein paar Zentimeter über allem zu stehen scheint, machen die „Pendragon-Legende“ zu einer vergnüglichen Lektüre. Das nächste Buch von Szerb ist bereits auf meinem SUB gelandet.
PS: Gab es echt eine Leserunde zu dem Buch, aber keinen Rezensionthread
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