Markus Werner - Am Hang

Es gibt 15 Antworten in diesem Thema, welches 6.260 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Doris.

  • Laut Suchfunktion gibt es noch keinen Thread über dieses Buch. Falls doch, bitte zusammenfügen :winken:



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    Zwei sich scheinbar fremde Männer begegnen sich zufällig in einem Restaurant. Man fängt an sich während des Essens zu unterhalten, man debattiert über Gott und die Welt und allmählich wird das Gespräch persönlicher fast intimer.
    Einer der Männer ist der junge Scheidungsanwalt Clarin, von sich selbst überzeugt, jemand der keine nähere Bindung eingehen kann und das Leben leicht nimmt. Der Andere ist Loos, ein älterer, fast verbitterter Mann.
    Die Gespräche sind intensiv, man fängt beim lesen selbst an über das eine oder andere nachzudenken. Das Ende des Buches ist überraschend und damit hätte bestimmt keiner gerechnet.
    Eine für mich sehr intensive, beeindruckende Erzählung; ein Buch, das ich ohne Einschränkung weiter empfehlen kann. Eine Geschichte, die mich einfach nicht mehr loslässt.


    4ratten

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Eine für mich sehr intensive, beeindruckende Erzählung; ein Buch, das ich ohne Einschränkung weiter empfehlen kann. Eine Geschichte, die mich einfach nicht mehr loslässt.


    Hm ... das kriege ich jetzt nicht zusammen mit:


    4ratten


    Wo geht die eine Ratte verloren? Das interessiert mich, weil Markus Werner auch noch auf meiner virtuellen Liste steht ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen. (Karl Kraus)

  • Ich habe das Buch vor einiger Zeit gelesen und wundere mich gerade, dass ich keine Rezension geschrieben habe ....
    egal, das hat ja wolves jetzt gemacht! :winken:


    Mir hat das Buch ebenfalls sehr gut gefallen und fand vor allem die Bemerkungen des "alten" Loos über Gott und die Welt ganz wunderbar. Teilweise sah ich mich in meiner Meinung bestärkt, teilweise musste ich wirklich lachen, teilweise stimmte es mich sehr nachdenklich, wie Recht er doch hat. Wie oberflächlich und nach außen orientiert die Gesellschaft doch ist. Sein Szenario vom "planetarischen Stromausfall", seine Einstellung, wie überflüssig diese neumodernen Dinge (Handy, Laptop...) sind und dann sein Zugeständnis, dass er natürlich das auch alles besitzt ....


    Das Buch liest sich fast wie ein Krimi. Was mit einem harmlosen Gespräch bei einer Flasche Wein beginnt, endet mit einem Horrorszenario. Der Leser wird ganz subtil zum Ende geführt, langsam aber sicher ahnt er, dass die beiden so gegensätzlichen Typen doch mehr verbindet als ein Kurzurlaub zu den Pfingstfeiertagen.


    Zuletzt blieben für mich doch einige Fragen offen, doch insgesamt ein sehr kurzweiliges Buch, das den Leser in seinem Bann hält und mit dem ich persönlich viel besser klar gekommen bin als mit Zündels Abgang


    4ratten

    :blume:&nbsp; Herzliche Grüße!&nbsp; :blume: <br />creative

  • Hallo sandhofer,


    ich habe das Buch auch gelesen. Die Rezension von wolfes hätte in gleicher Weise von mir stammen können. Ein sehr schönes Buch, dass von mir ebenfalls vier Ratten erhält. Die fünfte Ratte würde ich nicht geben, da dieses Buch kein Buch zum Wiederlesen ist, dazu weist es nicht genügend Tiefe auf. Es ist eher kurzweilig.


    Gruß, Thomas

  • Hallo sandhofer,


    die fünfte Ratte habe ich nicht vergeben, weil ich mir die für ein absolutes Top-Buch aufhebe. "Am Hang" ist auf jeden Fall lesenswert.
    Allerdings würde ich, im Gegensatz zu Klassikfreund, es wiederlesen, wenn ich mehr Zeit hätte. Alleine schon um das eine oder andere wieder reflektieren zu können und es auch im Kontext mit dem Schluss zu lesen.


    Liebe Grüße
    wolves

    Einmal editiert, zuletzt von wolves ()

  • Hi,
    ich hatte das buch letztes Jahr gelesen und war der Meinung ich hätte eine Rezension dazu geschrieben, aber anscheinend habe ich es nur in dem Thread "Was habt ihr im ... gelesen?" geschrieben. Also hänge ich meinen Eindruck mal ganz dreist an diese hier ran. :breitgrins:




    Am Hang, von Markus Werner
    ++ 190 Seiten

    2 Männer lernen sich durch Zufall auf der Terrasse eines Hotels im Tessin kennen und kommen mit einander ins Gespräch. Der verwitwete Lehrer für alte Sprachen Herr Loos und der jüngere Scheidungsanwalt und überzeugte Junggeselle Herr Clarin. Es entsteht zwischen den beiden eine nicht erklärbare Verbundenheit und Neugier aneinander, wie auch an den Gesprächsthemen, welche von Lebensphilosophien, Treue, Ehe bis hin zum Nachteil von Boxershorts und Windows 2000 reichen.
    Die beiden verbringen zwei aufeinander folgende Abende im Gespräch zusammen, welches sich mehr und mehr auf sehr privatem Boden bewegt.
    Die beiden Abende sind in zwei Kapitel unterteilt.
    Das dritte und letzte Kapitel birgt die größte Überraschung und manch einer mag zu diesem Zeitpunkt schon so seine Vermutungen haben, die letztendlich aber nie wirklich bestätigt werden.
    Alles in allem ein sehr gutes Buch, vom Schreibstil, wie auch vom Inhalt. Nicht zu lang und nicht zu kurz, so dass man nie das Interesse an diesen beiden Männern und ihren Geschichten verliert.


    Tina

  • Hallo.


    Also ich bin heute mit diesem Buch fertig geworden. Ich habe es verschlungen. Es war ein richtiger Genuss es zu lesen. Ein toller Schreibstil und auch die Handlung fand ich interessant, obwohl man meines Erachtens nach, recht bald schon auf das Ende drauf kommt, aber das macht nichts. Die Geschichte fesselt einfach.



    5ratten


    Liebe Grüße


    Ligeia

  • Am Hang von Markus Werner


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    Umschlagtext: Aus einer vielleicht nicht zufälligen Begegnung zweier Fremder entwickelt sich eine Parabel über das Leben, die Liebe, die Treue - und ein kriminalistisches Abenteuer, das am Pfingstsonntag ein ungeahntes Ende nimmt.


    "Markus Werner ist ein glänzender, unterhaltsamer und lebenskluger Erzähler... Er gehört zu den besten deutschsprachigen Schriftstellern seiner Generation." - Marcel Reich-Ranicki, Der Spiegel


    Ich bin per Zufall auf Werners Roman gestossen, eigentlich hat mich das Buchcover einfach sofort angesprochen und deshalb habe ich es am Ende auch gekauft. Ich wollte einfach wissen, was hinter dem Umschlagtext in Verbindung mit diesem Cover steckt. Während einer spontanten Lesenacht hier im Forum habe ich dann das Buch begonnen. Und ich war sofort positiv überrascht: Es hat mich sofort gepackt, auch wenn mir die Gespräche über Gesellschaft und Welt zu Beginn noch etwas langatmig erschienen. Auch blickte ich zu Beginn noch nicht so ganz durch, was das ganze eigentlich soll. Aber ich war einfach interessiert und habe immer weitergelesen. Werner erzählt mit viel Gefühl, Witz und Intellekt die Geschichte von Herrn Thomas Clarin, ein offener Mensch und beruflich tätig als Anwalt, welcher zufällig auf einer Terrasse im Tessin die Bekannschaft mit dem verwitweten Thomas Loos macht. Zwei Abende verbringen die beiden Männer zusammen, essen und trinken gemeinsam und tauschen sich aus über die Welt, die Gesellschaft und die Liebe. Dabei prallen zwei Welten aufeinander, streiten sich jedoch nicht. Loos erzählt schliesslich vom Tod seiner Frau und als er die Umstände ihres Todes näher beschreibt und danach spurlos verschwindet, steht Clarin vor einem Rätsel, dass er unbedingt lösen will. Wer war dieser Loos wirklich und ist die Geschichte über seine tote Frau wahr?
    Ich war überrascht, mit welcher Leichtigkeit Werner die Geschichte erzählt, die Charaktere erklären sich ganz von selbst einfach nur durch ein Gespräch. Und sie sind sehr glaubhaft, wirken nicht platt oder oberflächlich, sonder tiefgründig und interessant.
    Ich war auch sehr überrascht, dass mir der Roman gefallen hat, da ich eigentlich Schweizer Literatur nicht sehr gerne mag. Ich bin da etwas voreingenommen, da ich schon einige Schweizer Autoren gelesen habe und einfach nur enttäuscht war von dem, was da in meinem Heimatland entstanden ist... Aber Markus Werner hat eine ganz andere Seite der Schweizer Literatur gezeigt: Eine gefühlvolle, spannende und interessante. Mir hat das Buch sehr gut gefallen.


    5ratten

  • Hallo,


    im Rahmen des Lesekreises habe ich "Am Hang" gelesen oder besser gesagt verschlungen. Es war seit langem mal wieder ein Buch welches mich gefesselt hat. Ich habe die Geschichte der 2 Männer die sich scheinbar zufällig in einem schweizer Kurort in einem Restaurant treffen und sich an 2 Abenden unterhalten und über das Leben und Lieben philosophieren in 2,5 Tagen gelesen, also analog den Gesprächen der beiden.


    Die Ideen und Gespräche führen zu Nachdenken über unsere Gesellschaft und deren Werte und Normen. Der Autor schafft es, nicht nur allgemeine Fragen aufzuwerfen, sondern beschreibt im Dialog auch die Charaktere der 2 Männer ganz besonders.
    Zum Ende hin gab es zumindest für mich noch eine interessante Wendung, die das ganze Treffen noch tragischer macht. Ein Buch das an keiner Stelle langweilig wird. Ich bin gespannt, wie der Lesekreis darauf reagiert und werde die Eindrücke nach dem Treffen ergänzen.


    Ich selbst vergebe 5ratten


    Grüße
    schokotimmi

  • Hier nun meine Ergänzung, man kann sagen dass auch unser Lesekreis durchweg positiv von dem Buch überrascht und begeistert war. Die Geschichte bot sehr viel Diskussionsstoff, manche Dinge wurden noch klarer und über alle 3 Personen, die Motive, Anschauungen und Handlungen haben wir lange gesprochen. Ein wunderbares Buch mit viel Potential für Lesekreise...


    :tipp:


    Grüße
    schokotimmi

  • Nachdem ich innerhalb von vier Wochen im Forum gleich zweimal über dieses doch schon etwas ältere Buch stolperte, sah ich mir den Thread und dann auch das Buch genauer an. Ich wurde nicht enttäuscht :smile:.


    Als sich die beiden Männer zufällig in einem Lokal begegnen, entwickelt sich nach kurzer Zeit ein intensives Gespräch, zunächst über allgemeine Themen. Dann fallen immer öfter Bemerkungen persönlicher Art, als sich die beiden von den Beziehungen zu ihren Frauen erzählen. Clarin, der etwa Mitte 30 ist, geht Bindungen aus dem Weg. Seine Beziehungen dauern immer nur so lange, bis es anfängt, brenzlig zu werden. Loos ist über 50 und Witwer, der unter dem Tod seiner Frau leidet. Ohne es zunächst zu wissen, sind sie aus ähnlichen Gründen gerade in diesem Lokal gelandet, und im Verlauf ihres an zwei Tagen stattfindenden Gesprächs stellen sie fest, dass sie noch weitere Gemeinsamkeiten haben.


    Ihre Unterhaltung hat mich völlig in den Bann gezogen. Loos steht mir alterstechnisch näher, daher konnte ich mich in seinen Aussagen des öfteren wiederfinden. Clarin, der sich für den großen Frauenversteher hält und doch nichts weiß, war aber nicht weniger interessant. Im Grund haben die beiden ganz unterschiedliche Lebenseinstellungen, aber Neugier und gegenseitige Akzeptanz, zumindest für die Dauer der Gespräche, macht es ihnen möglich, sich auszutauschen. Dabei sprechen sie über tiefschürfende Themen genauso wie über Banales.


    Das Ende zeichnete sich für mich schon nach zwei Dritteln des Buches ab, was aber den Reiz nicht schmälerte. Empfehlenswerte Lektüre, die mit der Zeit einen echten Sog entwickelt.


    5ratten

    Einmal editiert, zuletzt von Doris ()


  • Das Ende zeichnete sich für mich schon nach zwei Dritteln des Buches ab, was aber den Reiz nicht schmälerte. Empfehlenswerte Lektüre, die mit der Zeit einen echten Sog entwickelt.


    Treffend in Worte gefasst.

  • Meine Meinung

    Ob mir ein Buch gefällt oder nicht, hängt oft davon ab, ob mir die Protagonisten sympathisch sind oder nicht. Hier war das nicht der Fall. Weder Clarin noch Loos haben mich angesprochen. Der eine ist in meinen Augen ein furchtbar egoistischer Mensch, der andere hat zwar sehr schön, aber auch sehr viel geredet.


    Das hat das Lesen deutlich entschleunigt, aber das fand ich nicht schlimm. Denn ich bin nicht so schnell wie Doris darauf gekommen, wohin die Geschichte führt und so war das Rätseln darüber ein Teil der Lesefreude.

    3ratten :marypipeshalbeprivatmaus:

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.

  • Kirsten

    Das ist natürlich schade, dass die Geschichte bei dir nicht so eingeschlagen hat. Ich habe kein Problem mit weniger sympathischen Protagonisten, so lange sie in die Handlung passen. Manchmal macht das ja ein Buch erst spannend. Immerhin war es kein ausgesprochener Flop für dich.


    Ich mache mir jetzt allerdings Gedanken darüber, dass ich das Buch sogar mal einer Freundin geschenkt habe und mich so gar nicht daran erinnern kann, was sie darüber erzählt hat. Nicht gerade das beste Zeichen...

  • Da habe ich mich leider ziemlich undeutlich ausgedrückt. Ich wollte damit sagen, dass mir das Buch trotz dass ich die Protagonisten nicht mochte, recht gut gefallen hat. Beim nächsten Mal drücke ich mich deutlicher aus ;)

    Into the water I go to lose my mind and find my soul.