Diana L. Paxson / Marion Zimmer Bradley - Die Hüterin von Avalon

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  • Diana L. Paxson / Marion Zimmer Bradley - Die Hüterin von Avalon (OT: Ravens of Avalon)


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    Inhalt
    Britannien im Jahr 40 n. Chr.: Die Römer halten das Inselreich besetzt, das heilige Wissen der Kelten und Druiden und damit die jahrhundertealte Kultur Avalons drohen verloren zu gehen. Von ihren Vorfahren dazu auserkoren, die Mysterien der Göttinnen zu studieren, begegnen sich die junge Priesterin Lhiannon und die Prinzessin Boudicca auf der heiligen Insel Mona. Sie werden unzertrennlich und hoffen, in einem geeinten Land das Erbe von Avalon bewahren zu können. Doch ihre Pläne werden jäh durchkreuzt. Als Königin der Icener führt Boudicca den erbitterten Kampf um die Insel Mona gegen die Römer - und fällt ihm zum Opfer. So muss Lhiannon als eine der Letzten ihres Volkes Avalon mit Magie und Schwert verteidigen, um dessen Untergang aufzuhalten.


    Die Autorinnen
    Marion Zimmer Bradley wurde 1930 in Albany, New York, geboren und zählt auch nach ihrem Tod 1999 zu den international erfolgreichsten Fantasy-Autoren. Ihre Avalon-Romane, vor allem Die Nebel von Avalon, sind längst Klassiker. Diana L. Paxson, selbst erfolgreiche Fantasy-Autorin, hat Marion Zimmer Bradleys Arbeit als engste Vertraute und Freundin immer begleitet. In deren Auftrag und mithilfe ihrer umfangreichen Aufzeichnungen wird mit Die Hüterin von Avalon die geheimnisvolle Vorgeschichte um Die Nebel von Avalon erzählt.


    Meine Meinung
    Die Hüterin von Avalon ist das Bindeglied zwischen Die Ahnen von Avalon und Die Wälder von Albion. Die Ahnen hab ich nicht gelesen, deswegen ist die Hüterin mein erster Avalon-Roman von Diana Paxson. Ich hab schon davon gehört, dass die Romane von Paxson nicht an die von MZB heranreichen - jetzt konnte ich mich selbst davon überzeugen. :rollen: Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen, die ganzen verschiedenen Namen, Stämme und Ortsbezeichnungen haben verwirrt, so dass ich ständig hinten im Glossar nachschlagen musste. Der Einfall der Römer in Britannien und die dazugehörigen Schlachten werden ungefähr so spannend dargestellt wie in einem Geschichtsbuch. Im zweiten Drittel passiert eigentlich nichts Großartiges, dafür wird mehr auf die Figuren eingegangen, was mir wiederum gefallen hat. Besonders wie Boudicca und ihr Mann Prasutagos doch noch zueinanderfinden fand ich schön. Im letzten Drittel kommt mit dem Aufstand der Britannier unter Boudicca und dem Einfall der Römer auf Mona doch noch mal Spannung auf.


    Einige Figuren, die schon aus Die Wälder von Albion bekannt sind, z.B. Caillean, tauchen auch kurz auf, aber leider nur am Rande. Schade, da hätte ich gerne mehr erfahren.


    Das Ende hat mich auch nicht wirklich überzeugt.


    Der Stil von Diana Paxson hat mich nicht wirklich überzeugt, irgendwie fehlt die Magie der Avalon-Bücher von MZB. Dafür gibt es einige Formulierungen, die so auch in Nackenbeißern stehen könnten. Kostprobe:

    Zitat

    Er stand am Ufer, hellhaarig und stattlich, auf seine Keule gestützt, und seine andere Waffe baute ein Zelt in seiner unwirklich kurzen Tunika auf.

    :breitgrins:


    Da sich das Buch doch recht flott runterlesen ließ, gibt es 2,5 Ratten.
    2ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

  • Britannien im Jahr 43 n. Chr.: Die Römer besetzen das Inselreich. Das heilige Wissen der Kelten und Druiden und damit die jahrhundertealte Kultur Avalons drohen verloren zu gehen. Die junge Priesterin Lhiannon und Prinzessin Boudicca begegnen sich auf der heiligen Insel Mona, wo sie sich in die Mysterien der Göttinnen vertiefen. Dort werden sie zu innigen Freundinnen, ihre Wege trennen sich jedoch wieder. Während Boudicca sich für den Weg einer Königin entscheidet, wird Lhiannon mit anderen Druiden ausgeschickt, um Caratac im Kampf gegen die Römer zu unterstützen.


    Da man ja nur schlechtes über dieses Buch hört, hatte ich schon etwas Bedenken bezüglich der Qualität der Geschichte. Mich hat sie jedoch sehr positiv überrascht, auch wenn sie natürlich etwas anders als die anderen Avalon-Romane ist. Es geht eben nicht um Avalon, wie es der Titel und der Buchrückentext vermuten lassen. Lhiannon und Boudicca erzählen abwechselnd - von Ereignissen, Schicksalen, Entscheidungen und ihren Gefühlen. Dabei gibt es auch immer wieder Momente, in denen man die starke Verbundenheit zwischen ihnen fühlt.


    In der zweiten Hälfte wird der Fokus jedoch mehr auf Boudicca gelegt. Ich hätte zwar gern mehr über Lhiannons Zeit in Eriu (Irland) gelesen - aber die Ereignisse, die Boudicca von einer friedlichen zu einer kriegerischen Königin werden lassen, benötigen ihren Platz. Dabei öffnet sie sich auch der Göttin, die schon früher einmal durch sie gesprochen hat: Cathubodva, der Herrin der Raben und Göttin der Schlacht. Die Beschreibungen der Anwesenheit dieser Göttin in Boudiccas Geist gefielen mir gut, ihre Rücksichtslosigkeit aber auch Weisheit.


    Die Rahmenbedingungen von Boudiccas Aufstand gegen die Römer sind historisch belegt, man weiß also schon vorher, dass sie scheitern werden. Die "Lücken" wurden jedoch mit viel Leben gefüllt, ich konnte leicht mit den Figuren mitfiebern und mitleiden. Die Götter geben dem ganzen noch eine zusätzliche Note, was mir auch am Schluss gut gefallen hat.


    4ratten + :marypipeshalbeprivatmaus:


  • Am Anfang hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzukommen, die ganzen verschiedenen Namen, Stämme und Ortsbezeichnungen haben verwirrt, so dass ich ständig hinten im Glossar nachschlagen musste.


    Da hatte ich den Vorteil, dass ich letztes Jahr einen historischen Roman über Boudicca gelesen habe. :zwinker:
    Aber bei so einem Thema muss man schon damit rechnen, mit den vielen verschiedenen Stämmen und Orten konfrontiert zu werden. Und immerhin gibt es hier ja ein Glossar, viel fieser wäre es wenn man sich die Infos alle selber zusammensuchen muss.



    Im letzten Drittel kommt mit dem Aufstand der Britannier unter Boudicca und dem Einfall der Römer auf Mona doch noch mal Spannung auf.


    Ich fand eigentlich das ganze Buch spannend. Der Kampf von Caratac, und danach die Handlungen der Römer, um die britannischen Stämme auszubluten. Und ich wollte immer wissen, wie es mit Lhiannon weiter geht - wie sie die Entwicklungen verkraftet und was sie aus ihrem Leben macht.



    Ähm, das hier ist kein historischer Roman. Und sicher nicht der erste Fantasy-Roman, in dem so etwas passiert. Es hatte ja auch gewisse Gründe, woher hätte Boudicca denn soviel über Krieg wissen sollen?



    Das Ende hat mich auch nicht wirklich überzeugt.


    Mich schon. :breitgrins:



    Dafür gibt es einige Formulierungen, die so auch in Nackenbeißern stehen könnten. Kostprobe:

    :breitgrins:


    Das ist die Beschreibung eines Gottes, und für mich die einzige Stelle, die ich einem Nackenbeißer zuordnen würde.
    Aber da du gerade von dieser Stelle sprichst:


    Hier ist noch ein Link zu einer Karte zum Boudicca-Aufstand.

  • Huhu Seychella! :winken:


    Tja, so sehr können die Meinungen variieren... dazu muss ich sagen, dass ich das Buch keineswegs schlecht fand. Es ließ sich sehr gut lesen, aber es konnte mich nie wirklich ganz packen und neben den anderen Avalon-Romanen (die ich kenne) fällt es meiner Meinung nach auf jeden Fall ab.


    Ähm, das hier ist kein historischer Roman. Und sicher nicht der erste Fantasy-Roman, in dem so etwas passiert. Es hatte ja auch gewisse Gründe, woher hätte Boudicca denn soviel über Krieg wissen sollen?


    Ja, mir ist schon klar, dass das kein historischer Roman ist. Ähnliche Ereignisse werden ja auch in den anderen Avalon-Büchern geschildert, aber dort fand ich die Magie sehr viel packender und auch glaubwürdiger beschrieben. An diesen Stellen hab ich gemerkt, dass Paxson ganz deutlich versucht, den Stil von MZB zu kopieren (und das nicht wirklich toll) statt die Bücher auf ihre eigene Weise zu schreiben. :sauer: (Dazu muss ich sagen, dass ich keine von Paxsons "eigenen" Büchern gelesen habe. Vielleicht würden die mir mehr zusagen, ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren)
    Na ja, jetzt freu ich mich auf jeden Fall auf die Albion-Leserunde. :klatschen:

  • :winken:



    Ja, mir ist schon klar, dass das kein historischer Roman ist. Ähnliche Ereignisse werden ja auch in den anderen Avalon-Büchern geschildert, aber dort fand ich die Magie sehr viel packender und auch glaubwürdiger beschrieben. An diesen Stellen hab ich gemerkt, dass Paxson ganz deutlich versucht, den Stil von MZB zu kopieren (und das nicht wirklich toll) statt die Bücher auf ihre eigene Weise zu schreiben. :sauer: (Dazu muss ich sagen, dass ich keine von Paxsons "eigenen" Büchern gelesen habe. Vielleicht würden die mir mehr zusagen, ich werde es auf jeden Fall mal ausprobieren)


    Du meinst wahrscheinlich die Stellen, wenn durch die Hohepriesterin (als Orakel) die Göttin spricht, oder? Das hat schon eine ganz andere Stimmung, zumindest in meiner Erinnerung. Die Vorbereitungen und das Bild von einem leeren Gefäß, das verinnerlicht wird. Für mich sind das jedoch zwei unterschiedliche Dinge. Boudicca ist nicht als Orakel, als Gefäß für eine Göttin, ausgebildet. Und - für mich der größte Unterschied - sie stellt sich nicht für ein Ritual als Gefäß zur Verfügung, sondern lässt die Herrin der Raben in ihren Geist, teilt mit ihr für längere Zeit einen Körper. Ohne Vorbereitung oder hilfreiche Kräuter, sondern um sich rächen zu können.
    Und dann fehlt natürlich die Magie von Avalon, die für mich auch wirklich von diesem Ort abhängt. Es ist irgendwie eine besondere Stimmung, eine spezielle Welt - die bei mir nur funktioniert, wenn sich die Handlung wirklich größtenteils dort abspielt. Ich freue mich auch schon auf die Wälder-Leserunde! Der Vorteil ist ja, dass ich nun die Namen noch mehr im Kopf habe - bin gespannt ob Lhiannon und Ardanos dort auftauchen. :breitgrins:


    Von Diana L. Paxsons eigenen Büchern habe ich zwei gelesen, beides Nacherzählungen von Sagen. In "Die Keltenkönigin" wird die Geschichte von König Lear und seinen Töchtern nacherzählt, und in "Der Zauber von Erin" geht es um die Sage von Tristan und Isolde, erzählt aus der Sicht von Branwen. Hat mir beides gut gefallen, und für weitere Bücher der Autorin auf meinem SuB gesorgt. Da tummeln sich "Die Töchter der Nibelungen", die Artus-Romane - und an den vollständigen "Die Juwelen von Westria" arbeite ich noch.