Jeffrey Moore - Die Gedächtniskünstler

  • Jeffrey Moore - Die Gedächtniskünstler

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    Klappentext:
    30. Dezember. Mutter war den ganzen Tag sehr erregt. Sie weiß, dass sich etwas zusammenbraut, etwas Einschneidendes. Vor zehn Minuten, um Mitternacht, öffnete ich ihre Tür um zu sehen, ob sie sich beruhigt hätte. Ein Lichtspalt fiel über ihre schlafende Silhouette. Ich wollte die Tür schon wieder schließen, als ich noch etwas bemerkte. Auf dem Klappspiegel ihrer Ankleidekommode war etwas gekritzelt. Ich schlich auf Zehenspitzen näher. Es waren zwei Worte, geschrieben mit rotem Lippenstift: HILF MIR.

    Meine Meinung
    :
    Das Buch erzählt die Geschichte von 4 sehr unterschiedlichen außergewöhnlichen Charakteren, die alle zusammen helfen Noels Mutter, die an Alzheimer erkrankt ist, wieder ins Leben zurückzuholen.


    Zum einen gibt es da Noel, die eigentliche Hauptperson des Buches. Er ist Synästhetiker (d.h. er hört Farben, fühlt Stimmen etc.) und hat ein fotographisches Gedächtnis. Als Kind hatte er es große Schwierigkeiten sich auf das Gespräch mit einer anderen Person zu konzentrieren, da zu viele andere Eindrücke sein Gehirn überschütteten. Inzwischen kann er mit seiner Synästethesie gut leben, ist aber dennoch eher ein Außenseiter.
    Seine Mutter Stella erkrankt bereits mit 55 an Alzheimer. Äußerlich ist sie eine wunderschöne Frau, aber in Tagebucheindrücken erlebt man buchstäblichen ihren geistigen Verfall mit, was sehr sehr erschütternd ist.


    Noel ist seit seiner Kindheit "Versuchskaninchen" bei Dr. Vorta, einem sehr ehrgeizigen Wissenschaftler auf dem Gebiet der Neurologie. Durch ihn lernt er seine Freunde kennen:
    Norval - ebenfalls ein Mann mit außergewöhnlichem Gedächtnis. Aber im Gegensatz zu Norval wahnsinnig gutsehend, dandylike und immer auf Frauenfang. Sein Gefühlsleben ist seit einem Kindheitserlebnis abgestumpft und auf flüchtige sexuelle Kontakte beschränkt.
    Durch Norval lernt er Samira kennen. Eine Frau, die Noel verzaubert und deren Geheimnis er durch seine besonderen Gaben erkennt.
    Und dann gibt es da noch JJ. Er arbeitet als Forschungsassistent bei Dr. Vorta. Ein Hyper-Optimist, der in allem das Gute sieht auch wenn es noch so schwarz ist. Vertreibt Geräte, mit denen man sich Hoden auf Übergröße aufpumpen kann und noch diffusere Sachen. Der absolute Knallkopf, denkt man zu Beginn. Aber Noel erkennt, dass mehr hinter JJ steckt.


    Die Geschichte ist so dargestellt, als würde sie Dr. Vorta erzählen. Er gleicht einem Gott, der die Fäden der Menschen dieses Buches in der Hand hat.


    Das Buch ist wunderbar verrückt durch diese ungewöhnlichen Charaktere, tief berührend durch die Krankheit Alzheimer von der Stella befallen ist und deren Niedergang so plastisch durch die Tagebucheinträge Noels und Stellas beschrieben ist. Von jedem der fünf Hauptpersonen erfährt man so viel von ihrem Innenleben, von ihrem Werdegang der sie zu dem gemacht hat, was sie heute sind.


    Für mich ein Buchtipp, für alle die gerne über außergewöhnliche Menschen lesen; für alle, die sich für die Komplexität des menschlichen Gehirns interessieren. Toll.


    5ratten


    lg
    bane