Kai Meyer - Das Haus des Daedalus/Die Vatikan-Verschwörung

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    Kai Meyer - Das Haus des Daedalus/Die Vatikan-Verschwörung


    Kurzbeschreibung:


    Ein spektakulärer Fund in einer Kirche führt den Kunstdetektiv Jupiter auf die Spur des geheimnisumwitterten Kupferstechers Piranesi. Welche Vorlage hatte der Künstler aus dem 18. Jahrhundert für seine berühmten Carceri-Stiche, düstere Kerkerlandschaften so groß wie Städte? Nach einer Hetzjagd durch Rom gelangen Jupiter und seine Freundin Coralina zum legendären Haus des Daedalus, einem vergessenen Ort tief unter den Fundamenten der Stadt. Aber auch andere haben Interesse am Eingang zur Unterwelt: ein vatikanischer Geheimbund, der über Leichen geht.


    Meine Meinung:


    Das war mal eine Leseerfahrung der ganz anderen Art: Kai Meyer schreibt Zeitgenössisches. Bisher kannte ich nur historische Romane und Jugendfantasy von ihm, daher wurde ich mit diesem Buch sehr überrascht - ein Mystery-Thriller, angesiedelt im Rom des 21. Jahrhunderts. Natürlich hat auch dieser Roman aus seiner Feder einen mystisch-phantastischen Anteil, aber sehr dosiert und in Maßen.


    Die Geschichte ist sehr temporeich und dreht sich um die Carceri, also die Kerker des Künstlers Piranesi. Handelt es sich dabei ausschliesslich um ein Kunstwerk des berühmten Kupferstechers, oder gab es für seine Kupferstiche ein reales Vorbild? Diese Frage beschäftigt die Protagonisten Jupiter, einen Kunstdetektiv und -vermittler, und Coralina, eine rühriges Restauratorin im Auftrag des Vatikans.


    Ihre Suche nach der Wahrheit führt sie kreuz und quer durch Rom und den Vatikan, was dem Roman eine einmalige Atmosphäre verleiht. Was anfangs mehr nach einer harmlosen Schnitzeljagd aussieht, deren Sieger sich über ein nettes Sümmchen Geld freuen darf, entwickelt sich mehr und mehr zum Überlebenskampf, denn die beiden rühren an jahrhundertealten Geheimnissen und wecken sozusagen schlafende Hunde. Geschickt hat Kai Meyer dabei christliche und vorchristliche Mythologien in die Handlung eingewoben, daneben auch eine kleine Liebesgeschichte sich entwickeln lassen und nicht zuletzt viele Überraschungen und Rätsel für die Protagonisten und die Leser eingebaut, so dass ich ständig am Mitfiebern und Spekulieren war.


    Mir hat auch die spektakuläre Auflösung des Romans sehr gut gefallen, denn das Ende kam meiner phantastischen Ader und meiner Vorliebe für mysteriöse Spinnereien sehr entgegen.:breitgrins: Wer also Spaß an Mystery-Thrillern hat, sollte sich dieses Buch nicht entgehen lassen, zumal Kai Meyer mit seinem brillanten Sprachstil auch hier für ein genussvolles Lesen sorgt.


    Dass man das Buch bei der Neuauflage plötzlich mit "Die Vatikan-Verschwörung" betitelt hat, finde ich schade; denn zum Inhalt hat "Das Haus des Daedalus" meiner Meinung nach viel besser gepasst. Aber vermutlich liess sich der Vatikan-Titel im Zuge des Dan-Brown-Hypes besser an den Leser bringen. Also, wer "Die Vatikan-Verschwörung" liest, sollte den Daedalus lieber im Hinterkopf behalten; obwohl es natürlich auch jede Menge Vatikanintrigen und zwielichtige Kardinäle gibt. :zwinker:


    5ratten


    Viele liebe Grüße
    Miramis

    :lesen: Kai Meyer - Die Bibliothek im Nebel