Suche: Guter Studien-/Berufsführer Psychologie

Es gibt 3 Antworten in diesem Thema, welches 1.546 mal aufgerufen wurde. Der letzte Beitrag () ist von Tia.

  • Hat jemand Tipps für einen guten Studien- bzw. Berufsführer Psychologie, der natürlich möglichst aktuell sein sollte ;)


    Mir geht es besonders um Informationen über mögliche Tätigkeits- und Spezialisierungsbereiche nebst Informationen, wie man am besten in diese Nischen dann kommen kann und welche Unis sich eben dafür besonders anbieten würden, zumal auch in der Psychologie nun die ganze BA/MA-Seuche Einzug hält ...

  • Hallo furikuri,


    schau mal auf dieser Seite der Deutschen Gesellschaft für Psychologie, dort müsstest du vermutlich einige der gesuchten Informationen finden: http://www.dgps.de/studium/.


    Ansonsten kenne ich noch einen Studienführer für Psychologie von Claudia Lindner. Allerdings war die Ausgabe, die ich kannte von 2003 und ich weiß nicht, ob es auch eine aktualisierte gibt.


    Wenn du dich jetzt für ein Psychologiestudium interessieren solltest, wirst du vermutlich auch von der Bachelor/Master-Umstellung betroffen sein. Viele Unis haben bereits umgestellt, die anderen werden es jetzt demnächst tun. Es ist dann so, dass du als ersten berufsqualifizierenden Abschluss über 6 Semester auf Bachelor studierst (Bachelor of Science) und dann noch mal 4 Semester lang das Masterstudium (Master of Science) absolvierst. Natürlich kann man auch nach dem Bachelor aufhören, die meisten Profs empfehlen aber schon auch noch das Masterstudium. So weit ich weiß, ist ohne Master auch keine weiterer wissenschaftlicher Werdegang möglich. Ohne den Master kann man vermutlich auch keine Ausbildung zum Psychotherapeuten anstreben (eventuell wird ein Bachelor in Psychologie aber für die Ausbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten ausreichen, das versuchen einige gerade einzuklagen).
    Für die Studenten hat die Umstellung zur Folge, dass das Studium etwas verschulter ist. Das heißt allerdings nicht, dass es keine Möglichkeit gibt, auch eigene Schwerpunkte zu setzen. Es gibt immer Module, in denen man die Fächer, in welchen man die Scheine erwerben möchte, recht frei wählen kann. Das Studium stützt sich auf ein System aus Modulen, in denen Credits erworben werden müssen. Um das Studium erfolgreich abschließen zu können, muss eine vorgegebene Anzahl an Credits erreicht werden. Diese setzt sich zusammen aus den zu absolvierenden Modulen, den Praktika und der Bachelor-Thesis (vom Umfang etwas kürzer als früher die Diplomarbeit). Es gibt eigentlich keine Sitz- oder Teilnahmescheine mehr (wobei man die natürlich auch noch freiwillig zusätzlich erwerben kann), sondern nur noch Leistungsscheine. Es muss also in jedem Fach auch eine Prüfungsleistung erbracht werden (in Form von Klausuren, Hausarbeiten, Referaten, mündlichen Prüfungen, Fallberichten usw.). Dafür gibt es am Ende keine große Prüfung mehr.
    Im europäischen Ausland können während des Studiums ebenfalls Credits erworben und angerechnet werden.


    Falls du speziell zu den einzelnen Gebieten der Psychologie (Allgemeine- , Sozial-, Entwicklungs-, Bio und Neuro-, Differentielle und Persönlichkeitspsychologie usw.) noch Informationen brauchst, könnte ich dir bestimmt ein paar Bücher empfehlen, die jeweils einen guten Überblick liefern.


    Liebe Grüße
    Tia

  • Hallo Tia,


    erstmal danke für die ausführliche Antwort.


    Über den von Dir genannten Führer war ich in der Tat schon bei Amazon gestoßen. Abgesehen davon, dass die 2003er Auflage noch immer die letzte/neueste Auflage von dem Buch ist, ist es z.Zt. noch nichtmals über den Marketplace bei Amazon zu bekommen ...


    Was mich an der ganzen BA/MA-Situation am meisten stört ist nicht so sehr der schulische Aspekt, sondern dass noch keine Uni (zumindest bei denen, die ich diesbzgl. mal im Web aufgesucht hatte) einem nähere Infos zum MA machen kann. Ich kenne die Wirren z.B. der Umstellung von Magister auf BA/MA (ohne dass auch da die MA-Phase klar war) durch einige Bekannte - und es war der blanke Horror, da auch in der Uni selbst die rechte Hand nicht wusste, was die linke tat.


    Angeblich gibt es zum WS08/09 noch ein knappes dutzend Unis, die Magister anbieten und via ZVS verteilen.


    Die einzelnen Studien-/Fachbereiche interessieren mich grad noch etwas weniger, sondern v.a. die möglichen Spezialisierungsbereiche abseits der klassischen Praxis oder Klinik, so beispielsweise (aber nicht ausschließlich) in Richtung Medien oder Rechtspsychologie - und eben die dafür empfehlenswerten Unis. So habe ich z.B. in einem anderen Forum gelesen (allerdings in einem Beitrag von 2006), dass sich für letzteres z.B. Kiel anbieten würde ...

  • Ja, soweit ich weiß stimmt das mit Kiel. Bremen hat glaube ich auch ein Institut für Rechtspsychologie an der Uni. Berlin ebenfalls (ich glaube aber als Weiterbildung). Hamburg hat einen interessanten Masterstudiengang für Kriminologie (will ich wahrscheinlich selbst auch noch machen :smile:), ob die aber auch eigenständig Rechtspsychologie haben, weiß ich leider nicht.


    Medienpsychologie gibt es z.B. ebenfalls in Hamburg. An der Fachhochschule Zittau/Görlitz gibt es einen Studiengang "Kommunikationspsychologie" mit Vertiefung Multimedia und Werbung, der diesbezüglich ebenfalls recht interessant zu sein scheint.


    Dass die Hochschulen im Moment zum Teil selbst nicht wissen, wie alles konkret mit der BA/MA Umstellung laufen soll, kann ich bestätigen. Selbst die Prüfungsordnungen sind teilweise nur vorläufig und ändern sich.
    So wie es jetzt aussieht soll man den Master dann wohl auch an anderen Hochschulen machen können und zum Teil auch Vertiefungen wählen können, die nicht unbedingt zum studierten BA Fach gehören. Allerdings nur sofern diese interdisziplinär sind (z.B. BA Psychologie - Master Kriminologie). Will man aber z.B. den Master in Klinischer Psychologie absolvieren, so verlangen einige Unis, dass zuvor auch der BA einen klinischen Schwerpunkt hatte (z.B. TU Braunschweig). Zugelassen wird man zum Master vermutlich zumeist nach Noten und bestimmten Modulen, die Gegenstand des vorangegagenen Studiums gewesen sein müssen.


    Ach ja, ist schon ein bisschen kompliziert im Moment... :breitgrins: