Julia Franck - Die Mittagsfrau

Hallo!

Zitat von miss.mesmerized

Zunächst war ich positiv überrascht, ich kam eher zufällig zu dem Buch (und hatte noch nict einmal den Klappentext überflogen) und dachte ich hätte einen ganz seichten Frauenroman. Zu meiner Überraschung war da dann doch eine ordentliche Geschichte - vor allem ohne dummes, der Welt wehrlos ausgeliefertes Weibchen.

Bei mir war das Gefühl genau anders herum. aufgrund von Klappentext und Kritiken habe ich mehr von dem Buch erwartet, als ich letztendlich bekommen habe. Trotzdem sehe ich es nicht als verlorene Lesezeit, allerdings würde ich es nicht uneingeschränkt weiter empfehlen.

Liebe Grüße
Kirsten

Julia Franck

Die Mittagsfrau

Gekürzte Hörbuchversion

Weimerer Republik
Helene wird von ihrer großen Schwester Martha aufgezogen, weil ihre Mutter sich nicht um die Familie kümmert. Die Mutter hat nach einer Reihe von Fehl- und Totgeburten psychische Probleme, die im Laufe der Zeit immer schlimmer werden. Sie ist eine wahre Prüfung für ihre Töchter.

Bei der ersten Gelegenheit machen sich die jungen Frauen auf nach Berlin. Martha arbeitet als Krankenschwester und möchte, dass Helene in ihre Fußstapfen tritt. Die beiden Landeier stürzen sich enthusiatisch ins Großstadtleben und auch ins Liebesleben. Helene verlobt sich mit Carl und ist trotz der zunehmenden Repressalien gegenüber Juden recht glücklich. Dann kommt es zu einer Katastrophe, Helene fällt in ein bodenloses Trauerloch, ist wie erstarrt und fällt zunehmend in Schweigsamkeit. Sie lernt Wilhelm kennen, der ihre Teilnahmslosigkeit mit Schüchternheit verwechselt und dem vermeintlich schwachen Lämmchen penetrant „den Hof“ zu machen beginnt. Als Halbjüdin werden die Einschränkungen und Gefahren für Helene immer größer, und Wilhelm bietet ihr einen bequemen Ausweg…

Ich fand das Buch ein bisschen schwierig, da ich keine der Figuren mochte. Am interessantesten war eigentlich noch, wie unterschiedlich die Wahrnehmung der letzten gemeinsamen Zeit von Peter und Helene war. Man hatte gar nicht das Gefühl, dieselben Ereignisse geschildert zu bekommen.