Tad Williams - Otherland I - Stadt der goldenen Schatten

Zitat von Kirsten

Wir gehen eben lieber auf Reisen

... und zwar lieber "real"

Endlich geschafft! Mit dem ersten Band bin ich durch.

Die Geschichte finde ich total spannend, die Idee fasziniert mich und der Detailreichtum ist genial (was zwischendurch allerdings auch mal zu gewissen Längen führt). Da die ganze Story ziemlich komplex ist und sehr viele Personen eine wichtige Rolle spielen, war es teilweise für mich sehr schwer, alles zu behalten - zumal ich auch über einen sehr langen Zeitraum gelesen habe. Ich habe mir dafür zumindest mal eine grobe "Mitspieler"-Liste angelegt.

Der zweite Band liegt schon auf dem Schreibtisch und wartet darauf in der Pause begonnen zu werden.

Zitat von Junifee

Ich habe mir dafür zumindest mal eine grobe "Mitspieler"-Liste angelegt.

So eine Liste ist immer hilfreich, wenn viele Personen vorkommen. In in den Otherland-Büchern liegen ja oft einige Kapitel dazwischen.
Viel Spaß bei den weiteren Bänden, Junifee.

Otherland I

Stadt der Goldenen Schatten

City of Golden Shadow

Durban Ende des 21. Jahrhundert. Alle Welt ist vernetzt, teilweise tragen die Leute sogar Implantete, wodurch eine Nutzung des Netzes noch intensiver möglich ist. Doch diese Fortschritte haben natürlich Schattenseiten.

Renie unterrichtet an der TU in Durban, nebenher kümmert sie sich um ihren arbeitslosen, unselbständigen, verwitweten Vater John und um ihren kleinen Bruder Steven. Als bei Steven und seinen Freunden nach einem Hackerabenteuer auf einem nicht jugendfreien VR-Treffpunkt ernsthafte gesundheitliche Probleme auftreten, ist Renie Stevens einzige Chance. Sie beginnt zu recherchieren…

Der schwer kranke 14jährige Orlando, USA, kann sich nur im Netz relativ „normal“ bewegen. Er verbringt viel Zeit als muskelbepackter Krieger in „Mittwelt“. Eines Tages widerfährt seiner Spielfigur dort etwas sehr Merkwürdiges, das Orlando keine Ruhe mehr lässt. Er stellt Nachforschungen an.

Dread ist ein wahnsinniger Serienmörder.

Die kleine Christabel besucht heimlich einen kranken alten Mann in der Nachbarschaft. Das dürfen ihre Eltern auf keinen Fall erfahren.

Paul, ein Soldat aus dem 1. Weltkrieg, erlebt eine seltsame Odyssee durch skurrile Gegenden.

Diese und noch mehr Geschichten werden abwechselnd parallel erzählt. Der Leser hat recht viel zu verdauen, wobei man ziemlich lange die Zusammenhänge nicht so recht durchschaut. Genauer gesagt ist man zum Ende dieses ersten Teils immer noch nicht besonders schlau.

Und hier noch ein Fundstück, das wie aus dem Leben gegriffen ist:

Zitat

Sie dachte an ihren Vater nur zwei Türen weiter, und nur der angenehme Abend, den sie gerade verlebt
hatten, machte es ihr möglich, eine heiße Woge der Erbitterung zu unterdrücken. Ganz gleich, wie hart sie
gearbeitet hatte und wie wenig Schlaf sie in dieser Nacht bekam, er würde sofort losnörgeln, wenn gleich
nach dem Aufstehen nicht das Frühstück für ihn bereitstand. Er war es gewöhnt, bedient zu werden.
Das war die Schuld ihrer Mutter, die Kapitulation vor, nein, die Kollaboration mit einer überlebten
Klischeevorstellung von der Rolle des afrikanischen Mannes. So musste es vor langer Zeit gewesen sein: Die
Männer hockten um das Feuer herum und prahlten von einer Gazelle, die sie drei Wochen vorher erlegt
hatten, während die Frauen Nahrung sammelten, Kleider nähten, kochten, sich um die Kinder kümmerten.
Ja, und sich um die Männer kümmerten, die im Grunde selber Kinder waren und immer gleich beleidigt,
wenn sie nicht der Mittelpunkt des Universums waren... Sie war voller Wut, merkte sie.

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Oh, das weckt Erinnerungen Die Lektüre ist bei mir schon lange her, aber die Serie habe ich in guter Erinnerung (auch wenn sie nicht immer leicht zu lesen war).

Ich habe die Reihe auch sehr gemocht (ist allerdings nicht empfehlenswert, wenn man gerade nicht viel Lesezeit hat ).